Eugen Richter



Eugen Richter (* 30. Juli 1838 in Düsseldorf; † 10. März 1906 in Berlin-Lichterfelde) war ein fortschrittlicher Politiker und Publizist in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs. Auch von seinen Gegnern wurde er als einer der brilliantesten Redner auf der Linken des Preußischen Abgeordnetenhauses und des Deutschen Reichstags anerkannt.
Leben
Kindheit und Schulzeit
Eugen Richter wurde geboren als einer von zwei Söhnen des Ehepaars Adolph Leopold Richter (1798-1876) und Bertha Richter, geb. Maurenbrecher. Sein Vater war wie schon der Großvater Militärarzt, bis 1848 als preußischer Regimentsarzt in Düsseldorf und danach als Generalarzt in Koblenz. Seine Mutter stammte aus einer in Düsseldorf alteingesessenen Familie von Postmeistern. Zu seiner Verwandtschaft gehörten Adolf Richter, Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft, und der Historiker Wilhelm Maurenbrecher. In Koblenz besuchte Eugen Richter das örtliche Gymnasium, wo seine späteren Parlamentskollegen der Zentrumspartei Karl von Huene und Hermann Mosler zu den Mitschülern zählten. Als ihm 1855 die Aufgabe übertragen wurde, eine Rede zum Geburtstag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zu halten, versuchte er „etwas von Verfassungsrechten und angestammten Freiheiten unter Bezugnahme auf die Schweizer und Niederländer hineinzubringen“,[1] was allerdings der Zensur des Schuldirektors zum Opfer fiel.
Studium und Berufstätigkeit
Von 1856 bis 1859 studierte Eugen Richter in Bonn, Heidelberg und Berlin Jura und Volkswirtschaft. Geprägt von Robert von Mohl und Karl Heinrich Rau, war er davon überzeugt, dass es die primäre Aufgabe der Politik sei, durch die Prinzipien des Rechtsstaats und des freien Marktes das Funktionieren der bürgerlichen Gesellschaft zu gewährleisten. Krisen des Kapitalismus sollten nicht durch staatliche Intervention, sondern durch Selbsthilfe überwunden werden. Richter nahm 1859 am „Kongreß deutscher Volkswirte“ teil, wurde zum Anhänger der Genossenschaftsidee von Hermann Schulze-Delitzsch und verfasste ein Buch über Konsumvereine. Die Erfahrungen, die er 1859 bis 1864 in verschiedenen Justizbehörden machte, bestimmten sein negatives Bild der Bürokratie. Richters satirische Schriften über die Behinderung der Gewerbefreiheit und den politischen Alltag der Reaktion wie die Magdeburger Spukgeschichte (1862) führten zu Disziplinarmaßnahmen; 1864 lehnte es die preußische Regierung ab, seine Wahl zum Bürgermeister von Neuwied zu bestätigen.
Parlamentarische Tätigkeit
Richter gehörte 1869 bis 1906 als Mitglied zunächst der Fortschrittspartei, später der Freisinnigen und der Freisinnigen Volkspartei dem preußischen Abgeordnetenhaus und bereits seit 1867 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes und ab 1871 dem Reichstag des Kaiserreiches an, wo er von 1874 bis 1906 mit Hagen-Schwelm den einzigen Wahlkreis vertrat, den der Linksliberalismus außerhalb Berlins bis 1912 behaupten konnte.
Der in einer Wohnung voller Karteikästen und Vogelkäfige lebende Einzelgänger war prädestiniert für die Rolle des unbeugsamen Gegenspielers Bismarcks. Sein ständiger Widerspruch reizte den Kanzler einmal bis zu der Drohung, den Raum zu verlassen, sobald Richter das Wort ergreife, „weil der oppositionelle Duft, welcher die ganze Person umgibt, meine Nerven affiziert“. Richters Hauptwaffe wurde das Budgetrecht; er war bekannt für die akribische Überprüfung jedes einzelnen Haushaltstitels und die Entdeckung getarnter Etatposten wie des „ausgestopften Hauptmanns“. In Preußen ließ er seine Fraktion als einzige gegen Johannes von Miquels Steuerreformen stimmen, die dem Staat zu hohe Einnahmen garantierten. Er kritisierte den Erwerb jeder einzelnen Kolonie des Deutschen Reiches, wie beispielsweise des „Sandlochs Angra-Pequena“ (Südwestafrika), auch wenn er gelegentlich zugestand, daß eine Erwerbung vorteilhafte Aspekte haben könnte (siehe #Kritik des Imperialismus). Richter störte es nicht, wegen der ständigen Rede vom „Pfennig des Steuerzahlers“ als Buchhalter und „Zahlenknecht“ von Franz Mehring verspottet zu werden.
Eugen Richter lehnte Ausnahmegesetze grundsätzlich ab, so die Gesetze des "Kulturkampfs" gegen die katholische Kirche, die von den Antisemiten gefordeten Sondergesetze gegen die Juden (siehe #Kampf gegen den Antisemitismus), die Gesetze gegen die Polen sowie das Sozialistengesetz und die Umsturzvorlage gegen die SPD. Aus der Erfahrung der Fortschrittspartei, die durch die Verfolgung in der Reaktionszeit gestärkt worden war, schloß er, daß solche Maßnahmen auch im Sinne ihrer Befürworter kontraproduktiv sein würden. Bisweilen wird behauptet, daß er 1884 dafür sorgte, dass eine mögliche Mehrheit gegen die Verlängerung des Sozialistengesetzes nicht zustande kam. Hierzu habe er Abgeordnete seiner Partei zur Abwesenheit "abkommandiert". Richter wies diese Behauptung mit dem Argument zurück, dass, selbst wenn alle Abgeordneten bei der Abstimmung zugegen gewesen und gegen die Verlängerung gestimmt hätten, es zu einer Mehrheit gegen das Gesetz nicht gelangt hätte.[2]
Parteiführer
Ab den 1870er Jahren entwickelte sich Eugen Richter zu einem und dann dem unumstrittenen Führer der Deutschen Fortschrittspartei.[3] Als einer der Führer der 1884 aus der Fusion mit der Liberalen Vereinigung hevorgegangenen Deutschen Freisinnigen Partei, die von manchen die „Kronprinzenpartei“ genannt wurde, hatten Richter und seine liberalen Freunde darauf vertraut, dass mit Kaiser Friedrich III. der Übergang zur parlamentarischen Verfassungsordnung gelingen werde. Der frühe Tod des Kaisers 1888 zerstörte diese Hoffnung. Die Anfang 1884 mit von Stauffenberg vereinbarte Fraktionsgemeinschaft mit der von der Nationalliberalen Partei abgespaltenen Liberalen Vereinigung deren Mitglieder auch die Sezessionisten genannt wurden, führte wenige Monate später zur Fusion und damit zur Entstehung der Deutschen Freisinnigen Partei. Die DFP mit ihren bei der Fusion im März 1884 100 Abgeordneten sollte dem Kronprinzen bei einem Thronwechsel eine solide parlamentarische Plattform bieten um eine liberale Regierung berufen zu können. Als Richter 1893 jeden Kompromiss mit dem rechten Flügel seiner Partei bei der Militärvorlage Leo von Caprivis verweigerte spaltete sich die Deutsche Freisinnige Partei in den rechten und den linken Flügel unter Eugen Richter, der sich den Namen Freisinnige Volkspartei gab, um eine Fusion mit der in Süddeutschland starken Deutschen Volkspartei (Leopold Sonnemann, Friedrich von Payer) vorzubereiten. Dazu kam es allerdings nicht, auch wenn die Fraktionen im Reichstag eng kooperierten. Eine Zusammenarbeit mit den aus der Jugendorganisation der antisemitischen und staatssozialistischen Christlich-Sozialen hervorgegangenen Nationalsozialen Friedrich Naumanns lehnte Eugen Richter ab, weil er deren Programm nicht für liberal hielt.[4] Um seine Eigenständigkeit zu wahren, nahm er die Stagnation des Liberalismus in Kauf, dessen fehlende Massenbasis Richter durch Organisationstalent und ein intensives journalistisches Engagement zu ersetzen suchte. Den nötigen finanziellen Spielraum sicherten Spenden von Parteifreunden, die ihm zum 50. und 60. Geburtstag jeweils 100.000 Mark überreichten, und eine Erbschaft über eine halbe Million Mark.
Journalist und Publizist

Zusammen mit Hugo Hermes, Ludolf Parisius und später auch Ludwig Löwe gab Eugen Richter den "Reichsfreund - Neues Wochenblatt für Stadt und Land" von 1882 bis 1891 heraus. Der Titel bezog sich ironisierend auf den insbesondere von Otto von Bismarck häufig erhobenen Vorwurf, die Fortschrittlichen seien "Reichsfeinde".[5] Im Jahr 1885 begründete er die Freisinnige Zeitung, für die er als Herausgeber fungierte und zumeist die Leitartikel schrieb. Darüberhinaus schrieb er für führende liberale Zeitungen und auch Provinzblätter regelmäßig Leitartikel. In zahlreichen Broschüren befaßte er sich mit politische Tagesfragen, wobei die Titel sich oft schon polemisch gegen bestimmte Gesetzesvorlagen oder politische Gegner richteten, so z. B. "Gegen die Konservativen", "Gegen die Sozialdemokraten", "Gegen die Nationalliberalen", "Die Gefahren der Reaktion, insbesondere auf dem Gebiete der Wirtschaftspolitik", "Gegen die Verlängerung der Wahlperiode", "Gegen das Tabakmonopol", "Gegen die Zoll- und Steuervorlagen des Kanzlers", "Gegen die Militärvorlage" oder "Gegen Kornzölle".
In einem Kompendium stellte er in nach dem Alphabet angeordneten Artikeln seine Positionen sowie die seiner Partei und ihrer Gegner zusammen. Es erschien in neun Auflagen, erstmals 1877 unter dem Titel „Politischer Katechismus für freisinnige Landsleute“ und später bis 1903 als „Politisches ABC-Buch. Ein Lexikon parlamentarischer Zeit- und Streitfragen.“
Letzte Ruhestätte
1903 erkrankte Richter an Rheuma und an einem Augenleiden, so dass er sein Mandat aufgeben musste. Er ist begraben auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg. Eine Porträtbüste des Bildhauers Ernst Wenck ziert das Grab. Als Richter starb, war die Entwicklung bereits über ihn hinweggegangen. [6] [7] Die Freie Demokratische Partei zählt ihn, nach der Abwendung vom Sozialliberalismus, bezeichnenderweise zu ihren Vorkämpfern .
Zu seinen Ehren wurde in seinem Wahlkreis Hagen, finanziert durch privaten Spenden, der Eugen-Richter-Turm errichtet. Einige Strassen, so in Düsseldorf, Erfurt, Hagen, Kassel, Karlsruhe und in Worms, sind nach ihm benannt.
Politische Positionen
Kampf gegen den Antisemitismus

Mit der Veröffentlichung des Artikels „Unsere Aussichten“ durch Heinrich von Treitschke in den Preußischen Jahrbüchern und den Reden des Hofpredigers Adolph Stöcker, der eine antiliberale und staatssozialistische Christlich-Soziale Arbeiterpartei zu etablieren suchte, erhielt der Antisemitismus, der schon seit einigen Jahren geschwelt hatte, ab Ende der 1870er Jahre einen Aufschwung. Spielte sich die Auseinandersetzung zunächst in der Publizistik ab (siehe Antisemitismusstreit), so kam es im folgenden immer mehr zu unmittelbaren Übergriffen gegen Juden (siehe Kantorowicz-Affäre, Neustettinger Synagogenbrand) und Versuchen, die rechtliche und gesellschaftliche Stellung der Juden zu schmälern (siehe Antisemitenpetition). Hiergegen leisteten Eugen Richter und die Fortschrittspartei sowie der linke Flügel der Nationalliberalen unter Theodor Mommsen und Heinrich Rickert (siehe Notabeln-Erklärung), der sich 1880 als "Liberale Vereinigung" von den Nationalliberalen trennte und 1884 mit der Fortschrittspartei zur Deutsch-Freisinnigen Partei zusammenschloß, als einzige politische Richtung entschiedenen Widerstand, während sich der rechte Flügel der Nationalliberalen, die beiden konservativen Parteien, das Zentrum und die Sozialdemokraten abwartend neutral verhielten oder sogar mit dem Antisemitismus kokettierten.
Bereits im Februar 1880 äußerte der Kronprinz und spätere Kaiser Friedrich gegenüber dem Vorsitzenden der jüdischen Korporation von Berlin Meyer Magnus seine Mißbilligung der antisemitischen Bewegung. Diese sei eine „Schmach für Deutschland“ (nach anderen Berichten „eine Schmach unserer Zeit“[9]). Er habe sich bei seinen Auslandsreisen den Ausländern gegenüber dafür geschämt.[10] Diese Worte des Kronprinzen in einer nicht-öffentlichen Sitzung der Victoria-Invalidenstiftung brachte Eugen Richter an die Öffentlichkeit. Im November 1880 interpellierte die Fortschrittspartei im Preußischen Landtag und fragte an, wie sich die Regierung zur Antisemitenpetition und deren Forderungen stelle und ob eine Beschränkung der Rechte der Juden beabsichtigt sei. Von Seiten der Regierung wurde dies verneint, allerdings nur geschäftsmäßig und ohne eine Verurteilung der antisemitischen Bewegung. Der Fortschrittliche Rudolf Virchow beklagte diese Antwort in der zweitägigen Debatte mit den Worten:[11]
„Nun, meine Herren, wenn ich die Antwort, welche die Königliche Staatsregierung gegeben hat, als eine korrekte bezeichnet habe, so kann ich doch nicht leugnen, daß sie im Ganzen wohl etwas wärmer hätte sein können. Sie war korrekt, aber kühl bis ans Herz hinan!“
Während am ersten Tag der Debatte, dem 20. November 1880, eher gemäßigte Stimmen von allen Seiten laut wurden und sich ein Konsens zur Verurteilung der antisemitischen Bewegung zu bilden schien, meldeten sich am 22. November 1880 Abgeordnete der Konservativen (Jordan von Kröcher), der Christlich-Sozialen (Adolph Stöcker) und des Zentrums (Julius Bachem) zu Wort, die offen ihren Antisemitismus ausdrückten. In einer scharfen Rede wies dies Eugen Richter zurück. Er sagte die Konsequenzen der antisemitischen Bewegung voraus:[12]
„Meine Herren! die ganze Bewegung hat einen durchaus ähnlichen Charakter in Bezug auf das letzte Ziel, in Bezug auf die Methode, wie die sozialistische. (Zuruf.) Das ist es, worauf es ankommt. Die kleinen graduellen Unterschiede treten vollständig zurück, das ist gerade das besonders perfide an der ganzen Bewegung, daß während die Sozialisten sich bloß kehren gegen die wirthschaftlich Besitzenden, hier der Racenhaß genährt wird, also etwas, was der einzelne nicht ändern kann und was nur damit beendigt werden kann, daß er entweder todtgeschlagen oder über die Grenze geschafft wird.“
Und er schloss mit den Worten:[13]
„Eben um der Regierung eine Gelegenheit zu bieten, sich darüber auszusprechen, wie sie dazu steht, einschließlich des Reichskanzlers, das ist der Grund, weshalb wir die Interpellation gestellt haben, und wir freuen uns des Erfolges und wünschen, daß im ganzen Lande von nun an eine kräftige Reaktion diese antisemitische Bewegung niederschlägt, die wahrlich nicht zur Ehre und zur Zier unseres Landes gereicht. (Bravo! links, Zischen rechts.)“
Als Reaktion auf eine antisemitische Veranstaltung am 17. Dezember 1880 in den Reichshallen in Berlin, auf der Ernst Henrici gegen die Juden gehetzt hatte, luden die Fortschrittler Hermes, Klotz, Knörcke, Langerhans, Löwe, Parisius, Richter, Straßmann und Virchow die Wahlmänner aller Parteien für den 12. Januar 1881 ebenfalls in die Reichshallen zu einer Versammlung ein, um zu demonstrieren, dass die Bürger von Berlin keineswegs auf Seiten der antisemitische Bewegung standen, sondern diese verurteilten.[14] Vor den 2500 Teilnehmern hielten der fortschrittliche Rudolf Virchow, der nationalliberale Albrecht Weber und Eugen Richter die Reden, und im Anschluss wurde eine Resolution angenommen, die die antisemitische Bewegung scharf zurückwies.[15] In seiner von häufigem Beifall unterbrochenen Rede geißelte Eugen Richter die besonders unter Studenten grassierende antisemitische Bewegung:[16]
„Und was sehen wir jetzt für eine unerhörte Erscheinung? Junge Leute, welche die große Zeit noch gar nicht mit politischem Bewußtsein durchlebt haben wie wir — denn sie drückten damals die Schulbank in Quarta und Quinta (Heiterkeit) — junge Leute, die noch gar nicht bewiesen haben, was sie werth sind, die drängen sich vor und wagen es, diesen jüdischen Rittern des Eisernen Kreuzes und den Vätern, die für Deutschland ihre Söhne dahingegeben, entgegenzuschleudern, daß sie nicht zur deutschen Nation gehören?!! (Lang andauernder, stürmischer Beifall. Rufe: Pfui!)“
Er wendete die Vorwürfe, die Juden seien an den höheren Schulen überrepräsentiert, gegen ihre Urheber:
„1870 schlugen sich die Deutschen tapfer gegen den Feind, heute glaubt man ein tapferer Deutscher zu sein, wenn man erst die Juden hinaushaut und dann unter sich in Versammlungen allerlei Klatschgeschichten über sie erzählt, die nicht nur keines deutschen Mannes, sondern überhaupt keines erwachsenen Mannes würdig sind! (Allseitiger Beifall.) Heute sieht man es als eine Heldenthat an, wenn man mehr trinkt, wie die Juden, und tadelt es als gebildete Nation, daß die Juden so viel Kinder auf höhere Schulen schicken, und wenn man dann alle diese wackeren Thaten verrichtet hat — dann singt man: "Deutschland, Deutschland über Alles!" (Stürmische Heiterkeit.) Wahrlich: Unseren Freund Hoffmann von Fallersleben hat ein gütiges Geschick davor bewahrt, diesen Mißbrauch seines prachtvollen Liedes mit erleben zu müssen, denn, das gestehe ich offen: wenn das deutsch, wenn das christlich sein soll, dann möchte ich lieber überall in der Welt sein, als im christlichen Deutschland! (Lebhafter Beifall.)“
„Den deutschen Handwerkern, Arbeitern und Geschäftleuten gereicht es zur Ehre, daß diese Bewegung, angeblich in ihrem Interesse geführt, doch nicht aus ihren Kreisen entstanden ist (Lebhafter Beifall), so wenig wie die Kornzollagitation aus den Kreisen der Landwirthe hervorging. ... Solche Leute, die sich „gebildet“ nennen, sind es, welche die Judenhetze inszenirt haben; freilich zeigt sich auch hier wieder, daß die größere geistige Bildung, wenn sie nicht gepaart ist mit der Bildung des Herzens und wahrer Religiosität — nicht jener Religiosität, die zwar Gott auf den Lippen, aber den Teufel im Herzen hat — oft zu nichts weiter führt, als zur Rohheit in raffinirterer Form! (Beifall.) ... Die Sozialdemokratie predigte ja Haß und Neid, entfesselte die Leidenschaften, aber doch nur gegen gewisse wirthschaftliche und äußere Verhältnisse; aber diese Bewegung verlangt ein Ausnahmerecht gegen den Menschen als solchen, gegen seine Abstammung, ja gegen seine Körperbeschaffenheit.“
Er beendete seine Rede mit dem Aufruf:
„In diesem Sinne lassen Sie auch uns in einer Liga ohne Unterschied der Parteien ankämpfen gegen die Schlechtigkeit dieser Bewegung und lassen Sie uns in dieser Resolution anknüpfend an den Neujahrsgruß der Stadtverordneten an den Kaiser und dessen Erwiderung uns einig fühlen in der Ueberzeugung, daß nur in dem friedlichen und einträchtigen Zusammenwirken aller Kräfte des nationalen Lebens, vor dem kein Unterschied des Bekenntnisses Berechtigung hat, die Wohlfahrt des Deutschen Reiches und seiner einzelnen Bürger gedeihen kann. (Lebhafter, anhaltender Beifall.)“
Kampf gegen den Sozialismus


Eugen Richter beoachtete die Entstehung und Entwicklung der sozialistischen Bewegung in Deutschland von den Anfängen an aus nächster Nähe und begleitete sie mit seiner Kritik. Seine ersten Erlebnisse stammten aus den 1860er Jahren. Einerseits waren dies die Angriffe Ferdinand Lassalles und seiner Anhänger gegen Hermann Schulze-Delitzsch und das von ihm begründete Genossenschaftswesen, für das sich Eugen Richter auch selbst in Konsumgenossenschaften einsetzte. Zum anderen verfolgte er in Berlin hautnah die stillschweigende Zusammenarbeit der Lassallianer mit den Konservativen unter Otto von Bismarck. Während die Fortschrittspartei im Preußischen Verfassungskonflikt in einem erbitterten Kampf mit der Regierung lag, zettelten die Anhänger des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins Saalschlachten in fortschrittlichen Veranstaltungen an. Die Behörden schritten dann nicht etwa ein, um das Vereinsrecht der Fortschrittspartei vor den Übergriffen zu schützen, sondern lösten die ihnen unerwünschten Versammlungen auf. In seiner ersten Schrift von 1863 gegen die Sozialdemokraten „Die wirtschaftlichen Bestrebungen von Schulze-Delitzsch im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Irrlehren von Lassalle“ stellte Eugen Richter das Genossenschaftswesen auf Selbsthilfe den von Lassalle geforderten "Produktiv-Associationen mit Staatshülfe" gegenüber. In dem 1865 erschienenen Buch „Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei in Deutschland seit dem Tode Ferdinand Lassalles“ dokumentierte er die inneren Streitereien und Unregelmäßigkeiten der Nachfolger Lassalles, insbesondere die regierungsfreundliche Propaganda im Zentralorgan „Der Social-Demokrat“ durch Johann Baptist von Schweitzer.
Eugen Richter kehrte zu dem Thema zurück anläßlich der Versuche Otto von Bismarcks, nach zwei Attentaten auf den Kaiser 1878 ein Sozialistengesetz durch den Reichstag zu bringen. Dies führte zu den Broschüren „Die Fortschrittspartei und die Sozialdemokratie“ und „Die Sozialdemokraten, was sie wollen und wie sie wirken“. Seine Reichstagsrede zur Ablehnung der ersten Version des Sozialistengesetzes vom 23. Mai 1878 wurde als die Broschüre „Attentat und Sozialistengesetz“ herausgegeben. In dieser Reichstagsrede erklärte er:[17]
„Der sozialistische Staat hat die Vernichtung der persönlichen und politischen Freiheit zur Vorbedingung. (Widerspruch bei den Sozialisten.) — Jawohl! Krasser Despotismus einer Majorität oder einzelner weniger Leute, die dem Einzelnen vorschreibt, was er zu arbeiten hat, was er dafür für einen Lohn empfängt und was er dafür zu konsumiren hat; das ist der sozialistische Staat. (Widerspruch.) Es ist ja alles, was die Sozialisten wollen, gedruckt zu lesen; über ihre Tendenz ist ja nur die Polizei im Unklaren. (Große Heiterkeit.)“
In ihrer Anfangszeit sei die von Johann Baptist von Schweitzer geführte Sekte des ADAV im geheimen von Bismarck unterstützt worden, um die Fortschrittspartei zu schwächen:
„Herr Bebel hat hier im Reichstag über Herrn von Schweitzer, der bis zum Jahr 1872 Präsident des allgemeinen deutschen Arbeitervereins in Berlin gewesen ist, am 9. Dezember 1875 folgendes erklärt: Wir aber wissen es, daß Herr von Schweitzer, der sozialistische Führer, im geheimen ein politisches Werkzeug der preußischen Regierung war, der unter radikaler Maske den Regierungsagenten spielte. Meine Herren, der Herr Hasenclever, der zu jener Zeit, als von Schweitzer Präsident des Vereins war, Sekretär des Vereins war, hat den Herrn Abgeordneten Bebel noch nicht berichtigt in Bezug auf diesen Punkt.“
„Ich kann nicht sagen, daß ich es für eine Verleumdung halte, wenn man eine solche Behauptung aufstellt, daß die sozialdemokratische Bewegung in Berlin bis in das Jahr 1872 hinein wesentlich und in der Hauptsache ein Kunstprodukt gewesen ist, das von einer Seite unterstützt und subventionirt worden ist.“
Die Mentalität der Sozialisten führte er auf die Denkgewohnheiten des Obrigkeitsstaates zurück:
„Meine Herren, der Herr Abgeordnete Jörg hat die sozialistische Bewegung bezeichnet als einen Schatten, der das moderne Kulturleben begleitet. Ich weise das zurück. Meine Herren, das ist der Schatten des untergehenden Polizeistaats, der noch in unser Kulturleben hineinfällt; der Polizeistaat hat die Menschen erzogen in dem Wahn, daß es nur auf den Staat und die Staatsgewalt ankomme, um die größte Glückseligkeit auf der Welt hervorzubringen. Daher ist in den Köpfen jener Leute die Meinung entstanden, daß es nur darauf ankomme, des Staatsruders sich zu bemächtigen, seine Leute in die Leitung des Staates einzusetzen, und jene geträumte Glückseligkeit sei sofort zu erreichen, die angeblich jetzt aus bösem Willen von denen, die den Staat leiten, ihnen vorenthalten wird.“
Die Sozialdemokratie könne erfolgreich nur von einem fortschrittlichen Standpunkt und mit geistigen Mitteln bekämpft werden:
„Herr von Helldorff bezeichnet das noch näher: der loyale, ruhige Bürger verlangt, daß etwas geschehe, der schlichte Sinn des Volks verlangt, daß etwas geschehe. Ja, meine Herren, einen Bruchtheil des Volks außerhalb hat man bei dieser Vorlage auf seiner Seite, das ist derjenige Bruchtheil des Volks, der Ruhe für die erste Bürgerpflicht hält, (Heiterkeit) derjenige, der, wenn auf der Straße etwas passirt, den Kopf aus seiner Zipfelmütze heraussteckt und fragt, was da los sei und dann sagt, sofort müsse nach der Polizei geschickt werden. Hat man nach der Polizei geschickt, so zieht er den Kopf wieder zurück und legt sich wieder auf das Ruhelager und bleibt nach wie vor der ruhige, loyale Bürger, der niemandem etwas zu Leid thut. Meine Herren, diese staatserhaltenden Kräfte erhalten am wenigsten den Staat. (Große Heiterkeit.)“
Zielsicher attackierte der Individualist auch die utopische Dimension der sozialistischen Konkurrenz. Sein auf den Optimismus in Edward Bellamys Looking Backward 2000–1887 (1888) antwortender Roman Sozialdemokratische Zukunftsbilder. Frei nach Bebel (1891) wurde nach nicht widerlegten Behauptungen der Sozialdemokraten auch von Arbeitgebern an ihre Belegschaften verschenkt, wobei nie nachgewiesen wurde, dass dies einen erheblichen Beitrag zur Verbreitung des Buches hatte. Das Buch erreichte eine Auflage von über 250.000 Exemplaren und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Darin beschrieb Richter den Zerfall der europäischen Gesellschaft nach einer Revolution, die gleiche Arbeits- und Lebensbedingungen versprochen, tatsächlich aber eine Erziehungsdiktatur, allgegenwärtige staatliche Kontrollen und die Apathie der Bürger bewirkt habe. Dabei hat er die unmenschlichen Entwicklungen wie die Bespitzelung durch die Stasi und den Mauerbau schon lange vor der DDR als Folge der sozialistischen Ideologie vorhergesagt.
Kampf gegen den Bismarckschen ‚Staatssozialismus‘
Ohne Beleg wird bisweilen behauptet, dass Eugen Richter soziale Reformen wie die Versicherungsgesetze mit der Begründung ablehnte, damit verwöhne man den Arbeiter, statt ihn auf den freien Wettbewerb der Kräfte vorzubereiten. In Leitartikeln für die Freisinnige Zeitung vom 17. und 18. April 1889 führte er als Gründe für die Ablehnung des beabsichtigten Altersversorgungsgesetzes hingegen zwölf Gründe auf: die systematisch ungerechte Behandlung von Frauen, Handwerkern, Handlungsgehilfen und Landarbeitern, die mangelhafte Versorgung von Witwen und Waisen, die Unsicherheit und Dürftigkeit der Rente, die Verdrängung der betrieblichen Altersversorgung, die obrigkeitliche Überwachung der Arbeiter, die Notwendigkeit von Steuererhöhungen und einer umfangreichen Bürokratie sowie die Behinderung der Kapitalbildung, insbesondere durch genossenschaftliche Pensionskassen. Letztlich etabliere man damit ein System, das zum Staatsbankrott führe:
„Indem man alle selbstständige Kassenbildung erschwert oder beschränkt, drängt man auf den Weg der Staatshilfe und erweckt hier Ansprüche an den Staat, die kein Staatswesen auf Dauer befriedigen kann. Man schafft im günstigsten Fall schablonenmäßige dürftige Einrichtungen, deren Unzulänglichkeit und Ungeeignetheit für diese Lebensverhältnisse mehr geeignet sind, neue Unzufriedenheit hervorzurufen, als vorhandene zu beseitigen.“
Verteidigung des Parlamentarismus
Schonungslos bekämpfte Richter das persönliche Regiment Kaiser Wilhelm II.. Am 18. Mai 1897 fertigte er die Regierung im Reichstag mit den Worten ab:[18]
„Und wo ist denn eine Garnitur von neuen Ministern (Heiterkeit links), die sich hinter den Herren hier könnte aufführen lassen? So weit Sie blicken, nichts als geschmeidige Höflinge, die sich jeder Ansicht von oben anschließen! Avancirte Büreaukraten oder schneidige Husarenpolitiker (sehr gut! links), das ist es, was sich einer solchen Politik zur Verfügung stellen kann. (Lebhafte Zustimmung links.) Handlanger, aber im gewöhnlichen Sinne des Worts! (Stürmisches Bravo links. — Händeklatschen.)“
Und er betonte demgegenüber den Vorrang des Parlaments vor dem Monarchen:
„Daran wollen wir uns doch auch erinnern, daß das Deutsche Reich als solches keine angestammte Dynastie hat, und daß das Kaiserthum in Deutschland nicht älter ist als der Reichstag. (Sehr gut! links. Glocke des Präsidenten.)“
Dies löste den Rücktritt Heinrich von Böttichers aus. Ohne Chance, ein Regierungsamt zu erhalten, hat er den Zeitgenossen vorgelebt, was es bedeutete, Parlamentarier im Kaiserreich zu sein.
Kritik des Imperialismus
Grundsätzlich bezweifelte Eugen Richter die Sinnhaftigkeit der deutschen Kolonialpolitik. In seiner Rede gegen die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. am 20. November 1900 führte er aus:[19]
„Ich meine aber auch, daß die Erfahrungen des letzten Jahres gerade geeignet sind, diejenigen, welche noch Phantasien nachgegangen sind über Weltreich und Weltherrschaft, zu ernüchtern. Was haben denn die Engländer mit ihrem Imperialismus für Erfahrungen gemacht? Zwei Milliarden hat ihnen der südafrikanische Krieg gekostet und 40 000 ihrer besten Truppen! Und was haben sie erreicht? Sie haben sich nur ein neues Irland da unten geschaffen, noch schwieriger zu behandeln als das europäische Irland! Und was haben die Amerikaner auf den Philippinen erreicht? Trotz einer ständigen großen Armee, trotz großer finanzieller Aufwendungen können sie dort keinen dauernden Friedenszustand schaffen.“
„Darum, meine Herren, die Zukunft Deutschlands liegt wahrhaftig nicht auf dem Wasser, die Zukunft Deutschlands liegt im Lande selbst (sehr richtig! links) und da bieten sich so viel schwierige und große Aufgaben für die Regierungen dar, deren Lösung weit fruchtbringender ist und viel dankbarer empfunden wird als alle überseeischen Probleme in Ostasien oder sonst wo. (Lebhafter Beifall links.)“
In seiner Rede gegen die Flottenaufrüstung am 14. November 1899 argumentierte er im Reichstag ähnlich:[20]
„Kiautschou, der berühmte Platz „an der Sonne“ (Heiterkeit links), kommt uns recht theuer zu stehen, die Millionen zerfließen dort wie die Butter. (Sehr gut! und Heiterkeit links.)“
„Allerdings ist gesagt worden, die Flügel des deutschen Adlers sollen weiter ausgebreitet werden. Wir suchen nach allerlei Punkten herum, auf denen wir uns festsetzen können als Stützpunkt für unseren Handel. Meine Herren, die Kolonien, die wir haben, wollen vom Reich gestützt werden, sie stützen nicht den Handel. Was wir zu unseren Kolonien zuschießen, kostet mehr, als der ganze Ein- und Ausfuhrwerth der Handelsbeziehungen Deutschlands mit diesen Kolonien bedeutet. (Sehr richtig! links.) Der Himmel bewahre uns, daß wir noch mehr solcher Punkte bekommen.“
„Meine Herren, obgleich es wohl manchem wunderbar erscheint, bin ich der Meinung, daß die Zeiten der Kolonialherrschaft nicht in erhöhtem Maße wiederkommen, sondern daß umgekehrt diese Zeiten mehr und mehr vorbei sind, daß die Kolonialherrschaft in der weiteren Entwicklung der Dinge eine Einschränkung erleiden wird.“
Das Ziel der Politik müsse ein anderes sein:
„Es geht deshalb gar nicht anders, als daß man aufhört mit der fortgesetzten Vermehrung der Soldaten, der Schiffe, der Kolonien und auch der afrikanischen Eisenbahnen. Es muß an die Stelle der Phantasien über Weltpolitik und Weltwirtschaft und Weltreich mehr das nüchterne Einmaleins wieder zu seinem Rechte kommen. Nicht der Glanz und der Ruhm des Monarchen und auch nicht die Macht des Reiches ist der Selbstzweck eines Staatswesens, sondern nur die Wohlfahrt des Volkes und aller seiner einzelnen Berufsklassen.“
Auch wenn Eugen Richter oft vorgehalten wird, er habe Kritik an der Kolonialpolitik nur "kalkulatorisch" aufgrund finanzieller Erwägungen betrieben, gehörte für ihn die moralische Dimension hinzu. So geißelte er bei seiner Rede am 20. November 1900 zur "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. das Vorgehen in China:[22]
„Es handelt sich nicht um den Exzeß eines einzelnen Soldaten, es handelt sich um die Befehle der Oberen, die wehrlosen Chinesen zu 60, 70, 100, 150 Mann einige Stunden nach beendigtem Gefecht an die Mauer zu stellen und niederschießen oder mit dem Bajonnett erstechen zu lassen. (Hört! hört! links.) Das ist ein übereinstimmender Thatbestand, der von den verschiedensten Orten in diesen Soldatenbriefen gemeldet wird. Meine Herren, es ist nicht der miles gloriosus, der so schreibt. Wenn man diese Briefe ansieht, findet man umgekehrt, daß die Leute damit gar nicht prahlen (sehr richtig!) sondern Abscheu, Ekel, zum mindesten Mitleid darüber zum Ausdruck bringen (sehr gut! links), daß sie zu solchen Exekutionen kommandirt werden, und je eher je lieber wünschen, wie es in einem Briefe heißt, „daß dieses Schlachten ein Ende haben möchte“. Es handelt sich also gar nicht darum, hier eine Sentimentalität zum Ausdruck zu bringen, ein besonderes Zartgefühl; nein, es handelt sich um die einfache Frage, solche Massenexekutionen gegen Wehrlose zu vermeiden.“
Kritik an Eugen Richter
Für seine Verteidigung der Juden gegen die Angriffe der antisemitischen Bewegung wurde Eugen Richter von dem Antisemiten Ernst Henrici als "Judenknecht" bezeichnet.[23] Auch der Parteihistoriker der Sozialdemokraten Franz Mehring kritisierte Eugen Richters Einsatz mit den Worten: "Die freihändlerische Bourgeoisie mußte den großen Krach aus der Welt zu hexen, die ruchlosesten Gründungen als „korrekteste“ Geschäfte darzustellen suchen, und das gelang ihr nur unvollkommen, trotz der massivsten Unwahrheit, welche die Eugen Richter und Konsorten bei der Lösung dieser erhebenden Aufgabe entwickelten. Am wenigsten entwaffneten sie den „Sozialismus des dummen Kerls“ durch einen künstlich gezüchteten Philosemitismus, der nicht klüger, aber noch widerlicher war, als der naturwüchsige Judenhaß der Bauern und Handwerker."[24]
In der Literatur
Durch ihren blinden Haß gegen Eugen Richter werden des öfteren Charaktere in der Literatur des Kaiserreichs als reaktionär gekennzeichnet. So heißt es in Theodor Fontanes Effi Briest über den Baron von Innstetten, der von einem Besuch bei Otto von Bismarck zurückkehrt:[25]
„Um neun erschien dann Innstetten wieder zum Tee, meist die Zeitung in der Hand, sprach vom Fürsten, der wieder viel Ärger habe, zumal über diesen Eugen Richter, dessen Haltung und Sprache ganz unqualifizierbar seien, …“
Und in Heinrich Manns Roman Der Untertan schwingt sich Diederich Heßling zu dieser Tirade auf:[26]
„Hier kam ihm ein Einfall, oder war es eine Erinnerung, er wußte nicht. „Seine Majestät haben das erhabene Wort gesprochen: ‚Mein afrikanisches Kolonialreich für einen Haftbefehl gegen Eugen Richter!‘ Ich aber, meine Herren, liefere Seiner Majestät die nächsten Freunde Richters!““
Werke
- Über die Freiheit des Schankgewerbes. Ein Beitrag zur Reform der preußischen Gewerbepolizei, insbesondere des Conzessionswesens. Verlag des Handels- und Gewerbe-Vereins für Rheinland und Westphalen, Düsseldorf 1862.
- Die wirtschaftlichen Bestrebungen von Schulze-Delitzsch im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Irrlehren von Lassalle. Düsseldorf 1863.
- Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei in Deutschland seit dem Tode Ferdinand Lassalles. Zusammengestellt und aktenmäßig belegt aus den beiden Organen der Partei, dem Sozialdemokrat in Berlin und dem Nordstern in Hamburg. Berlin 1865. Digisat
- Die Consumvereine, ein Noth- und Hilfsbuch, für deren Gründung und Einrichtung. Verlag von Franz Duncker. Berlin 1867. Digisat
- Eugene Richter: Cooperative Stores, Their History, Organization, and Management. Verlag Leypoldt & Holt, 1867. Digisat
- Das preußische Staatsschuldwesen und die preußischen Staatspapiere. Maruschke & Berendt. Breslau 1869. Digisat
- Das neue Gesetz betreffend die Konsolidation Preußischer Staatsanleihen mit den Ausführungsbestimmungen erläutert. Breslau 1870.
- Politischer Katechismus für freisinnige Landsleute. Berlin 1877.
- Zeuge Stöcker. Ein Zeitbild aus dem Jahre 1885. Die Prozeßverhandlungen wegen Beleidigung des Hofpredigers Stöcker vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Berlin I. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1885. Digisat
- Die Irrlehren der Sozialdemokratie. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1890 (wiederveröffentlicht nach der Ausgabe von 1893, EOD-Network 2011, ISBN 3-226-00155-8).
- Sozialdemokratische Zukunftsbilder - Frei nach Bebel. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1891 (wiederveröffentlicht, Lichtschlag, 2007, ISBN 3-939562-00-9). DigisatDigisat,
- Jugenderinnnerungen von Eugen Richter, Mitglied des Reichstages. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1892 (wiederveröffentlicht, Adamant Media Corporation, 2001, ISBN 0-543-93998-7). Digisat
- Im Alten Reichstag, Band I. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1894.
- Im Alten Reichstag, Band II. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1896.
- Politisches ABC-Buch. Ein Lexikon parlamentarischer Zeit- und Streitfragen. Achte Auflage. Verlag "Fortschritt Aktiengesellschaft", Berlin 1896 (wiederveröffentlicht, BiblioBazaar, 2009, ISBN 1-117-48194-8). Digisat
- (Ohne Namensnennung, vermutlich von Eugen Richter: ) Sozialistenspiegel. Verlag von O. Gartz, Berlin SW. Berlin 1903.
- Die deutsche Fortschrittspartei und die nationalliberale Partei. Berlin 1874.
- Die Fortschrittspartei und die Sozialdemokratie. Vortrag des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten am 9. Mai 1877 im Wahlverein der Fortschrittspartei im 6. Berliner Reichstagswahlkreis. Berlin 1877.
- Die falsche Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck, dargelegt von Eugen Richter vor dem Preußischen Abgeordnetenhaus in drei Reden am 26. April 1876, 12. und 13. Dezember 1877 nebst Einleitung und Anmerkungen dazu. Politische Zeitfragen Nr. 3, Broschürenfonds der deutschen Fortschrittspartei, Buchhandlung von C. Barthel in Berlin. Berlin 1878.
- Die Fortschrittspartei und die Sozialdemokratie. Neue mit Anmerkungen vermehrte Ausgabe. Politische Zeitfragen Nr. 1. Berlin 1878.
- Die Sozialdemokraten, was sie wollen und wie sie wirken. Politische Zeitfragen Nr. 3. Berlin 1878.
- Selbstverwaltung und Beamtenregierung. Ein Vortrag über die Fehler und Mängel der neueren preußischen Verwaltungsgesetze im liberalen Wahlverein zu Brieg, 4. 1. 1878. Politische Zeitfragen Nr. 4. Berlin 1878.
- Gegen die Steuerprojekte des Reichskanzlers. Politische Zeitfragen Nr. 6. (Anonym erschienen). Berlin 1878.
- Attentat und Sozialistengesetz. Reichstagsrede vom 23. 5. 1878 nebst Einleitung und Schlußbemerkungen zur Reichstagsauflösung. Politische Zeitfragen Nr. 7. Berlin o. J. (1878).
- Gegen Kornzölle. Vortrag über die Verteuerung der Nahrungsmittel und die Schädigung der Landwirtschaft durch Kornzölle in der allgemeinen Wählerversammlung am 27. 1. 1879. Politische Zeitfragen Nr. 12. Berlin 1879.
- Die neuen Zoll- und Steuervorlagen. Statistisch beleuchtet vom Abgeordneten Eugen Richter. Politische Zeitfragen Nr. 13. Berlin 1879.
- Die Zollprojekte des Reichskanzlers. Rede des Abgeordneten Richter (Hagen) gehalten in der Reichstagssitzung vom 15. März 1879. Berlin 1879.
- Der Kampf gegen die Reaktion und die bevorstehenden Landtagswahlen. Rede in Stettin am 4. September für die Landtagswahlen von 1879. Berlin 1879.
- Gegen die Zoll- und Steuervorlagen des Kanzlers. Reichstagsrede vom 5. 5. 1879. Berlin 1879.
- Die Gefahren der Reaktion, insbesondere auf dem Gebiete der Wirtschaftspolitik. Rede in der Parteiversammlung in der Turnhalle aus Anlaß des Parteitages 24. 11. 1878 (anonym erschienen). Berlin 1879.
- Osterbriefe für Bürger und Bauern. Gegen die beabsichtigte Einführung von 166 Millionen Mark Steuern. 1879.
- Die steigenden Lebensmittelpreise und die neuen Zölle. Vortrag 1. 12. 1879 im Landtagswahlkreis Berlin IV. (anonym erschienen). Berlin 1879.
- Die neue Militärvorlage, geschichtlich und statistisch, militärisch und volkswirtschaftlich beleuchtet. Politische Zeitfragen Nr. 16. (anonym erschienen). Berlin 1880.
- Große Steuererhöhungen, kleine Steuerklasse. Budgetrede vom 12. 11. 1880. Berlin 1880.
- Gegen die Nationalliberalen. Erwiderung (des Abgeordneten) Eugen Richter auf den Angriff (des Abgeordneten) Rickert gegen die Fortschrittspartei. Reichstagsrede 15. 4. 1880. 1880.
- Über Handwerkerfragen. Vortrag in Berlin am 11. 2. 1881. 1881.
- Die Hamburg-Altonaer Zollfrage. 1881.
- Unsere Gegner, ihre Abstimmungen und Reden in den Reichstagssessionen 1878 (II), 1879, 1880. (anonym erschienen). Berlin 1881.
- Über unsere Gegner im Reichstage, Abstimmungen und Charakteristisches von 143 Abgeordneten. (anonym erschienen). 1881.
- Die Steuerdebatte mit dem Reichskanzler. Drei Reden der Abgeordneten Richter und Rickert und des Kanzlers im Abgeordnetenhause (4. und 5. 2. 1881). Berlin 1881.
- Die neuen Steuern und die reaktionären Bestrebungen. Vortrag in Görlitz, 3. 3. 1881. 1881.
- Der Reichskanzler und die Stadt Berlin. Vortrag in Berlin am 8. April 1881. 1881.
- Haftpflicht und Unfallversicherung. Reichstagsrede 2. 4. 1881. 1881.
- Die Antwort der Fortschrittspartei im Reichstage auf das Kanzlerprogramm in der Kaiserlichen Botschaft. Etatsrede vom 17. November 1881. (anonym erschienen). Berlin 1881.
- Gegen das Tabakmonopol. Rede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten am 12. März 1882 im großen Tivoli-Saale zu Berlin. Berlin 1882.
- Gegen Bebel. Die verwerflichen Ziele Bebels und der Sozialdemokratie. Dargestellt in Auszügen aus den Reichstagsreden Bebels nach den amtlichen stenographischen Berichten und nach den Schriften Bebels. Berlin 1883.
- Der Reichskanzler und die Deutsche freisinnige Partei. Die Reden des Fürsten Bismarck und die Antwort des Abgeordneten Eugen Richter in der Reichstagssitzung vom 9. Mai 1884. Berlin 1884.
- Die Reichstagssession 1884, dargestellt für freisinnige Wähler. (anonym erschienen). 1884.
- Über die Militärvorlage. Reichstagsrede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten am 13. Januar 1887. Berlin 1887.
- Der Spiritusring und die neue Branntweinsteuer. Vortrag nach stenographischer Aufzeichnung. Berlin 1887.
- Aus der letzten Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses. Wahlbeeinflussung (Elbing-Marienburg) und Hetze der Kartellparteien gegen die Krone. Vollständiger amtlicher stenographischer Bericht aus der Sitzung vom 26. Mai 1888. Mit Ausführungen Richters. Berlin 1888.
- Gegen die Verlängerung der Wahlperiode. Reichstagsrede 3. 2. 1888. 1888.
- Eugen Richter gegen von Bennigsen. Rede des Abgeordneten Eugen Richter zum Reichshaushaltsetat in der Reichstagssitzung vom 31. Oktober 1889. Berlin 1889.
- Die neue Militärvorlage. Geschichtlich und statistisch erläutert, militärisch und wirtschaftlich beleuchtet. Berlin 1890.
- Gegen die Sozialdemokraten. Vortrag des Abgeordneten Eugen Richter in Hagen-Eilpe (am 15. Februar 1890, abends). Berlin 1890.
- Die geheimen Ausgaben und der Welfenfonds, Vortrag des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten am 6. April 1891 im Wahlverein der Fortschrittspartei für den 2. Berliner Reichstagswahlkreises. Nordhannoversche Buch- und Kunstdruckerei, Zeven 1891 [1]
- Gegen den neuen Entwurf des Volksschulgesetzes. Rede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten im Abgeordnetenhaus am 26. Januar 1892. Berlin 1892.
- Etatsrede über Deutschlands Wehrkraft und Finanzlage von Eugen Richter, gehalten im Reichstage am 30. November 1892. Berlin 1892.
- Gegen die Militärvorlage. Reichstagsrede von Eugen Richter, gehalten am 10. Dezember 1892. Berlin 1892.
- Gegen die Militärvorlage! Reichstagsrede von Eugen Richter, gehalten am 4. Mai 1893. Berlin 1893.
- Die Militärvorlage und sonstige Tagesfragen. Ein Wahlbüchlein von Eugen Richter, Mitglied des Reichstages. Berlin 1893.
- Richter gegen Bebel. Zwei Reichstagsreden über den sozialdemokratischen Zukunftsstaat von Eugen Richter, gehalten am 4. und 6. Februar 1893. Berlin 1893.
- Zu den Berliner Landtagswahlen. Rede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten im Wintergarten am 10. September vor Wahlmännern des I. Berliner Landtagswahlkreises. Berlin 1893.
- Gegen die projektierten Stempeelsteuern auf Quittungen, Frachtbriefe, Checks und Giro-Anweisungen. Berlin 1893.
- Der russische Handelsvertrag und die Nationalliberalen. Rede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten im Abgeordnetenhaus am 28. Februar 1894. Berlin 1894.
- Über Landwirtschaftskammern und Landwirtschaft. Rede des Abgeordneten Eugen Richter, gehalten im Abgeordnetenhaus am 7. Februar 1894. Berlin 1894.
- Gegen die Zwangsinnungen. Berlin 1896.
- Gegen die Sozialdemokratie, von Eugen Richter, Mitglied des Reichstages. Berlin 1896.
- Die Flottenrede des Abgeordneten Eugen Richter in der Reichstagssitzung vom 7. 12. 1897 mit dem Text des Flottengesetzentwurfs. (Sonderdruck aus der Freisinnigen Zeitung). 1897.
- Flotte und Flottengesetz. Berlin 1898.
- Die Kanalrede des Abgeordneten Eugen Richter in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 17. April 1899. Nach dem amtlichen stenographischen Bericht. Berlin 1899.
- Rede des Abgeordneten Eugen Richter zum neuen Flottenplan, gehalten im Reichstage bei der Etatsberatung am 14. Dezember 1899. Nach dem amtlichen stenographischen Bericht. Berlin 1899.
- Schulze-Delitzsch. Ein Lebensbild, zur Denkmalsenthüllung verfaßt. Berlin 1899.
- Rudolf Virchow als Politiker. Festrede des Abgeordneten Eugen Richter bei der 80-jährigen Geburtstagsfeier am 15. Oktober zu Berlin. Berlin 1901.
- Für die Freiheit des Vereinswesens. Rede, gehalten in der Sitzung des Reichstages vom 18. Mai 1897. In: Vorkämpfer deutscher Freiheit. Heft 27. Buchhandlung National-Verein G.m.b.H. München 1911
Literatur
- Dr. Friedrich Herder: Eugen Richter, der Führer der Fortschrittspartei, nebst einer einleitenden Geschichte der Partei vom liberalen Standpunkte dargestellt. Julius Engelmann, Berlin 1881
- Henriette van der Meij: Eugen Richter. Willink, Haarlem 1889
- Richard Eickhoff: Politische Profile. Erinnerungen aus vier Jahrzehnten an Eugen Richter, Carl Schurz und Virchow, Werner Siemens und Bassermann, Fürst Bülow, Hohenlohe u.a. Reissner, Dresden 1927
- Heinz Röttger: Bismarck und Eugen Richter im Reichstage 1879 - 90. Pöppinghaus, Bochum-Langendreer 1932 (Münster, Univ., Diss., 1932)
- Leopold Ullstein: Eugen Richter als Publizist und Herausgeber. Ein Beitrag zum Thema „Parteipresse“ Reinicke, Leipzig 1930 (Reinicke, Leipzig 1950)
- Eugen Richter und der Wahlkreis Hagen-Schwelm. Zum 60. Todestag des bedeutenden Parlamentariers am 10. März 1966. Ein Überblick in den Ausstellungsräumen des Stadtarchivs Hagen, 10. - 22. März 1966. Hagen 1966 (Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Hagen 6)
- H. Müller / Helmuth Stoecker: Richter, Eugen. In: Biographisches Lexikon zur Deutschen Gescichte. Von den Anfängen bis 1917. Hrsg. von Karl Obermann u.a. Verlag der Wissenschaften, Berlin 1967, S. 392
- Heinz Brestel: Zukunftsbilder aus der Vergangenheit. Mit Faksimile-Nachdrucken von August Bebel, „Unsere Ziele“, 1870, Eugen Richter, „Sozialdemokratische Zukunftsbilder“, 1893. Eine historische Kontroverse, wiederentdeckt für die Gegenwart. Fortuna-Finanz-Verlag Heidelberger, Niederglatt 1979 ISBN 3-85684-021-4.
- Ina Susanne Lorenz: Eugen Richter - Der entschiedene Liberalismus in wilhelminischer Zeit 1871 bis 1906. Matthiesen, Husum 1980 (Historische Studien 433) ISBN 3-7868-1433-3.
- Gustav Seeber: Eugen Richter – Liberalismus im Niedergang. In: Gestalten der Bismarckzeit. Band 2, Akademie-Verlag, Berlin 1986, S. 302–324
- Ralph Raico: Eugen Richter and late German Manchester liberalism. A reevaluation. In: The review of Austrian economics. - Boston, Mass. 4 (1990), S. 3–25
- Ralph Raico: Die Partei der Freiheit - Studien zur Geschichte des deutschen Liberalismus. Lucius & Lucius, Stuttgart 1999, S. 87–151, Digisat
- Klaus-Dieter Weber: Richter, Eugen. In: Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. Hrsg. von Manfred Asendorf und Rolf von Bockel. J. B. Metzler, Stuttgart / Weimar 1997 ISBN 3-476-01244-1, S. 516-518
- Detmar Doering: Eugen Richters Bedeutung für die Gegenwart. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. Band 19, 2007, S. 211–223.
- Jürgen Frölich: Der linksliberale Freisinn – die Partei Eugen Richters? In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. Band 19, 2007, S. 31–46
Einzelnachweise
- ↑ Eugen Richter: Jugenderinnerungen. Verlag "Fortschritt, Aktiengesellschaft", Berlin 1893, S. 11.
- ↑ Politisches ABC-Buch, 9. Auflage. Verlag "Fortschritt, Aktiengesellschaft", Berlin 1898, Seite 3, (online)
- ↑ Vgl. Dr. Friedrich Herder: Eugen Richter, der Führer der Fortschrittspartei, nebst einer einleitenden Geschichte der Partei. Verlag von Julius Engelmann, Berlin 1881.
- ↑ Nationalsoziale Partei. In: Eugen Richter: Politisches ABC-Buch. 9. Auflage. Verlag "Fortschritt, Aktiengesellschaft", Berlin 1898, S. 274 (online)
- ↑ Der Reichsfreund: Neues Wochenblatt für Stadt und Land. Verlag der A.G. Fortschritt, Berlin 1882-1891. (online)
- ↑ Biographisches Wörterbuch zur Deutschen Geschichte. 2. Bd.: I-R. Francke, München 1974 ISBN 3-7720-1082-2, Spalte 2320.
- ↑ „Der Linksliberalismus Richterscher Prägung hatte sich in seiner Prinzipienhaftigkeit selbst überlebt.“ (Hans Herzfeld (Hrsg.): Geschichte in Gestalten. Bd. 4 R-Z. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main 1963, S. 34 (Das Fischer Lexikon Sonderband 40)
- ↑ Berliner Wespen. 14. Jahrgang, Nr. 43, 2. November 1881.
- ↑ Antisemiten-Spiegel. Verlag und Druck von A. W. Kafemann, Danzig 1890, S. 25. (online)
- ↑ Eugen Richter: Politisches ABC-Buch, 9. Auflage. Berlin 1898, Artikel "Antisemiten", (online)
- ↑ Die Judenfrage vor dem Preußischen Landtage. 1880, S. 24, (online)
- ↑ Die Judenfrage vor dem Preußischen Landtage. 1880, S. 63, (online), (online)
- ↑ Die Judenfrage vor dem Preußischen Landtage, 1880, S. 65, (online), (online)
- ↑ Leopold Auerbach: Das Judenthum und seine Bekenner. Verlag von Sigmar Mehring, Berlin 1890, S. 47, (online)
- ↑ Die Verurtheilung der antisemitischen Bewegung durch die Wahlmänner von Berlin: Bericht über die allgemeine Versammlung d. Wahlmänner aus d. 4. Berliner Landtags-Wahlkreisen am 12. Jan. 1881. C. Bartel, Berlin 1881.
- ↑ Verurtheilung der antisemitischen Bewegung durch die Wahlmänner von Berlin
- ↑ Stenographische Berichte des Deutschen Reichstags, 3. Legislaturperiode, 1878,2, 54. Sitzung, S. 1515–1523., Eugen Richter gegen das Sozialistengesetz (1. Version)
- ↑ Eugen Richter gegen das persönliche Regiment Wilhelms II.
- ↑ Eugen Richter zur Hunnenrede Wilhelms II.
- ↑ Eugen Richter gegen die Flottenaufrüstung
- ↑ Zitiert nach: Ralph Raico: Die Partei der Freiheit, Lucius & Lucius, 1999, S.144, der als Quelle angibt: SBR, 1900b, S442ff.
- ↑ Eugen Richter zur Hunnenrede Wilhelms II.
- ↑ Was ist der Kern der Judenfrage? Vortrag, gehalten am 13. Januar 1881 von Dr. Ernst Henrici. Verlag der „Wahrheit“, Berlin 1881, S. 11, (online)
- ↑ Franz Mehring: Geschichte der Sozialdemokratie, Band 4, Bis zum Erfurter Programm. Dietz, Stuttgart, 1906, S. 97–98, (online)
- ↑ Theodor Fontane: Effi Briest. 1896, 13. Kapitel, (online)
- ↑ Heinrich Mann: Der Untertan. 1914, S. 445–446, (online)
Weblinks
- Literatur von und über Eugen Richter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eugen Richter in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Vorlage:LeMO
- Eugen Richter Institut
- Portal rheinische Geschichte
- Kurzbiographie im Liberalismus-Portal (FDP nah)
- Eugen Richter und der Liberalismus seiner Zeit
- Bibliographie der Werke Eugen Richters
Personendaten | |
---|---|
NAME | Richter, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1838 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 10. März 1906 |
STERBEORT | Berlin-Lichterfelde |