Puma
Für weitere Bedeutungen des Begriffs Puma siehe Puma (Begriffsklärung).
Puma | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Puma concolor | ||||||||||||
(Linnaeus, 1771) |
Der Puma (Puma concolor) ist eine große Katze Nord- und Südamerikas. In seiner Heimat ist er unter zahlreichen Namen bekannt; für viele davon gibt es auch im Deutschen eine Entsprechung: Silberlöwe, Berglöwe oder Kuguar (von engl. cougar, frz. couguar). Gelegentlich wird er in den USA auch einfach als "Panther" bezeichnet; ein Name, der außerhalb der USA für verschiedene große Katzen verwendet wird.
Merkmale
Zwar ist der Puma mit den eigentlichen Großkatzen (Löwe, Tiger etc.) nicht näher verwandt und wird taxonomisch den Kleinkatzen zugeordnet, doch ist er eine der größten Katzen: Seine Kopfrumpflänge beträgt im Schnitt 130 cm (Männchen) beziehungsweise 110 cm (Weibchen), hinzu kommen zwischen 66 cm und 78 cm Schwanz. Männchen können 100 kg und mehr wiegen, Weibchen in der Regel nicht mehr als 50 kg. Das Fell ist kurz, dicht und in der Farbe sehr variabel. Am häufigsten sind gelbliche oder silbergraue Pumas; das Kinn und die Brust sind bei diesen immer weißlich. Selten kommen auch ganz schwarze Pumas vor (Melanismus). Neugeborene Pumas sind beigefarben und kräftig gefleckt; die Fleckenzeichnung verblasst noch während des ersten Lebensjahrs. Nur die Schwanzspitze bleibt auch beim ausgewachsenen Puma schwarz. Die Tiere geben zahlreiche Laute von sich, anders aber als die Großkatzen keine Brülllaute. Nordamerikanische Forscher wie Truman Everts beschreiben den Schrei des Puma als menschenähnlich.
Pumas erreichen in der Wildnis ein Alter von achtzehn bis zwanzig Jahren..
Verbreitung

Pumas waren früher über ganz Nord- und Südamerika verbreitet. Kein anderes Säugetier des amerikanischen Doppelkontinents hatte eine ähnlich weite Verbreitung; sie reichte vom Süden Kanadas über Mittelamerika bis ins südliche Patagonien. Heute ist der Bestand stark ausgedünnt, und auf von Menschen schwach besiedelte Gebiete reduziert. In den USA überlebten Pumas die Ausrottungswellen nur in den Rocky Mountains, in den Wüsten und Halbwüsten des Südwestens und in den Everglades-Sümpfen Floridas. Durch Schutzmaßnahmen hat sich das Verbreitungsgebiet wieder ausgedehnt, und in manchen Regionen des US-amerikanischen Westens scheuen Pumas auch die Nähe von Städten nicht mehr.
Pumas sind in nahezu allen Habitaten zu finden; die Prärie, boreale, gemäßigte und tropische Wälder, Halbwüsten und Hochgebirge gehören allesamt zu den Lebensräumen dieser Katze.
Lebensweise
Ernährung
Pumas erbeuten Säugetiere nahezu aller Größen. In Nordamerika zählen Elche, Hirsche und Rentiere zu den Beutetieren des Pumas, aber auch Mäuse, Ratten, Erdhörnchen, Skunks, Waschbären, Biber und Opossums sowie Schafe und junge Rinder. Auch andere Raubtiere wie Kojoten und Rotluchse können vom Puma überwältigt werden. Neben Säugetieren frisst der Puma auch Vögel und in manchen Gegenden Fische. Er ist jedoch kein Aasfresser.
Um ein größeres Beutetier zu erlegen, schleicht sich der Puma zunächst heran. Aus kurzer Distanz springt er dem Tier auf den Rücken und bricht ihm mit einem kräftigen Biss in den Hals das Genick.
Der Puma ist eine scheue Katze, die menschliche Nähe für gewöhnlich meidet. Trotzdem kommt es gelegentlich zu Angriffen auf Menschen. In den USA soll es jährlich etwa vier solcher Vorfälle geben. Opfer der Attacken sind meistens Kinder.

Pumas selbst haben außer dem Menschen kaum Feinde zu fürchten. Lediglich Wölfe und Bären können gelegentlich junge oder kranke Pumas erbeuten.
Fortpflanzung
Als Einzelgänger kommen Pumas nur zur Paarungszeit, die häufig, aber nicht ausschließlich zwischen November und Juni liegt, für maximal sechs Tage zusammen, ehe das Männchen das Weibchen einige Wochen vor der Geburt der Jungen wieder verlässt. Die Tragzeit beträgt etwa drei Monate. Ein Wurf hat zwischen einem und sechs, in der Regel aber zwei bis drei Junge. Das Geburtsgewicht liegt zwischen 230 und 450 Gramm, die Größe der Neugeborenen 20 bis 30 cm. Die Jungen nehmen nach etwa sechs bis sieben Wochen feste Nahrung auf und trennen sich etwa nach 20 Monaten von der Mutter.
Media:Beispiel.oggMedia:Beispiel.ogg
Gefährdung und Bedeutung für den Menschen
Obwohl unter Artenschutz wird der Puma dennoch von manchen Bauern gejagt, die um ihre Viehbestände fürchten. Die Art als Ganzes gilt allerdings nicht als gefährdet. Der Puma flieht meistens vor den Menschen. Nur in Ausnahmefällen greift er Erwachsene an.
Bei den Indianern war der Puma hoch geachtet. Ihm wurden Eigenschaften wie Führerschaft, Kraft, Findigkeit, Treue, Engagement und Mut zugeschrieben.
Die weißen Kolonisten in Nordamerika bekämpften den Puma. Sie wollten nicht nur ihr Vieh vor ihm schützen, sondern jagten ihn auch der beliebten Trophäe wegen.
Ein nordamerikanisches Indianervolk, die Irokesisch sprechenden Erie, tragen ihren Namen, der als Kurzform von Erielhonan, zu deutsch Langer Schwanz gedeutet wird, wohl nach dem Puma. Sie waren bei den Franzosen daher auch als Nation du Chat, zu deutsch Volk der Katze, bekannt.
Unterarten
Traditionell werden 24 bis 32 Unterarten des Pumas unterschieden. Zwei im östlichen Nordamerika beheimatete Unterarten gelten als ausgestorben. Als besonders bedroht gilt der Florida-Panther (P. c. coryi), der in den Everglades-Sümpfen die Ausrottungswellen überlebt hat. Die Rettung dieser intensiv rot gefärbten, kleinen Unterart des Pumas ist derzeit eines der Hauptziele örtlicher Naturschutzorganisationen.
Neuere molekulargenetische Untersuchungen (M. Culver et. al.) legen allerdings den Schluss nahe, dass es in Wirklichkeit nur sechs Unterarten gibt und die Unterscheidung von mehr Unterarten einer wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Mit Ausnahme einer Population im Nordwesten der USA stellen alle Pumas Nordamerikas eine homogene Population dar. Mittel- und Südamerika zeigen eine größere Variabilität. Diese Daten werden auf eine Beschränkung des Pumas auf Südamerika während der letzten Eiszeit, mit Ausnahme einer nicht vereisten Enklave in den nordwestlichen USA, zurückgeführt. Mit dieser Studie geht auch eine Neubewertung der ausgestorbenen und bedrohten Unterarten einher.
Literatur
- D. E. Brown, H. G. Shaw, Soul Among Lions: The Cougar As Peaceful Adversary, Univ. of Arizona Press, 2000, ISBN 0816520844
- R. H. Busch, The Cougar Almanac, The Lyons Press, 1996, ISBN 1558214038
- H. P. Danz, Cougar!, Ohio Univ. Press, 1999, ISBN 0804010145
- J. Kobalenko, T. Kitchin, W. Hurst, Forest Cats of North America, Firefly Books, 1997, ISBN 1552091724
- R. M. Nowak, Walker's Mammals of the World, Vol. 1, Johns Hopkins University Press, 1999, S. 818f
- M. Culver, W. E. Johnson, J. Pecon-Slattery, S. J. O'Brien, Genomic ancestry of the American puma (Puma concolor)
Weblinks
- Informationen der Cat Specialist Group (auf Englisch)
- Mountain Lions on the Web (auf Englisch)
- - Genomic ancestry