St. Bartholomäus (Hasborn-Dautweiler)
Die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Hasborn-Dautweiler, einem Ortsteil der Gemeinde Tholey im Landkreis St. Wendel, zählt mit knapp 60 Metern Länge und rund 1000 Sitzplätzen zu den größten Kirchen des Saarlandes. Sie gehört zum Dekanat St. Wendel und zum Bistum Trier.
Geschichte
Im 10. Jahrhundert wurde erstmals eine Pfarrei in Hanoschebrunen (Hasborn) erwähnt. In einer Urkunde zwischen 972 und 981 wurde von einer Schenkung der Kirchen Hasborn, Neunkirchen, Lockweiler und Bosen an das Kloster St. Paul Verdun durch den damaligen Bischof Wigfried von Verdun.
Vier weitere Urkunden aus dem 13. Jahrhundert dokumentieren die Schenkung des Patronatsrechtes der Kirche von Hasborn durch die Herren von Schwarzenberg an das Augustinerinnenkloster Fraulautern. Diese Kirche stand wahrscheinlich dort, wo heute das „Alten Rathause“ von Hasborn-Dautweiler steht. Die heutige Kirche wurde seit dem Bartholomäustag (24.08.) 1902 im neugotischen Stil errichtet, da die spätbarocke
Vorgängerkirche zu klein für die wachsende Gemeinde war. Diese wurde später zur Schule und dann zum „Alten Rathaus“ umgebaut. St. Bartholomäus wurde am 24. Oktober 1904 geweiht. Sie war schon damals eine große Kirche, doch in den sechziger Jahren zählte man bis zu 1400 Gottesdienstbesucher pro Messe, von der es damals zwei Stück jeden Sonntag gab. So musste sie 1969 nochmals um das Doppelte vergrößert werden. Die alte Apsis wurde abgerissen und anstelle dieser ist ein breites,hohes und modernes Querhaus entstanden. Im Frühjahr 1972 wurde dann der alte Teil renoviert und umgestaltet. Ende 1972 war dann die Pfarrkirche St. Bartholomäus in ihrer heutigen Form fertiggestellt.
Aufbau
Die Kirche St. Bartholomäus ist nach Süden hin ausgerichtet. Das Hauptportal und Turm befinden sich also im Norden. Der alte Teil der Kirche bildet das Langschiff, der Neue das Querhaus. Das Langschiff besitzt fünf Joche. Ab dem Zweiten sind links und rechts jeweils ein Seitenschiff vorhanden, dass zunächst, wie üblich, halb so hoch wie das Langschiff ist. Ab der Hälfte des Langhauses erhöhen sich zwei Seitenschiffjoche, wie in einer Hallenkirche.
Die Kirche besitzt zwei Emporen. Die erste, im Langhaus dient nur als Aufstellungsort für den Hochaltar und ist über den Turmaufgang zu erreichen. Sie ist die Nachfolgerin der alten Orgelempore unt hat nur noch eine Breite von etwas mar als einem Meter. Die zweite Empore befindet sich direkt über der Sakristei. Hier steht die Orgel und hier befinden sich viele weitere Sitzplätze die an Festtagen von einem Chor eingenommen werden.
Der Altar befindet sich im modernen Teil der Kirche auf einer Altarinsel und kann von drei Seiten eingesehen werden.
Ausstattung
Kreuzgang
Die Bilder des Kreuzgangs die sich von unterhalb der Orgelempore im östlichen Querhausarm durch die ganze Kirche bis an die, der Orgelempore gegenüberliegnden Wand im westlichen Querhausarm verteilen stellen eine Kopie der vierzehn Bilder im Dom zu Antwerpen dar.
Orgel
Die Kirche St. Bartholomäus besaß schon vor dem Umbau eine zweimanualige Orgel. Während des Umbaus wurde sie an die ortsansässige Mühle verkauft und durch eine elektronische Orgel ersetzt. Heute befinden sich einige Register der alten Orgel in dem Instrument der Pfarrkirche St. Maternus im nahegelegenen Aschbach (Lebach). 1991 wurde auf der Empore über der Sakristei im östlichen Querhausarm durch die Firma Mühleisen (Leonberg) eine neue Orgel (II/29) gebaut, die trotz ihres ungünstigen Aufstellungsplatzes und der zum Kirchenraum verhältnismäßig kleinen Größe, das Gotteshaus bis zum Hauptportal hin klanglich sehr gut füllen kann, ohne im nahen Altarbereich zu brüllen. Sie ist am Barockstil orientiert, besitzt aber auch einige romantische Stimmen. Die Trakturen sind mechanisch.
Disposition der Mühleisen-Orgel
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- Koppeln:I/II, I/P, II/P,
- Spielhilfen:
Fenster
Die Fenster im alten, neugotischen Teil der Kirche sind, bis auf die des alten Querhauses, schlicht gehalten und zeigen grüne Ornamentik. Die Fenster des neuen Teils und das Fenster über dem Hauptportal dagegen stellen jedes für sich eine (Bibel-)geschichte da. Sie entstanden in den Jahren 1972-75 durch Robert Köck Mainz.
Schöpfungsfenster
Das Schöpfungsfenster befindet sich im Tympanon über dem Hauptportal. Es zeigt die Erde als Kugel auf grauem Hintergrund mit rotem Licht, und eine Hand. Es ist die Hand Gottes, dessen Anwesenheit durch das rote Licht unterstrichen wird. Er erschafft die Erde aus dem Nichts (Dem grauen Hintergrund).
Altarfenster
Das große Fenster hinter dem Altar erstreckt sich vom Boden bis zur Decke. Oben zeigt die Häuser [[Jerusalem|Jerusalems], darunter abwechselnd weiße und violette Schichten, die nach unten hin immer dunkler werden. Im unteren Bereich ist eine grüne Kugel zu sehen, es ist die Erde. Auf dieser Erde ist Wasser, zu Zeichen der Taufe, Ähren und Traube, zum Zeichen der Eucharistie. Das Feuer steht fürden Heiligen Geist
Das Fenster „Erwartung der Wiederkunft“
Dieses Fenster steht schräg gegenüber des Altarfensters, an der Nordwand des westlichen Querhausarmes und besteht aus mattem weißem, bis bläulichem Glas. Es reicht, wie das Altarfenster vom Boden bis zur Decke und zeigt am oberen Ende Wolkenbänke. Sie zeigen die wiederkunft des Herrn. „ER wird wiederkommen auf den Wolken des Himmels“. Unten im Bild sind die Zeichen der Eucharistie zu sehen. Ein Kelch und eine Hostie. „Sooft ihr von diesem Brot eßt und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihrden Tod des Herrn, bis ER wiederkommt“
Das Fenster „Ströme des Geistes“
Dieses Fenster ist das Gegenstück des Fensters „Erwartung der Wiederkunft“ im östlichen Querhausarm. Es besteht aus den gleichen Farben und ist vo Lings nach Rechts mit vielen Bändern durchzogen. Es sind die Ströme des Wassers aus einer unsichtbaren, und unversiegbaren Quelle, in dem der Heilige Geist enthalten ist.
Das Emmausfenster
Dieses kleine Fenster befindet sich rechts des Altarfensters, es zeigt ein viergeteiltes Stück Brot auf dunkelrotem Grund. Das gebrochene Brot erinnert an die Emmausgeschichte, bei der die zwei Wanderer Jesus erkannt haben, nachdem er das Brot geteilt hatte.
Das Osterfenster
Dieses Fenster erstrahlt im hellen gelb der aufgehenden Sonne. Aus einem Leinentuch steigt ein Strahl gen Himmel. Es ist das Leinentuch, aus dem Jesus, der Ostergeschichte nach, mit dem Sonnenaufgang auferstanden ist.
Christi Himmelfahrt
Auf dem Fenster ist ein Berg zu sehen. Über dem Berg schwebt eine weiße Wolke. Jesus soll von einem Berg, der dem Himmel näher ist, ls das Tal in eine Wolke aufgefahren sein.
Perlenfenster
Dieses Fensterbild zeigt mehrere kleine Pelen, die sich um eine Große scharen. Sie liegen im Meer. Dieses Bild entstammt einem Gleichnis, das Jesus erzählt haben soll.
Das Fenster der 5 klugen Jungfrauen
Auf dem Fenster sieht mann fünf Öllampen auf sehr dunkelem Hintergrund. Sie stellen die fünf klugen Jungfrauen in einem Gleichnis dar, die an das dazugehörige Öl für die Lampen gedacht haben, die fünf törichen nicht.
Das Senfkornfenster
Auch dieses Fenster entspringt einem Gleichnis. Aus einem winzigen Korn im Boden entspringt ein riesiger Strauch, in dem sieben weiße Tauben eine Heimat gefunden haben.
Das Fenster „Der Schatz im Acker“
Dieses Fenster zeigt einen Goldklumpen in der Erde. Es gehört auch zu einem Gleichnis, das Jesus erzählt haben soll.
Das Fenster „Die Ernte“
Dieses Fenster Zeigt ein Getreidefeld, das von einer Sichel geerntet wird, die aus dem violett dargestellten Reich Gottes kommt. Dieses Bild entstammt ebenfalls einem Gleichnis.
Das Kana-Fenster
Dieses fenster befindet sich links des Altarfensters. Es zeigt unten fünf blaue Krüge, und oben fünf Rote. Einer Geschichte nach soll Jesus auf einer Hochzeit, auf der es keinen Wein mehr gab. Wasser in Wein verwandelt haben. Dass der Wein auf dem Fenster oben steht, demonstriert die wichtigkeit dieses Getränks für die Eucharisie.
Das Dreikönigsfenster
Die Gaben der drei heiligen Könige, Gold, Weihrauch und Myrre sind auf dunkelrotem Grund dargestellt. Sie erinnern an die Weihnachtsgeschichte und die heiligen drei Könige.
Das Weihnachtsfenster
Als Gegenstück zum Osterfenster trifft hier ein Strahl aus dem Himmel in die Krippe, also von oben nach unten. Die Weihnachtsgeschichte erzählt, dss Jesus Christus als Sohn Gottes, durch die Jungfrau Maria, in Bethlehem geboren wurde.
Die Himmelsleiter
Am Aufgang zur Empore sehen wir ein blaues Fenster mit einer seitlich ins Bild eintretenden Leiter, die vom Boden zum Himmel führt. Es erinnert an das Bild des Patriarchen Jakob, der die Engel zum Himmel auf- und niedersteigen sieht.
Die Himmelstreppe
Direkt daneben ist ein ähnliches Fenster. Bloß hier ist eine Treppe zu sehen, die in ein goldenes Tor mündet, das zur Stadt Gottes gehört, die das Ziel der irdischen Pilger darstellt.
Die Gotteslobfenster
Die drei Fenster hinter der Empore stehen für das Gebet, und die Lobpreisung Gottes zum Morgen (links), zum Mittag (mitte), und zum Abend (rechts).
Bildgaleie Fenster
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Das Altarfenster
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Das Fenster „Erwartung der Wiederkunft“
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Das Fenster „Ströme des Heiligen Geistes“
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Das Emmausfenster
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Das Osterfenster
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Das Fenster „Christi Himmelfahrt“
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Das Perlenfenster
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Das Fenster der 5 Klugen Jungfrauen
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Das Senfkornfenster
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Das Fenster „Der Schatz im Acker“
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Das Fenster „Die Ernte“
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Das Kana-Fenster
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Das Dreikönigsfenster
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Das Weihnachtsfenster
Weblinks
Koordinaten: 49° 29′ 23,4″ N, 6° 58′ 36,9″ O