Zum Inhalt springen

Mond

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. März 2004 um 22:02 Uhr durch Fidi (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel behandelt den Mond der Erde. Für Monde im Allgemeinen siehe Mond (Trabant). Für weitere Bedeutungen siehe Mond (Begriffsklärung).


Im Weltraum erscheint der Mond als graue Kugel, die von Kratern unterschiedlicher Größe übersäht ist.

größere Version

Umlaufbahn
Mittlerer Radius 384.405 km
Apogäum 406.740 km
Perigäum 356.410 km
numerische Exzentrizität 0,0549
Umlaufdauer 27d 7h 43,7m
Inklination 5,1454°
Ist ein Mond der Erde
Physikalische Eigenschaften
Äquatorialer Durchmesser 3.474,8 km
Oberfläche 38 Mio km2
Masse 7,349 × 1022 kg
Mittlere Dichte 3,34 g/cm3
Oberflächenbeschleunigung 1,62 m/s2
Rotationsdauer 27d 7h 43,7m
Neigung der Rotationsachse 1,5424°
Albedo 0,12
Oberflächentemp. [K]
min mittl. max
250
Eigenschaften der Atmosphäre
Luftdruck 3 × 10-13 kPa
Helium 25%
Neon 25%
Wasserstoff 23%
Argon 20%
Methan

Ammonium
Kohlendioxid

Spuren
Zusammensetzung der Kruste
Sauerstoff 43%
Silizium 21%
Aluminium 10%
Kalzium 9%
Eisen 9%
Magnesium 5%
Titan 2%
Nickel 0,6%
Natrium 0,3%
Chrom 0,2%
Kalium 0,1%
Mangan 0,1%
Schwefel 0,1%
Phosphor 500 ppm
Kohlenstoff 100 ppm
Stickstoff 100 ppm
Wasserstoff 50 ppm
Helium 20 ppm

Der Erdmond (lateinisch Luna), im Deutschen nur Mond genannt, ist der einzige natürliche und mit bloßem Auge sichtbare Begleiter der Erde. Auch wenn der Mond im Deutschen einen männlichen Artikel trägt (DER Mond), ist er in den meisten anderen Sprachen weiblicher Natur: zum Beispiel "La lune/luna"
Er verursacht durch seine Anziehung Ebbe und Flut - die Gezeiten auf der Erde.
Stark umstritten ist sein Einfluss auf die Menschen und andere Lebewesen auf der Erde außerhalb der Gezeitenzone. Als gesichert gilt seine Funktion als Navigationsmittel für nachtaktive Insekten.

Wirkung der Gravitation

Die Gravitation der Erde und die Gezeiten haben den Mond in 2-3 Milliarden Jahren so sehr verlangsamt, dass sich seine Rotationsgeschwindigkeit seiner Umlaufzeit angepasst hat (gebundene Rotation), d.h. bei einem Umlauf dreht er sich einmal um die eigene Achse. Daher ist von der Erde aus immer die selbe Seite zu sehen. (Die Rückseite des Mondes konnte 1959 erstmals durch Raumsonden beobachtet werden.)

Umgekehrt verlangsamt der Mond durch die Gezeiten auch die Rotation der Erde. Die bremsende Wirkung von Ebbe und Flut in flachen Meeren verlängert gegenwärtig die Tage um etwa 20 Mikrosekunden pro Jahr. Die Rotationsenergie der Erde wird dabei in Wärme umgewandelt, und der verlorene Drehimpuls wird auf den Mond übertragen, dessen Bahn sich dadurch um etwa 4 Zentimeter pro Jahr von der Erde entfernt. Dieser schon lange vermutete Effekt ist seit etwa 1995 durch Laser-Distanzmessungen abgesichert.

Die zunehmende Tageslänge kann geologisch anhand von Wachstumsringen in fossilen Korallen nachgewiesen werden. Man findet in diesen Sedimenten eine 'Spur' für jeden Tag, und eine jährliche Regelmäßigkeit, aus der sich die Anzahl der Tage im damaligen Jahr bestimmen lässt. In historischer Vergangenheit zeigt sich die Zunahme der Tageslänge anhand überlieferter Sonnenfinsternisse, die bei gleichbleibender Tageslänge an einem anderen Ort auf der Erde sichtbar gewesen wären. In ferner Zukunft (50 Milliarden Jahre) wird demnach auch die Erde dem Mond immer die gleiche Seite zuwenden, wobei ein Tag auf der Erde dann 47 Mal so lang wäre wie heute.

Damit unterliegt die Erde dem gleichen Effekt, der in der Vergangenheit schon zur gebundenen Rotation des Mondes geführt hat.

Mondentstehung

Hauptartikel: Entstehung des Mondes

Das heute weithin anerkannten Modell besagt, dass vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein Körper von der Größe des Mars' seitlich auf die Erde einschlug. Dabei wurde viel Material, hauptsächlich aus der Erdkruste, in eine Umlaufbahn der Erde geworfen. Dort ballte sich das Material zusammen und formte schließlich den Mond.

Daten

  • mittlere Entfernung zur Erde: 384.403 km
  • Entfernung in Erdnähe: 356.000 km
  • Entfernung in Erdferne: 407.000 km
  • siderische Umlaufzeit: 27,322 Tage
  • synodische Umlaufzeit: 29,531 Tage
  • Albedo (Reflexionsvermögen): 7% des auftreffenden Sonnenlichts


  • zunehmender Mond (abends sichtbar)
  • Vollmond
  • abnehmender Mond (morgens sichtbar)
  • Neumond

Dass der untergehende Mond in Horizontnähe größer aussieht, ist nicht eine Folge der Refraktion an den Luftschichten, wie oft vermutet, sondern eine optische Täuschung, die von der Wahrnehmungspsychologie unter dem Begriff Mondtäuschung untersucht und erklärt wird.

Mondoberfläche

Die Oberfläche des Mondes ist trocken, staubig und eintönig grau. Den "Silberglanz" täuscht der Kontrast zum Nachthimmel vor. Das bei Vollmond erkennbare "Mondgesicht" entsteht durch dunkle Ebenen ("Meere", Mare) und hellere Hochebenen. Letztere sind von Kratern bedeckt, die aber nur im Fernrohr zu sehen sind. Die erste Skizze zeichnete 1609 Galilei, eine genauere Mondkarte 1651 Riccioli.

Tausende Detailzeichnungen von Bergen, Kratern und Wallebenen stammen 1778-1813 von Johann Hieronymus Schröter, der auch viele Mondtäler und Rillen entdeckte. Den ersten Mondatlas gaben Beer & Mädler 1837 heraus, ihm folgte bald eine lange Reihe fotografischer Atlanten. Seit 1966 wird die Kartierung von Orbiter-Sonden aus Umlaufbahnen vorgenommen.

Problematisch war bis zu diesem Zeitpunkt die Höhenbestimmung von Kratern, Gebirgen und Ebenen. Sie erfolgte meist durch Analyse von Schattenlängen, wofür Josef Hopmann Spezialmethoden entwickelte. Die Krater (Durchmesser bis 300 km) wirken zwar steil, sind aber nur wenige Grad geneigt. Die höchsten Erhebungen erreichen ~10 km über dem mittleren Niveau. Die Krater entstanden großteils durch Asteroiden-Einschläge vor 3–4 Milliarden Jahren in der Frühzeit des Mondes. Vulkanische Krater dürften sehr selten sein, doch werden vereinzelte Gasaustritte vermutet. Die Mondoberfläche hat auch Kettengebirge, Gräben und Rillen, flache Dome und große Magma-Ebenen, jedoch keinerlei aktive Tektonik mehr wie die Erde. Das Mondinnere ist weitgehend erkaltet.

Eigentumsverhältnisse

Der Outer Space Treaty verbietet Staaten, einen Eigentumsanspruch auf Weltraumkörper wie den Mond zu erheben. Der Vertrag gilt zwar nur für Staaten, aber die 1979 entworfene und am 11. Juli 1984 in Kraft getretene Agreement Governing the Activities of States on the Moon and Other Celestial Bodies[1] der UN, (Artikel 11, Absatz 2 und 3) schließt jedwede solche Ansprüche, auch von Privatpersonen, eindeutig aus.

Nichtsdestoweniger meldete Dennis M. Hope 1980 beim Grundstücksamt von San Francisco seine Besitzansprüche auf den Mond an. Da niemand in der ausgesetzten Frist von acht Jahren Einspruch erhob, behauptet Hope die Grundstücke über seine dafür gegründete Lunar Embassy legal vertreiben zu können, was nach Ansicht aller relevanten Organisationen (UN, Internationale Astronomische Union) jedoch als Humbug oder gar Betrug zu werten ist.


Siehe auch: Mondfinsternis, Mondlandung, Impaktkrater, Monat, Libration, Lichtverschmutzung


---Sidenote START---
Sonnensystem

Sonne | Merkur | Venus | Erde | Mars | Asteroidengürtel | Jupiter | Saturn | Uranus | Neptun | Pluto
Kometen | Kuipergürtel | Oortsche Wolke | Asteroid | Tabellarische Übersicht der Planeten