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Samtgemeinde Hesel

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Wappen Deutschlandkarte
Samtgemeinde Hesel
Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Hesel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 18′ N, 7° 36′ OKoordinaten: 53° 18′ N, 7° 36′ O
Bestandszeitraum: 1973–
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Leer
Fläche: 84,33 km²
Einwohner: 11.151 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: LER
Verbandsschlüssel: 03 4 57 5402
Verbandsgliederung: 6 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Rathausstraße 14
26835 Hesel
Website: www.hesel.de
Bürgermeister: Uwe Themann (SPD)
Lage der Samtgemeinde Hesel im Landkreis Leer
KarteBorkumLütje Horn (gemeindefrei)BundeWeenerWestoverledingenRhauderfehnLeer (Ostfriesland)OstrhauderfehnDeternJemgumMoormerlandNortmoorBrinkumNeukamperfehnHoltlandFirrelSchwerinsdorfFilsumUplengenHeselLandkreis LeerLandkreis Leer (Borkum)NiedersachsenLandkreis EmslandKönigreich der NiederlandeEmdenLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis FrieslandLandkreis AmmerlandLandkreis Cloppenburg
Karte

Die Samtgemeinde Hesel ist neben der Samtgemeinde Jümme eine der beiden Samtgemeinden im Landkreis Leer in Ostfriesland. Sitz der Samtgemeindeverwaltung ist Hesel. Sie hat etwa 10.000 Einwohner auf einer Fläche von 84,31 km².

Geografie

Lage

Die Samtgemeinde Hesel liegt im zentralen Ostfriesland, im nördlichen Landkreis Leer an der Grenze zum Landkreis Aurich. Nachbargemeinden sind Großefehn, Moormerland, Uplengen, die Samtgemeinde Jümme und die Stadt Leer.

Geologie und Böden

Innerhalb des Landkreises Leer, der unter den drei ostfriesischen Landkreisen der waldärmste ist, verfügt die Samtgemeinde Hesel über den größten Anteil von Waldflächen am gesamten Gemeindegebiet.

Flächennutzung

Flächennutzung 2009
Nutzung Fläche in ha
Gebäude- und Freiflächen 697
davon Wohnflächen 464
davon Gewerbe- und Industrieflächen 41
Betriebsflächen 1
davon Abbauflächen (besonders Sand) 1
Erholungsflächen 30
davon Grünanlagen 13
Verkehrsflächen 395
davon Straßen, Wege, Plätze 395
Landwirtschaftsflächen 6.381
davon Moore 31
davon Heide 5
Wasserflächen 118
Waldflächen 753
Flächen anderer Nutzung 54
davon Friedhöfe 3
davon Unland 7
Gesamtfläche 8.429

Die Flächennutzungstabelle[2] rechts macht den überragenden Anteil der Landwirtschaftsflächen in der Samtgemeinde Hesel deutlich. Mit 75,7 Prozent liegt Hesel recht genau im ostfriesischen Durchschnitt von rund 75 Prozent[3], der seinerseits bereits deutlich über dem bundesrepublikanischen Durchschnitt von 52 Prozent liegt. Mit etwa 8,93 Prozent Waldanteil liegt Hesel weit über dem ostfriesischen Durchschnitt von 2,6 Prozent. Allerdings ist Ostfriesland im deutschlandweiten Vergleich extrem unterdurchschnittlich bewaldet.

Nachbargemeinden

Die Samtgemeinde Hesel grenzt an Kommunen im nördlich gelegenen Landkreis Aurich und an andere Kommunen im Landkreis Leer. Im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden) stößt Hesel an die Gemeinde Großefehn im Landkreis Aurich, zudem im Westen an die Gemeinde Uplengen, im Südwesten und Süden an die Samtgemeinde Jümme, im Südwesten an die Stadt Leer und schließlich im Westen an die Gemeinde Moormerland. Die letztgenannten vier Kommunen befinden sich allesamt im Landkreis Leer. Die Grenze zur Samtgemeinde Jümme wird von drei Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Hesel und von zwei Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Jümme gebildet: Die Gemeinden Hesel, Holtland und Brinkum grenzen an die Gemeinde Filsum, die Grenze bildet dabei das Flüsschen Holtlander Ehe. Die Gemeinde Brinkum grenzt darüber hinaus an die Gemeinde Nortmoor, wobei die A 28 weitenteils den Grenzverlauf darstellt.

Mitgliedsgemeinden

(Einwohner am 30. Juni 2009 )

Klima

Hesel liegt in der gemäßigten Klimazone, im Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.

Nach der Klimaklassifikation von Köppen befindet sich Hesel in der Einteilung Cfb.[4] (Klimazone C: warm-gemäßigtes Klima, Klimatyp f: feucht-gemäßigtes Klima, Untertyp b: warme Sommer). Innerhalb der gemäßigten Zone wird es dem Klimabezirk Niedersächsisches Flachland Nordsee-Küste zugeordnet, der maritim geprägt ist und sich durch relativ kühle und regenreiche Sommer, verhältnismäßig milde, schneearme Winter, vorherrschende West- und Südwestwinde sowie hohe Jahresniederschläge auszeichnet.

Wetterdaten werden für das unmittelbar benachbarte Leer erhoben, das sehr ähnliche klimatische Bedingungen aufweist: Die Temperaturen liegen dort derzeit im Jahresmittel bei 9 °C mit Höchstwerten in den Monaten Juli und August um die 20 °C und mittleren Niedrigstwerten um −2 °C im Dezember und im Januar. Die meisten Regentage gibt es mit jeweils 14 im November und Dezember, die wenigsten im März und Mai, wo an neun Tagen Niederschlag fällt. Die Zahl der durchschnittlichen Sonnenstunden pro Tag schwankt zwischen einer (Dezember/Januar) und sechs Stunden (Mai/Juni).[5] Die mittlere frostfreie Zeit wird mit 170 bis 187 Tagen angegeben. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei 738 mm/Jahr, die mittlere jährliche Sonnenscheindauer bei 1550 bis 1600 Stunden.[6]


Klimatabelle für Leer
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4 5 8 12 17 20 21 21 18 14 8 5 12,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −1 1 3 6 9 11 11 9 6 2 0 4,6
Niederschlag (mm) 59,2 40,1 51,4 46,0 61,5 77,4 74,8 67,2 65,6 62,5 69,1 63,2 Σ 738
Sonnenstunden (h/d) 1 2 3 5 6 6 6 6 4 3 2 1 3,8
Regentage (d) 13 9 12 10 11 11 11 11 11 11 14 14 Σ 138
Quelle: [7],[8]

Schutzgebiete

Naturschutzgebiete gibt es im Samtgemeindegebiet nicht. Allerdings hat Hesel Anteil an drei großräumigen Landschaftsschutzgebieten. Das bekannteste unter ihnen ist das LSG Heseler Wald und Umgebung, das seit 1969 unter Schutz steht. Es umfasst etwa 855 Hektar. Ebenfalls seit 1969 steht das 173 Hektar große LSG Stikelkamper Wald und Umgebung unter Schutz. Das LSG Oldehave (Unterschutzstellung 1975) umfasst knapp 741 Hektar und liegt zum Teil auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Großefehn im Landkreis Aurich. Da der Großefehntjer Anteil größer ist, ist auch der Landkreis Aurich die zuständige Naturschutzbehörde. Daneben stehen mehrere Bäume in verschiedenen Ortsteilen (u. a. Hesel, Beningafehn, Holtland) als Naturdenkmäler unter Schutz.[9]

Geschichte

Die Samtgemeinde besteht seit der Gemeindereform 1973. Die Geschichte des Gebietes ist jedoch deutlich älter. Auf dem Samtgemeindegebiet finden sich viele der ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Ostfriesland.

Urbarmachungsedikt

Nach dem Urbarmachungsedikt durch Friedrich den Großen (1765) wurden auf dem heutigen Samtgemeindegebiet mehrere Moorkolonien angelegt. Dazu zählen Beningafehn (1772), Firrel, Kiefeld (1775), Siebestock (1774), Nücke (1777) und Kleinhesel (1809).

Nahrungsgrundlage der ersten Moorsiedler: Echter Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Landwirtschaftliche Grundlage der Moorkolonien war die Moorbrandkultur. Dabei wurden im Sommer kleine Gräben angelegt, um ein Stückchen Moor zu entwässern. Im Herbst wurde das Moor in Schollen gehackt, die im Winter durchfroren und im darauffolgenden Frühjahr geeggt wurden. Im späten Frühjahr zündeten die Kolonisten die solcherart bearbeiteten Moorflächen an und legten Samen von (zumeist) Buchweizen in die Asche. Buchweizen wächst sehr schnell und konnte demnach nach wenigen Wochen geerntet werden. Der Buchweizen, ein Knöterichgewächs, wurde im Anschluss verarbeitet. Angebaut wurden auch Kartoffeln, Roggen und Hafer.[10]

Der Moorboden wurde durch diese Form der Bearbeitung allerdings nach einigen Jahren ausgelaugt, so dass die Erträge sanken.

Religion

Das Samtgemeindegebiet ist wie ganz Ostfriesland sehr deutlich protestantisch geprägt, wobei Hesel zum östlichen, überwiegend lutherischen Teil Ostfrieslands gehört. Daneben gibt es in Firrel auch eine baptistische Gemeinde.

Politik

Samtgemeinderat

Der Samtgemeinderat der Samtgemeinde Hesel besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 bis 11.000 Einwohnern.[11] Die 26 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011.[12]

Stimmberechtigt im Rat der Samtgemeinde ist außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister Uwe Themann (SPD).

Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[13]

Partei  Anteilige Stimmen  Anzahl Sitze  Veränderung Stimmen  Veränderung Sitze
SPD 43,7 % 11 -2,1 % 0
CDU 36,8 % 9 -0,8 % 0
Allgemeine Wählergemeinschaft Samtgemeinde Hesel (AWG) 13,9 % 4 +0,7 % +1
Die Linke 2,5 % 1 +1,1 % 0
Die Friesen 2,3 % 1 +2,3 % +1
FDP 0,8 % 0 -0,3 % 0

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 54,5 %[13] etwas über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 %.[14] Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl vom 10. September 2006 lag die Wahlbeteiligung bei 58,6 %.[15]

Samtgemeindebürgermeister

Seit dem 1. November 2006 ist Uwe Themann (SPD) hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister.[16]

Vertreter in Bundestag und Landtag

Vertreter des Landtagswahlkreises ist Ulf Thiele (CDU) aus Uplengen. Er verteidigte sein Direktmandat im Wahlkreis 83 (Leer), das er auch bei der Wahl 2003 (erstmals) gewonnen hatte. Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Verhältnisse:[17]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
CDU 44,3 Prozent Thiele 42,5 Prozent
SPD 30,5 Prozent Hein 31,6 Prozent
Bündnis 90
Die Grünen
6,5 Prozent Schachner 6,8 Prozent
FDP 3,0 Prozent Brüggemann 6,1 Prozent
Die Linke 6,0 Prozent Junker 7,5 Prozent
Die Friesen 2,7 Prozent Rademacher 2,6 Prozent
Einzelbewerber 7,1 Prozent Koch ---

Die Samtgemeinde Hesel gehört zum Bundestagswahlkreis Unterems (Wahlkreis 26), der aus dem Landkreis Leer und dem nördlichen Teil des Landkreises Emsland besteht. Der Wahlkreis wurde zur Bundestagswahl 1980 neu zugeschnitten und ist seitdem unverändert. Bislang setzten sich in diesem Wahlkreis ausschließlich CDU-Kandidaten durch. Während in fast allen Kommunen des Landkreises Leer die SPD vor der CDU lag, führte letztere in den Kommunen des nördlichen Emslandes sehr deutlich – viel deutlicher, als die SPD im Leeraner Raum vor der CDU lag.[18] Im Bundestag wird der Wahlkreis von der CDU-Abgeordneten Gitta Connemann aus Leer vertreten. Bei der Bundestagswahl 2009 ergaben sich folgende Ergebnisse:[19]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
CDU 45,2 Prozent Connemann 39,1 Prozent
SPD 29,3 Prozent Borde 27,6 Prozent
Bündnis 90
Die Grünen
7,4 Prozent Lenger 7,5 Prozent
FDP 9,5 Prozent Goldmann 12,8 Prozent
Die Linke 7,4 Prozent Junker 8,7 Prozent

Wappen

Blasonierung: „Geteilt von Silber und Grün; oben zwischen zwei grünen Tannen eine rote Kirche mit drei Spitzbogenfenstern, deren Giebel mit einem schwarzen Kreuz besteckt ist, unten drei fächerförmig angeordnete goldene Weizenähren.“ Das Kirchengebäude weist auf die Klöster hin, die sich im Gebiet der Samtgemeinde befunden haben. Besonders das Kloster Barthe ist hier zu nennen. Die Bäume stehen für den Heseler Wald und die Ähren für die ursprünglich landwirtschaftliche Prägung der Samtgemeinde.

Städtepartnerschaften

Die Samtgemeinde Hesel pflegt eine Partnerschaft mit der niederländischen Gemeente Ten Boer. Erste Kontakte zwischen den Niederländern aus der Provinz Groningen und Hesel gab es seit 1994. Vier Jahre später wurde daraus eine besiegelte Partnerschaft.[20]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sprache

Verbreitungsgebiet des Ostfriesischen Platt

In der Samtgemeinde wird neben Hochdeutsch auch Ostfriesisches Platt gesprochen. Zumindest unter Erwachsenen ist Platt durchaus Alltagssprache. Die Samtgemeinde fördert – auch mit Unterstützung des Plattdütskbüros der Ostfriesischen Landschaft den Gebrauch und damit den Erhalt des Plattdeutschen. So werden die Bürger ausdrücklich ermuntert, bei Erledigungen im Rathaus Platt zu sprechen, da die meisten Verwaltungsmitarbeiter zweisprachig sind, mindestens aber passive Platt-Kenntnisse haben. Es ist ebenfalls möglich, Heiratszeremonien vollständig in plattdeutscher Sprache abhalten zu lassen.[21]

Wirtschaft und Infrastruktur

Daten zur Arbeitslosigkeit in der Gemeinde selbst werden nicht erhoben. Im Geschäftsbereich Leer der Agentur für Arbeit, der den Landkreis Leer ohne Borkum umfasst, lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2010 bei 7,8 Prozent.[22] Sie lag damit 0,7 Prozentpunkte über dem niedersächsischen Durchschnitt.

Die Samtgemeinde ist in ihrer Gesamtheit eine Auspendler-Gemeinde.

Verkehr

Verkehrsachsen in Ostfriesland: Die Samtgemeinde Hesel (nordöstlich von Leer) liegt an zwei Bundesstraßen und an der A 28. Sie ist ein Verkehrsknoten innerhalb Ostfrieslands.

Hesel ist seit alters her ein Straßen- bzw. Wegeverkehrsknotenpunkt in Ostfriesland. Hier liefen bereits frühzeitliche Wege zusammen, darunter derjenige zwischen Leer und Aurich. Außerdem gibt es bereits seit Jahrhunderten einen Weg in Richtung Oldenburg, der im Kernort Hesel von der genannten Straße abzweigt. Hesel bildete daher bis zum Bau der Autobahnen A 28 und A 31 eine Schnittstelle im Verkehr, da hier mehrere Reichs- und später Bundesstraßen zusammenlaufen. Seit dem Bau der genannten Autobahnen zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren hat die überregionale Bedeutung Hesels für den Straßenverkehr etwas abgenommen. Als Kreuzungspunkt von Bundesstraßen und zumindest einer wichtigen Landesstraße hat die Samtgemeinde aber auch weiterhin eine überörtliche Bedeutung im Straßenverkehr. Zudem verfügt das Samtgemeindegebiet über einen Autobahnanschluss an der A 28 und liegt in der Nähe eines weiteren. Eine Anschlussstelle der A 31 befindet sich darüber hinaus nur wenige Kilometer westlich der Samtgemeinde Hesel.

Die Anschlussstelle Leer-Ost der A 28 liegt teils auf dem Gebiet der Mitgliedsgemeinde Brinkum. In nur wenigen hundert Metern von der Grenze zwischen Hesel und der Gemeinde Filsum entfernt liegt zudem die Anschlussstelle Filsum an der A 28. Die Anschlussstelle Veenhusen der A 31 befindet sich nur wenige Kilometer westlich der Gemeindegrenze zum Moormerland.

Südlich von Hesel treffen die Bundesstraßen B 72 und B 436 aufeinander. Die B 72 beginnt nahe Cloppenburg und in unmittelbarer Nähe der gleichnamigen Anschlussstelle der A 1. Sie führt über Friesoythe, Hesel und Aurich an die Küste in Norddeich. Bis zur Fertigstellung der A 31 in den 1990er- und 2000er-Jahren war dies die zeitlich kürzeste Verbindung Ostfrieslands mit dem Raum Osnabrück und damit auch dem südlich davon gelegenen Nordrhein-Westfalen. Die B 436 beginnt bei Weener und führt über Leer, Hesel und Wiesmoor nach Sande bei Wilhelmshaven und stellt eine der beiden west-östlich verlaufenden Bundesstraßen-Verbindungen quer durch die ostfriesische Halbinsel dar. Zwischen dem Zusammentreffen beider Bundesstraßen südlich von Hesel und der Aufgabelung nördlich der Samtgemeindegrenze bei Bagband führen beide Bundesstraßen auf derselben Trasse und durchqueren dabei den Kernort. An der Kreuzung südlich von Hesel begann bis in die 1990er-Jahre zudem die B 530, die zur Anschlussstelle Veenhusen an der A 31 führte. Sie stellte die kürzeste Verbindung zwischen Hesel und Emden dar. Nach der Fertigstellung der A 31 zwischen Emden und Leer Mitte der 1990er-Jahre wurde die Bundesstraße zu einer Landesstraße herabgestuft. Sie hat jedoch nach wie vor eine hohe Bedeutung für die Samtgemeinde als Verbindung nach Emden und zudem als Umleitungsstrecke.

Die günstige Lage Hesels als Straßenverkehrsknotenpunkt findet im Bahnverkehr keine Entsprechung. Einen Normalspur-Eisenbahnanschluss hat die Samtgemeinde nie besessen, da die Bahnstrecke Oldenburg–Leer eine recht direkte Verbindung zwischen den beiden Städten bildet und daher südlich des Samtgemeindegebiets verläuft. Allerdings verkehrten zwischen 1899 und 1967 Personenzüge auf der Meterspurstrecke der Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund. Auf Samtgemeindegebiet befanden sich mehrere Bahnhöfe und Haltestellen. In Stikelkamp beim Gut Stikelkamp, in Hesel ziemlich in Ortsmitte, bei der Hefe- und Spritusfabrik (Hesel-Fabrik), mit Güterbahnanschluss an die Fabrik, südlich von Hesel, sowie in Holtland mit Umladestation von einer kleinen Feldbahn die ins dortige Moorgebiet führte und in Brinkum. Heute ist der Bahnhof Leer der nächstgelegene Personenbahnhof. Von dort sind Fahrten mit dem Regionalverkehr und InterCity in das gesamte Bundesgebiet und angrenzende Länder möglich.

Der nächstgelegene Flugplatz ist bei Leer in Nüttermoor. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen mit Linienverkehr befindet sich in Bremen.

Im Gegensatz zu vielen anderen ostfriesischen Kommunen haben Wasserstraßen in der Samtgemeinde Hesel nie eine wichtige Rolle gespielt. Lediglich die Fehnsiedlung Neuefehn war und ist über das Bagbander Tief und das Fehntjer Tief mit dem ostfriesischen Wasserstraßennetz verbunden, was früher für den Abtransport des dort gewonnenen Torfes von Bedeutung war. Der Kanal wird heute nur noch für den Wassertourismus genutzt. Alle anderen Wasserläufe im Samtgemeindegebiet sind nicht mit Booten befahrbar.

Persönlichkeiten

Impressionen aus der Samtgemeinde

Einzelnachweise

  1. (Tabelle EVAS 12411, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, abgerufen am 27. Dezember 2011.
  3. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 115
  4. Aktualisierte Klimaweltkarte der Köppen-Geiger-Klimaklassifikation, eingesehen am 28. Dezember 2011.
  5. holidaycheck.de: Klima und Wetter für Leer, eingesehen am 28. Dezember 2011.
  6. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, S. 35ff.
  7. Niederschlagsdaten nach ehemals kostenfreiem Deutschen Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  8. Temperaturangaben, Sonnenstunden sowie Regentage laut holidaycheck.de: Klima und Wetter für Leer, eingesehen am 28. Dezember 2011.
  9. Die Angaben können auf einer interaktiven Karte unter www.umweltkarten.niedersachsen.de angesehen werden.
  10. Helmut Sanders: Wiesmoor — Seine Kultivierung und Besiedlung von den Randgemeinden aus. Verlag Mettcker & Söhne, Jever 1990, ISBN 3-87542-006-3, S. 22 ff.
  11. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 22. November 2011
  12. Samtgemeinde Hesel: Samtgemeinderat, abgerufen am 24. November 2011
  13. a b Samtgemeinde Hesel – Gesamtergebnis Samtgemeinderatswahl 2011, abgerufen am 24. November 2011
  14. www.ndr.de: Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt, abgerufen am 24. November 2011
  15. Samtgemeinde Hesel – Samtgemeinderatswahl 2006, abgerufen am 24. November 2011
  16. Samtgemeindebürgermeisterwahl Stichwahlergebnis 2006, abgerufen am 24. November 2011
  17. Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik.
  18. Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 im Wahlkreis, aufgeschlüsselt nach Städten und (Samt-)Gemeinden
  19. Wahlkreis 26 Unterems, Quelle: Der Bundeswahlleiter.
  20. www.hesel.de: Partnerschaftliche Beziehungen, abgerufen am 14. November 2011.
  21. www.hesel.de: Plattdütsk/Plattdeutsch, abgerufen am 28. Dezember 2011.
  22. Arbeitsmarktzahlen Dezember 2010 der Agentur für Arbeit Leer, pdf-Datei (23 Seiten), S. 14