Falklandkrieg
Falklandkrieg | |||||||||||||
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Datum | 2. April 1982 – 20. Juni 1982 | ||||||||||||
Ort | Falklandinseln | ||||||||||||
Ausgang | Sieg Großbritanniens | ||||||||||||
Friedensschluss | Am 20. Juni 1982 erklärte Großbritannien den Krieg für beendet; Status Quo Ante Bellum | ||||||||||||
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12. Juni Eroberung des Mount Tumbledown 14. Juni Eroberung von Wireless Ridge |
Der Falklandkrieg (englisch Falklands War/Crisis, spanisch Guerra de las Malvinas/Guerra del Atlántico Sur) war ein bewaffneter Konflikt zwischen Argentinien und dem Vereinigten Königreich um die Falklandinseln (auch Malwinen) sowie Südgeorgien und Südliche Sandwichinseln zwischen April und Juni 1982. Wenngleich durch den argentinischen Angriff auf die Inseln überrascht, war Großbritannien schließlich überlegen und die Inseln blieben in britischer Hand, was den Wünschen ihrer Bevölkerung entsprach. In Argentinien führte der Ausgang des Krieges zum Sturz der Militärjunta und zur Wiederherstellung des demokratischen Systems.
Siehe auch Zeittafel des Falklandkrieges, Geschichte der Falklandinseln
Vorgeschichte
Hintergrund
Historische Besitzansprüche auf die Falklandinseln
Die Besitzansprüche auf die Inseln waren lange umstritten. 1600 sichtete der Holländer Sebald de Weert eine Gruppe von drei Inseln, die zu den Falklands gehörten. Bald darauf waren sie in holländischen Seekarten verzeichnet. 1690 betrat Captain John Strong als erster die Inseln und gab ihnen den Namen Falkland Islands, nach dem Chef der Admiralität, Lord Falkland. Zwischen 1698 und 1712 kartographierten französische Kapitäne die Inseln. Auf ihren Karten, 1716 bei Frezier in Saint Malo veröffentlicht, waren sie – bezugnehmend auf den Namen der Stadt St. Malo – als „Iles Malouines“ verzeichnet. 1764 gründete der Franzose Louis Antoine de Bougainville die erste Kolonie, die im Oktober 1766 durch die französische Krone an Spanien verkauft wurde. Am 1. April 1767 wurde die Kolonie formal an die Spanier übergeben, die behielten den – spanisch abgewandelten – Namen der Inseln als „Malvinas“ bei. Bereits im Dezember 1766 war jedoch der britische Captain John McBride auf Saunders Island (span. Isla Trinidad), damals „Falkland“ genannt, gelandet und hatte eine kleine Truppe unter Captain Anthony Hunt hinterlassen, um britische Ansprüche zu sichern. Der Name Falkland war somit zunächst im Singular zu verstehen und bezog sich nicht auf das benachbarte East Falkland (Isla Soledad), der Plural „Falklands“ wurde erst sehr viel später von den Briten benutzt. Im November 1769 begegneten sich im Falklands Sound Captain Hunts Sloop und ein spanischer Schoner. Beide forderten sich gegenseitig auf, die Falklands zu räumen, jedoch kam niemand diesen Forderungen nach. Einige Monate später entsandte der spanische Gouverneur in Buenos Aires Francesco Bucarelli fünf Fregatten, die am 10. Juni 1770 dreizehn von Hunt stationierte Briten schnell zur Aufgabe zwangen. Ein bevorstehender Krieg zwischen Großbritannien und Spanien wurde durch eine geheime Friedensdeklaration am 22. Januar 1771 abgewendet, in der Spanien nachgab, sich allerdings Souveränitätsrechte über die Falklands vorbehielt. In einem weiteren Vertrag am 16. September 1771 anerkannten beide Seiten gegenseitig ihre bisherigen Rechte in Bezug auf die Falklands bzw. Malvinas[1]. Allerdings machten die Briten in den nachfolgenden Jahren keinen erkennbaren Versuch, die Inseln dauerhaft zu besiedeln.
Die Argentinischen Besitzansprüche auf die Malwinen oder Falklandinseln
Die Begründung der argentinischen Besitzansprüche auf die Falklandinseln ist sehr komplex, sie lässt sich daher nicht in zwei Sätze zusammenfassen. Die Ansprüche gründen sich jedoch hauptsächlich darauf, dass Buenos Aires sich als alleinige Rechtsnachfolgerin des ehemaligen spanischen Vizekönigreichs am Río de la Plata betrachtet.[2]
Mit der Entthronung des bisherigen Königs und der französischen Machtübernahme in Madrid 1808 verstärkten sich die Autonomiebestrebungen in den spanischen Kolonien in Südamerika. Am 25. Mai 1810 erklärte sich Buenos Aires für autonom. Erst als nach Vertreibung der Franzosen der wiedereingesetzte spanische König Ferdinand VII. die Autonomie der südamerikanischen Kolonien nicht anerkennen wollte, erklärten sich die „Vereinigten Provinzen am Río de la Plata“ am 9. Juli 1816 für unabhängig.[3] In den nachfolgenden Kriegen beanspruchten die Vereinigten Provinzen am la Plata in Buenos Aires nachdrücklich sämtliche Gebiete die jemals Teil des spanischen Vizekönigreichs am La Plata gewesen sind, wozu – ungeachtet der noch immer bestehenden britischen Ansprüche – auch die Falklandinseln (bzw. spanisch: Islas Malvinas) gehörten.[4] Dies führte nicht nur zu Kämpfen mit spanischen Truppen, sondern in den nachfolgenden Jahrzehnten auch zu mehreren Kriegen mit Uruguay, Paraguay, Bolivien, Brasilien und mit Chile,[5] mit dem die Grenzstreitigkeiten wegen der beiderseitigen Ansprüche auf Patagonien und Feuerland erst nach dem Falklandkrieg von 1982 abgeschlossen werden konnten (mit dem Verzicht Argentiniens auf die Inseln im Beagle-Kanal am 25. November 1984).
Die letzte spanische Garnison auf den Malwinen (Falklandinseln) zog sich 1811 zusammen mit den Einwohnern der Siedlung Puerto Soledad (Port Louis) nach Montevideo in Uruguay zurück. Danach waren die Inseln praktisch unbesiedelt und wurden nur (meist zur Reparatur von Schiffen und Aufnahme von Frischwasser) vorübergehend von Seeleuten und Walfängern verschiedener Nationen aufgesucht.[6] Die Rolle, die David Jewitt 1820/21 spielte, ist heute umstritten. Jewitt war ein amerikanischer Freibeuter, der 1820 als Kapitän des Schiffs „Heroine“[7] mit offizieller Erlaubnis der Regierung von Buenos Aires Jagd auf spanische Schiffe machen sollte (dabei aber mehrfach Schiffe anderer Nationen überfiel). Als sein Schiff während eines Sturms beschädigt wurde, landete er im Oktober 1820 auf Ostfalkland, wo er Kapitän James Weddell, den bekannten britischen Seefahrer und Polarforscher antraf, der ihm half, es wieder seetüchtig zu machen. Als das Schiff wieder seetüchtig war, verließ Jewitt nach etwa einem halben Jahr die Inseln wieder (im April 1821). Nach moderner argentinischer Ansicht nahm Jewitt während dieser Zeit die Inseln „für Argentinien“ in Besitz.[8] Allerdings wurde dieser Anspruch damals nirgends veröffentlicht (anscheinend nicht einmal in Buenos Aires)[9] oder gar anderen Regierungen mitgeteilt. Der Anspruch wurde erst bekannt, als über ein Jahr später Zeitungen in den USA und in Europa über den Prozess gegen den Kapitän des Freibeuterschiffes „Heroine“ berichteten, der damals in Lissabon wegen Seeräuberei angeklagt wurde.[10]
Erst im Juni 1829 ernannte Buenos Aires förmlich einen Gouverneur der Inseln.[11] Der neue Gouverneur war Louis Vernet, ein in Hamburg geborener französischer Kaufmann mit US-amerikanischen Pass, der 1826 erstmals aus privaten wirtschaftlichen Gründen auf die Falklands gekommen war, um mit Hilfe von argentinischen Gauchos die inzwischen recht zahlreichen verwilderten Rinder auf den Inseln zu fangen und aufs Festland zu verbringen. Zu diesem Zweck errichtete er dort 1828 auch eine Siedlung.[12] Im Januar 1829 ließ sich Vernet seinen Anspruch (Claim) auf weite Gebiete auf den Falklandinseln zur landwirtschaftlichen Nutzung in der britischen Botschaft in Buenos Aires offiziell eintragen.[13] Im April 1829 bestätigte die Botschaft förmlich seinen Anspruch und der Botschafter teilte ihm mit, die Regierung ihrer Majestät sei glücklich, seine Siedlung unter ihren Schutz zu nehmen. Bei den Verhandlungen mit der britischen Botschaft hatte Vernet allerdings verschwiegen, dass er sich schon ein Jahr zuvor, im Januar 1828, Grundstücksrechte bereits bei der argentinischen Regierung bestätigen ließ und er in Buenos Aires bereits 1823 Fischerei- und Weiderechte auf den Malvinas beantragt hatte.[14] Nachdem die argentinische Regierung im Juni 1829 in Hinblick auf seine Siedlung die “Comandancia Político y Militar de las Malvinas” gründete (spanisch „Politische und Militärische Kommandantur der Malvinen“) und Vernet zu deren ersten „Kommandanten“[15] ernannt hatte, protestierte der britische Botschafter am 19. November 1829 in einer förmlichen Note scharf bei der argentinischen Regierung gegen diese eklatante Verletzung der britischen Souveränitätsrechte über die Falklandinseln.[16] Wegen des (scheinbaren oder tatsächlichen) „doppelten Spiels“[17] von Vernet wird sein Name heute in argentinischen Darstellungen wenig genannt und die Südamerikaner gründen ihre Ansprüche vornehmlich auf David Jewitt, der sich nur wenige Monate mit einem havarierten Schiff auf den Inseln aufgehalten hatte.
Im Jahr 1831 kam es zum sogenannten „Lexington“-Zwischenfall, der ausgelöst worden war, weil Vernet 1829 drei Schiffe amerikanischer Robbenjäger beschlagnahmen ließ, die Fischerei- und Jagdrechte verletzt hatten, die ihm 1823 von der argentinischen Regierung und 1829 von der britischen Regierung garantiert worden waren (die Amerikaner hatten – nach Angaben von Vernet – wahllos Robben und andere Tiere auf den Inseln getötet). Die USA entsandten deswegen mehr als zwei Jahre später, im Dezember 1831, die Korvette Lexington, deren Besatzung in Vernets Abwesenheit die Siedlung zerstörte und die Falklands für frei (d.h. zu keinem Staat gehörig) erklärten, wodurch auch in Europa das Interesse wieder auf die Inseln gelenkt wurde. Auf die argentinischen Proteste, wegen Verletzung seiner Souveränität, antworteten die USA lediglich mit dem Hinweis auf bereits bestehende britische Souveränitätsrechte.[18]
Dennoch postierte Buenos Aires schon 1832 erneut Truppen auf den Inseln mit der Aufgabe, dort eine Strafkolonie zu errichten. Im November 1832 kam es aber zu einem Aufstand der Gefangenen, die den Kommandanten der Truppen, Kapitän Jean Etienne Mestivier, ermordeten. Argentinien entsandte ein weiteres Schiff mit Soldaten, um die Mörder festzunehmen. Nur drei Tage nach deren Ankunft landete die britische Schaluppe HMS Clio, deren Kapitän John James Onslow am 3. Januar 1833 die argentinische Flagge niederholen und die britische aufziehen ließ, um damit die britischen Ansprüche zu erneuern.[19] Anschließend besaßen die Inseln über ein Jahr lang keine Regierungsautorität mehr. Am 10. Januar 1834 landete HMS Tyne zu einem der jährlichen Routinebesuche und hinterließ, um die britischen Ansprüche dauerhaft abzusichern, einen jungen Offizier zurück, der als “resident naval officer” (Ständiger bzw. Amtierender Offizier der Marine) eine britische Verwaltung aufzubauen hatte. Erst nach der Gründung weiterer Siedlungen ernannte Großbritannien 1842 einen eigenen Gouverneur für die Falklandinseln. Zwischen 1833 und 1849 erneuerten die Vereinigten Provinzen am La Plata noch einige Male ihren Protest, den Großbritannien aber mit der Begründung zurückwies, sie stützten ihre Ansprüche darauf, dass die Falklandinseln spanisch gewesen seien, aber Spanien habe bereits vor der Unabhängigkeit Südamerikas die Rechte an den Inseln an Großbritannien abgetreten, weshalb die Insel auch nicht mehr zum Vizekönigreich gehört hätten.
Zwischen 1843 und 1852 kam es zwischen Buenos Aires und Provinzen nördlich des La Plata und am Parana, die sich für unabhängig erklärt hatten zu einer Reihe von Kriegen, in denen schließlich auch Brasilien und die beiden europäischen Großmächte Frankreich und Großbritannien verwickelt wurden (→ vgl. dazu Artikel zur Geschichte von Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Juan Manuel de Rosas). In Verlauf dieser Krise schlossen die Vereinigten Provinzen unter Juan Manuel de Rosas und Großbritannien am 24. November 1849 einen Vertrag,[20] in denen „alle“ Differenzen bereinigt wurden.[21] Nach britischer Ansicht wurde damit auch der Streit um die Falklandinseln geklärt, was Argentinien heute bestreitet. Allerdings erhoben die Vereinigten Provinzen – und später die Republik Argentinien – in den nächsten Jahrzehnten keine Ansprüche mehr auf die Falklandinseln. Auf Landkarten, die in Argentinien gedruckt wurden, wurden die Inseln entweder ganz weggelassen oder sie wurden als britisches Territorium eingezeichnet.[22]
Die 1862 gegründete Republik Argentinien als Nachfolgestaat der Vereinigten Provinzen am Río de la Plata unterhielt bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges durchgehend gute Beziehungen zu Großbritannien und erhob während dieser Zeit nur indirekt Ansprüche auf die Falklandinseln.[23] Erst 1941 werden die Inseln erneut in einem offiziellen Dokument erwähnt, das erste Mal seit 1849.[24] Im Verlauf dieses Krieges kühlten sich die Beziehung zwischen den beiden Staaten merklich ab, da Argentinien trotz des Drucks aus London[25] bis fast zum Schluss neutral blieb (die Kriegserklärung an Deutschland erfolgte erst am 27. März 1945). Erst nach dem Krieg und der Gründung der UNO begann Argentinien im Rahmen der Diskussion um die „Entkolonialisierung der Welt“ seine Position in Bezug auf die Falklandinseln wieder aktiver zu vertreten.[26]
Verhandlungen zwischen Argentinien und Großbritannien über die Falklandinseln (1965–1981)
Als Mitte des 20. Jahrhunderts das britische Kolonialministerium ins Außenministerium integriert wurde, begannen mehrere aufeinander folgende britische Regierungen, die Debatte über die Falklandinseln als ein eher unwichtiges Problem anzusehen, dessen sie sich gern entledigt hätten. Allerdings lehnten es die etwa 1.800 Einwohner (Kelper) ab, unter die Herrschaft Argentiniens zu geraten und beriefen sich auf Artikel 73[27] der UN-Charta, um ihre Position zu stärken. Im Jahr 1965 begannen Großbritannien und Argentinien, unter UN-Resolution 2065 über die Zukunft der Inseln zu verhandeln, doch bis zum Ausbruch des Krieges 17 Jahre später war es zu keiner Übereinkunft gekommen.
1968 besuchte Lord Chalfont die Falklands sowie Argentinien. Sein Bericht wies darauf hin, dass die Einwohner der Falklands britisch bleiben wollten, Argentinien auf seinem Anspruch bestand und ohne Lösung des Problems ein Konflikt zu erwarten sei. 1975 machte der britische Botschafter in Argentinien, Derek Ashe, der damaligen argentinischen Präsidentin Isabel Peron das Angebot, mit britischer Hilfe die Falklands ökonomisch durch Argentinien entwickeln zu lassen. Argentinien misstraute diesem Angebot und ließ Ashe abberufen.
Ab 1976 wurde Argentinien wieder von einer Militärregierung regiert, die im Rahmen des 'Prozesses der Nationalen Reorganisation' bis 1983 etwa 30.000 Oppositionelle ermordet haben soll, von denen die Mehrzahl einfach spurlos verschwand. Dies wurde mit dem Kampf gegen die linke Guerilla der Montoneros begründet, die allerdings nur wenige tausend Mann zählte. Das Land litt bereits vor dem Machtantritt der Militärs unter großen wirtschaftlichen Problemen, die sich während deren Herrschaft weiter verschärften.
Im Oktober 1977 warnte der britische Geheimdienst vor erhöhten militärischen Aktivitäten im Süden Argentiniens. Großbritannien entsandte daraufhin vorsorglich zwei Fregatten und ein U-Boot in den Südatlantik (was nicht öffentlich bekannt gemacht wurde und daher von Argentinien gar nicht bemerkt wurde) und erklärte eine (wirtschaftliche) Sperrzone 25 Seemeilen um die Falklands.
Militärische Vorbereitungen der argentinischen Junta seit 1978
Am 22. Dezember 1978 startete die Junta die Operation Soberania, um die mit Chile umstrittenen Inseln am Kap Hoorn militärisch zu besetzen und in Chile einzumarschieren. Sie wurde aber wenige Stunden später abgebrochen.
1979 wurde von der neuen britischen konservativen Regierung Nicholas Ridley als neuer Unterhändler ernannt. Nach einer Reise auf die Falklands machte er den Vorschlag, die Souveränität an Argentinien zu übergeben, jedoch die Inseln nach dem Hongkong-Modell an die Bewohner auf unbestimmte Zeit zu verpachten. Weder bei den Inselbewohnern noch im Parlament fand sein Vorschlag Zustimmung. Im September 1981 wurde Ridley durch Richard Luce ersetzt. Verhandlungen mit Argentinien waren für den Dezember 1981 angesetzt und Luce sah sich nicht in der Lage, konstruktive Vorschläge vorzubringen. Das argentinische Militär hatte bis 1981 die linke Guerilla durch einen geheimen Schmutzigen Krieg vollständig ausgeschaltet (siehe auch Prozess der Nationalen Reorganisation, Staatsterror). Es gab etwa 30.000 Opfer unter der Zivilbevölkerung; die Wirtschaft wurde zerrüttet: Die Inflation betrug 140 %. 1981 kam es zu zwei Regierungswechseln: zunächst übernahm der relativ liberale Viola die Macht und sorgte für eine kurze Zeit relativer Meinungsfreiheit; im Dezember 1981 stürzte General Leopoldo Galtieri ihn.[28] Daraufhin wurden die Verhandlungen auf Wunsch Argentiniens verschoben.
Galtieri beabsichtigte, öffentliche Kritik über die wirtschaftliche Lage und Menschenrechtsfragen mit einem schnellen, patriotischen „Sieg“ in der Malwinen-Frage zu überdecken. Als Vorwand diente der 150. Jahrestag der Ermordung des letzten argentinischen Gouverneurs 1832. In der UN wurde mit einer subtilen Andeutung einer Invasion Druck ausgeübt; die Briten ignorierten diese Drohung. Die Argentinier werteten die britische Haltung als Rückzug und glaubten, die Briten würden die Inseln bei einer Invasion kampflos überlassen. In diesem Glauben bestärkt wurden sie durch den Rückzug der letzten, überalterten Einheit HMS Endurance der Royal Navy 1981 und durch die British Nationality Bill von 1981, die die britische Staatsbürgerschaft eines großen Teils der Kelper einschränkte. Die neue Freundschaft (auf Grund der Unterstützung der antisandinistischen Contras in Mittelamerika) zu den USA bestärkte Galtieri in seiner Überzeugung, dass Großbritannien ohne US-amerikanische Unterstützung keinen Krieg im Südatlantik führen könne. In Konsultationen mit dem Oberkommandierenden der Marine, Admiral Jorge Anaya, wurde beschlossen, die Falklandinseln/Malvinas binnen eines Jahres zurück zu Argentinien zu bringen.
Die argentinischen Pläne sahen vor, nach einer erfolgreichen Einnahme der Falklandinseln auch die Inseln südlich des Beagle-Kanals militärisch zu erobern.[29][30] Im Dezember 1978 hatte die argentinische Junta schon einmal die Operation Soberania im letzten Moment abgebrochen. Anaya sah vor dem argentinisch-chilenischen Konflikt um den Beagle-Kanal eine Chance, eine für Chile nicht erreichbare Militärbasis auf den Malvinas zu etablieren.
Militärische Ausgangslage
Argentinien
Die argentinische Luftwaffe (Fuerza Aérea Argentina, kurz FAA) verfügte über eine große Anzahl moderner Flugzeuge und Waffen, darunter Mirage-III-Jagdflugzeuge, Mirage-5-Jagdbomber und ältere, aber immer noch sehr leistungsfähige Douglas-A-4-Jagdbomber. Außerdem verfügte sie über die in Argentinien entwickelten FMA-IA-58-Pucará-Erdkampfflugzeuge, die von kurzen und improvisierten Flugplätzen starten konnten. Das war besonders für einen Einsatz auf den Falklands wichtig, da dort nur ein Flugplatz eine betonierte Start- und Landebahn besaß. Des Weiteren hatte die FAA noch ältere English-Electric-Canberra-Bomber im Bestand.[31]
Die argentinische Luftwaffe war jedoch speziell auf einen Krieg gegen Chile oder die Guerilleros vorbereitet und somit eher für einen Kampf gegen Bodenziele auf kurzen Distanzen gerüstet als für einen Kampf auf langer Distanz gegen Schiffe. Daher verfügte Argentinien nur über zwei zu Betankungsflugzeugen umgebaute Lockheed C-130 für die FAA und die Marine. Die Mirage waren nicht zur Luftbetankung ausgerüstet.
Außerdem verfügte die FAA nur über wenige Aufklärungsflugzeuge sowie über Luft-Luft-Raketen französischer und amerikanischer Produktion, die aber meist nicht zu den jeweils modernsten Versionen gehörten.[31] Die damals hochmodernen Luft-Schiff-Raketen vom Typ Exocet AM39, die eine ernsthafte Bedrohung für die britische Flotte hätten werden können, waren zwar in Frankreich bestellt worden, aber es standen bei Kriegsbeginn nach argentinischen Angaben erst fünf davon zur Verfügung. Zu diesen Streitkräften der Luftwaffe kamen noch fünf moderne Dassault Super Étendards der Marineflieger, die für Luftbetankung ausgerüstet waren. Von diesen Flugzeuge hatte Argentinien vierzehn bestellt, aber bis zum Ausbruch des Krieges waren erst fünf geliefert worden, weshalb eines infolge des Waffenembargos der EU-Staaten als Ersatzteilspender am Boden bleiben musste.
Gegliedert war die argentinische Luftwaffe (Fuerza Aérea Argentina) in acht Gruppen (Grupo 1–8 ), die wiederum in zwei bis vier Staffeln untergliedert waren. In manchen Darstellung wird die Escuadrón Fénix (Phönix-Staffel), die aus 35 zivilen Flugzeugen bestand (für Transport- und für Aufklärungsaufgaben)[32], als „Grupo 9“ bezeichnet. Die Marineflieger (Aeronaval Argentina) gliederten sich in acht Flugzeug- und zwei Hubschrauberstaffeln. Die gerade erst gelieferten hochmodernen „Super Étendards“ gehörten zur „2 Escuadrilla de Caza y Ataque“ (2. Jagd- und Bodenangriffs-Staffel). Die Stärke der Staffeln variierte zwischen vier und zwölf Flugzeugen.[33]
Die argentinischen Seestreitkräfte bestanden aus einer Flugzeugträgerkampfgruppe, einer Kreuzerkampfgruppe, einer Korvettenkampfgruppe sowie aus vier U-Booten. Ein Teil der Zerstörer und Fregatten sowie alle modernen Korvetten waren mit „Exocet“-Schiff-Schiff-Raketen vom Typ MM38 ausgerüstet.
Für den Einsatz im Südatlantik waren die Seestreitkräfte untergliedert in
- Die Flugzeugträgerkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.1)
- Flugzeugträger ARA Veintecinco de Mayo mit einer Staffel Skyhawks
- dazu zwei moderne britische Zerstörer (ARA Santísima Trinidad und ARA Hércules) als Begleitschutz
- das Versorgungsschiff ARA Punta Médanos
- Die Kreuzerkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.3)
- Der Kreuzer Belgrano. Der 13.500 t verdrängenden Kreuzer war 1938 als USS Phoenix in Dienst gestellt und später von den Argentiniern übernommen worden; er verfügte über fünfzehn 155-mm- und acht 127-mm-Geschütze
- Der Begleitschutz bestand aus den zwei älteren Zerstörern ARA Hipólito Bouchard und ARA Piedra Buena, die allerdings mit „Exocet“-MM38-Raketen nachgerüstet worden waren
- Zur Kampfgruppe gehörte zudem der Flottenversorger ARA Punta Delgada
- Die Korvettenkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.4)
- Die Gruppe bestand aus den drei modernen französischen d'Estienne d'Orves-Korvetten mit „Exocet“-MM38-Flugkörpern:
- ARA Drummond, ARA Granville und ARA Guerrico.
- Die argentinische U-Bootflotte bestand aus zwei Unterseebooten aus dem Zweiten Weltkrieg und zwei modernen in der Bundesrepublik Deutschland hergestellten Unterseebooten der U-Boot-Klasse 209.
- S-21 und S-22 – ehemalige amerikanische U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg:
- S-21 Santa Fe kam bei der Insel Südgeorgien zum Einsatz
- S-22 Santiago del Estero konnte nur noch als Ersatzteillieferant für S-21 Santa Fe benutzt werden
- S-31 und S-32 – die beiden modernen U-Boote der Klasse 209:
- S-31 Salta war wegen technischer Probleme noch nicht einsatzbereit
- S-32 San Luis erwies sich für die Royal Navy als sehr problematisch, da es mehrfach in der Nähe der britischen Flugzeugträgergruppe operierte, ohne dass es den Briten gelang, es aufzuspüren. Zwei Angriffsversuche des U-Bootes scheiterten wegen Bedienungsfehlern der Mannschaft beim Abschuss der Torpedos.[34]
Vereinigtes Königreich
Die Royal Navy war zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Krieges nicht darauf eingestellt, die Hauptkraft einer derartigen maritimen Operation in einem so weit entfernten Gebiet zu sein. Sie war vielmehr auf den Einsatz in einem möglichen Dritten Weltkrieg innerhalb der NATO-Struktur ausgerichtet. Da in einem solchen Fall ihre Hauptaufgabe die Sicherung der transatlantischen Verbindungswege, insbesondere der G-I-UK-Lücke, gegen die sowjetische Nordflotte gewesen wäre, wurde das Hauptgewicht auf die U-Boot-Abwehr gelegt. Da nach westlicher Einschätzung die gleichzeitige Gefahr sowjetischer Luftangriffe im Nordatlantik gering gewesen wäre, verfügten die britischen Schiffe nur über begrenzte Fähigkeiten zur Luftabwehr. So wurden Ende der 1970er-Jahre die im Unterhalt teuren großen Flugzeugträger HMS Eagle und HMS Ark Royal außer Dienst gestellt, ebenso die entsprechenden Trägerflugzeuge des Typs Blackburn Buccaneer. Aufgrund der hohen Kosten lehnte die britische Regierung eine Überholung der erst 1972 kampfwertgesteigerten Ark Royal ab. Auch die Ausmusterung der verbliebenen kleinen Flugzeugträger war bereits beschlossen, die HMS Bulwark wurde 1980 außer Dienst gestellt und war 1982 bereits für eine schnelle Reaktivierung in einem zu schlechten Zustand; die Ausmusterung der HMS Hermes sollte 1982 folgen. Luftunterstützung sollte im Krieg entweder von Basen an Land oder von amerikanischen Flugzeugträgern kommen. Mit Australien war man sich über den Verkauf der relativ neuen HMS Invincible einig geworden. Im Zuge der Erweiterung der U-Boot-gestützten Raketenwaffe wurde die Anzahl der Überwasserkräfte weiter reduziert.[35] Die Royal Air Force war im Begriff, die Avro Vulcan zugunsten des Zug um Zug eingeführten Panavia Tornado außer Dienst zu stellen. Beim Heer genoss die Modernisierung der britischen Rheinarmee (engl. British Army of the Rhine) den Vorrang. Im Mai 1981 hatte Verteidigungsminister John Nott ein neues Weißbuch mit drastischen Umbaumaximen herausgegeben.
Zur Stärke der beteiligten Streitkräfte
Wegen der geplanten Besetzung der Falklandinseln und des drohenden Krieges mit Chile zog Argentinien 1982 gleichzeitig zwei Rekrutenjahrgänge ein.[36] Daher besaßen die argentinischen Streitkräfte in diesem Jahr eine Stärke von 181.000 Mann[37], zu denen noch die paramilitärische Nationale Gendarmerie (spanisch „Gendarmería Nacional“) und die Küstenwache (spanisch „Prefectura Naval Argentina“) zu zählen sind, die beide ebenfalls Einheiten auf die Malvinas entsandten. Damit verfügte Argentinien eine Streitmacht von mehr als 200.000 Mann[38]. Als nach der Besetzung der Inseln klar wurde, dass Großbritannien keineswegs gewillt war, sich mit der gewaltsamen Annexion der Falklands abzufinden, entsandten die Argentinischen Streitkräfte noch Teile von drei Brigaden der Armee sowie ein verstärktes Bataillon der Marineinfanterie auf die Inseln. Zu Ihrer Unterstützung stationierten außerdem die Luftwaffe, die Nationale Gendarmerie sowie die Küstenwache weitere Einheiten auf den Inseln. Allerdings unterband dann die britische Seeblockade eine weitere Verstärkung der argentinischen Truppen.
Insgesamt kamen für kürzere oder längere Zeit etwa 15.000 bis 16.000 Argentinier auf den Falklandinseln. Diese Zahl ist höher als die Anzahl der Soldaten, die am 15. Juni auf den Falklands in britische Gefangenschaft gerieten (rund 12.700)[39], da u.a. die meisten Einheiten, die im April die Inseln besetzt hatten, wieder aufs Festland zurückkehrten und außerdem in den Wochen vor der Kapitulation noch ein großer Teil der Kranken und Verwundteten ausgeflogen werden konnte. Noch höher war die Zahl der am Krieg beteiligten argentinischen Soldaten. Unmittelbar nach dem Krieg (1983) gab die Argentinische Armee offiziell an, es hätten 14200 Soldaten am Krieg teilgenommen. Bis 1999 wurde diese Zahl dann sukzessive auf 22200 Mann angehoben.[40] Der argentinische Verband der Falklandveteranen rechnete 2007 mit „ungefähr“ 24.000.[41] Da jedoch (zumindest zeitweilig) fast die gesamte argentinische Luftwaffe und Marine in die Kämpfe verwickelt waren, die zusammen 55.000 bis 60.000 Mann zählten, kann diese Zahl – die sich überdies im Laufe der Jahre langsam erhöhte – so nicht stimmen. Sie erklärt sich wohl daraus, dass offiziell lediglich solche Soldaten als „Falkland-Veteranen“ anerkannt werden,[42] die sich während des Krieges dauerhaft im Bereich des TOM („Teatro de Operaciones Malvinas“, auf deutsch etwa „Kriegsschauplatz Malvinen“)[43] oder im Bereich des TOAS („Teatro de Operaciones del Atlántico Sur“, auf deutsch in etwa „Kriegsschauplatz Südatlantik“)[44] aufgehalten und an militärischen Operationen direkt teilgenommen haben.[45] Nicht mit zu den Kriegsveteranen gezählt werden deshalb auch alle Soldaten und Wehrpflichtigen, die den ganzen Krieg (wegen der damals gleichzeitig drohenden Kriegsgefahr mit Chile) in den Anden entlang der chilenischen Grenze verbracht haben.
Die britischen Streitkräfte umfassten 1982 rund 327.000 Mann.[46] Das Zahlenverhältnis der beiden Streitkräfte war demnach etwa 3:2 zu Gunsten der Briten. Der größte Teil der britischen Streitkräfte waren allerdings durch ihre Aufgaben in der NATO und durch den Konflikt in Nordirland fest gebunden. Daher konnte die Heeresführung nur auf die beiden Brigaden der „UKMF“ (United Kingdom Mobil Force, d.h. die mobile Eingreifreserve) zurückgreifen. Zunächst war man dort überdies der Ansicht, dass man die Angelegenheit alleine mit der 3. Commando Brigade der Marineinfanterie (rund 3500 Mann) lösen könne. Als in London bekannt wurde, dass Argentinien inzwischen schon etwa 10.000 bis 12.000 Mann auf die Insel gebracht habe, entschloss man sich, die Brigade durch zwei Fallschirmjäger-Bataillone der 5. Brigade, Teile der „Special Forces“[47], sowie weitere Unterstützungstruppen zu verstärken. Dazu gehörten insbesondere Artillerie und Luftabwehreinheiten. Schließlich wuchs die Brigade auf insgesamt fast 7500 Mann an.[48] Da die Argentinier tatsächlich schon mehr als 12.000 Mann auf die Inseln gebracht hatten, entsandte London noch weitere Teile der 5. Brigade in den Südatlantik.[49] Da inzwischen der größte Teil dieser Brigade bereits auf dem Weg in den Südatlantik war, suchte die britische Führung „quer durch die Armee“ alles zusammen, was noch verfügbar war. Dabei griff man zögernd, aber notgedrungen, auf zwei Bataillone der Garde zurück („Welsh Guards“ und „Scots Guards“) und unterstellte sie der 5. Brigade. Diese waren als repräsentative Wachbataillone überwiegend zu zeremoniellen Zwecken in London stationiert, hatten weder das notwendige Training oder spezielle Ausbildung noch die erforderliche Ausrüstung und Bekleidung für einen Kampf im Winter unter subarktischen Bedingungen.[50] Erschwerend kam hinzu, dass Ende April, als der Entschluss gefasst wurde, die Brigade nachzusenden, nur noch auf das Kreuzfahrtschiff Queen Elizabeth 2 verfügbar war, die aber nur 3.000 Mann fasste[51], so dass etwa ein Viertel der Brigade – vornehmlich Unterstützungstruppen – zurückgelassen werden musste. Die Stärke der britischen Landstreitkräfte (Armee und Marineinfanterie) stieg dadurch auf rund 11.000 Mann. Hinzu kamen noch die Schiffbesatzungen und die Marineflieger[52] sowie die Einheiten der Luftwaffe[53], wodurch insgesamt fast 30.000 Mann an der britischen Operation im Südatlantik beteiligt waren (ergänzt noch durch rund 2.000 zivile Seeleute der Handelsmarine)[54].
Krieg
Argentinische Invasion
Der Invasionsplan wurde von Admiral Jorge Anaya entwickelt. Dem Angriff ging die „Invasion“ Südgeorgiens (1300 km südöstlich der Falklandinseln) am 19. März 1982 durch eine Gruppe argentinischer Zivilisten und Marinesoldaten unter dem Kommando von Alfredo Astiz voraus. Dem Antarktis-Patrouillenschiff HMS Endurance der Royal Navy wurde am 20. März 1982 befohlen, diese Zivilisten und Militärs von der Insel zu bringen. Am 23. März kam aus London die Anweisung, in Grytviken zu stoppen und weitere Anweisungen abzuwarten. Später entdeckten britische Soldaten vor Leith Harbour (Südgeorgien) das argentinische Schiff Bahia Paraiso. Das Foreign Office sowie das Ministry of Defense in London verboten eine „Polizeiaktion“ seitens der HMS Endurance und wiesen stattdessen an, Patrouille zu fahren. Am 27. März verließ die Bahia Paraiso Leith Harbour, patrouillierte aber ebenso parallel zu HMS Endurance. Am Abend des 31. März wurde HMS Endurance durch London benachrichtigt, dass eine Invasion der Falklands bevorstehe und wurde nach Port Stanley zurückbefohlen.
Um 15:30 Uhr am 1. April 1982 erhielt der britische Gouverneur der Falklands, Rex Hunt, eine Nachricht aus London, dass eine argentinische Invasion kurz bevorstehe. Daraufhin ließ er die 86 Royal Marines unter dem Kommando von Major Mike Norman Verteidigungsmaßnahmen vorbereiten. Um eine Landung mit Flugzeugen zu verhindern, wurden auf den Startbahnen des Flugfeldes von Port Stanley Fahrzeuge geparkt. Mögliche Küstenabschnitte, die für eine Landung geeignet waren, wurden mit Stacheldraht versperrt. Der Fischkutter Forrest unter Jack Sollis wurde ausgeschickt, um mittels Radar Ausschau nach argentinischen Landungsbooten zu halten, die gegen 5:15 Uhr am 2. April gesichtet wurden. Bereits um 4:30 Uhr landeten eine 120 Mann starke Einheit der argentinischen Kampftaucher (spanisch „Buzo Tactico“) der Marine mit Hubschraubern westlich von Port Stanley am Mullet Creek. Ein Teil der Einheit griff die Unterkünfte der Royal Marines an, in der Hoffnung, diese im Schlaf zu überraschen, während ein anderer Teil das Gouverneursgebäude angriff. Dieses wurde durch 31 Royal Marines, elf Mannschaftsmitglieder der HMS Endurance und einen Ex-Marine verteidigt. Bei dem Kampf wurden drei argentinische Soldaten getötet und drei weitere gefangen genommen. Um 6:30 Uhr landete die argentinische Hauptstreitmacht im Yorke Bay, nahe dem Flugfeld mit AAV7 Amtrac-Transportpanzern. Ein Landungsboot wurde beim Versuch, in den Hafen von Port Stanley einzufahren, durch Beschuss mit einer FFV Carl Gustaf-Panzerbüchse versenkt. Gegen 8:30 Uhr verhandelte der Gouverneur über eine Kapitulation, nachdem klar wurde, dass ein weiterer Kampf gegen die Argentinier, die nun über schwere Waffen verfügten, sinnlos war. Bei dem Kampf starben fünf argentinische Soldaten, siebzehn wurden verwundet, während die Briten keine Verluste zu beklagen hatten.[55] Die Royal Marines, der Gouverneur und alle anderen, die es wünschten, wurden nach Großbritannien verschifft.
In Buenos Aires überfluteten riesige fahnenschwenkende Menschenmassen den Platz vor dem Präsidentenpalast, die Plaza de Mayo, als sie die Nachrichten hörten. In London war die Regierung schockiert über diesen „Schwarzen Freitag“.
Versuche einer diplomatischen Lösung
Vermittlungsversuche in der UNO und die UN-Resolution 502
Die britische Regierung konnte in den Vereinten Nationen schnell diplomatischen Druck gegen Argentinien organisieren. Während die öffentliche Stimmung in Großbritannien bereit war, einen Versuch zur Zurückeroberung der Inseln zu unterstützen, war die internationale Meinung stark geteilt. Die Argentinier propagierten, dass Großbritannien eine Kolonialmacht sei, die versuche, eine Kolonie von einer lokalen Macht zurückzuerobern. Die Briten verwiesen auf das UN-Prinzip der Selbstbestimmung und erklärten sich kompromissbereit. Der damals amtierende UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar sagte, er sei über den vom Vereinigten Königreich angebotenen Kompromiss erstaunt gewesen, doch Argentinien lehnte diesen ab und stützte seine Besitzansprüche auf Ereignisse vor der Gründung der UNO 1945. Viele UNO-Mitglieder waren sich bewusst, dass – sollten derart alte Ansprüche wieder aufleben – ihre eigenen Grenzen nicht sicher wären, und so verabschiedete die UNO am 3. April eine Resolution (UN-Resolution 502), die den Rückzug der argentinischen Truppen von den Inseln und das Ende der Feindseligkeiten forderte.[56] Am 10. April stimmte die EWG Handelssanktionen gegen Argentinien zu.
Für die Vereinigten Staaten stellte der Krieg ein Dilemma dar: Zum einen war „mitten im Kalten Krieg“ ein bewaffneter Konflikt zwischen zwei westlichen Staaten nicht vorgesehen, darüber hinaus waren sie mit beiden Seiten verbündet und beide Seiten erwarteten von ihnen Unterstützung. Argentinien sah die Frage des Besitzes der Inseln als einen Kolonialkonflikt an und erwartete, dass die USA gemäß der Monroe-Doktrin den Versuch einer „Rekolonialisierung“ verhindern würden. Daher unterstützten die meisten lateinamerikanischen Staaten und Spanien den Standpunkt von Argentinien. Großbritannien hingegen erwartete von seinem wichtigsten politischen und militärischen Verbündeten ebenfalls Unterstützung bei der Verteidigung der Inseln, die es als legitimes britisches Territorium betrachtete. Die Stimmung in der amerikanische Regierung war gespalten: ein Ausbleiben der Unterstützung oder gar eine aktive Behinderung Großbritanniens würde verheerend für die amerikanische Position innerhalb der NATO sein, da dann die Zuverlässigkeit der amerikanischen Beistandzusagen auch im NATO-Bündnisfall angezweifelt werden würde, auf der anderen Seite aber hatte man – vornehmlich das Außenministerium – die große Sorge, dass eine (offene) Unterstützung Großbritanniens, die guten, über Jahrzehnte aufgebauten „besonderen Beziehungen“ zu Lateinamerika darunter leiden würden (darüber hinaus befürchtete man, ein offener Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien, könnte dieses „in die Arme“ der Sowjetunion treiben). Die Falklandinseln selbst fielen aufgrund ihrer Lage auf der südlichen Erdhalbkugel zwar nicht unter den Wirkungsbereich des Nordatlantikvertrages, andererseits war hier ein NATO-Mitglied direkt angegriffen worden.
Vermittlungsversuche der USA und Perus
Die USA versuchten daher, eine diplomatische Lösung zu erreichen und einen Krieg zwischen ihren Verbündeten zu verhindern. Berühmt wurde Präsident Ronald Reagans Ausspruch, er könne nicht verstehen, warum sich zwei Alliierte um „ein paar eisige Felsen“ streiten. Alexander Haig, der US-Außenminister, leitete vom 8. April bis zum 30. April eine „Shuttle-Diplomatie“-Mission, die aber scheiterte, da keine für beide Seiten tragbare Lösung gefunden werden konnte. Schließlich erklärte Reagan, Großbritannien unterstützen zu wollen und verkündete Sanktionen gegen Argentinien. Dieser Schritt war zunächst unsicher gewesen, da die amerikanische Regierung sich uneinig war und vor allem die Diplomaten im Außenministerium die guten Beziehungen der USA zu den Lateinamerikanischen Staaten nicht gefährden wollten. Das Resultat geht zum Teil auf das Drängen von US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger zurück, der schon früh ein pro-britische Haltung eingenommen hatte und der auch dem Präsidenten vorschlug, das Vereinigte Königreich zu unterstützen. Eine amerikanische Nichteinmischung war ohnehin unmöglich geworden, da der große Flughafen auf der britischen Atlantikinsel Ascension an die Amerikaner verpachtet war und die Briten die Benutzung der Insel als logistische Basis beanspruchten. Die USA lieferten zudem Luftabwehrraketen (wenngleich veraltete), überdies sollen sie die Briten mit nachrichtendienstlichen Informationen wie entschlüsseltem Fernmeldeverkehr der argentinischen Streitkräfte, Satellitenaufklärung und Kommunikationshilfe unterstützt haben, was beide Seiten aber bestreiten. Gleichzeitig wurden Munitionsbestände von Bündnispartnern an die britischen Streitkräfte geliefert oder für diese freigegeben, die unter Sperrvorbehalt für die Verteidigung Mitteleuropas standen. Allerdings ließen amerikanische Dienststellen den Argentiniern ebenfalls mehrfach intern Nachrichten zukommen. Außenminister Haig informierte u.a. die argentinische Regierung sogar darüber, dass die Briten gerade unterwegs nach Südgeorgien waren, um die Insel zurück zu erobern.[57]
Alle damaligen Vermittlungsvorschläge, sowohl die des US-Außenministers Haig zwischen dem 8. und 30. April, als auch der nachfolgende des peruanischen Präsidenten Belaunde ab 2. Mai, basierten im wesentlichen auf drei Schritten: (1) Rückzug der argentinischen Besatzungstruppen, (2) Übernahme der Verwaltung der Falklandinseln durch eine neutrale Zwischeninstanz und (3) die Übertragung der Souveränität an den künftigen Besitzer. Dabei beharrte Buenos Aires – ungeachtet aller Bemühungen der Vermittler – auf einer möglichst baldige Übertragung der uneingeschränkten Souveränitätsrechte über die Falklandinseln, während London, sich auf die Charta der Vereinten Nationen berufend, dies ebenso kategorisch ablehnte.[58]
An dieser entschieden ablehnenden Haltung der beiden involvierten Regierungen scheiterte letztlich auch die Mission des amerikanischen Außenministers Haig. Daran änderte auch der neue Vermittlungsvorschlag des peruanischen Präsidenten vom 2. Mai nichts, zumal sich dessen Pläne von den amerikanischen lediglich dadurch unterschieden, dass er nur den Modus der „Souveränitätsübertragung“ von Großbritannien auf Argentinien ein wenig modifizierte und dass er, statt einer neutralen Zwischeninstanz (wie etwa die UNO oder die USA) eine Gruppe aus vier neutralen Staaten einschieben wollte. Letztlich liefen alle Vermittlungsversuche darauf hinaus, den „Zwischenschritt“, also die zeitweilige neutrale Verwaltung der Inselgruppe, so zu gestalten, dass er für beide Seiten akzeptabel und ohne Gesichtsverlust war – wobei Haig und Belaunde offensichtlich (zumindest nach britischer Ansicht) davon ausgingen, dass nach einer angemessenen „Zwischenzeit“ Argentinien die Souveränität über die Inseln übertragen werde. Daher kam es der britischen Regierung vor allem darauf an, den status quo ante möglichst bis zu einer abschließenden Volksabstimmung zu erhalten, während die Argentinier umgekehrt vorsuchten, ihn während dieser neutralen „Zwischenzeit“ möglichst irreversibel zu verändern (etwa durch den sofortigen freien Zugang und Niederlassungsrecht für argentinische Siedler[59] und Unternehmen und die sofortige obligatorische Aufnahme von Argentiniern in die Gesetzgebende Versammlung und Verwaltung der Inseln, etc.). Obwohl während dieses Prozesses alle Beteiligten der Presse ständig mitteilten, die Vermittlungsgespräche machten gute Fortschritte, beharrten doch beiden Konfliktparteien unnachgiebig auf ihre Kernforderungen, so dass sich die Gespräche hauptsächlich um nebensächliche Details drehten, während die Kernfragen mit möglichst unverbindlichen Floskeln verschleiert wurden. Außerdem signalisierte Außenminister Haig den Medien und seinen Gesprächspartnern mehrfach „bedeutende Zugeständnisse“ der jeweils anderen Seite, die diese gar nicht gemacht hatten und deshalb später widerriefen, was die Gespräche nicht einfacher machten. Dennoch blieb nach außen hin die Hoffnung auf einen baldigen Abschluss der Verhandlungen erhalten, ohne dass tatsächlich ein Fortschritt zu verzeichnen war. Ende April mussten schließlich auch Außenminister Haig und das amerikanische Außenministerium einsehen, dass wenig Hoffnung auf eine Vermittlung bestand.[60]
Am Vermittlungsversuch, den der peruanische Präsident Belaunde am frühen Morgen des 2. Mai auf eigene Initiative startete, indem er den argentinischen Präsidenten Galtieri und US-Außenminister Haig anrief, waren die Briten zunächst kaum beteiligt. Während Galtieri von Anfang an sehr skeptisch blieb und wenig Hoffnung zeigte, griff Haig die Ideen Belaundes sofort auf und versuchte auch den britischen Außenminister Pym davon zu überzeugen, der sich in den USA aufhielt und gerade nach Europa zurückfliegen wollte. Nach dem Gespräch signalisierte Haig erneut britische Kompromissbereitschaft und Zugeständnisse, die diese gar nicht gemacht hatten, weshalb London sich später gezwungen sah, unter Umgehung von Haig über ihre Botschafter direkt in Lima und New York (bei der UN) zu intervenieren und zu dementieren. Die Versenkung des Kreuzers General Belgrano am späten Nachmittag im Südatlantik beendete faktisch jedoch jeden Kompromiss,[61] obwohl Präsident Belaunde und die USA ihre Bemühungen noch bis zum 5. Mai fortsetzten.[62] Die Vermittlungsgespräche im Hintergrund wurden noch bis zum 17. Mai fortgesetzt, nun vornehmlich durch Gremien der UN, aber die verhärtete Position der beiden Konfliktparteien ließ sich nicht mehr aufweichen, dies um so weniger, als auch gefordert wurde, die Briten hätten das gerade erst zurückeroberte Südgeorgien wieder zu räumen.[63]
Britische Kriegsvorbereitungen und Gliederung der Streitkräfte

Die Falklandinseln sind von Südengland etwa 12.000 Kilometer Luftlinie entfernt. Selbst schnelle Kriegsschiffe brauchen mindestens vierzehn Tage um dorthin zu gelangen. Daher konnte es nach Bekanntwerden des argentinischen Angriffs zunächst nur darum gehen, einen vorläufigen Flottenverband in den Südatlantik zu entsenden, um einen diplomatischen Druck zu erzielen. Da die 1. Flottille sich zufällig zu Manövern bei Gibraltar aufhielt, wurde Admiral Woodward, der Kommandeur der Ersten Flottille, dorthin geschickt, wobei nicht einmal klar war, was sie dort machen sollte, wenn sie dort ankam.[64] Fast gleichzeitig entsandte man drei große atomgetriebene U-Boote,[65] denen bald weitere folgten, in das Seegebiet um die Falklandinseln. Am 5. April 1982 folgten die beiden Flugzeugträger HMS Hermes und HMS Invincible. Die ersten Truppen der verstärkten 3. Commando Brigade folgen am 9. April vornehmlich auf dem requirierten Passagierschiff Canberra.[66]
Für eine eventuelle Rückeroberung der Inselgruppe gab es keinerlei Pläne, es war zunächst nicht einmal sicher, ob Großbritannien überhaupt noch über die Mittel verfügte, um ihre Rückgabe zu erzwingen.[67] Da die 3. Commando Brigade, die für den Einsatz im Südatlantik ausgewählt worden war, im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion Nordnorwegen verteidigen sollte, wurden z. T. Pläne für diesen Fall adaptiert und für einen Krieg auf den Falklands angepasst. Aus politischen und finanziellen Gründen waren seit Jahren die dafür unabdingbaren Instrumente, wie etwa Flugzeugträger, amphibischen Landungsschiffe oder Marineinfanterie allmählich abgebaut worden. Die beteiligten militärischen Stäbe verfügten kein geheimdienstliches Material , um sich über die argentinischen Streitkräfte zu informieren, sondern konnten zunächst nur in öffentlich zugänglichen Quellen, wie etwa die Jahrbücher „Jane’s Fighting Ships“ oder Jane’s Aircrafts of the World“ nachschlagen[68], was nach einer ersten Übersicht zu der Vergrößerung des zu entsendenden Kontingents führte. Da Großbritannien kaum noch über mobile Einsatzkräfte verfügte, mussten hierzu Menschen und Material in ganz Großbritannien „zusammengesucht“ werden. Die Marine besaß gar nicht mehr genügend Schiffe, um diese Truppen zu transportieren, daher mussten zuerst zusätzliche zivile Handelsschiffe requiriert und die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen werden.[69] Darunter war auch das bekannte Passagierschiff Queen Elizabeth 2, das allerdings erst am 28. April requiriert wurde, um am 12. Mai die später nachgeschickte 5. Brigade nach Südgeorgien zu bringen (wo die Soldaten dann auf mehrere kleinere Schiffe verteilt wurden, die sie weiter nach Ostfalkland brachten). Insgesamt musste die Regierung 45 Handelsschiffe requirieren und noch weitere Schiffe für Transporte außerhalb des Kriegsgebietes wurden gechartert, um 9.000 Mann, 10.0000 Tonnen Fracht, 400.000 Tonnen Treibstoff und 95 Flugzeuge und Hubschrauber in den Südatlantik zu befördern.[70]
Obwohl sich Ende April die Anzeichnen mehrten, dass Argentinien etwas gegen die Falklandinseln plante, war Großbritannien doch überrascht, als die Invasion kam. Zwar hatte bereits am 29. April, Admiral Fieldhouse, der Oberbefehlshaber der britischen Flotte (Royal Navy), Rear Admiral Woodward aufgefordert, einen Plan für einen möglichen Kampfeinsatz im Südatlantik auszuarbeiten, aber die argentinischen Besetzung nur drei Tage später, ließ keine Zeit mehr für die Ausarbeitung von Plänen.[71] Daher musste eilig ad hoc improvisiert werden, weshalb nicht einmal die Kommandostruktur für den Einsatz im Südatlantik eindeutig definiert war, was während des Unternehmens mehrfach zu Reibereien zwischen den dort eingesetzten Kommandeuren führte, da deren Aufgabenbereiche nicht eindeutig definiert bzw. klar von einander abgegrenzt waren.[72]
Gliederung der britischen Streitkräfte vom 9. April bis 1. Juni[73]:
Oberbefehlshaber der gesamten Operationen im Südatlantik war der Oberbefehlshaber der britischen Flotte, Admiral Fieldhouse im Hauptquartier der britischen Flotte in Northwood (bei London).
Unter ihm standen
- Task Group 324.3 : die Unterseeboote im Südatlantik unter Vizeadmiral P. Herbert (in Northwood)
- insgesamt sechs große U-Boote, davon fünf mit Nuklearantrieb
- Aufklärung vor der argentinischen Küste sowie Bedrohung der argentinischen Flotte
- Task Group 317.8 : Flugzeugträger Gruppe (Carrier Battle Group) unter Konteradmiral J. F. Woodward
- die Zerstörer, Fregatten, Minensuchboote, Versorgungs- und Unterstützungsschiffe sowie die beiden Flugzeugträger HMS Invincible (befand sich :noch in der Erprobungsphase) und HMS Hermes (der 1982 eigentlich an Indien verkauft werden sollte)
- maritimer Begleitschutz für die gesamte Operation im Südatlantik
- Task Unit 317.0 : Amphibische Gruppe unter Commodore M. C. Clapp
- die Landungsschiffe, Truppentransporter und Nachschubschiffe
- Planung, Vorbereitung und Leitung aller amphibischen Operationen; später die Koordinierung der Logistik am Landungsplatz
- Task Unit 317.1 : Landungsgruppe unter Brigadegeneral J. Thompson
- die eigentlichen Landungstruppen, die verstärkte 3. Commando Brigade (Royal Marines, Fallschirmjäger und Unterstützungstruppen)
- Task Unit 317.9 : Südgeorgia-Gruppe unter Kapitän B. Young
- Zerstörer, Fregatten, Versorgungsschiffe sowie das Eis-Patrouillen-Schiff (engl. Antarctic Patrol Vessel) Endurance
- Planung und Leitung der Zurückeroberung von Südgeorgien
- Auf der britischen Insel Ascension, in der Mitte des Atlantiks und halbwegs zwischen Großbritannien und den Falklandinseln gelegen, wurde auf dem amerikanischen Stützpunkt die Britische Unterstützungsgruppe (engl. „British Forces Support Unit“ (BFSU)) als vorgeschobene Nachschubbasis errichtet (ca. 300 Mann) neben der zusätzlich mehrere Staffeln (Squadrons) der RAF (Royal Air Force) stationiert wurden, die sich vor allem aus Langstreckenbombern, Langstreckenaufklärungs- und Transportflugzeugen sowie aus zahlreichen Tankflugzeugen zusammensetzen. Zu ihrem Schutz gab es noch eine Staffel Jagdflugzeuge vom Typ F-4 Phantom. Insgesamt brachten die Briten in kurzer Zeit rund 3500 Mann auf die Insel, die nur in Zelten untergebracht werden konnten und mit Frischwasser vom Festland versorgt werden mussten.[74]
Änderungen nach dem 1. Juni:
- Mit dem Eintreffen von Generalmajor J. Moore und der 5. Brigade auf Ostfalkland am 1. Juni wurden die britischen Streitkräfte im Südatlantik neu eingeteilt. General Moore übernahm als Divisionskommandeur die Leitung der gesamten Landoperationen. Die amphibische Gruppe unter Clapp, die nun auch die Versorgung der vorgeschobenen Brigaden mit Schiffen koordinierte, wurde Admiral Woodward taktisch unterstellt.[75]
Auf den Stützpunkten der britischen Luftwaffe in Großbritannien wurden innerhalb nur weniger Tage eine Reihe von „Harrier GR.3“-Kampfflugzeugen – die ursprünglich eigentlich für den Luft-Boden-Kampf konzipiert waren – mit Luft-Luft-Raketen vom Typ Sidewinder ausgestattet und später auf zivilen Containerschiffen nach den Falklandinseln befördert.
Die maritimen Ausschlusszonen
Zur Sicherheit des neutralen See- und Luftverkehrs und vor allem zur Sicherheit der eigenen Streitkräfte erklärten die beiden Konfliktparteien im Verlauf des Aprils maritime „Ausschlusszonen“. Damit suchten sich aus völkerrechtlichen und aus politischen Gründen beide Seiten abzusichern, ohne ihre Streitkräfte allzu sehr einem Überraschungsangriff der jeweils anderen Seite auszusetzen. Da moderne Waffensysteme nicht nur eine sehr große Reichweite haben (die weit über die erklärten Zonen hinausgingen), sondern auch eine hohe Geschwindigkeit besitzen, gleichzeitig aber aus politischen Gründen sehr große Rücksicht auf die öffentliche Meinung und auf völkerrechtliche Regelungen genommen werden musste, formulierten beide Seiten gleichzeitig Verhaltensmaßregeln für ihre Streitkräfte, die im Verlauf der Krise aber mehrfach der aktuellen politischen Situation angepasst wurden (zumindest in Großbritannien waren an deren Formulierung stets Juristen des Außenministeriums beteiligt).[76]
Die Ausschlusszonen spielten im Verlauf der Krise mehrfach eine wichtige politische und militärische Rolle, etwa bei der späteren Versenkung des argentinischen Kreuzers General Belgrano. Am 5. April erklärte Großbritannien öffentlich eine Zone von 200 Seemeilen um die Falklandinseln zur Militärischen Ausschlusszone und forderte damit alle Staaten auf, die zivile Schiff- und Luftfahrt entsprechend zu warnen.[77] Argentinische Schiffe und Flugzeuge, die sich in diese Zone begaben, würden als feindliche Einheiten betrachtet werden und dementsprechend „behandelt“ werden.[78] Bereits am 23. April, also noch vor Beginn des eigentlichen bewaffneten Konflikts am 1. Mai, ließ Großbritannien über die Schweizer Botschaft Argentinien allerdings noch die zusätzliche Warnung zukommen, dass argentinische Kriegsschiffe und Militärflugzeuge auch außerhalb der „Ausschlusszone“ angegriffen werden können, wenn sie eine Gefahr für britischen Streitkräfte darstellten, die ihr Recht auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 der UN Charta in Anspruch nähmen.[79] Dies war ein klarer Hinweis darauf, dass argentinische Kriegsschiffe auch außerhalb der erklärten Maritimen Ausschlusszone (MEZ) ohne Vorwarnung angegriffen werden können; und dies war in Argentinien auch so verstanden worden.
Am 29. April erklärte ihrerseits die argentinische Regierung, dass sie alle britischen zivilen und militärischen Flugzeuge und Schiffe in einer Zone innerhalb von 200 Seemeilen vom argentinischen Festland und innerhalb von 200 Seemeilen um die Falklands, Südgeorgien und den Südlichen Sandwich-Inseln als feindlich und als Gefahr für ihre Streitkräfte betrachten würde, weshalb ihre Schiffe und Flugzeuge die Erlaubnis hätten, alle britischen Einheiten anzugreifen, die sie dort antrafen. Die argentinische Ausschlusszone umfasste damit ein noch wesentlich größeres Gebiet als die britische.[80]
Rückeroberung Südgeorgiens


Die Rückeroberung von Südgeorgien zu einem möglichst frühen Zeitpunkt wurde unabhängig von den zu diesem Zeitpunkt offenen Plänen für die Falklandinseln bereits in den ersten Apriltagen beschlossen. Zum einen zwang, wenn überhaupt im Südatlantik gehandelt werden sollte, der nahende antarktische Winter zu einer schnellen Reaktion und zum anderen sollte mit der Wiederbesetzung deutlich gemacht werden, dass das Territorium der antarktischen Inseln (Südgeorgien, Südliche Sandwich-Inseln, Südliche Orkney Inseln, Südliche Shetland Inseln) weder historisch noch rechtlich zu den Falklandinseln gehörten. Darüber hinaus schienen die Argentinier auf Südgeorgien keine größere Garnison zurückgelassen zu haben, so dass wahrscheinlich kein ernsthafter Widerstand und keine großen Verluste zu erwarten waren.[81] Wenn später der damalige britische Verteidigungsminister Sir John Nott in Interviews angab, dass die Rückeroberung Südgeorgiens vor allem dem Füllen der Nachrichten und der Steigerung der Moral dienen sollte,[82] so kam darin die Furcht der britischen Regierung zum Ausdruck, dass die erste Aktion der britischen Truppen in einem Chaos enden könnte, so dass alle weitere Versuche zur Wiedergewinnung der Falklandinseln wahrscheinlich hätten aufgegeben werden müssen.
Nach der Besetzung von Südgeorgien hatten die Argentinier dort zwei kleine Garnisonen zurückgelassen, eine in Leith und eine in Grytviken. Sie bewegten sich wegen des schlechten Wetters aber kaum außerhalb dieser Stationen, weswegen die Mitarbeiter des British Antarctic Survey (kurz BAS) und zwei Mitarbeiter von Independent Television (ITV), die sich in der Forschungsstation auf Bird Island (vor der Westspitze von Südgeorgien) aufhielten, weiterhin unbehelligt blieben (ihnen war über Funk allerdings mitgeteilt worden, dass die Insel jetzt zu Argentinien gehöre). Die HMS Endurance beobachtete die Argentinier aus etwa 60 NM Entfernung, versteckt zwischen Eisbergen, und hielt auch Kontakt mit den Mitarbeitern des BAS und ITV.[83]
Die Kampfgruppe (Task Group), die mit der Rückeroberung von Südgeorgien beauftragt war (Operation Paraquet), bestand aus mehreren Zerstörern und Fregatten unter Kapitän Brian Young, dem außerdem noch Hilfs- und Versorgungsschiffe zugeordnet waren. Sie setzte sich zusammen (u.a.) aus dem Zerstörer HMS Antrim und der Fregatte HMS Plymouth mit Truppen von Special Air Service (SAS) und Special Boat Service (SBS) an Bord sowie einer Kompanie der Royal Marines auf dem Hilfsschiff RFA Tidespring.[84] Am 19. April klärte die HMS Conqueror, ein U-Boot der Churchill-Klasse, die Nordküste Südgeorgiens auf. Am 20. April wurde die Insel von einem radarkartographierenden Aufklärungsflugzeug vom Typ Handley Page Victor, der auf Ascension gestartet war, überflogen. Es wurden keine argentinischen Schiffe in der Nähe der Insel entdeckt.[83]
Vor der geplanten Invasion der Royal Marines landeten am 21. April zunächst die ersten Aufklärungstrupps von SAS und SBS. Wegen schlechten Wetters konnten sie nicht den geplanten Beobachtungspunkt erreichen und mussten auf einem Gletscher übernachten. Nachdem am nächsten Tag ein Sturm aufzog, forderten die SAS-Soldaten Hilfe an. Beim Versuch, sie mit Hubschraubern zu bergen, stürzten zwei Maschinen durch Whiteouts ab, erst mit einem weiteren Versuch konnten alle Soldaten gerettet werden.[83]
Am Nachmittag des 23. Aprils wurde auf Grund einer Geheimdienstmeldung bei den Briten U-Boot-Alarm ausgelöst und die Operation gegen Südgeorgien wurde unterbrochen. Kapitän Young ließ die RFA Tidespring mit den Truppen an Bord wieder in Richtung Hochsee ablaufen. Am 24. gruppierte er den britischen Verband um und wartete anschließend mit vier seiner Schiffen[85] einige Seemeilen östlich der Cumberland Bay auf die Ankunft des argentinischen U-Boots, die ARA Santa Fe (ex-USS Catfish (SS-339) der US-amerikanischen Balao-Klasse). Am frühen Morgen des 25. wurde das U-Boot von den auf U-Boot-Abwehr spezialisierten Bordhubschraubern lokalisiert und sofort aus der Luft mit MG-Feuer und AS.12-Anti-Schiff-Raketen und Wasserbomben angegriffen. Dabei wurde es so schwer beschädigt, dass es tauchunfähig nach Grytviken flüchten und dort sofort verlassen werden musste.[86]
Die Briten beschlossen nun schnell anzugreifen. Da die RFA Tidespring mit der Kompanie Marineinfanterie wieder 200 Meilen weit entfernt war, wurden drei improvisierte Teams mit insgesamt 72 Soldaten zusammengestellt,[87] die mit Hubschraubern südlich von Grytviken landeten. Bei Grytviken bezogen die Soldaten Stellung, und die HMS Plymouth und HMS Antrim gaben 235 Schuss in die Umgebung der Siedlung ab, um ihre Feuerkraft zu demonstrieren. Die Argentinier, zu denen auch die Besatzung des gestrandeten U-Boots gehörte, ergaben sich daraufhin. Am nächsten Tag konnte auch das von argentinischen Soldaten besetzte Leith (in der West Cumberland Bay) kampflos besetzt werden.[88]
Als am nächsten Tag Premierministerin Margaret Thatcher die Rückeroberung von Südgeorgien den Medien bekannt gab, wurde sie mehrfach von Journalisten mit kritischen Fragen unterbrochen. Darüber verärgert rief sie schließlich „just rejoice at the news and congratulate our forces and the marines … rejoice.“[89] Dieser Satz erschien am nächsten Tag in mehreren regierungskritischen Zeitungen polemisch verkürzt als Freudenruf: „Rejoice, rejoice!“ (dt.: „Freut euch, freut euch!“).
Operation Black Buck
Ab Mitte April verfolgte der Führungsstab der britischen Luftwaffe die Idee, von der Insel Ascension aus Stützpunkte der argentinischen Luftwaffe auf dem Festland oder den Flughafen von Stanley mit den Fernbombern vom Typ Vulcan anzugreifen. Während Angriffe auf das Festland aus politischen Gründen sehr schnell wieder verworfen wurden, entwickelte man die Pläne für Stanley weiter. Das Projekt verfolgte hauptsächlich zwei Ziele, zum einen sollte ein möglichst großer Teil der argentinischen Luftwaffe nach Norden in die Gegend von Buenos Aires abgezogen und dort möglichst auf die Dauer gehalten werden und zum anderen sollte mit einem Treffer auf oder unmittelbar neben der Landebahn von Stanley diesen für die Benutzung der argentinischen „Mirage“- oder „Étendard“-Düsenflugzeuge unbrauchbar machen.[90] Zu diesem Zweck dienten schwere Spezialbomben, die, aus großer Höhe abgeworfen, erst tief in der Erde detonierten, um weitflächig Erdverwerfungen zu bewirken. Dadurch werden asphaltierte oder betonierte Landebahnen in einem größeren Umkreis so verformt, so dass deren Wiederherstellung mit einem großen Aufwand verbunden ist[91] (da mit sehr hohen Geschwindigkeiten startende und landende Flugzeuge lange, vollkommen ebene Startbahnen benötigen, genügt es hier nicht, einfach nur den Bombenkrater wieder zu verfüllen).
Da argentinische Luftwaffe bekanntermaßen mehr als 200 Flugzeuge besaß, die beiden britischen Flugzeugträger aber nur 20 „Sea Harriers“[92] mit sich führten, deren Fähigkeit als Jagdflugzeug (noch) sehr umstritten war, besaßen diese beiden Ziele eine hohe Priorität im britischen Oberkommando. Allerdings ergaben sich zunächst Schwierigkeiten dadurch, dass der Kommandeur des US-amerikanischen Stützpunktes auf Ascension sich weigerte, die die britischen Fernbomber landen zu lassen. Dieses Problem konnte erst gelöst werden, als am 27. April auch Washington davon überzeugt war, dass die Friedensmission von US-Außenminister Haig keine Aussicht mehr auf einen Erfolg hatte.[93]

Am 1. Mai begann die Operation gegen die Falklandinseln mit der Angriffsoperation Black Buck 1, welche die RAF von Ascension aus mit einem Bomber vom Typ Avro 698 Vulcan auf den Flugplatz bei Port Stanley durchführte. Die Vulcan war für Mittelstreckenmissionen in Europa entworfen. Deshalb reichte ihre Tankkapazität für einen direkten Flug bei weitem nicht aus. Die hin und zurück 13.000 km lange Strecke machte daher mehrere Luftbetankungen notwendig. Die Tankflugzeuge der Royal Air Force waren umgebaute Bomber vom Typ Victor. Wegen ihrer ebenfalls beschränkten Zuladung musste ein aufwendiges Verfahren angewandt werden: Um eine Vulcan mit 21 Bomben ins Ziel zu bringen, starteten zwei Vulcan-Bomber und elf Tankflugzeuge für Luftbetankung, davon ein Bomber und zwei Tankflugzeuge als Reserve. Die Tankflugzeuge betankten nacheinander die Bomber bzw. die anderen Tankflugzeuge, und kehrten dann um. Das letzte Tankflugzeug betankte die angreifende Vulcan noch einmal kurz vor dem Ziel und wurde auf dem Rückweg von einem ihm wieder entgegen fliegenden Tankflugzeug erwartet und betankt. Dem vom Angriff zurückkehrenden Bomber flogen noch einmal drei Flugzeuge entgegen, ein umgerüsteter Fernaufklärer vom Typ Nimrod und zwei weitere Tankflugzeuge. Mit diesem enormen logistischen Aufwand wurde beim ersten Angriff – erwartungsgemäß – nur ein Bombentreffer in der Start- und Landebahn bei Port Stanley erzielt. Die anderen Bomben verursachten zum Teil jedoch Schäden an anderen wichtigen Teilen des Flugplatzes. Somit hatte dieser Angriff zunächst nur einen begrenzten taktischen Erfolg, wichtiger war die politische und psychologische Wirkung (vgl. auch Doolittle Raid).
Nur wenige Minuten nach der Black Buck-Operation führten neun Sea Harriers von der Hermes einen Angriff durch, indem sie Streubomben auf Port Stanley und den kleineren Grasflugplatz bei Goose Green warfen. Beide Angriffe führten zur Zerstörung von Flugzeugen auf dem Boden und beschädigten die Flugplatzinfrastruktur. Auf dem Flugplatz in Stanley trafen, außer der Bombe, die von dem Vulcan-Bomber abgeworfen wurde, noch und drei weitere Bomben der Sea Harriers die Startbahn und verhinderten dadurch nachhaltig den künftigen Einsatz der „Étendards“ und der „Skyhawks“ von der Insel.[94] Drei britische Kriegsschiffe beschossen zusätzlich das Flugfeld in Port Stanley.[31]
Währenddessen hatte die argentinische Luftwaffe bereits einen eigenen Angriff begonnen, in der Annahme, dass britische Landungen im Gange seien oder unmittelbar bevorstünden. Die Grupo 6 griff ohne eigene Verluste die britischen Seestreitkräfte an. Zwei Flugzeuge anderer Verbände wurden von Sea Harriers abgeschossen, die von der Invincible aus operierten. Es kam zu einem Luftkampf zwischen Harriers und Mirage-Jägern von der Grupo 8. Beide Seiten wollten sich zunächst nicht auf einen Kampf auf der optimalen Flughöhe des Gegners einlassen, bis schließlich zwei Mirages tiefer gingen, um anzugreifen: Eine wurde abgeschossen, der Pilot der zweiten wollte schließlich wegen Treibstoffmangels in Port Stanley landen, wo das Flugzeug durch eigene Truppen abgeschossen wurde.
Der Luftangriff und die Ergebnisse der Luftkämpfe hatten strategische Auswirkungen. Das argentinische Oberkommando sah die gesamte argentinische Festlandsküste von britischen Angriffen bedroht und verlegte, wie vom britischen Oberkommando erwartet, deshalb tatsächlich Grupo 8, die einzige mit Abfangjägern ausgerüstete Gruppe der argentinischen Luftwaffe, weiter nach Norden, so dass auch der Großraum Buenos Aires noch in ihrer Reichweite lag. Die über den Falklandinseln zur Verfügung stehende Einsatzzeit für die Flugzeuge schrumpfte durch die längere Anflugdauer nochmals erheblich. Auch die später offenbar gewordene Unterlegenheit der Mirages gegenüber den Sea Harriern in geringer Flughöhe,[95] auch bedingt durch ihre Bewaffnung mit älteren Luft-Luft-Raketen, führte dazu, dass Argentinien die Luftherrschaft über den Falklandinseln faktisch schon zu Beginn des Krieges aufgeben musste.[96]
Die nächtlichen Versorgungsflüge vom Kontinent mit dem Propellerflugzeug C-130 „Hercules“ konnten nach den ersten Luftangriffen am 1. Mai nach der Verfüllung der Krater im verringerten Umfang wieder aufgenommen werden.[97] Die wiederholten Angriffe auf den Flugplatz führten jedoch dazu, dass vom 1. Mai bis zur Kapitulation am 15. Juni nur noch etwa 70 Tonnen Nachschubgüter nach Stanley gebracht werden konnten, weshalb die argentinische Armee schon am 18. Mai gezwungen war (also noch bevor die Briten auf den Falkand Inseln landeten), die Lebensmittelrationen der Soldaten zu kürzen. Der dadurch wachsende Mangel an Lebensmitteln hatte einen negativen Einfluss auf die Moral der jungen Soldaten. Ein Teil der später hastig vom Festland eingeflogenen Einheiten war nur ungenügend mit Winterkleidung ausgerüstet gewesen, so dass sie unter dem nasskalten Wetter des einsetzenden Winters besonders litten. Da ihre wetterfeste Winterkleidung nun nicht mehr auf die Inseln gelangte, breiteten sich bei ihnen bald Erkältungskrankheiten und Dysenterie aus, die allmählich auf andere Einheiten übergriff.[98]
Seekrieg
Die Versenkung des Kreuzers General Belgrano
Die Versenkung
Am 2. Mai wurde der noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammende argentinische Leichte Kreuzer ARA General Belgrano durch das Atom-U-Boot HMS Conqueror (S48) versenkt. Das U-Boot benutzte dabei Torpedos von Typ Mark VIII**[99], die zwar schon 1925 entwickelt worden waren, die aber noch immer eingesetzt wurden, weil sie zuverlässig waren und überdies eine sehr starke Sprengladung besaßen, um die bekannt starke Panzerung des Kreuzers (der seitliche Rumpf bestand aus 155 mm Panzerstahl) zu durchbrechen.[100] Von den drei abgefeuerten Torpedos trafen zwei den Kreuzer, einer davon dort, wo sich zufällig direkt dahinter zwei weiträumige Speisehallen und die großen Aufenthaltsräume für die Freiwachen befanden. Diese Detonation tötete, so Kapitän Bonzo, vermutlich auf der Stelle etwa 85–90 % aller Opfer und die Druckwelle riss ein etwa 20 Meter großes Loch in das Hauptdeck. Der zweite Torpedo traf das Schiff knapp außerhalb der Panzerung kurz vor dem Heck, wo sich die Maschinenräume befanden. Daher fielen sofort alle Maschinen aus, die Pumpen blieben stehen und die Lichter erloschen. Aus diesem Grund war der Kreuzer nicht mehr zu retten, Kapitän Bonzo befahl daher nach etwa 20 Minuten, das langsam sinkende Schiff zu verlassen und in die Rettungsflöße zu gehen. Dies geschah nach Aussage von Überlebenden ohne Panik und in guter Ordnung, so dass auch die Verletzten an Deck gebracht werden konnten, weshalb wahrscheinlich die meisten, die die beiden Explosionen überlebt haben, gerettet werden konnten.[101] Von der 1093 Mann starken Besatzung verloren durch den Untergang des Kreuzers 323 Menschen ihr Leben.[102]
Einer der beiden Begleitzerstörer, die ARA Hipólito Bouchard, wurde vom dritten Torpedo getroffen, der allerdings nicht detonierte. Daher begannen sie sofort mit der Suche nach dem U-Boot. Erst als sie bemerkten, dass irgend etwas mit der General Belgrano nicht in Ordnung war, da der Kreuzer auf keine Funksignale mehr reagierte, kehrten sie um und nahmen die Rettung der Schiffbrüchigen auf. Durch die einbrechende Nacht und den starken Sturm, der die Rettungsflöße rasch auseinander trieb, dauerte es den ganzen 3. Mai bis das letzte Floss gefunden war.[103]
Die Kritik an der Versenkung
Da das Schiff knapp außerhalb der „Totalen Ausschlusszone“ versenkt worden war, wurde später von Kriegsgegnern hauptsächlich in Großbritannien deswegen sehr viel Kritik laut. Sie wurde ein „cause célèbre“ (öffentlicher Streitpunkt) für Abgeordnete wie Sir Thomas Dalyell Loch (Tam Dalyell) von der Labour Partei, der kurz nach Ende des Krieges, 21. Dezember 1982, die Premierministerin anklagte, sie habe „ebenso kalt wie vorsätzlich den Befehl zur Versenkung der Belgrano gegeben, obwohl sie genau wusste, dass ein ehrenwerter Friede in Aussicht war, in der Erwartung … dass die Torpedos des „Conqueror’s“ [des Eroberers] auch die Friedensverhandlungen torpedierten.“[104] Zahlreiche weitere Kriegsgegner folgten dieser Ansicht und hoben dabei vor allem hervor, das Schiff sei zum Zeitpunkt des Angriffs nach Westen gefahren, es habe sich also von den Falklandinseln fortbewegt.[105] Sie warfen daher (bis heute) der britischen Regierung vor, sie hätte die General Belgrano absichtlich versenkt, um einen laufenden Vermittlungsversuch Perus scheitern zu lassen.
Alleine zwischen Mai 1982 und Februar 1985 mussten die Premierministerin und der Verteidigungsminister sich im britischen Parlament gegen 205 schriftliche und 10 mündliche Anfragen rechtfertigen.[106] Auf die Vorwürfe von Dalyell und anderen antwortete die britische Regierung in erster Linie, sie habe bereits am 23. April Argentinien die Warnung zukommen lassen, dass argentinische Kriegsschiffe und Militärflugzeuge auch außerhalb der TEZ angegriffen werden können, wenn sie eine Gefahr für die britischen Streitkräfte darstellten, die ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen. Der Widerspruch in der britischen Öffentlichkeit hielt in erster Linie auch deswegen so lange an, weil verschiedene Regierungsmitglieder den Medien zunächst eine Reihe teils konfuser, teils widersprüchlicher Angaben gemacht hatten, die erst 1985 durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss (Select Committee on Foreign Affairs) geklärt werden konnten,[107] aber dennoch ein großes Misstrauen gegen die Erklärungen der Regierung zurückgelassen haben.
Tatsächlich rechnete die argentinische Marine nach der Warnung vom 23. April mit Angriffen auf ihre Kriegsschiffe auch außerhalb der Ausschlusszone und erhob deshalb auch nach dem Krieg keine Proteste gegen die Versenkung des Kreuzers. Sowohl der Kapitän der „General Belgrano“, Héctor Bonzo, als auch die argentinische Regierung erklärten später, dass die Versenkung legitim gewesen sei. Der argentinische Admiral Pico schrieb 2005, die General Belgrano sei in einer „taktischen Mission“ gegen die britische Flotte unterwegs gewesen, daher sei es unwichtig, ob sie sich in oder etwas außerhalb der Ausschlusszone aufgehalten habe.[108]
Der militärische Hintergrund

Nach Ansicht der britischen Marine war der Kreuzer General Belgrano zwar nicht mehr neu, aber er stellte wegen seiner schweren Bewaffnung trotzdem eine Bedrohung für die britischen Schiffe dar.[109] Die Versenkung des Kreuzers war keine isolierte Handlung. Die Bewegungen der Schiffe der argentinischen Marine waren genauso koordiniert, wie die der britischen Flotte. So befand sich der Kreuzer in Begleitung von zwei Zerstörern, Hipólito Bouchard und Piedra Buena, die mit modernen Exocet-Raketen vom Typ MM38 mit einer Reichweite von rund 40 km ausgerüstet waren. Die Gruppe um den Kreuzer konnte jederzeit den Kurs ändern, und angesichts der hohen Geschwindigkeit von Kriegsschiffen (die General Belgrano konnte bis zu 33 Knoten laufen, also ca. 60 km/h), war sie in der Lage entweder zu den Falklandinseln oder zur Insel Südgeorgien abzudrehen, die erst kurz vorher zurück erobert worden war und auf der sich nur eine kleine Garnison befand. Daher, so die Überzeugung der britischen Führung, ging von der damaligen Position der Kreuzer-Gruppe (Grupo de Tareas 79.3) eine konkrete Bedrohung aus. Die Gefahr bestand um so mehr, als sich von Norden her gleichzeitig die Kampf-Gruppe um den Flugzeugträger ARA Veintecinco de Mayo den britischen Schiffen näherte, dessen Flugzeuge über eine große Entfernung angreifen konnten. In der Nähe der argentinischen Flugzeugträger-Gruppe (Grupo de Tareas 79.1) befand sich eine weitere Kampfgruppe, die aus modernen, mit Raketen ausgerüsteten Korvetten bestand (Grupo de Tareas 79.4). Darüber hinaus vermuteten die Briten nach Geheimdienstquellen die beiden modernen U-Boote der Klasse 209 bei- oder östlich der Falklandinseln (wo sich in Wirklichkeit aber nur eines dieser beiden U-Boote aufhielt).[110] Die Konzentration fast der gesamten argentinischen Flotte in den Gewässern um den Falklandinseln deutete auf einen kurz bevor stehenden Angriff hin.[111] Diese Befürchtung beeinflusste alle weiteren Entscheidungen. Das britische Flottenkommando entsandte das atomgetriebene U-Boot SSN Splendid in Richtung Flugzeugträger und südlich der Falklandinseln wurde die SSN Conqueror auf den Kreuzer angesetzt, der bald aufgespürt wurde. In der Nacht von 1. zum 2. Mai wurde ein argentinischer Funkspruch entziffert, nach dem das argentinische Flottenkommando der Flugzeugträger-Gruppe befahl, einen Angriff auf die britischen Schiffe zu unternehmen. Dieser Befehl bestätigte die britischen Befürchtungen[112] und führte schließlich zur Erlaubnis des Kriegskabinetts zur Torpedierung des Kreuzers.[113]
Tatsächlich musste der Flugzeugträger in den frühen Morgenstunden des 2. Maies den befohlenen Angriff abbrechen, weil der schwache Wind den Start seiner schwer beladenen Douglas A-4 „Skyhawks“ nicht zuließ.[114] Daher befahl Admiral Lombardo, der argentinische Oberbefehlshaber der Operationen im Südatlantik (spanisch „Teatro de Operaciones del Atlántico sur“ – kurz TOAS), kurz darauf, wegen der akuten U-Boot-Gefahr, die Rückkehr sämtlicher Einheiten in die flachen Gewässer in der Nähe des Festlandes. Nach Erhalt dieses Befehls machte auch die Gruppe um den Kreuzer General Belgrano kehrt[115] und fuhr bis zu seiner Torpedierung in unregelmäßigen Zickzack-Bewegungen in Richtung Isla de los Estados (die Staaten Insel) vor der Küste von Feuerland.[116] Nach Angaben des Kapitäns der General Belgrano, Héctor Bonzo, hatte die Kreuzer-Gruppe zunächst vor allem den Seeweg um Kap Hoorn zu kontrollieren und war zum Zeitpunkt des Angriffs unterwegs zu einer neuen Position, wo sie weitere Befehle abwarten sollte.[117]
Vor diesem militärischen Hintergrund, der von argentinischen Darstellungen weitgehend bestätigt wird, bestritt (und bestreitet) die britische Regierung jeden Zusammenhang mit der peruanischen Friedensinitiative, von der sie, nach Aussage von Premierministerin Thatcher, erst erfuhr, als das Schiff bereits versenkt war.[118] Unabhängig davon wurden die Ausschlusszonen, dem Völkerrecht entsprechend, in erster Linie deshalb erklärt, um neutrale Schiffe zu warnen und um sie der Kriegszone fernzuhalten. Kriegsschiffe genießen bei solchen Erklärungen keinen Schutz, auch dann nicht, wenn sie sich außerhalb der erklärten Ausschlusszonen aufhalten. Mit dem Beginn der Bombardierung des Flughafens in Stanley einen Tag zuvor hatte – auch für Argentinien eindeutig erkennbar – der „offene Krieg“ begonnen.[119]
Die Folgen
Nach der Versenkung des Kreuzers zog die argentinische Marine die Schiffe in ihre Basen zurück. Auch der argentinische Flugzeugträger, vor dem sich die Briten am meisten gefürchtet hatten, wurde zu seinem Stützpunkt zurück beordert. Um die britischen Schiffe anzugreifen, verließen sich die Argentinier im weiteren Verlauf des Krieges nur noch auf ihre Kampfflugzeuge. Die Versorgung der argentinischen Truppen auf den Falklandinseln verlief anschließend nur noch über C-130-Hercules-Transportflugzeuge, die bei Nacht landeten.[31]
Am nächsten Tag veröffentlichte die britische Boulevardzeitung The Sun darauf ihre berühmte Schlagzeile „Gotcha“[120] (dt. „Erwischt“), die aber relativiert wurde, nachdem klar wurde, wie viele Menschen starben.
Weitere Gefechte zur See bis zur Landung der britischen Truppen am 21. Mai
Zwei Tage nach der Versenkung der Belgrano verloren die Briten am 4. Mai einen Zerstörer des Typs 42, die HMS Sheffield, durch ein Feuer, das durch den Einschlag einer Exocet-Rakete ausgelöst wurde. Bei dem Zwischenfall starben 20 Seeleute. Nachdem zwei Schiffe durch ein Patrouillenflugzeug der argentinischen Marineluftwaffe (COAN) entdeckt wurden, starteten zwei COAN-Super Étendards, die mit jeweils einer Exocet bewaffnet waren. Nach einer Luftbetankung durch eine C-130 Hercules kurz nach dem Start gingen sie in den Tiefflug über, stiegen zwecks Radarmessung auf und feuerten die Raketen aus 30 bis 50 km Entfernung ab. Eine verfehlte die HMS Yarmouth, die andere traf die Sheffield. Der Gefechtskopf der Exocet detonierte nicht, aber der Resttreibstoff setzte das Schiff in Brand. Es wurde Stunden später aufgegeben und sank nach sechs Tagen. Währenddessen wurden die beiden anderen Zerstörer von ihrer unsicheren Position zurückgezogen. Das britische Militär wäre einem Angriff schutzlos ausgeliefert gewesen.
Nach dem Zwischenfall gab es Pläne für eine Kommandoaktion des SAS gegen die mit Exocet-Raketen ausgerüstete Einheit der FAA. Dabei sollten SAS-Soldaten nach ersten Plänen gar mit C-130-Transportflugzeugen auf dem Flugfeld landen, die Raketen und Flugzeuge zerstören und danach die Piloten töten. Später wurde der Plan abgeändert. Die Soldaten sollten mit einem U-Boot zur Küste gebracht werden und nach dem Einsatz nach Chile fliehen. Der Plan wurde jedoch nicht durchgeführt, nachdem ein Hubschrauber, der ein Aufklärungsteam absetzen sollte, entdeckt worden war und daraufhin nach Chile flog.[121]
Die Tatsache, dass Argentinien mit französischem Kriegsmaterial ausgerüstet war, war eine große Belastung für die Briten, da die Franzosen die engsten Verbündeten in Europa waren. Auch Frankreich sah sich im Dilemma, da es zusehen musste, wie in Frankreich hergestelltes Kriegsmaterial bei einem der engsten Verbündeten großen Schaden anrichtete.
Eine argentinische Kommandoaktion (Deckname Operation Algeciras) gegen britische Kriegsschiffe in Gibraltar konnte durch die spanische Polizei verhindert werden.[122]
SAS-Kommandoaktion auf Pebble Island
Wie befürchtet gelang es den nur 20 „Sea Harriers“ auf den beiden Flugzeugträgern, deren Anzahl sich durch die seit dem 2. Mai eingetretenen Verluste überdies immer mehr verringerte, nicht, die Luftüberlegenheit zu sichern. Dies wurde noch erschwert dadurch, dass die britischen Flugzeugträger außerhalb der Reichweite der auf dem Festland stationierten „Super Ètendards“ bleiben mussten, die mit Exocet-Raketen ausgerüstet waren. Große Sorge bereitete die Tatsache, dass die komplizierten computergesteuerten Luftabwehrraketensysteme – wie etwa „Sea Dart“ oder „Sea Wolf“ – im realen Einsatz keineswegs das hielten, was sie bei Versuchen unter idealen Bedingungen versprochen hatten.[123] Noch unangenehmer war die Tatsache, dass seit dem Untergang der General Belgrano die argentinischen See- und Luftstreitkräfte ihre Stützpunkte nicht mehr verließen, offensichtlich um ihre ganze Schlagkraft für die erwartete amphibische Landung aufzusparen. Daher drängte vor allem General Thompson, der Kommandeur der 3. Commando Brigade, auf ein aktiveres Vorgehen der Flugzeugträger Gruppe, was Admiral Woodward aber ablehnte, um die wertvollen Flugzeugträger nicht zu gefährden, ohne die die Landung überhaupt nicht möglich sei.[124] Auf Vorschlag von Thompson wurde dann eine Kommandoaktion gegen eine argentinische Luftbasis auf Pebble Island geplant, auf denen Bodenangriffsflugzeuge stationiert waren und auf der häufig auch kleine Propellerflugzeuge vom Kontinent landeten, deren Reichweite nicht bis zum Flugplatz in Stanley reichte.
Wenig später, in der Nacht vom 9./10. April, schickte der SAS einen Aufklärungstrupp mit Faltbooten auf Pebble Island. Nach genauer Erkundung der Stärke und Positionierung der argentinischen Truppen landete in der Nacht 14./15. Mai neben dem Stützpunkt die D Squadron des SAS mit drei großen Hubschraubern vom Typ „Sea King“ auf Pebble Island und zerstörte - auch mit Hilfe der Geschütze der sie begleitenden Kriegsschiffe HMS Broadsword und HMS Glamorgan - den argentinischen Stützpunkt und elf Flugzeuge und Hubschrauber.[125]
Ein geplantes Kommandounternehmen gegen den argentinischen Luftwaffenstützpunkt Río Grande auf Feuerland musste aufgegeben werden, nachdem der Hubschrauber, der einen Aufklärungstrupp des SAS dorthin bringen sollte, wegen des schlechten Wetters in Chile notlanden musste.[126]
Darüber hinaus griffen die Trägerflugzeuge wiederholt argentinische Stellungen im Inneren von Ostfalkland an, wo die Argentinier ihre Hubschrauber für ihre mobile Einsatzreserve stationiert hatten. Die Zerstörung der Hubschrauber schränkte die Bewegungsfreiheit der Argentinier immer weiter ein, die Truppen bei einer britischen Landung mittels Hubschrauber zu den Landungsorten transportieren wollten.[127][128]
Landung auf den Falklands am 21. Mai

Die Errichtung des Brückenkopfs in der San-Carlos-Bucht
Nachdem Mitte Mai in der UNO endgültig die letzten Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung scheiterten, entschloss sich das Kriegskabinett in London am 18. Mai, die Erlaubnis zur Landung zu erteilen.[129] Zu dieser Zeit hatten sich die britische militärische Führung für eine Landung in der San-Carlos-Bucht (engl. meist San Carlos Water) im Nordwesten von Ostfalkland entschieden,[130] und die abschließenden Pläne die Landungsoperation festgelegt. Die Bucht war vom Planungsstab der Amphibischen Gruppe deshalb ausgewählt worden, da sie zum einen die Landungsschiffe in der relativ engen Bucht sicher vor U-Boot- und Flugzeugangriffen schienen und sie zum anderen ausreichend weit von Stanley entfernt lag, um vor unmittelbaren argentinischen Gegenangriffen sicher zu sein. Darüber hinaus hatten an Land gebrachte Spähtrupps festgestellt, dass die Argentinier das Land um die Bucht nicht besetzt hatten. Erst wenige Tage (am 15. Mai) vor der geplanten Landung brachten die Argentinier eine Kompanie Soldaten von Goose Green nach Port San Carlos, von wo aus sie auf Fanning Head, den Landvorsprung nördlich der Bucht, einen mit leichten Geschützen und Mörsern ausgestatteten Beobachtungsposten errichteten, da man von dort aus sowohl die Einfahrt zum Falkland Sound als auch den von San Carlos Water überblicken konnte.[131] Um die Landung der Truppen in der Buch zu sichern, musste die Briten in der Nacht vor der Landung diesen Beobachtungsposten, der mit 20 Mann besetzt war, zuerst durch ein etwa 30 Mann starkes Kommando des SBS überwältigen.[132]
Am 21. Mai wurde die Rückeroberung der Inseln mit einer amphibischen Landung eingeleitet. Um die argentinische Führung abzulenken und zu täuschen unternahmen in dieser Nacht die Marine und der SAS Ablenkungsangriffe südlich von Port Stanley und bei Goose Green. Im Schutz der Dunkelheit drangen kurz nach Mitternacht die Landungsschiffe in den Falkland Sound ein, wo die Truppen in die Landungsboote stiegen. Um 4:40 Uhr lokaler Zeit landeten die ersten Truppen mit Landungsbooten fast zeitgleich an drei Stellen in der San-Carlos-Bucht (grün, blau und rot auf der beigefügten Karte markiert) und besetzten von dort aus die umliegenden Hügel. Erst danach ankerten die zwölf Schiffe der Landungsflotte in der Bucht, darunter war auch das große Passagierschiff Canberra. Die mit Lenkwaffen ausgerüsteten Kriegsschiffe der Kampfgruppe sicherten während dieser Zeit die Einfahrt zum Falklandsound gegen Luftangriffe und U-Boote. Bereits nach kurzer Zeit waren die fünf Bataillone der 3. Commando Brigade an Land gebracht und in einer verlassenen Kühlfabrik in der Ajax-Bucht (auf der Westseite von San Carlos Water) wurde ein Feldlazarett eingerichtet, wo es den restlichen Krieg über stationiert blieb. Mit dem Sonnenaufgang konnten mit Hilfe von Hubschraubern auch die 105-mm-Geschütze und Rapier-Luftabwehr-Systeme in Stellung gebracht werden. Der Aufbau der Rapier-Systeme verzögerte sich jedoch, da deren hochempfindliche Elektronik durch den langen Seetransport gelitten hatte, so dass diese bei den ersten Luftangriffen der Argentinier noch nicht einsatzfähig waren.[133]
Durch die Anlandung ohne Gegenwehr sorglos geworden, flogen die Hubschrauber, die das schwere Material von den Schiffen an Land brachten, schon nach kurzer Zeit ohne die notwendige Sicherung zu beachten bis zu den vordersten Stellungen. Hierbei gerieten östlich von Port San Carlos mehrere Maschinen in das Feuer der sich von dort aus zurückziehenden Argentinier, die mit ihren Schnellfeuerwaffen zwei Aérospatiale SA-341/342-Gazelle-Hubschrauber abschossen und einen weiteren Hubschrauber schwer beschädigten. Dabei starben drei Besatzungsmitglieder.[134] Der größte Teil der argentinischen Soldaten, die in Port San Carlos einquartiert waren, zog sich anschließend über die Berge nach Douglas Settlement am Teal Inlet (an der fjordähnlichen Bucht im Norden von Ostfalkland) zurück, von wo sie mit Hubschraubern nach Port Stanley transportiert wurden.[135]
Bevor das argentinische Kommando, das von der britischen Landung völlig überrascht worden war, sich morgens kurz nach 8 Uhr aus Port San Carlos zurückzog, meldete es über Funk an den argentinischen Stützpunkt in Goose Green seine Beobachtungen in der Bucht. Nachdem kleinere Flugzeuge (Pucará und Aermacchi) aus Goose Green und Stanley die Beobachtung bestätigt hatten, starteten auf dem Festland die argentinischen Flugzeuge ihren Angriff auf die Landungsflotte, auf die sie seit dem 1. Mai gewartet hatten. Um etwa 10:35 Uhr griffen die ersten Flugzeuge die Kriegsschiffe im Falklandsund an. Um das britische Radar und den damit verbundenen Raketenschutzschirm zu unterfliegen, überquerten die argentinischen Flugzeuge in den ersten Tagen meist im Tiefstflug Westfalkland und griffen anschließend naturgemäß die ersten britischen Schiffe an, die sie sahen, und das waren die Kriegsschiffe im Falkland Sound. Daher konnten die zu dem Zeitpunkt noch immer vollgeladenen Schiffe der Landungsflotte in der San-Carlos-Bucht fast unbehelligt entladen werden. Überdies flogen die Argentinier ihre Angriffe oft sogar unterhalb der Masthöhe der britischen Schiffe mit waghalsigen Manövern, was aber dazu führte, dass sich die Sicherung in den Zündern ihrer Bomben, die meist schon nach weniger als einer Sekunde nach dem Auslösen ihr Ziel trafen, noch nicht gelöst hatte, so dass diese beim Aufprall nicht detonierten. Daher durchschlugen nicht wenige Bomben die schmalen Kriegsschiffe, ohne zu zünden, und hinterließen dabei nur zu geringen Schäden und einige Verwundete auf britischer Seite. Weitere Bomben blieben im Rumpf der Schiffe stecken und konnten später (bis auf eine) von Sprengmeistern entschärft werden. Dafür gelang es den Briten, ein argentinisches Flugzeug (eine „Dagger“[136] der Grupo 6) abzuschießen.[137]

Am Nachmittag flogen die Argentinier (Luftwaffe und Marineflieger) eine Reihe weiterer Angriffe, bei der die HMS Argonaut beschädigt wurde (drei Tote). Die Fregatte HMS Ardent, die sich auf der Rückfahrt vom Ablenkungsangriff bei Goose Green alleine in der Mitte des Falkland Sounds befand, wurde mehrfach hintereinander angegriffen und erhielt dabei sieben Treffer (22 Tote). Da sich an Bord Feuer ausbreitete, musste die Ardent aufgegeben werden; ausgebrannt sank sie am nächsten Tag. An diesem Nachmittag verloren die Argentinier jedoch neun Flugzeuge (vier „Dagger“ der Grupo 6 und fünf „Skyhawk“ der Grupo 4 und der Marineflieger), die alle erst nach dem Abwurf ihrer Bomben auf dem Rückweg von „Sea Harriers“ mit Sidewinder-Raketen abgeschossen wurden.[138] Am Ende des ersten Tages waren zwar fast alle Fregatten, die als mobiler Luftschutz der Landungsschiffe im Falkland Sound patrouillierten, durch die Luftangriffe beschädigt; dennoch war es gelungen, 3.000 Soldaten und 1.000 Tonnen Material anzulanden und den Brückenkopf zu sichern.[135]
Die argentinischen Luftangriffe in der ersten Woche
Die befürchteten argentinischen Luftangriffe blieben am nächsten Tag aus. Schlechtes Wetter verhinderte den Start der Flugzeuge auf dem Festland. Erst am Nachmittag des übernächsten Tages, also am 23. Mai, konnten die argentinische Luftwaffe und die Marineflieger ihre Angriffe wieder aufnehmen. An diesem Tag sank die HMS Antelope nach einem Treffer mit einer Bombe, die beim Aufprall nicht explodiert war. Die Bombe detonierte in der Nacht, nachdem das Schiff geräumt war und zwei Sprengmeister versuchten, die Zünder zu entfernen. Mehrfache Treffer auf anderen Schiffen demonstrierten erneut die eklatante Schwäche der „Nahbereichs-Luftabwehr“ der neuen britischen Fregatten, die zugunsten von Flugabwehrraketen kaum noch mit Flakgeschützen ausgerüstet waren. Die vorher hoch eingeschätzten automatischen Raketenabwehrsysteme enttäuschten aber allesamt. Zuverlässigen Schutz boten nur „Sea Harrier“ der beiden Flugzeugträger, die ständig über West Falkland kreisten.[139]
In den Morgenstunden des 24. Maies versuchten die Briten erneut, mit einem Luftangriff den Flughafen von Stanley unbrauchbar zu machen, was aber letztlich erneut scheiterte. Ab Mittags griffen die argentinischen Flugzeuge die Landungsflotte an, wobei sie erstmals versuchten, die Landungs- und Nachschubschiffe in der San-Carlos-Bucht zu treffen. Dabei wurden die Landungsschiffe Sir Galahad, Sir Lancelot und Sir Bedivere getroffen, aber in keinem der drei Fälle detonierten die Bomben, so dass sie später von Sprengmeistern entschärft werden konnten. Die Argentinier dagegen verloren an diesem Tag erneut einen „Dagger“ (der Grupo 6) sowie einen „Skyhawk“ (der Grupo 5).[140]
Am 25. Mai, ihrem Nationalfeiertag, planten die Argentinier einen entscheidenden Schlag gegen die beiden britischen Flugzeugträger, deren Position sie mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen und von Radar auf den Falklandinseln festgestellt hatten. Zu diesem Zweck sollten zuerst die beiden weit vorgeschobenen britischen Vorpostenschiffe nordwestlich von Pebble Island „ausschaltet“, werden, deren Aufgabe als Radarfrühwarn- und Führungsschiffe für die „Sea Harrier“ sie mittlerweile erkannt hatten. Durch mehrere zeitlich gestaffelte Angriffe gelang es ihnen schließlich den Zerstörer HMS Coventry durch Bomben zu versenkten, was 19 Seeleute das Leben kostete, und die Fregatte HMS Broadsword schwer zu beschädigen. Gleichzeitig starteten zwei mit Exocet-Raketen ausgerüstete „Super Étendards“ der Marineflieger von Río Grande auf Feuerland nach Norden. Nachdem sie nordwestlich der Falklandinseln in der Luft betankt worden waren, griffen sie völlig überraschend die britische Schlachtgruppe, in deren Mitte sich die beiden Flugzeugträger Hermes und Invincible befanden, von Norden her an. Durch ihr Radar noch rechtzeitig gewarnt, schossen alle Kriegsschiffe mit speziellen Werfern Metallstreifen in die Luft (engl. „Chaff“), um den Suchkopf der Rakete zu täuschen oder abzulenken. Was insofern gelang, als keine der Exocet-Raketen eines der Kriegsschiffe traf, sondern der radargesteuerte Suchkopf nach Durchfliegen dieser Wolken das zu diesem Zeitpunkt einzeln fahrende Containerschiff Atlantic Conveyor auswählte und versenkte (zwölf Tote). Dieses Schiff, das in der kommenden Nacht in die San-Carlos-Bucht einlaufen sollte, hatte für den weiteren Gefechtsverlauf wichtige Hubschrauber, Ausrüstung zum Bau einer Start- und Landebahn sowie Zelte für 4500 Mann geladen. Die Argentinier verloren an diesem Tag drei „Skyhawks“ (und damit sehr viel weniger als die Briten 1982 geglaubt hatten). Zwei „Skyhawks“ der Grupo 4 wurden über der San-Carlos-Bucht abgeschossen, eine weitere Maschine der Grupo 5 wurde beim Rückflug über Goose Green aus Versehen von der argentinischen Flak abgeschossen.[141]
Schlacht von Goose Green
Die Vorgeschichte
Der Flugplatz in Goose Green, rund 25 km südlich von San Carlos Settlement, war nicht nur der dem britischen Brückenkopf nächste argentinische Stützpunkt, er stellte auch die größte feindliche Truppenkonzentration außerhalb der Inselhauptstadt Stanley dar. Daher plante der Stab der 3. Commando Brigade schon einen Tag nach der Landung einen Angriff auf Goose Green. Dabei gedachte man zunächst nur, den Flugplatz – bzw. die Flugzeuge – zu zerstören und wollte sich anschließend wieder zurück zu ziehen.[142] Mit einem generellen Ausbruch aus der Landungszone sollte General Thompson nach den ursprünglichen Befehlen aber abwarten, bis auch die 5. Brigade dort eingetroffen war (alleine schon deshalb, weil die Ausladung der Versorgungsschiffe ohne die üblichen Hafeneinrichtungen, wie etwa Kräne, nur langsam vonstatten ging). Allerdings war bereits nach wenigen Tagen klar, dass die heftigen argentinischen Luftangriffe und die fortlaufende Verluste an Schiffen im Falkland Sound dazu zwangen, die ursprüngliche Planung zu ändern und Landungszone früher zu verlassen. Dieser Schritt sollte nun spätestens mit Hilfe der zusätzlichen Hubschrauber, die das Containerschiff Atlantic Conveyor[143] auf die Insel bringen sollte, eingeleitet werden. Danach sollten die Truppen mit Hilfe der großen Transporthubschrauber vom Typ „Chinhook“ möglichst direkt in der Nähe der Inselhauptstadt Stanley abgesetzt werden.
Auch dieser Plan musste nach der Versenkung des Schiffs und dem Verlust der zusätzlichen Hubschrauber am 25. Mai aufgegeben werden.[144] Daher beschloss der Stab der 3. Commando Brigade, dass ein Teil der Bataillone die Insel zu Fuß zu überqueren hatten, was voraussichtlich etliche Tage dauern würde (die schwere Ausrüstung sollte später mit den verbliebenen Hubschraubern nachgebracht werden). Um während dieser kritischen Phase die britische Basis in der San Carlos Bucht und die dort bereits angelegten Vorratslager nicht möglichen Flankenangriffen aus Goose Green auszusetzen, musste daher zuerst dieser nahegelegene argentinische Stützpunkt erobert werden.[145] Wenn 1982 in mehreren Interviews in der Presse behauptet wurde, „der Angriff auf Goose Green sollte hauptsächlich die Moral der britischen Truppen stärken“[146], so war dieser Punkt bestenfalls ein Nebenaspekt. Militärisch gesehen war die Eroberung des feindlichen Stützpunkts so nahe an der eigenen Operationsbasis unerlässlich, wenn Thompson beim Vormarsch auf Stanley nicht einen beträchtlichen Teil seiner Truppen zu dessen Schutz zurücklassen sollte. Da Thompson, der sich noch immer an die Anweisung von General Moore vom 12. April gebunden hielt,[147] mit dem Ausbruch zögerte, befahl ihm schließlich das britische Oberkommando in Northwood den Ausbruch. Dieser Befehl erfolgte um so nachdrücklicher, als man dort durch zugespielte amerikanische Geheimdienstmeldungen erfahren hatte, die Argentinier würden planen, Fallschirmjäger vom Festland in Goose Green zu landen. Aus Sicherheitsgründen (d.h. um ein mögliches Abhören des Funkspruchs auszuschließen) wurde jedoch dieser Punkt Thompson nicht mitgeteilt, weshalb der General sich anschließend mehrfach kritisch über den Befehl äußerte.[148]
Das 2. Bataillon des Fallschirmjägerregiments (meist nur kurz „2 Para“ genannt) lag am südlichen Rand der Landungszone, weshalb es Thompson bereits am 23. Mai für den Angriff auf Goose Green vorgesehen hatte. Da die 3. Commando Brigade damals bereits die Besetzung des Mount Kent mit Hilfe von Hubschraubern vorbereitete und gleichzeitig noch den Vormarsch zweier Bataillone über Teal Inlet einleitete[149], wurde dem Angriff auf die Landenge und den Flugplatz von Goose Green nur eine eingeschränkte Aufmerksamkeit gewidmet. So wurde dem Angriff nur eine halbe Batterie 105-mm Haubitzen und sehr wenig Munition zugeteilt (d.h. drei Geschütze), die während der Nacht nur noch durch das – ebenfalls leichte – 4,5-Zoll-Geschütz (114 mm) der Fregatte HMS Arrow verstärkt wurden.[150] Durch den Verlust der Hubschrauber auf der Atlantic Conveyor mussten die Soldaten das gesamte schwere Material (Granatwerfer und Milan Raketen und deren Munition) auf ihren Rücken transportieren, da man im Stab der Brigade (ohne einen Versuch zu wagen) annahm, der Weg sei für Fahrzeuge nicht passierbar.
Das Gefecht

Die Argentinier waren gewillt, den Ort energisch zu verteidigen, da die Landenge von Darwin/Goose Green zum einen taktisch wichtig war und sich zum anderen hier das zweitgrößte Flugfeld der Insel befand. Nach Beobachtungen des SAS schätzten die Briten die Stärke der argentinischen Garnison auf etwa 1000 Mann. Oberstleutnant Jones, der Kommandeur des 2. Fallschirmjägerbataillons, war dennoch überzeugt, dass seine (rund) 500 Fallschirmjäger in der Lage seien, den Angriff alleine zu übernehmen. Tatsächlich befanden sich am 27. Mai rund 1100 Argentinier in Goose Green (einschließlich der mit Hubschraubern eingeflogenen Verstärkungen vom Mount Kent und den etwa 210 Soldaten der argentinischen Luftwaffe).[151] Sie hatten bei Goose Green auf dem Flugfeld nach der Invasion zur Erdkampfunterstützung Pucará-Flugzeuge stationiert. Außerdem wurden gute und stark befestigte Verteidigungsstellungen aufgebaut. Die Truppen verfügten über drei 105-mm-Geschütze und 35-mm-Flugabwehrkanonen. Auf britischer Seite kamen einschließlich der Unterstützungstruppen (wie etwa Artillerie) und einer zusätzlichen Kompanie Marineinfanterie (des 42. Commando Bataillons), die gegen Abend des 28. Mai von San Carlos noch eilig auf die Landenge geflogen wurde, etwa 720 Mann zum Einsatz.[152]
Am Abend des 26. Maies brach das 2. Fallschirmjägerbataillon auf, um nach Camilla Creek House nördlich von Goose Green zu marschieren. Auf Grund unvorsichtiger Äußerungen aus Regierungskreisen berichtete während des nächsten Tages der BBC über den geplanten Angriff auf Goose Green im BBC World Service. Die dadurch vorgewarnten Argentinier flogen zusätzliche Truppen ihrer Reserve von Mt. Kent noch Goose Green. Bei einem britischen Luftangriff auf den Flugplatz in Goose Green am 27. Mai wurde ein Harrier GR.3 der RAF abgeschossen, der Pilot überlebte jedoch und wurde zwei Tage später von einem britischen Hubschrauber gerettet.[153]
In der Nacht zum 28. Mai gingen die Fallschirmjäger kurz nach Mitternacht gegen die argentinischen Vorposten zum Angriff über, die sich am Eingang zur Landenge positioniert hatten. Befehlsgemäß zogen sie sich von dort langsam zurück, wobei sie versuchten, das britische Vordringen möglichst lange zu verzögern. Dementsprechend war es (entgegen den britischen Planungen) bereits heller Tag, als die Fallschirmjäger endlich die engste Stelle der Landenge nördlich von Darwin und die argentinische Hauptstellung erreichten. Dort kam der britische Angriff im Feuer der argentinischen Maschinengewehre zum Stehen (etwa zwischen 9:30 und 12:30 Uhr). Unterstützt wurden die Verteidiger dabei durch mehrfache Angriffe von Pucarà Kampfflugzeugen, die einmal sogar Napalm-Bomben abwarfen,[154] und außerdem auch auch einen der britischen Scout Hubschrauber abschossen, die Munition herbei- und Verwundete abtransportierten.[155] Erst nach einem schweren Kampf, bei dem der Kommandeur des 2. Fallschirmjägerbataillons fiel, konnten die Briten schließlich die Oberhand gewinnen, nachdem es ihnen nach 13:00 Uhr dann gelang, entlang des Strandes an der Westseite der Landenge die argentinische Stellung zu umgehen. Bis zum Abend (etwa 17:30 Uhr) stießen die Fallschirmjäger langsam bis in die Nähe des Ortsrands von Goose Green vor. Kurz vor Sonnenuntergang zerstörten zwei Harrier GR.3 mit Cluster-Bomben die argentinischen Geschütze, wobei die großen Feuerbälle der Explosionen kurzzeitig eine Panik unter den argentinischen Soldaten auslöste. Da in einer Scheune in Goose Green 114 Falkländer eingeschlossen waren,[156] verzichtete Major Keeble, der britische Befehlshaber, der jetzt das Bataillon führte, auf einen weiteren Kampf, um in der Dunkelheit die Gefangenen nicht zu gefährden. Erst am nächsten Morgen schickte er zwei gefangene Argentinier mit einer Aufforderung zur Kapitulation nach Goose Green. Nach einer Bedenkzeit willigte der argentinische Kommandant mit Erlaubnis von General Menendez zur Kapitulation ein (am 29. Mai gegen 11:30 Uhr)[157], da seine Einheiten vollständig umstellt waren – wobei er die Zahl britischer Soldaten weit überschätzte.[158]
Das Ergebnis und die Folgen
Auf britischer Seite starben 17 Soldaten, darunter auch der Bataillonskommandeur Oberstleutnant (engl. Lieutenant Colonel) H. Jones, der den Angriff zunächst geleitet hatte. 37 Soldaten wurden verwundet. Jones fiel beim persönlichen Angriff auf eine argentinische MG-Stellung, die den Angriff des Bataillons zeitweilig flankierend niederhielt und schwere Verluste verursachte. Da in seiner unmittelbaren Umgebung keine Reserve zur Verfügung stand, entschloss sich der Kommandeur, mit seiner Stabsgruppe des beweglichen Bataillonsgefechtsstandes diese Stellung anzugreifen. Jones wurde postum mit dem Victoria-Kreuz, der höchsten Auszeichnung Großbritanniens für überragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes, ausgezeichnet. Bei den Kämpfen verloren rund 50 Argentinier ihr Leben,[159] rund 90 wurden verwundet. Die Anzahl der unverwundeten argentinischen Gefangenen betrug 961[160].
Die erfolgreiche und schnelle Eroberung von Goose Green hatte in der Folge erkennbar einen negativen Einfluss auf die Moral der argentinischen Truppen. Die relativ hohen Verluste führte dazu, dass die Briten alle weiteren Angriffe nur noch nachts starteten, um den Abwehreffekt der feindlichen Maschinenwaffen auf dem offenen Grasland zu verringern. Die Argentinier setzten mit Hilfe von Hubschraubern in Goose Green ihre gesamte mobile Reserve ein, die sie in einem Lager am Mount Kent konzentriert hatten. Dies hatte für die Briten den unerwarteten Effekt, praktisch gleichzeitig den Mount Kent besetzen zu können, ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Die Besetzung der Landenge eröffnete für die britischen Truppen eine weitere, südliche Route entlang der Küste des Choiseul Sounds und Bluff Cove nach Stanley. Als britische Truppen diesen Weg einschlugen, verstärkte dies beim argentinischen Oberkommando in Stanley den - dort bereits vorhandenen - Eindruck, dass der britische Hauptangriff auf die Inselhauptstadt wahrscheinlich von Süden her geführt würde und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit der Argentinier vom nördlichen britischen Vormarsch quer über die Insel über Douglas Settlement und Teal Inlet zum Mount Kent ab.[161]
Schlacht um Port Stanley
Ausbruch aus der Landungszone
Der Angriff auf die Inselhauptstadt Stanley wurde zeitlich mit dem Kampf um Goose Green eingeleitet. Dazu wurde beginnend mit der Nacht vom 24./25. Mai mit Hubschraubern die D Squadron des 22. SAS zum Mount Kent geflogen (rund 70 km von Port San Carlos entfernt und 18 Kilometer vor Stanley), von dem aus man bereits Stanley in der Ferne sehen konnte. Zunächst wurden nur einzelne Trupps dorthin gebracht, um die Lage zu sondieren. In den folgenden Nächten wurden diese schrittweise verstärkt und sie begannen dort mit dem Ausbau einer Position auf der Westseite des Berges.[162] In der Nacht zum 30. Mai folgten dann – ebenfalls auf dem Luftweg – die ersten Teile des 42. Kommando Bataillons. Seit dem 26./27. Mai marschierten gleichzeitig zwei Bataillone (das 3. Fallschirmjägerbataillon und das 45. Commando Bataillon) schwer bepackt die rund 70 Kilometer zu Fuß von Port San Carlos über Teal Inlet nach Osten, um die Berge zu besetzen, die sich an den Mount Kent anschlossen (außer von einigen „Bandwagons“ (d.h. schwedische Bandvagn vom Typ Bv202)[163] wurden sie nur von einigen Farmern mit Traktoren begleitet, die auf Anhängern Granatwerfer und Panzerabwehrwaffen transportierten). Am 1. Juni erreichte das 3. Fallschirmjägerbataillon den Mount Estancia nördlich des Mount Kent und wenig später folgte dorthin die Marineinfanterie des 45. Commando Bataillons.[164]
Währenddessen war in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni die britische 5. Brigade mit weiteren 3500 Soldaten in der San-Carlos-Bucht gelandet.[165] Nachdem das Bataillon der Gurkhas dieser Brigade die Truppen in Goose Green abgelöst hatte, wurde das 2. Bataillon der Fallschirmjäger am 3. Juni nach Bluff Cove und Fitzroy an der Küste südlich von Stanley geflogen. Damit war die Inselhauptstadt weiträumig umstellt und die Briten hatten bereits die Kontrolle über den größten Teil der Insel wiedergewonnen.[166]
Dem Vormarsch der britischen Truppen, der durch ein Gebiet ohne feste Straßen führte, konnte die argentinische Führung auf den Falklandinseln nach dem Verlust der meisten ihrer Hubschrauber wenig entgegen setzen. Abgesehen von einigen Einsätzen der argentinischen Kommandokompanien 601 und 602, die zu einigen, allerdings nur sehr kurzen Gefechten entlang der Vormarschwege südlich von Teal Inlet führten, vollzog sich der der britische Vormarsch bis in die Gegend um den Mount Kent praktisch kampflos.[167]
Bluff Cove und Fitzroy: die Versenkung der Sir Galahad

Die Eroberung von Goose Green hatte den Briten einen zweiten Weg nach Stanley eröffnet und General Moore, der nach der Ankunft der Verstärkungen den Oberbefehl über die Landstreitkräfte übernahm, legte großen Wert darauf, dass beide Brigaden gleichmäßig an dem Angriff beteiligt waren. Nachdem das 2. Fallschirmjägerbataillon[168] bereits mit eigenmächtig „requirierten“ Hubschraubern Bluff Cove besetzt hatte, musste auch der Rest der 5. Brigade dorthin gebracht werden. Da die wenigen vorhandenen Hubschrauber kaum ausreichten, um die Brigaden zu versorgen, mussten die beiden Gardebataillone der 5. Brigade (Welsh Guards und Scots Guards) mit einem Landungsschiff von San Carlos um die Südspitze der Insel herum nach Bluff Cove gebracht werden. Um die dadurch drohenden Verluste durch U-Boote oder Luftangriffe zu minimieren, wurden die Truppen auf mehrere einzelne Schiffstransporte und auf mehrere Nächte verteilt.[169]
Die Kämpfe der ersten Woche hatten die argentinischen Luftstreitkräfte nicht nur zahlenmäßig geschwächt, sondern viele der verbliebenen Flugzeuge wiesen durch das britische Abwehrfeuer Beschädigungen auf. Daher konnten die Argentinier erst am 4. Juni ihre Aktionen mit einem vereinzelten Luftangriff durch sechs „Dagger“ auf britische Stellungen am Mount Kent wieder aufnehmen.[170] Dies war auch der Grund, weshalb die neu angekommenen Truppen und ihre Kommandeure der 5. Brigade noch nicht die immense Gefahr erkannten, die von den argentinischen Flugzeugen ausging.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juni sollten als letzter Truppentransport zwei Kompanien der „Welsh Guards“ (etwa 220 Mann) zusammen mit einem Feldlazarett von San Carlos auf die Ostseite der Insel gebracht werden. Dabei sollte das Feldlazarett in Fitzroy gelandet werden, während die beiden Kompanien Bluff Cove als Ziel hatten. Durch schlechtes Wetter und anderen Gründe verzögerte sich die Fahrt des Schiffes, das zuerst im näheren Hafen Fitzroy anlegte. Daher war es bereits heller Tag, bevor das Feldlazarett dort ausgeladen werden konnte. Schon kurz nach der Ankunft des Schiffes forderten, wegen der drohenden Luftgefahr, wiederholt Marineoffiziere die sich unter Deck drängenden Gardesoldaten auf, das Schiff zu verlassen. Trotzdem blieben diese an Bord, mit der Begründung, sie hätten nach Bluff Cove und nicht nach Fitzroy gebracht zu werden (von Fitzroy nach Bluff Cove ist es ein Fußmarsch von etwa 10 bis 12 Kilometern).[171]
Von Mount Harriet aus konnten argentinische Beobachtungsposten mit dem Fernglas die Mastspitzen der Schiffe in Fitzroy sehen. Diese Beobachtung löste den letzten großen kombinierten argentinischen Luftangriff des Krieges aus. Dabei flog zunächst ein Teil der argentinischen Flugzeuge zur britischen Landungszone um San Carlos, um dort durch einen Angriff auf die dort liegenden Schiffe die britische Luftabwehr und die „Sea Harriers“ abzulenken. Dabei wurde die Fregatte Plymouth im Falkland Sound von vier Bomben getroffen, die nicht detonierten. Den eigentlichen Angriff flogen aber südlich davon fünf „Skyhawks“ nach Fitzroy, wo sie die wenig geschützten Schiffe im Hafen bombardierten (die Schiffe hätten eigentlich längst in San Carlos zurück sein sollen). Zwei Bomben, die nicht detonierten, trafen RFA Sir Tristram und drei Bomben, die zündeten, trafen die noch immer vollbesetzte RFA Sir Galahad. Durch die Explosionen und die sich rasch ausbreitenden Flammen starben auf der Sir Galahad 47 Männer (davon alleine 39 Mann der Welsh Guards) und zwei weitere Männer wurden auf der Sir Tristram getötet. Bei dem Angriff wurden noch weitere 115 Männer verletzt (75 davon zum Glück nur leicht).[172]
Drei „Skyhawks“ der Grupo 5, die gegen Abend vor dem mittlerweile heftigen Abwehrfeuer bei Fitzroy auswichen, versenkten auf ihrem Rückweg im Choiseul Sound ein britisches Landungsboot, das mit Fahrzeugen von Goose Green nach Bluff Cove unterwegs war, nur um wenig später selbst den Sidewinder-Raketen der herbeieilenden „Sea Harriers“ zum Opfer zu fallen.[173]
Der Schlussangriff auf Stanley
Erst nachdem die Briten ihre Positionen rings um Stanley gesichert hatten, eröffneten sie die Schlussoffensive auf die Inselhauptstadt. Der Angriff begann in der Nacht vom 11./12. Juni mit dem gleichzeitigen Sturm auf die Hügelkette, die aus dem Mount Longdon, dem Mount Harriet und den Two Sisters (ein Berg mit zwei Gipfeln) gebildet wurde. Dabei hatte je ein Bataillon einen der Berge zu erkämpfen, wobei ihre Spähtrupps schon seit Tagen die argentinischen Stellungen genau erkundet hatten. Der ehrgeizige Plan von General Thompson sah vor, dass zeitlich versetzt das 3. Fallschirmjägerbataillon Mount Longdon, das 42. Commando den Mount Harriet und das 42. Commando Two Sisters erstürmen sollten. Anschließend sollten noch in derselben Nacht die dahinter liegenden Hügel Wireless Ridge und Mount Tumbledown erobert werden. Dies hätte die Briten direkt bis an den Ortsrand von Stanley geführt.[174] Wie bereits vor dem Kampf um Goose Green unterschätzte jedoch auch hier der Stab der 3. Commando Brigade die Widerstandskraft der argentinischen Wehrpflichtarmee. Nur der Mount Harriet, der als letzter angegriffen wurde, fiel relativ rasch. Die beiden Gipfel der Two Sisters und vor allem der Mount Longdon dagegen konnten erst bei Tagesanbruch nach großer Mühe und vielen Opfern endgültig besetzt werden. In allen Fällen leisteten die argentinischen Soldaten (entgegen der damaligen Pressemeldungen) sehr lange Widerstand und zogen sich erst kurz vor dem Morgengrauen zurück. Nur am Mount Harriet konnte eine größere Anzahl von Gefangenen gemacht werden. Damit musste die Rückeroberung von Stanley vorläufig vertagt werden.[175]
Im Morgengrauen des 12. Juni wollte die HMS Glamorgan, die den nächtlichen Angriff der Infanterie auf den Mount Harriet mit ihrer Bordkanone unterstützt hatte, zur Flugzeugträgergruppe zurückkehren. Obwohl die Briten zu diesem Zeitpunkt wussten, dass die Argentinier jede Nacht an der Küste östlich von Stanley eine mobile Startrampe für Anti-Schiff-Raketen vom Typ MM38 „Exocet“ aufstellten, versuchte das Schiff eilig noch vor dem Sonnenaufgang zum Flugzeugträger zurückzukehren und geriet dabei in den von der Exocet abgedeckten Bereich. Durch das Bordradar gewarnt, gelang es dem Schiff gerade noch, der anfliegenden Exocet das Heck zuzudrehen, so dass lediglich das Hubschrauberdeck getroffen wurde. Durch die Detonation der Rakete und das anschließende Feuer starben 13 Besatzungsmitglieder und 15 wurden verletzt (damit forderte die „Exocet“ auf der Glamorgan in wenigen Sekunden in etwa genau so viele Opfer wie der Sturm auf den Mount Longdon in sechs Stunden). Dennoch gelang es der Besatzung, das Feuer nach relativ kurzer Zeit wieder zu löschen und unter dem Schutz der Trägergruppe zurückzukehren.[176]
Am 12. Juni verschob General Moore den Angriff auf den Mount Tumbledown und den Wireless Ridge um einen Tag. Dafür fanden an diesem Tag eine Reihe argentinischer und britischer Luftangriffe auf die Stellungen der jeweiligen anderen Seite statt, unter anderem flog die RAF den letzten Fernbomberangriff (Black Buck VII) von der Insel Ascencion auf den Flughafen von Stanley.[177] Am nächsten Tag, den 13. Juni, bereitete sich das 2. Fallschirmjägerbataillon zum Sturm auf den Wireless Ridge vor, eine Verlängerung der Halbinsel in der Bucht von Port Stanley, zu dessen Füßen die Moody-Brook-Kaserne der bisherigen britischen Inselbesatzung lag. Die britische Artillerie beschoss lebhaft die argentinischen Stellungen um Stanley. Südlich davon machten sich die Scot Guards zum Angriff auf den Mount Tumbledown bereit und hinter ihnen die Gurkhas, um sofort nach dessen Fall den schräg dahinterliegenden Mount William anzugreifen. Auch diese Angriffe sollten ausschließlich im Schutz der Dunkelheit stattfinden.[178]

Ähnlich wie am 11. Juni begann am 13. Juni das 2. Bataillon der Scots Guards seinen Angriff kurz nach 22 Uhr (Ortszeit) auf den Mount Tumbledon, den stärksten Punkt in der gegnerischen Front. Schon zuvor, kurz nach 21 Uhr, rückten das 2. Fallschirmjägerbataillon unter ihrem neuen Kommandeur, Oberstleutnant Chaundler, unterstützt von Artillerie und Schiffsgeschützen von Norden her gegen den Wireless Ridge vor. Während der Mount Tumbledown vom argentinischen 5. Marineinfanteriebataillon verteidigt wurde, der anerkannt besten argentinischen Einheit auf den Falklandinseln, lagen auf dem Wireless Ridge einzelne Kompanien verschiedener Regimenter. Während der Mount Tumbledown erwartungsgemäß sehr zäh verteidigt wurde, so dass der Berg erst am nächsten Morgen gegen 10 Uhr vollständig besetzt war,[179] kamen die Fallschirmjäger weiter nördlich relativ rasch voran. Schon kurz nach Mitternacht überschritten sie den höchsten Punkt des Hügels und stoppten dann nur, weil sie nun vom höheren Mount Tumbledown beschossen wurden, der noch immer in argentinischer Hand war. Erst morgens gegen 6 Uhr (14. Juni) gab General Thompson die Erlaubnis, weiter bis zur Moody-Brook-Kaserne vorzudringen (am westlichen Ende der inneren Bucht von Stanley [engl. Stanley Harbour]) – und damit nur noch „wenige hundert Meter“ bis zum Ortsrand von Stanley.[180] Das Vordringen der Briten nach Moody Brook führte zum einzigen argentinischen Gegenangriff dieses Krieges, der, nur halbherzig ausgeführt, schon nach wenigen Minuten in einer Flucht endete.[181]
Das rasche Scheitern des Gegenangriffs[182] und das Erscheinen der ersten britischen Truppen so kurz vor der Stadt löste wohl den „psychischen Zusammenbruch“ des argentinischen Widerstands aus. Wenig später gab die argentinische Marineinfanterie ihren Widerstand am Osthang des Mount Tumbledown auf und zog sich zur Stadt zurück. Vom Berggipfel aus konnten die Briten im Laufe des Vormittags nun überall argentinische Rückzugsbewegungen beobachten. Daher befahl General Moore jetzt den allgemeinen Vormarsch. Am Nachmittag näherten sich Fallschirmjäger und Marineinfanterie zu Fuß von Westen her Stanley. Um etwa 15 Uhr landeten versehentlich Hubschrauber mit Soldaten des 40. Commando Bataillons[183] auf dem Sapper Hill, einen etwa 100 Meter hohen Hügel unmittelbar südlich der Stadt. Die Hubschrauber, die eigentlich viel weiter westlich, beim Mount William landen sollten, setzten dabei fast zwischen argentinischen Truppen auf, die aber nach einem kurzen Schusswechsel in die Stadt flüchteten.[184] Als dort einige Zeit später von Westen her die ersten Soldaten des 45. Commandos erschienen, die den Befehl hatten, den Hügel zu erstürmen, konnte erst nach einigen Schüssen geklärt werden, dass der Sapper Hill bereits von eigenen Truppen besetzt war. Damit gingen die letzten Kämpfe des Krieges zu Ende. Zu dieser Zeit wurden in der Stadt bereits Verhandlungen über eine Kapitulation der argentinischen Truppen auf den Falklandinseln geführt.
Kriegsende
Waffenstillstand auf den Falklandinseln
Schon während der Nacht zum 14. Juni waren sich der argentinische Gouverneur der Malvinas, General Menéndez und der Kommandeur der X. Brigade, General Joffre, einig, dass mit dem Fall des Mount Tumbledown und des Wireless Ridge die Lage in Stanley unhaltbar sein würde. Daher beorderten sie Truppen, die östlich und südlich der Inselhauptstadt an der Küste Stellung bezogen hatten (zur Abwehr von Landungen), nach Westen, was aber nur zu dem kurzen argentinischen Gegenangriff am frühen Morgen bei Moody Brook führte.[185] Nach mehrmaligen Anrufversuchen erreichte Menéndez schließlich gegen 9:30 Uhr[186] Staatschef General Galtieri in Buenos Aires. Menéndez schlug ihm nach der Schilderung der aktuellen Lage vor, Argentinien möge doch die UN-Resolution 502 annehmen (also den Rückzug der argentinischen Truppen akzeptieren), was Galtieri aber ablehnte. Als Galtieri ihn nun aufforderte, anzugreifen, statt sich zurückzuziehen, habe er mit der Bemerkung aufgelegt, er wisse offensichtlich nicht, was auf den Malvinas vor sich gehe. Daraufhin, so General Menéndez, habe er das Gesprächsangebot der Briten akzeptiert.[187]
Bereits seit dem 6. Juni hatten die Briten über das medizinische Funknetz, welches das Krankenhaus in Stanley mit allen Siedlungen der Inseln verband, den argentinischen Verwaltungsoffizieren, die es kontrollierten, täglich ein Gesprächsangebot übermittelt. Diese gingen darauf zwar nicht ein, schalteten das Netz aber auch nicht ab. Am Morgen des 14. Juni boten die Briten erneut „aus humanitären Gründen“ Gespräche an.[188] Kurz nach 13 Uhr antwortete schließlich der für die zivile Verwaltung zuständige argentinische Offizier und bot ein Gespräch über einen Waffenstillstand an. Nach einer mehrstündigen Verhandlung unterzeichneten schließlich kurz vor Mitternacht[189] (Ortszeit) der argentinische Gouverneur der Malvinas und Oberbefehlshaber aller Truppen auf der Inselgruppe, Mario Menéndez und Generalmajor Jeremy Moore, der Kommandeur der britischen Landstreitkräfte auf den Falklandinseln einen Waffenstillstand, der nicht nur die eingeschlossenen Truppen um Stanley umfasste, sondern alle Soldaten auf allen Inseln der Inselgruppe mit einschloss (um diesen letzten Punkt zu erreichen, wurde auf das Wort „bedingungslose Kapitulation“ verzichtet, worauf Menéndez sehr großen Wert legte, auch wenn es letztlich eine solche war).[190] Der Waffenstillstand trat mit der Unterzeichnung in Kraft (faktisch ruhten um Stanley bereits seit dem Nachmittag die Waffen). Wegen der Angaben der Zeit nach verschiedenen Zeitzonen[191] wird in den Medien als Tag des Kriegsendes sowohl der 14. als auch der 15. Juni angegeben. Als offizieller (nomineller) Zeitpunkt der Unterzeichnung wird auf dem Dokument angegeben: 14. Juni, 2359Z (23:59 Uhr Zulu).[192]
Am 20. Juni besetzten die Briten auch die südlichen Sandwich-Inseln (South Sandwich Islands), wo auf der Insel Southern Thule Argentinien (nach britischer Ansicht widerrechtlich) bereits 1976 eine Forschungsstation errichtet und die argentinische Fahne aufgezogen hatte. An diesem Tag erklärte die britische Regierung einseitig die Feindseligkeiten für beendet.
Der Konflikt dauerte 72 Tage. Dabei verloren 253 Briten (darunter 18 Zivilpersonen)[193] und 655 Argentinier ihr Leben, davon alleine 323 auf dem Kreuzer ARA General Belgrano (unter den argentinischen Opfern befanden sich ebenfalls 18 Zivilpersonen).[194] Bei den Waffenstillstandsverhandlungen am 14. Juni sprach General Menéndez von mehr als 15.000 Soldaten, die unter seinem Kommando stünden, aber auch eine Nachzählung ergab später nicht mehr als 11.848 unverwundete Kriegesgefangene.[195] Schon am 20. Juni wurden alle Gefangenen (bis etwa 800) repatriiert. Unter den zurückgehaltenen befand sich auch General Menéndez. Als die Argentinier am 3. Juli ankündigten, sie würden Hauptmann (Flight Lieutenant) Glover freilassen – der einzige britische Kriegsgefangene, der am 21. Mai über Westfalkland abgeschossen worden war – wurden bis zum 14. Juli auch die restlichen Kriegsgefangenen nach Hause gebracht.[196]
Nachwirkungen
Weder an den Waffenstillstandsverhandlungen in Stanley noch an der Repatriierung der Kriegsgefangenen war die argentinische Regierung beteiligt. Die Briten erklärten einseitig den Krieg für beendet. Daher betrachtete und betrachtet Argentinien sich nicht als besiegt – und aus diesem Grund erneuerte das Land während der UN-Generalversammlung in New York am 3. Oktober 1982 seinen Besitzanspruch auf die Islas Malvinas.
Am 17. Oktober 1982 stationierte Großbritannien eine neue Luftüberwachungsstaffel (Flight 1435) mit vier Kampfflugzeugen des Typs F-4 Phantom in Port Stanley. Die Phantoms wurden 1992 durch modernere Tornado F.3 abgelöst, welche 2009 durch den Eurofighter Typhoon ersetzt wurden[197].
Eine von Argentinien in der UN-Generalversammlung am 4. November 1982 eingebrachte, unter anderem von den USA unterstützte Resolution zur Wiederaufnahme britisch-argentinischer Verhandlungen über die Zukunft des Archipels löste in der britischen Regierung Enttäuschung aus und gilt als erste diplomatische Niederlage in dem Konflikt.[198]
Am 19. Oktober 1989 erklärten die beiden Konfliktparteien nach längeren Gesprächen in Madrid, die erst nach einer spanischen Vermittlung zustande kamen, den Krieg (offiziell) für beendet. Aber nur wenig später, schon im April 1990, erklärte Argentinien die Islas Malvinas und alle ihre Nebengebiete (d.h. alle britischen Inseln in den antarktischen Gewässern[British Antarctic Territory]) zum integralen Bestandteil der damals neugegründeten argentinischen Provinz Tierra del Fuego (Feuerland).[199] Bis heute ist demnach der Konflikt um die Inseln ungelöst.
Analyse
Militär


Der Falklandkrieg veranschaulichte die Verwundbarkeit von Schiffen auf offener See, sowohl durch Raketen als auch durch U-Boote. In der Folge wurden Kriegsschiffe verstärkt unter Verwendung schwer entflammbarer Materialien und neuartiger Feuerlöschanlagen (Halone als Löschmittel etc.) gebaut. Die Exocet-Raketen wurden zu einem Verkaufsschlager in allen Erdteilen. Über ein Nahbereichsverteidigungssystem verfügten die britischen Schiffe nicht, solche Systeme wurden in den Jahren nach dem Falklandkrieg von fast allen Seestreitkräften unverzüglich eingeführt oder entwickelt.
Auch für die an Land operierenden Streitkräfte ergaben sich aus dem Krieg zahlreiche Schlussfolgerungen. Vor allem auf britischer Seite wurden Panzerabwehrhandwaffen und Panzerabwehrlenkwaffen wie die MILAN gegen Feldbefestigungen der Argentinier mit Erfolg eingesetzt. Bewährt hatten sich bei der Unterstützung der Infanterie je vier leichte Panzerfahrzeuge FV101 Scorpion und FV107 Scimitar der britischen Aufklärungstruppe.
Auf Grund einseitiger Presseberichte in Europa und in den USA wurden die argentinischen Truppen in den ersten Darstellungen nach dem Krieg eher negativ dargestellt. So hieß es häufig, auf argentinischer Seite kamen Einheiten zum Einsatz, die vergleichbare klimatische Bedingungen bisher nicht erlebt hatten. Ihre Belastbarkeit und Einsatzfähigkeit sei dadurch deutlich eingeschränkt gewesen. Da es sich bei den argentinischen Verbänden zumeist um Wehrpflichtige aus dem feucht-heißen Inland handelte, konnten sich die aus Berufssoldaten des British Parachute Regiment und Royal Marines bestehenden britischen Verbände durchsetzen, die in Schottland und Norwegen Ausbildungsmöglichkeiten hatten, die dieser Klimazone nahe kamen und dort erste Erfahrungen sammeln konnten.
Im offiziellen Erfahrungsbericht eines der britischen Brigadekommandeure heißt es dagegen: „Der Feind war nicht unfähig und nicht furchtsam. Er war weder schlecht ausgerüstet, noch hungerte er. Der Gebrauch seiner Flugzeuge war sehr kühn. Die Positionen seiner Verteidigungsstellungen waren gut gewählt und sie waren sehr gut angelegt. Er kämpfte sehr geschickt und mit großem Mut. Einige seiner Einheiten leisteten Widerstand bis fast zum letzten Mann.“[200] Diese Beschreibung wird in den meisten detaillierten Darstellungen bestätigt, die Kriegsteilnehmer später über einzelne Gefechte verfasst haben.[201]
Die unwirtlichen klimatischen Bedingungen zu Beginn des südlichen Winters auf den Falklandinseln stellten allerdings die Streitkräfte beider Seiten auf harte Proben. Erstmals seit dem Winterkrieg und den sich ab 1941 anschließenden Operationen der Wehrmacht in Finnland während des Zweiten Weltkriegs wurden wieder Infanteriegefechte in der subpolaren Klimazone geführt. Die Bekleidung erwies sich insbesondere auf argentinischer Seite für diese Witterungsverhältnisse als nicht ausreichend (was von Kriegsteilnehmern bestritten wird). Besonderheiten dieser Klimazone sind neben hohen Windgeschwindigkeiten in bedeckungsarmem Gelände die Kälte und Bodenfeuchtigkeit, welche die Schutzwirkung von Kampfstiefeln aus Leder herabsetzt. So traten auf britischer Seite erstmals nach dem Ersten Weltkrieg wieder Fälle von trench foot auf, dem Grabenfuß. Aus diesem Grund wurden in der Folge Stiefel mit PTFE-Membran (auch Gore-Tex genannt) entwickelt, da als anderweitig geeignete Fußbekleidung nur Gummistiefel zur Verfügung standen. Lehren konnten für die Bekleidung und die Feldausstattung sowie die Bewaffnung der Infanterie gewonnen werden. Dazu gehört unter anderem die Einführung von Wind- und Nässeschutzbekleidung mit dampfdiffusionsoffener PTFE-Membran.
Die im Verhältnis mangelnde Leistungsfähigkeit des britischen Standardgewehrs FN FAL L1 A1 als Selbstlader ohne Dauerfeuer zeigte sich insbesondere in mangelnder Nachtkampffähigkeit durch Zurüstung eines Nachtsichtgeräts und durch das Fehlen eines Zielfernrohrs als nicht mehr ausreichend. Deshalb wurde das bis dahin eingesetzte FN durch das SA80 ersetzt.
Lehren konnten für die Ausbildung und über die Psychologie eines Soldaten und seiner Kampfbereitschaft innerhalb der kleinen Kampfgemeinschaft durch Kohäsion gewonnen werden. Unterschiede in der Ausbildung zeigten sich besonders zwischen den Fallschirmjägern und den Angehörigen der Garderegimenter. Fester Bestandteil der Ausbildung ist daher seitdem auch dort eine mental, aber auch physisch fordernde Ausbildung, unter anderem durch Abseilen.
Weiterführende Lehren konnten im Sanitätsdienst und in der Selbst- und Kameradenhilfe gewonnen werden. Da sich auf Grund des Klimas und des Wetters – Kälte führt zu einem Zusammenziehen der Venen, das Anlegen einer Infusion über einen peripheren oder zentralvenösen Zugang ist bei Verwundung für einen ungeübten und nicht ausgebildeten Soldaten nicht möglich – wurde ein Volumenersatz rektal über einen flexiblen Kunststoffkatheter durchgeführt. Erste Erfahrungen mit Kryogenen in Form natürlicher Unterkühlung konnten bei der Verwundetenversorgung gewonnen werden. Blutverlust und nachfolgender physischer Schock wurden dadurch minimiert. Gleichzeitig mussten die Soldaten insgesamt, aber besonders die Verwundeten vor Hypothermie bewahrt werden. Trotz dieser Erfahrungen beschäftigt sich erst heute die Forschung führend in den USA mit dieser „Erstversorgung“ eines Polytrauma-Verletzten durch Kryogene, um diesen bis zu einer Vollversorgung in einem Krankenhaus stabil zu halten.
Sowohl auf britischer als auch auf argentinischer Seite sind die meisten Gefallenen und Verwundeten allerdings nicht das Resultat von Gefechten zwischen den beiden Armeen, sondern sie wurden zum überwiegenden Teil Opfer von Luftangriffen auf den Schiffen, die von Bomben bzw. von Raketen getroffen wurden (die Briten verloren insgesamt etwa die Hälfte aller Toten zur See; selbst die Armee hat etwas mehr als die Hälfte ihrer Opfer durch den Bombenangriff auf die Sir Galahad zu beklagen).[202] Die relativ hohe Anzahl an zivilen Seeleuten, die während des Konflikts ihr Leben verloren, spiegelt ebenfalls die enorme Bedeutung der Marine und der Schiffahrt auf beiden Seiten wider. Auf britischer Seite waren 45 requirierte und gecharterte Handelsschiffe beteiligt, die mehr als eine halbe Million Tonnen Nachschubgüter transportierten (darunter etwa 400.000 Tonnen Treibstoff). Argentinien dagegen wurde durch die britischen U-Boote sehr schnell von der Versorgung zur See zu den Inseln abgeschnitten, weshalb die allerletzten noch hastig nach den Malvinas gebrachten Einheiten nur noch mit einem Teil ihrer Ausrüstung mit Flugzeugen dorthin gebracht werden konnten, wo sie letztlich jedoch die Verteidigung mehr behinderten als ihr zu nutzen.[203]
Politische Folgen
Die argentinische Militärjunta, die durch eine schwere Wirtschaftskrise starkem inneren Druck ausgesetzt war, hatte die Annexion der Falklands für innenpolitischen Ziele genutzt. Der Krieg hatte daher innenpolitische Auswirkungen auf Argentinien. Die Niederlage des Landes zwang Präsident Leopoldo Galtieri nach heftigen Demonstrationen im Land bereits nach wenigen Tagen am 18. Juni zum Rücktritt. Galtieri wurde durch General Reynaldo Bignone ersetzt. Am 9. Dezember 1983 kehrte das Land zur Demokratie zurück.
Langfristig beendete das Debakel die regelmäßige Einmischung des argentinischen Militärs in die Politik und diskreditierte sie vor der Gesellschaft. In Comodoro Rivadavia, Sitz der argentinischen Gerichtsbarkeit für das Kriegsgebiet, wurden 70 Offiziere und Unteroffiziere wegen inhumaner Behandlung von Soldaten während des Krieges angeklagt.[204]
Die Niederlage Argentiniens beendete die militärische Alternative für die Lösung des Beagle-Konflikts, bis dahin die bevorzugte Option für die Falken in der argentinischen Regierung, und führte später zur Unterzeichnung des Vertrags von 1984 zwischen Chile und Argentinien.[205][206]
Verluste und Kriegskosten
Großbritannien
- 253 Gefallene (einschließlich 8 chinesischer Zivilangestellter und 3 Einwohnerinnen von Stanley), 777 verwundete Soldaten, Seeleute und Flieger
- 2 Zerstörer: HMS Sheffield, HMS Coventry
- 2 Fregatten: HMS Ardent, HMS Antelope
- 1 Landungsschiff: RFA Sir Galahad
- 1 Containerschiff: Atlantic Conveyor
- 1 Landungsboot: Foxtrot 4 (Landungsboot 4 der HMS Fearless)
- 10 Harrier-Kampfflugzeuge, davon 6 Sea Harrier (2 durch Luftabwehr abgeschossen, 4 durch Unfälle verloren) und 4 Harrier GR.3 (2 durch Luftabwehr abgeschossen, 1 durch Unfall verloren, 1 bei Notlandung irreparabel beschädigt)
- 24 Hubschrauber (13 gingen mit ihren Schiffen verloren)
Kriegskosten: ca. 2,5 Milliarden britische Pfund.
Argentinien
- 655 Gefallene (einschließlich 18 ziviler Seeleute) und 1.068 verwundete Soldaten, Seeleute und Flieger
- 1 Kreuzer: ARA General Belgrano
- 1 U-Boot: ARA Santa Fe (beschädigt und aufgegeben)
- 2 Patrouillenboote: PNA Río Iguazú und PNA Islas Malvinas (erbeutet)
- 3 Frachter: Río Carcarañá, ARA Bahía Buen Suceso, ARA Isla de los Estados
- 1 Spionagetrawler: Narwal
- 1 ziviles Tankschiff: Yehuin (erbeutet)
- 75 Flugzeuge (14 erbeutet)
- 25 Hubschrauber (15 erbeutet)
Kriegskosten: unbekannt
Medizinische Kriegsfolgen
Im Jahr 2001 traten in Großbritannien politisch motivierte Aktionsgruppen auf, die behaupteten, dass die Zahl der Opfer durch Kampfeinwirkung auf beiden Seiten geringer sei, als die Anzahl der heimgekehrten Veteranen, die sich selbst das Leben nahmen, weil sie unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) litten.[207] Mehrere Studien hatten zwar gezeigt, dass nach dem Krieg zwar bei etwa einem Fünftel der Soldaten Symptome von PTBS auftraten, dies später aber nur selten zu einem „unnormalen Leben („abnormal live“) führt. Die Neutralität solcher Studien, die nicht selten zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, ist umstritten, zumal die zahlenmäßige Basis, auf die sie sich stützen, meist klein ist. Eine Gruppe von 2.000 Veteranen, unter denen sich auch eine Anzahl Soldaten befanden, die auf den Falkland gewesen sind, behauptete im Jahr 2002, es habe nach dem Krieg keine adäquate medizinische oder psychologische Versorgung bei schweren posttraumatischen Belastungsstörungen gegeben. Ihre Klage gegen das Verteidigungsministerium kam 2003 bis kam vor das Oberste Gericht (High Court), das die Behauptungen jedoch als übertrieben und unbewiesen zurückwies. Während der Gerichtsverhandlung konnte das Ministerium nachweisen, dass nach dem Krieg alle an PTBS Erkrankten, die es wünschten, stationär mit den „zu jener Zeit bestmöglichen Methoden“ („in line with contemporary best practice“) behandelt worden seien. Der Richter ließ danach zwar keinen Zweifel, dass seiner Ansicht nach einige sehr schwer Erkrankte nicht gut behandelt worden seien, er fand aber keinerlei Anzeichen für eine systematische Vernachlässigung der an PTBS Erkrankten durch das Ministerium, weshalb er die Klage abwies.[208] Schon zuvor, im Jahr 2001, hatten in Argentinien und in Großbritannien andere Aktionsgruppen behauptet, innerhalb von 20 Jahren nach Kriegsende sei die Zahl der argentinischen Veteranen, die auf Grund von PTBS Suizid begingen, auf 125 gestiegen. Allerdings gaben die verschiedene Gruppen sowohl für Argentinien als auch für Großbritannien recht unterschiedliche, im Laufe der Zeit aber steigende Zahlen an, was sie damit begründeten, es lägen keine zuverlässigen Statistiken vor. In einer Darstellung der „British Association for Counselling and Psychotherapy“ von 2003 wird behauptet, es hätten sich 300 Veteranen selbst getötet.[209] Aber genauere Zahlen sind nicht einmal aus den guten britischen Statistiken zu gewinnen. In einem Beitrag des Deutschlandfunks vom 1. April 2006 wurde nach den Angaben eines Erkrankten die Zahl der Selbsttötungen der Veteranen der Argentinischen Armee auf exakt „454“ beziffert, was die Zahl der im Kampf Gefallenen übersteige.[210] Allerdings wurden, wie in den anderen Fällen, keine konkrete statistische Basis angegeben und es wurden keine Vergleiche zu der „normalen“ Selbstmordrate der Zivilbevölkerung oder zu der in anderen Armeen der Welt angestellt.[211]
Diskussion um Atomwaffen an Bord britischer Schiffe
Im April 1982 machte sich ein Teil der britischen Schiffe direkt von ihren Patrouillefahrten im Nordatlantik, wo sie die sowjetischen mit ballistischen Atomraketen ausgerüsteten Unterwasserschiffe zu überwachen hatten, auf den Weg in den Südatlantik. Daher war eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass sehr wahrscheinlich ein Teil der Schiffe Nuklearwaffen an Bord hatte.[212] Dennoch wurde diese Tatsache in den 1990er-Jahren in der regierungskritischen Presse plötzlich als „geheime Information“ und als „Sensation“ dargestellt. Besonders die linksliberale britische Tageszeitung The Guardian „verlangte“ damals nachdrücklich von der Regierung „Aufklärung“ über die Atomwaffen. Nach mehrfacher Weigerung der britischen Regierung, hierzu Angaben zu machen, klagte die Zeitung das Recht auf Information ein und bekam auch nach einem jahrelangen Rechtsstreit Recht. Am 5. Dezember 2003 bestätigte das Verteidigungsministerium in London, dass mehrere Schiffe während des Krieges Atomwaffen an Bord gehabt hatten.[213] Ein Einsatz der Waffen sei jedoch von Anfang an ausgeschlossen worden. Zudem habe keines dieser Schiffe südamerikanische Gewässer angelaufen. Der argentinische Präsident Néstor Kirchner forderte am 7. Dezember 2003 eine offizielle Entschuldigung Großbritanniens, da sein Land durch die britischen Atomwaffen in unangemessener Weise bedroht und gefährdet worden sei. Der damalige britische Premierminister Tony Blair wies diese Forderung jedoch als unangebracht zurück.[214]
Im Juni 2005 bestätigte die britische Regierung offiziell, dass die Fregatten HMS Broadsword und HMS Brilliant zu Beginn des Krieges taktische Atomwaffen vom Typ Typ MC (600)[215] an Bord hatten, die zum Einsatz vor allem gegen sowjetische U-Schiffe entwickelt wurden, die im Atlantik mit mehreren Atomraketen an Bord kreuzten.[216] Dabei handelt es sich nicht um „Atombomben“ im allgemeinen Sinn, wie von der Presse manchmal dargestellt, sondern um eine Art von „Wasserbomben“, oder besser gesagt, selbst-zielsuchende Anti-U-Boot-Torpedos mit großer Reichweite und großem Wirkradius, die speziell gegen die tieftauchende großen sowjetischen Unterwasserschiffe gerichtet waren. Die Waffen hätten also gar nicht gegen Argentinien eingesetzt werden können, selbst es jemand versucht hätte. Aus Sicherheitsgründen und um einen Verstoß gegen internationales Recht zu vermeiden (d.h. gegen den Vertrag von Tlatelolco von 1967, der Südamerika zur „atomwaffenfreien Zone“ erklärte), wurden diese Waffen während der Fahrt in den Südatlantik auf die Flugzeugträger HMS Invincible und HMS Hermes sowie anschließend auf die Versorgungsschiffe RFA Fort Austin, RFA Regent und RFA Resource umgeladen, die außerhalb der Hoheitsgewässer der Falklandinseln blieben (und dadurch den Vertrag von Tlatelolco formell nicht verletzten).[217]
Zeittafel
Detaillierte Angaben unter Zeittafel des Falklandkrieges
Vorgeschichte
1502 | Die Inseln werden erstmals von dem Italiener Amérigo Vespucci gesichtet. |
1520 | Die Inseln werden von dem Portugiesen Esteban Gomes gesichtet und San Antón-Inseln genannt. |
1592 | Die Inseln werden von dem Engländer John Davis gesichtet und Davis-Inseln genannt. |
1690 | Der Engländer John Strong landet auf den Falklandinseln und gibt der Inselgruppe ihren heutigen (englischen) Namen. |
1764 | Die erste französische Siedlung auf Ostfalkland (Port Saint Louis). Die Siedler sind Fischer und Seefahrer aus St. Malo, was Louis Antoine de Bougainville dazu veranlasst, die Inseln danach zu benennen – die Franzosen nennen die Inseln fortan: Les Nouvelles Malouines. |
1766 | Erste englische Siedlung auf Westfalkland Port Egmont getauft. |
1770 | Port Egmont wird von den Spaniern geräumt. |
1774 | Die Briten ziehen sich zurück. |
1811 | Die Spanier ziehen sich zurück. |
1820 | Argentinien beansprucht die Inseln als Erbe Spaniens. |
1833 | Die Briten besetzen entgegen massiver argentinischer Proteste den gesamten Archipel. |
1960er | UNO-Resolution, die eine Lösung im Sinne der Einwohner der Inseln fordert. Bei Abstimmungen entscheiden sich die Einwohner stets für die Zugehörigkeit zu Großbritannien. |
Der Falklandkrieg 1982
April (Argentinische Invasion und britische Kriegsvorbereitung)
2. April | Argentinische Marineinfanteristen und Fallschirmjäger landen auf Ostfalkland (Isla Soledad). |
3. April | Argentinische Landung auf Südgeorgien (Georgia del Sur). |
4. April | Argentinien annektiert die Malwinen (Falklandinseln), Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. |
5. April | Der britische Außenminister Lord Carrington, sein Stellvertreter Humphrey Atkins, sowie der Staatsminister im Außenministerium Richard Luce reichen ihren Rücktritt ein. |
12. April | Großbritannien erklärt eine Zone von 200 sm um die umstrittene Inselgruppe zur Seemilitärischen Sperrzone (MEZ, Maritime Exclusion Zone).[218] |
14. April | Das britische Unterhaus bestätigt im Zuge einer Sondersitzung militärische Maßnahmen. |
25. April | Der erste britische Flottenverband erreicht das eigentliche Kriegsgebiet der Falklandinseln/Malwinen. |
28. April | Inzwischen sind die argentinischen Streitkräfte auf den Falklandinseln/Malwinen auf 12.630 Mann verstärkt. Der größte Teil (7.000) ist in Port Stanley (Puerto Argentino) stationiert. |
30. April | Großbritannien erklärt ab 12:00 Uhr UTC die totale See- und Luftblockade (TEZ, Total Exclusion Zone) in einem 200-Seemeilen-Radius um die Falklandinseln/Malwinen. |
Mai (Beginn der Rückeroberung)
1. Mai | Die Rückeroberung wird am frühen Morgen mit einem Fernluftangriff auf das Flugfeld von Port Stanley eingeleitet (Black Buck 1). Erste Luftkämpfe. |
2. Mai | Das britische Atom-U-Boot HMS Conqueror torpediert den argentinischen Kreuzer ARA General Belgrano. |
4. Mai | HMS Sheffield wird durch eine Exocet-Rakete versenkt. |
15. Mai | Eine britische Kommandoeinheit landet auf Pebble Island (Isla de Borbón) und zerstört elf Flugzeuge. |
21. Mai | Britische Landung in der 80 km westlich von Port Stanley gelegenen San-Carlos-Bucht HMS Ardent wird versenkt. |
23. Mai | HMS Antelope wird versenkt. |
25. Mai | HMS Coventry wird versenkt. |
27. Mai | Die Briten beginnen aus dem Brückenkopf auszubrechen. Ziele sind Darwin und Port Stanley. |
29. Mai | Nach hartem blutigem Kampf nehmen 600 britische Fallschirmjäger Goose Green (Pradera del Ganso) ein. |
31. Mai | In der Nacht zum 1. Juni landen die Briten weitere 3.000 Mann in der San-Carlos-Bucht. Die bereits gelandeten britischen Truppen waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Port Stanley, der Hauptstadt der Inseln. |
Juni (Ende des Krieges und britischer Sieg)
3. Juni | Black Buck 6 setzt erfolgreich AGM-45 Shrike gegen argentinische Radarstellungen in Port Stanley ein, muss aber aufgrund technischer Probleme in Brasilien notlanden und wird interniert. |
8. Juni | Die RFA Sir Galahad wird schwer beschädigt und ist nicht mehr einsatzfähig. |
12. Juni | Britische Bodentruppen beginnen die Offensive auf Port Stanley aus drei Richtungen. |
14. Juni | Britische Truppen dringen in Port Stanley ein. Der argentinische Brigadegeneral Menéndez schlägt eine Waffenruhe vor. |
15. Juni (Kriegsende) |
Um 01:15 Uhr MEZ (21:15 Uhr 14. Juni Falklandzeit) werden die Kampfhandlungen endgültig eingestellt. |
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Altmann: Abschied vom Empire. Die innere Dekolonisation Großbritanniens 1945–1985. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-870-1.
- Duncan Anderson: The Falklands War 1982. (Essential Histories Band 15), Oxford 2002, ISBN 978-1-84176-422-1.
- Wolfgang Etschmann: Vor 25 Jahren: Der Krieg um die Falkland-Inseln – ein untypischer Krieg. In: Truppendienst, Folge 296, Ausgabe 2, 2007.
- Lawrence Freedman: The Special Relationship, Then and Now: United States & UK. In: Foreign Affairs Vol. 85, Nº. 3 (May/June, 2006), ISSN 0015-7120, S. 61–73.
- Lawrence Freedman: The Official History of the Falkland Campaign. 2 Bände, Routledge Chapman & Hall, 2007, ISBN 978-0-415-41912-3 und ISBN 978-0-415-41911-6.
- Max Hastings, Simon Jenkins: The Battle for the Falklands. London 1983, ISBN 0-7181-2228-3.
- Ulrich Israel: Der See-Luftkrieg um die Falklandinseln 1982. In: Wolfgang Sellenthin (Hg.): Fliegerkalender der DDR 1984. Militärverlag der DDR, Berlin 1983, S. 49–61.
- Rainer Lambrecht: Der Krieg im Südatlantik. Militärverlag der DDR, Berlin 1986, ISBN 3-327-00023-9.
- Alexander Ombeck: Wahrnehmung durch Bilder – Der Falkland-Malwinenkonflikt in der britischen Presse der neunziger Jahre. Saarbrücken 2008, (ISBN 978-3-8364-7279-1).
- Victoria Strachwitz: Der Falklandkrieg als Medienevent: Streitkräfte, Politik und Medien im Wechselspiel. Wiesbaden 2005, ISBN 3-8244-4600-6.
- The Sunday Times Insight Team: The Falklands War. Sphere Books Limited, 1982, (ohne ISBN)
Anmerkungen
- ↑ Im Vertrag heißt es „… his said Catholick Majesty [the king of Spain], to restore to his Britannick Majesty the possession of the port and fort called Egmont, cannot nor ought in any wise to affect the question of the prior right of sovereignty of the Malouine islands, otherwise called Falkland’s Islands.“ (Übersetzung aus dem französischen Original: Goebel, The Struggle for the Falkland Islands, New York, 1927, 358-359) Diese Stelle ist etwas zweideutig und wird deshalb von beiden Seiten unterschiedlich interpretiert (vgl. dazu auch R. Dolzer. Der völkerrechtliche Status der Falklandinseln (Malvinas) im Wandel der Zeit (1986); Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 56ff).
- ↑ ausführliche Zusammenfassung des Disputs in: Freedman: The Offical History of the Falkland Campaign. 2005, Vol I, S. 1–20
- ↑ auf dem Kongress von Tucumán (Encyclopedia Americana (1970), s.v. Argentina)
- ↑ Allerdings waren die erst nach 1964 von der Regierung in London an die Falklandinseln angeschlossenen Inseln South Georgia, South Thule South Sandwich Islands und South Orkney Islands niemals ein Teil des spanischen Vizekönigreichs am La Plata.
- ↑ A. Curtis Wilgus: Latin America. 1943
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 8
- ↑ eine ältere Fregatte, die früher der französischen Kriegsmarine gehört hatte
- ↑ da seit der neuen Verfassung von 1819 in Buenos Aires der Reihe nach zwölf verschiedene Regierungen an der Macht waren und sich erst mit der Machtübernahme von Commodore Rivadavia die Lage am La Plata wieder stabilisierte, waren die Interessen der Regierenden damals zumeist auf ganz andere Dinge gerichtet, als auf die kleinen Inseln im Atlantik (Pölitz: Die Staatensysteme Europas und Amerikas seit 1783. Bd. 3, Zeitraum 1814–1825, 1856, S. 381–387)
- ↑ Ein 1825 erschienener ausführlicher anonymer Bericht (von Thomas Lore?) „Five Years’ Residence in Buenos Ayres during the years 1820 bis 1825“ erwähnt zwar (auf S. 139) die Kaperfahrt von Captain Jewitt mit der „Heroine“, die mit deren Gefangennahme durch die portugiesische Marine endete, aber nichts von einer öffentlichen Proklamation der „Inbesitznahme der Malwinas“. Das Schiff gehörte nicht der Regierung in Buenos Aires, sondern privaten „Investoren“, die sich reiche Beute versprachen, aber wegen dessen Aufbringung durch die portugiesische Marine hohe Verluste erlitten.
- ↑ Der Kapitän des Schiffes war mittlerweile von einem anderen US-Amerikaner namens Mason ersetzt worden. Mason wollte mit dieser Aussage beweisen, dass er sozusagen im amtlichen argentinischen Auftrag gehandelt habe und nicht einfach „ein gewöhnlicher Seeräuber“ sei (Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 9).
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 10
- ↑ d.h. er ließ einige Hütten für seine Gauchos und deren Tiere errichten (Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 10–13)
- ↑ nach anderen Quellen beantragte er erstmals bereits 1826 beim britischen Konsulat eine britische Konzession und er hielt bis zu seiner Vertreibung durch die Amerikaner 1831 Kontakt zu den Briten (externe Internetquelle: Jason Lewis and Alison Inglis of Stanley, Falkland Islands: http://www.falklands.info/history/history3.html - abgefragt am 17. 12. 2011).
- ↑ Freedman: The Offical History of the Falkland Campaign. 2005, Vol I, S. 6
- ↑ in der neueren deutschen und englischen Literatur wird der Titel meist als „Gouverneur“ übertragen
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 13–15
- ↑ mit diesem Vorwurf verweigerten ihm die Briten später die Rückkehr auf die Falklandinseln
- ↑ Freedman: The Offical History of the Falkland Campaign. 2005, Vol I, S. 6
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 18
- ↑ “Convention between Great Britain and the Argentine Confederation, for the Settlement of existing Differences and the re-establishment of Friendship”, am 24. November 1849 in Buenos Aires (British and Foreign State Papers, Vol. XXXVII, 1862, S. 7–19; Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 23)
- ↑ in der Prämbel heißt es wörtlich „to putting an end to the all existing differences, and of restoring perfect relations of friendship”. In Artikel 1 wird wiederholt: “[to] putting an end to the differences which have interrupted the political and commercial relations between the 2 countries…” und Artikel VII: “Under this Convention perfect friendship between Her Britannic Majesty’s Government and the Government of the Federation, is restored to its former state of good understanding and cordiality”.
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 22–34
- ↑ die Falklands wurden erst nach 1900 in Argentinien wieder gelegentlich auf Landkarten als argentinisches Territorium eingezeichnet. Die beiden Regierungen vermieden jede öffentliche Diskussion zu dieser Frage. (Eddy, Linklater u. Gillman, Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis, 1984, 58ff)
- ↑ Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 23
- ↑ sowohl die USA als auch Großbritannien unterstellten Argentinien Sympathien für Italien und Deutschland (Curtis Wilgus: Latin America. 1943, S. 317)
- ↑ Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 61
- ↑ Charta der Vereinten Nationen in deutscher Übersetzung. (PDF) Vereinte Nationen, S. 17, abgerufen am 22. August 2011.
- ↑ Offene Wunde. In: Der Spiegel. Nr. 53, 1983, S. 70–71 (online).
- ↑ Der Chef der argentinischen Luftwaffe während des Falklandkrieg Basilio Lami Dozo bestätigte diese Pläne in einem Interview (Después de Malvinas, iban a atacar a Chile vom 22. November 2009, abgerufen am 22. November 2009) mit der argentinischen Zeitung Perfil:
- Para colmo, Galtieri dijo en un discurso: „Que saquen el ejemplo de lo que estamos haciendo ahora porque después les toca a ellos“.
- (Übersetzung: „Dazu sagte Galtieri in einer Rede: Die Chilenen sollen genau sehen, was wir jetzt gerade machen, denn später sind sie dran.“)
- ↑ Auch der ehemalige Außenminister Argentiniens, Óscar Camilión (der letzte vor dem Krieg – vom 29. März 1981 bis zum 11. Dezember 1981), bestätigte diese Absichten, indem er später in seinem Buch „Memorias Políticas“, Editorial Planeta, Buenos Aires, 1999, Seite. 281, äußerte:
- „Los planes militares eran, en la hipótesis de resolver el caso Malvinas, invadir las islas en disputa en el Beagle. Esa era la decisión de la Armada…“
- (Übersetzung: „Die militärische Planung war, im Falle einer Lösung der Falkland-Frage die umstrittenen Inseln im Beagle-Kanal militärisch zu besetzen. Das war der Entschluss der Kriegsmarine.“
- Displaying the mentality of the Argentine military regime in the 1970s, as another example, there was „Plan Rosario“ according to which Argentina would attack the Malvinas and then turn to settle the Beagle Channel problem by force. The sequence, according to the plan, could also be reversed.
- Para nosotros no lo estará [terminada la guerra], porque, inmediatamente después de barrido el enemigo de las Malvinas, debe serlo de las Georgias, Sandwich del Sur y de todos los demás archipiélagos australes argentinos, ...
- (Übersetzung: „Für uns wird er [der Krieg] nicht [beendet] sein, weil, sofort nachdem der Feind von den Falklands weggefegt ist, muss er auch aus von [Süd-]Georgien, Südsandwich und alle anderen südlichen argentinischen Archipelen [weggefegt werden]“)
- ↑ a b c d Dr. James S. Corum: Argentine Airpower in the Falklands War: An Operational View. Air & Space Power Journal, abgerufen am 20. August 2011.
- ↑ die Boeing B 707 der Escuadrón Fénix flog zu Beginn des Konflikts mehrfach bis Ascencion, um mit ihrem Radar den britischen Schiffverkehr zu überwachen (u. a. Woodward: one hundred days. 1997, passim).
- ↑ nach den Bestandslisten bei Ethell and Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 229ff; Middlebrook: Agentine Fight for the Falklands. 2009, S. 304–309
- ↑ Middlebrook: Agentine Fight for the Falklands. 2009, S. 126, 132, 294
- ↑ Rainer Lambrecht: Der Krieg im Südatlantik: die argentinisch-britische Konfrontation um die Falklandinseln, Malwinen 1982. 2. Auflage, Militärverlag der DDR, 1989, ISBN 3327000239, S. 29
- ↑ d.h. der Jahrgang 1962 wurde nicht entlassen, gleichzeitig wurde jedoch der Jahrgang 1963 einberufen
- ↑ Stockholm International Peace Research Institut (SIPRI): The Falkland/Malvinas Conflict. 1983, S. 9; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 41
- ↑ verschiedene Jahrbücher für das Jahr 1981 geben für die argentinischen Streitkräfte bereits eine Friedensstärke von 175.000 Mann an. Demnach ist die Angabe „200.000 Mann“ mit Sicherheit als Untergrenze anzusehen.
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 282
- ↑ Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 347
- ↑ Fundación Veteranos de Guerra de las Islas Malvinas (http://www.fundacionmalvinas.org.ar/ – zuletzt abgerufen am 5. November 2011).
- ↑ eine offizielle Bescheinigung darf nur das argentinische Verteidigungsministerium ausstellen
- ↑ das Gebiet der Falklandinseln von Südgeorgien und den südlichen Sandwich-Inseln
- ↑ das Gebiet direkt an der Atlantikküste südlich des 42. Breitengrads
- ↑ Dadurch wird jedoch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Marine und Luftwaffe, deren Stützpunkte sich nördlich davon befanden, nicht mit erfasst – genauso wenig wie viele Versorgungs- und Unterstützungseinheiten, die sich damals zwar in den genannten Bereichen aufgehalten haben, aber nicht direkt in Kämpfe verwickelt gewesen sind.
- ↑ Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI): The Falkland/Malvinas Conflict. 1983, S. 9; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 41 (nach R&F, The Britisch Army, 1984, 4, betrug die Stärke 323.000 Mann)
- ↑ SAS (Special Air Service) und SBS (Special Boat Squadron)
- ↑ Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 349
- ↑ zu der außer den beiden Fallschirmjäger Bataillonen auch noch ein Bataillon Gurkhas (das 7th Bataillon Gurkha Rifles) gehörte
- ↑ Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 204–207, 351; Van der Bijl, Andea: 5th Infantery Brigade in the Falklands. 2003, passim
- ↑ da, nach verschiedenen Angaben, am 1. Juni in der San-Carlos-Bucht aber 3500 Mann an Land gingen, wurde das Schiff offensichtlich „überladen“ (Zusammenstellung dieser Truppen bei Bicheno: Razor's Edge. 2007, S. 351)
- ↑ Royal Navy (die Kriegsmarine, einschließlich der Marineflieger) und die Royal Fleet Auxilliary (die Unterstützungsflotte)
- ↑ die Staffeln der Royal Air Force mit dem Bodenunterstützungsflugzeug „Harrier“ GR.3 und die strategischen Bomberstaffeln, die von der Insel Ascension aus operierten.
- ↑ Merchant Navy, d.h. die zivilen Seeleute auf den für den Krieg requirierten Handels- und Fahrgastschiffen
- ↑ Falkland Islands – The Argentine Invasion. Royal Air Force, abgerufen am 20. August 2011.
- ↑ UN-Resolution 502. (PDF) Vereinte Nationen, 3. April 1982, abgerufen am 22. August 2011.
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 235–238
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 129–157, 319ff, 757; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 186–216 (Appendices 2–6); Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 99–113
- ↑ diese sollten bei Abstimmungen dann überdies als „Falkländer“ zählen
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 157–181
- ↑ da Belaunde am Morgen die Vermittlung auf eigene Initiative ergriff und zunächst nur mit Buenos Aires und anschließend mit Washington telephonierte, in London aber nicht anrief, erfuhr die britische Premierministerin von dieser Initiative erst, als der Befehl für das U-Boot Conqueror bereits abgesandt war
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 321–335, S. 761f
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 351–380
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 50
- ↑ HMS Conquerer, HMS Spartan und HMS Spendid
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 16
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 13
- ↑ Woodward: one hundred days. 1997, S. 78
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 52–57
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 732
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 2
- ↑ das Problem wird in den Erinnerungen von Clapp, Woodward und Thompson und in den kurz nach dem Krieg erschienen Darstellungen mehrfach angesprochen; zusammenfassende Darstellung: Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33
- ↑ Zusammenstellung vor allem nach Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33; unter Mitbenutzung von: Bicheno: Razor’s Edge. 2007; Brown: The Royal Navy and the Falklands War. 1987; Clapp, Southby-Taylour: Amphibious Assault: Falklands. The Battle of San Carlos Water. 1997
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 203–206
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 32f
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, passim, vor allem S. 85–89, S. 289–299
- ↑ der Mittelpunkt des Kreises lag im Falkland Sound, zwischen den beiden Hauptinseln: 51° 41’ Süd und 59° 39’ West
- ↑ „would be treated as hostile and appropriate force would be used accordingly“
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 263
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 277
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33, S. 226–249
- ↑ The Falklands war. The Guardian, abgerufen am 22. August 2011 (Interview mit Sir John Nott).
- ↑ a b c Falkland Islands – The recapture of South Georgia. Royal Air Force, abgerufen am 20. August 2011.
- ↑ an der Operation waren allerdings noch weitere Schiffe beteiligt
- ↑ HMS Antrim, HMS Brilliant, HMS Plymouth, HMS Endurance
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 246–251
- ↑ zusammengesetzt aus den an Bord der beteiligten Schiffe befindlichen Teile der Marineinfanterie, des SAS und der SBS
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 252f
- ↑ zit. in Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 253
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 279f
- ↑ Woodward: one hundred days. 1997, S. 133
- ↑ weitere Flugzeuge wurden später nachgeführt, um die Verluste auszugleichen
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 282
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 284f
- ↑ die britischen Piloten vermieden bewusst die großen Flughöhen, wo ihnen die Mirages weit überlegen waren, und die argentinischen Piloten auf der anderen Seite waren wegen der britischen Flugabwehrraketen auf den Schiffen, die besonders auf große Flughöhen ausgelegt waren, gezwungen, ebenfalls diese Höhen zu meiden
- ↑ 20 Jahre Luftkrieg um die Falkland's. airpower.at, abgerufen am 23. August 2011.
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 284f
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 425ff
- ↑ gesprochen „Mark eight double star“ („acht zwei Stern“), (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/British_21_inch_torpedo#21_inch_Mark_VIII)
- ↑ Woodward: one hundred days. 1997, S. 150
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 109–113; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 100–106
- ↑ in den ersten Presseberichten war meist von 368 Opfern die Rede; die hier angegebene Zahl entspricht der amtlichen argentinischen Angabe (Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 115
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 113f
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 743
- ↑ Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 102
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 743
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 743–753
- ↑ General Belgrano: ¿Crimen o accción de combate? http://www.lanacion.com.ar/702442-general-belgrano-crimen-o-acccion-de-combate
- ↑ http://www.guardian.co.uk/uk/interactive/2009/jan/23/falklands-war
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 275
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 277
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 290
- ↑ zu diesem Zeitpunkt war ein Angriff auf dem Flugzeugträger Veintecinco de Mayo bereits freigegeben worden, allerdings hatte das U-Boot, das auf ihn „angesetzt“ war, den Kontakt mit diesem wieder verloren und konnte ihn anschließend nicht mehr aufspüren, da er durch U-Boot-Abwehrhubschrauber und andere Anti-U-Boot-Maßnahmen immer wieder abgedrängt wurde (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 292f). Der Entscheidungsprozess in London benötigte mehr als neun Stunden; inzwischen hatte sich die Position des Kreuzers dementsprechend verändert.
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 99–103
- ↑ auf der Übersichtskarte als Zeitpunkt t2 eingetragen
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 295
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 97
- ↑ http://en.wikiquote.org/wiki/Diana_Gould
- ↑ dies bewog auch Außenminister Pym, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade in Washington aufhielt, der Ausweitung der Einsatzregeln („rules of engagements“) zu zustimmen (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 293
- ↑ The Sun - Gotcha, zusätzlicher Text.
- ↑ SAS 'suicide mission' to wipe out Exocets
- ↑ Giles Tremlett: Falklands war almost spread to Gibraltar. The Guardian, 24. Juli 2004, abgerufen am 22. August 2011.
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 441ff
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 434ff
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands. 2008, S.47ff; Middlebrook: Task Force. The Falklands War 1982. 1987, S. 190ff
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 436ff
- ↑ The Falklands war. The Guardian, abgerufen am 22. August 2011 (Interview mit Ltd Col Mike Rose).
- ↑ Falkland Islands – The SAS raid on the airfield at Pebble Island – 14th May 1982. Royal Air Force, abgerufen am 20. August 2011.
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 460
- ↑ aus diesem Grund erfolgte am 14. Mai auch die Kommandoaktion gegen den argentinischen Luftstützpunkt auf Pebble Island
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 143f
- ↑ McManners: Falklands Commando. 1984, S. 128–147
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands. 1985 (2008), S. 62–72
- ↑ Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands, 2009. S. 147f
- ↑ a b Falkland Islands – D Day - The British Task Force lands at San Carlos - 21st May 1982. Royal Air Force, abgerufen am 20. August 2011.
- ↑ die argentinische Bezeichnung für die israelische Nesher
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 108–113
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 117–126; Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 132–135, S. 151–155
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, passim, besonders S. 130–135, 234–247; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 739–742
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 135–142
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 143–156; 240; Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 136–139
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 82ff
- ↑ 14 (Land-) Harriers, die mit an Bord befanden, waren bereits auf einen provisorischen Landestreifen bei San Carlos an Land geflogen (Middlebrook: Task Force. The Falkland War 1982. 1987, S. 243)
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 88
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 78–91; Woodward, Robinson: One Hundred Days. 1997, S. 290–306
- ↑ The Falklands war. The Guardian, abgerufen am 22. August 2011 (Interview mit Robert Fox).
- ↑ General Moore befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Queen Elizabeth 2 auf dem Weg in den Südatlantik und konnte deshalb nicht konsultiert werden
- ↑ auf Wunsch von General Menendez, dem argentinischen Gouverneur der Malwinas, wurde dies tatsächlich ernsthaft überlegt, dann aber aus Furcht vor den britischen Flugzeugen wieder aufgegeben (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, 157–161; in der Neuauflage seiner Erinnerungen betont Thompson, dass er aus heutiger Sicht manches anders sehen würde; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, passim, ausführlicher im Vorwort XVIff).
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 83
- ↑ in seinen Erinnerungen gibt Thompson zu, dass er dem Angriff zur Unterstützung eigentlich noch ein weiteres Bataillon und mehr Artillerie hätte zuteilen müssen (Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 105)
- ↑ das um zwei Kompanien verstärkte 12. Infanterieregiment; ein argentinisches „Regiment“ entspricht einem britischen oder deutschen Bataillon (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, 162; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 300f)
- ↑ ohne Berücksichtigung der Schiffsbesatzung der HMS Arrow; von einem Verhältnis von 3:1 zu Ungunsten der Briten, wie es in den ersten enthusiastischen Pressemeldungen hieß, kann also nicht die Rede sein (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 160ff)
- ↑ Middlebrook: Task Force. The Falklands War 1982. 1987, S. 229
- ↑ der einzige Einsatz von Napalm während dieses Krieges
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 162f; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 99
- ↑ die meisten Bewohner von Darwin und Goose Green sowie einige aus Stanley von den argentinischen Behörden dorthin deportierte Einwohner der Stadt
- ↑ lokale Zeit = 13:30 GMT
- ↑ kurze Darstellung der Kämpfe: Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 157–189; Freedman, The Official History of the Falklands Campaign, Vol. II, 2007, S. 571–584; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 177–197; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 88–106. Sehr ausführliche militärische Beschreibung der Schlacht: Fitz-Gibbon, Not Mentioned in Despatches, 2001
- ↑ verschiedene Quellen nennen zwischen 45 und 55 Tote. Nach den offiziellen britischen Berichten wurden in Goose Green „etwa 50 Argentinier“ („some 50 bodies“) bestattet; dort finden sich auch die übrigen Zahlen zusammengestellt (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 581)
- ↑ zeitgenössische Medienberichte gingen zunächst von wesentlich höheren Gefangenenzahlen (bis zu 1600) aus, die aber lediglich auf Schätzungen nach Augenschein beruhten
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 104–107
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 107
- ↑ Vorläufer des Typs Bv 206; in erster Linie als „Stabswagen“. Die Masse der „Bandwagons“ der Brigade befand sich in NATO Depots in Norwegen.
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 109–125
- ↑ Die 5. Brigade umfasste eigentlich etwas über 4.000 Mann; diese konnten aber nicht vollständig in den Südatlantik transportiert werden, da auf der der Queen Elizabeth 2 weniger als 3500 Mann Platz fanden (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 216f)
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 583–597
- ↑ Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 191–198
- ↑ Damals vorübergehend der 5. Brigade unterstellt
- ↑ Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 198–207; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 597–610; Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 296–312
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 594
- ↑ Die genauen Vorgänge an Bord sind umstritten; sie ließen sich wegen der widersprüchlichen Aussagen der Beteiligten bei späteren Untersuchungen nicht mehr eindeutig rekonstruieren (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 608–612)
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 189–197; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 610–615
- ↑ Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 196f; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 612f
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 624f (in seinen Erinnerungen – Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 146–171 – übergeht General Thompson die Pläne der Brigade und beschränkt sich darauf, die Absichten seiner Bataillonskommandeure darzustellen).
- ↑ Gute allgemeine Darstellung: Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 618–636; zusammenfassende Darstellungen: Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 210–280; Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 329–350; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 231–248 (aus argentinischer Sicht); Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 146–171
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 623f; Woodward: one hundred days. 1997, S. 326–328
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 638
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 636–640
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 641–647
- ↑ streng genommen 2200 Meter bis zum Ortsrand, allerdings gab es dazwischen schon einige einzeln stehende Gebäude
- ↑ Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 179
- ↑ so die Überzeugung von General Thompson (Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 179f)
- ↑ auf der beigefügten Karte allerdings als „Welsh Guards“ eingetragen. Da beim Luftangriff in Fitzroy bei der Versenkung der Sir Galahad zwei Kompanien der Welsh Guards ihre gesamte Ausrüstung verloren hatten, wurden sie durch zwei Kompanien des 40. Commandos ersetzt, die bis dahin die Operationsbasis der der San-Carlos-Bucht beschützt hatten. Daher werden sie in manchen Darstellungen unter Welsh Guards subsummiert, in anderen Darstellungen aber weiterhin als „40. Commando“ bezeichnet.
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 652f; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 184
- ↑ Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 376
- ↑ hier wahrscheinlich argentinische Zeit, d.h. 10:30 Uhr lokale Zeit in Stanley
- ↑ Darstellung des Gesprächs in Turolo, Malvinas – Testimonio de su Gobernador, 1983; hier zit. nach der wörtlichen Wiedergabe in Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982, 1987. S. 376–378
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 657
- ↑ der Hubschrauberflug des Generals nach Stanley hatte sich wegen eines Schneesturms verzögert
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 656–659
- ↑ die Zeitangaben werden in den Darstellungen nach vier verschiedenen Zeitzonen gemacht (Greenwich Mean Time, britische (Sommer-)Zeit, Falkland-Ortszeit, argentinische Zeit) und manche Autoren wechseln aber bei Zeitangaben zwischen den Zeitzonen, ohne dabei explizit anzugeben, welche Zeit sie gerade meinen. Britische Befehle benutzen (fast) immer die „NATO-Zeit“, d.h. Greenwich Mean Time. Deshalb verzichten nicht wenige „Kurzdarstellungen“ fast ganz auf konkrete Zeitangaben.
- ↑ d.h. 23:59 Uhr Greenwich Mean Time (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 659)
- ↑ fünfzehn Seeleute der Handelsmarine und Zivilangestellte der Marine sowie drei Einwohner von Stanley (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 781)
- ↑ Seeleute der Handelsmarine auf den vier versenkten argentinischen Handelschiffen, sowie zwei Zivilisten auf der General Belgrano (Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2007, S. 283)
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 665
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 666f
- ↑ Typhoons Arrive in Falklands. Falkland Islands Government, 18. September 2009, abgerufen am 22. August 2011.
- ↑ UN-Rsolution A/RES/37/9: Question of the Falkland Islands (Malvinas). (PDF) Vereinte Nationen, abgerufen am 22. August 2011.
- ↑ The Hutchinson Encyclopedia, s.v. Falkland War (Ausgabe 1994)
- ↑ Zitat aus dem amtlichen Gefechtsbericht von General Wilson; zit. in Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 736
- ↑ vgl. dazu Bicheno: Razor's Edge. (2007); Bramley: Excursion to Hell. (1991); Bramley: Two Sides of Hell. (1994); Fitz-Gibbon: Not Mentioned in Despatches. (2001); McManner: The Scars of War. (1993); Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. (2009)
- ↑ nach der Zusammenstellung bei Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 781ff
- ↑ nur diese sind gemeint, wenn von den „schlecht ausgerüsteten argentinischen Truppen“ „aus den Tropen“ die Rede ist. Es waren Einheiten der III. Brigade aus der Provinz Corrientes aus Nordargentinien, die noch zuletzt zu den Falklands geflogen und dort unter den anderen Brigaden aufgeteilt wurden, insgesamt aber kaum an den Kämpfen teilnahmen und deshalb auch (nur) sieben Gefallene zu beklagen hatten (vgl. Zusammenstellung bei Middlebrook, Argentine Fight for the Falklands, 2007, 298)
- ↑ Confirman el juzgamiento por torturas en Malvinas, (in spanischer Sprache), Clarin, Buenos Aires, 27. Juni 2009
- ↑ A history of Chile, 1808–1994 von Simon Collier and William F. Sater, Cambridge University Press, hier, Seite 364:
- Argentina's defeat by Great Britain in the brief Falklands War (April–June 1982) – during which Chile gave descreet and totally unpublicized assistance to the British – dispelled the prospect of further military adventures from that quarter.
- ↑ The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building, de Mark Laudy, hier, Seite 306:
- What ultimately changed that situation and facilitated the eventual settlement of the dispute was the Falkland Islands War and the subsequent return to democratic government in Buenos Aires.
- ↑ Gillan: Falkland war veterans have high suicide rate, Guardian, 6 June 2001 (http://www.guardian.co.uk/uk/2001/jun/06/military.falklands)
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 737–739
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 738
- ↑ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/485782/ Argentiniens unbewältigte Vergangenheit]
- ↑ Die angegebene Zahl von Selbsttötungen ist im Vergleich der „normalen“ Selbstmordrate der argentinischen Zivilbevölkerung (1999: 14,6 pro Jahr auf 100000), der Stärke der Armee von 1982 und des Zeitraums von 24 Jahren jedoch keineswegs ungewöhnlich hoch.
- ↑ in mehreren kurz nach dem Krieg erschienen Darstellungen sowie in Memoiren wird dieser Punkt schon während der 80er Jahre angesprochen
- ↑ Falklands ships had nuclear arms, BBC News, 5. Dezember 2003
- ↑ Argentina seeks nuclear apology, BBC News, 7. Dezember 2003
- ↑ und nicht, wie in der Presse gelegentlich zu lesen ist, frei vom Flugzeug abwerfbare Bomben vom Typ WE.177
- ↑ Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 59–64
- ↑ Operation Corporate – The carriage of nuclear weapons by the Task Group assembled for the Falklands campaign, Ministry of Defence, 2005.
- ↑ http://www.mod.uk/DefenceInternet/FactSheets/ChronologyOfEvents.htm
Weblinks
- Vorlage:SWD
- Seite der Stiftung der Falklandveteranen in Córdoba
- Webseite zum Falklandkrieg
- Argentinische Seite zu den Inseln und dem Krieg
- Webseite zum Gedenken der britischen Gefallenen
- Deutschlandfunk: Argentiniens unbewältigte Vergangenheit
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