Hans-Insel
Die Hans-Insel (grönländisch Tartupaluk, dänisch Hans Ø, englisch Hans Island, französisch Île Hans) ist eine kleine, unbewohnte und völlig vegetationslose Insel von etwa 1,3 km² Größe. Sie liegt 350 km nördlich vom grönländischen Qaanaaq (Thule) in der Mitte des Kennedy-Kanals, einem Teil der Naresstraße, die sich zwischen der kanadischen Ellesmere-Insel und Nordgrönland erstreckt. Die Hans-Insel ist die kleinste von drei Inseln im Kennedy-Kanal; die anderen sind die Franklin-Insel und die Crozier-Insel.
Benannt wurde die Insel wahrscheinlich zwischen 1871 und 1873 während der dritten Nordpol-Expedition von Francis Hall nach dem grönländischen Expeditionsteilnehmer Hans Hendriksen (grönländisch Suerssaq), der zwischen 1853 und 1876 an mehreren Arktisexpeditionen teilnahm.
Die Souveränität über die Insel ist umstritten. Sie wird sowohl von Dänemark als auch von Kanada beansprucht. Als im Jahre 1973 die Grenze zwischen Grönland und Kanada vereinbart wurde, hatte man diese Insel ausgenommen und eine Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Die Regierungen von Dänemark und Kanada schließen derzeit nicht aus, die Frage der Zugehörigkeit vor internationalen Gerichten klären zu lassen. Die langfristigen Interessen beider Länder begründen sich in der globalen Klimaerwärmung. Derzeit ist die Insel den größten Teil des Jahres von Eis umschlossen, aber auf Grund des Klimawandels ist es möglich, dass um die Insel herum zukünftig Fischfang oder die Suche nach Erdöl möglich ist.
Im September 2005 einigten sich Kanada und Dänemark auf eine gemeinsame Verwaltung der Insel.