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Inatsisartut

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Das Inatsisartut ist das Parlament von Grönland. Der offizielle grönländische Name lautet Kalaallit Nunaanni Inatsisartut, die dänische Bezeichnung Grønlands Landsting. Ob sich im Deutschen der Begriff Inatsisartut einbürgert, wie der deutschsprachige Internetauftritt des Parlamentes es nahelegt, oder ob sich parallel zu den Übernahmen von Storting, Folketing und Løgting der - in diesem Fall allerdings heteronome - Ausdruck Landsting durchsetzt, steht noch dahin.

Das Inatsisartut entstand 1979 mit der Einführung der beschränkten Autonomie Grönlands. Sein Vorläufer war der Grönländische Landesrat (dän. Grønlands Landsråd), welcher 1950 aus den Landesräten für Nord- und Südgrönland (seit 1911) gebildet worden war.

Gesetzliche Bestimmungen

Die 31 Abgeordneten im Inatsisartut werden in allgemeiner, direkter und geheimer Wahl auf vier Jahre gewählt ("Gesetz über Landsting und Landesregierung" vom 18. November 2010, § 2)[1]. Sie wählen aus ihren Reihen den Regierungschef, der dann seine Kabinettsliste en bloc zur Wahl stellt (§ 22). Entzieht das Parlament der Landesregierung (grönl. Naalakkersuisut, dän. landsstyre) oder dem Regierungschef das Vertrauen, muss die Regierung geschlossen zurücktreten (§ 27). In diesem Fall kann der Regierungschef sofortige Neuwahlen ausschreiben (§ 28). Die Regierung führt die Geschäfte weiter bis ihre Nachfolgerin gewählt ist (§ 29).
Die Verhandlungssprache im Inatsisartut ist Grönländisch; beherrscht ein Abgeordneter oder Minister diese Sprache nicht, wird eine Übersetzung ins und aus dem Dänischen garantiert (§ 9). Paragraf 13 verleiht jedem einzelnen Mitglied von Parlament und Regierung das Recht, einen Gesetzentwurf einzubringen.
Das Parlament übt das Budgetrecht aus (§§ 16, 17).

Sitzverteilung

Sitzverteilung nach den Wahlen vom 2. Juni 2009 [2]

Partei Sitze
Inuit Ataqatigiit (IA) 14
Siumut 9
Demokraatit 4
Atassut 3
Kattusseqatigiit 1
 Total
31

Regierungsparteien sind mit einem Punkt gekennzeichnet (•)

Präsidium

Das Präsidium besteht aus dem Parlamentspräsidenten und seinen vier Stellvertretern.[3]

  • Josef Motzfeldt (Inuit Ataqatigiit), Präsident seit 2009
  • Per Berthelsen (Siumut)
  • Olga P. Berthelsen (Inuit Ataqatigiit)
  • Finn Karlsen (Siumut)
  • Justus Hansen (Demokraatit)


Einzelnachweise

  1. Gesetz über Landsting und Landesregierung PDF (dänisch)
  2. Website des Parlaments
  3. Präsidiumsmitglieder Website von Inatsisartut/Landsting (dänisch), abgerufen am 28. Dezember 2011