Zum Inhalt springen

Euro Akademie Hamburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2011 um 02:48 Uhr durch CommonsDelinker (Diskussion | Beiträge) (Logo_hfs.png entfernt, auf Commons von Fastily gelöscht. Grund: No license since 23 December 2011). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Koordinaten: 53° 32′ 39,6″ N, 9° 59′ 53,2″ O

Euro Akademie Hamburg
Ort Hamburg
Bundesland Hamburg
Land Deutschland
Leitung Dr. Jens Saadhoff
Website http://www.hamburg.eso-berufsausbildung.de
Genehmigung für berufsbildenden Unterricht, 1936 ausgestellt von der Hamburger Landesunterrichtsbehörde
Datei:Hfs-schule-007.jpg
Der aktuelle Standort der HFS in der HafenCity

Die Hamburger Fremdsprachen- und Wirtschaftsschule GmbH (HFS) ist eine private Bildungseinrichtung in der Hamburger HafenCity. Es werden gegenwärtig Ausbildungen aus kaufmännisch-fremdsprachlichen Bereich angeboten. Die Schule wurde bereits 1936 gegründet, firmierte damals aber unter dem Namen „Hamburger Fremdsprachenschule“ als reine Dolmetscherschule. Die Schule gilt als Deutschlands ältestes und zeitweise auch größtes Institut für die Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern.[1] Heute ist die HFS Mitglied der Euro-Schulen-Organisation.

Geschichte

Die HFS wurde 1936 vom Ehepaar Carl und Elsbeth Zander als reine Dolmetscherschule gegründet. Beide Gründer waren vor der HFS bei den Berlitz Sprachschulen angestellt. Schnell stieg die „Schülerzahl ins Ungeheuerliche“ (Thomas Martini: An attempt to trace 'turns' in translation theory at Hamburger Fremdsprachen- und Wirtschaftsschule: possibly Germany's oldest Dolmetscherschule), so dass es notwendig war ein Internat zu errichten. Jüdische Schüler konnten auch nach 1938 ihr Studium beenden, obwohl dies gesetzlich verboten war. Bis 1943 konnten alle amerikanischen, britischen und halbjüdischen Mitarbeiter weiterhin bei der HFS arbeiten. Erst dann wurde die Schule von der Gestapo geschlossen, nachdem bereits mehrere Durchsuchungen stattgefunden hatten. Carl Zander zitierte in Unterlagen einen Gestapo-Mitarbeiter, dass "der jüdische Laden [...] dicht gemacht werden müsse". Beim Bombardement auf Hamburg im gleichen Jahr wurden alle drei Schulinternate zerstört.

Als erstes deutsches Dolmetscherinstitut konnte die HFS am 15. September 1945 wieder öffnen, nachdem im Rahmen der britischen Entnazifizierung mehrere amerikanische, britische, jüdische und (bereits entnazifizierte) deutsche Zeugen für Carl Zanders Ruf garantiert hatte. Im März 1950 wurde eine Krippe für Schülerinnen eingerichtet, die allein erziehend waren. 1952 betrug die Anzahl der Schüler fast 1000 (knapp zwei Drittel Weiblich), von denen sich 40% auf die IHK-Prüfung vorbereiteten. Nach dem Tod von Carl Zander 1956 und seiner Frau bereits zwei Jahre vorher, übernimmt die langjährige Mitarbeiterin Annemarie Lüders die Leitung, die wiederum 1969 vom Südafrikaner John Lewis abgelöst wird. Die HFS bot in den Siebziger Jahren verstärkt Sprachunterricht und Abendschulkurse an. Vor allem der Kurs Deutsch für Ausländer erfreut sich unter den Gastarbeitern großer Beliebtheit. Trotz stets erfolgreicher Resultate der Schüler bei den IHK-Prüfungen verweigerte die sozialdemokratische Hamburger Stadtregierung der HFS die staatliche Anerkennung, was den Stellenwert der privaten HFS-Diplome demjenigen staatlicher Diplome angeglichen hätte. Diesen Status konnte die HFS erst erreichen, nachdem die CDU 2001 im Hamburger Senat Regierungsverantwortung erlangte. In den späten Siebziger Jahren übernahm der Gründer der Euro-Schulen-Organisation Pierre Semidei das Eigentumsrecht an der HFS. Anfang der Achtziger Jahre waren Absolventen privater und nicht-akademischer Ausbildungen zum Dolmetscher immer weniger gefragt. Die Qualifikation zum Dolmetscher wurde komplett in die Universitäten übertragen, wo sich die Übersetzungswissenschaft bereits etabliert hat. Die HFS verlagerte ihr Angebot für die damals 500 Schüler daraufhin auf die Ausbildungen zum/r Fremdsprachenkorrespondent/in und zum/r Europasekretär/in. 1993 gründete die HFS als Schwesterninstitut das Euro Business College (EBC), an dem das Privatstudium zum Europa-Betriebswirt angeboten wurde. Seit 2009 leitet der neue Direktor Jens Saadhoff die Schule, bei der aktuell ca. 100 Schüler angemeldet sind.

Ausbildung

Folgende Ausbildungsgänge werden derzeit bei der Hamburger Fremdsprachen- und Wirtschaftsschule angeboten.

Kaufmännisch-fremdsprachliche Ausbildungen:

  • Fremdsprachenkorrespondent/in
  • Europasekretär/in ESA
  • Kaufmännische/r Assistent/in Fachrichtung Fremdsprachen

Kooperationen

Aktuell existieren Kooperationen mit folgenden Universitäten.

Einzelnachweise

  1. Martini: "An attempt to trace ‘turns’ in translation theory at Hamburger Fremdsprachen- und Wirtschaftsschule: possibly Germany’s oldest Dolmetscherschule" 2009, S. 17