Wolfratshausen
Wappen | Karte |
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Karte Wolfratshausen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Kreis: | Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen |
Fläche: | 9,13 km² |
Einwohner: | 17.118 (2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1875 Einwohner/km² |
Höhe: | 574 m ü. NN |
Postleitzahl: | 82515 |
Vorwahl: | 08171 |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:47_54_48_N_11_25_40_E_type:city(17048), 2:47° 54' 48" n. Br. 11° 25' 40" ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | TÖL
|
Amtliche Gemeindekennzahl: | 09173147 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marienplatz 1 82515 Wolfratshausen |
Website: | www.wolfratshausen.de |
E-Mail-Adresse: | info@wolfratshausen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Reiner Berchtold (SPD) |
Wolfratshausen ist eine Stadt in Oberbayern ca. 30 km südlich von München.
Geographie
Wolfratshausen gehört zu der Region Oberland und liegt in den Flusstälern von Loisach und Isar. Die Loisach mündet unmittelbar nördlich der Stadt im Bereich der Pupplinger Au in die Isar (sogenannter Isarspitz).

Wappen
Der Wolf ist seit ungefähr dem Anfang des 15. Jahrhunderts das Wappentier Wolfratshausens. Im Laufe der Jahrhunderte soll er aber auch hin und wieder als Fuchs dargestellt worden sein. Der Name der Stadt leitet sich allerdings vermutlich vom Namen "Wolfrat" ab, anfangs lautete der Namen Wolveradeshusun.
Geschichte
Die Burg zu Wolveradeshusun wurde im 8. Jahrhundert errichtet und um ca. 800 n. Chr. von dem bayrischen Adelsgeschlecht der Agilolfinger und Huosi bewohnt.
Wolfratshausen fand seine erste Erwähnung im Jahre 1003 in einer Urkunde des Königs Heinrich II., am Hofe von Regensburg - es feierte daher 2003 sein 1000-jähriges Bestehen.
- 1280 wurde Wolfratshausen erstmals als Markt bezeichnet
- ab dem 12ten Jahrhundert legten Flöße von Wolfratshausen Richtung München ab. Es wurden hauptsächlich Baumaterialien transportiert.
- ab dem 13ten Jahrhundert ist Wolfratshausen Sitz des Landgerichts
- 1632 - während des Dreißigjährigen Kriegs - brachen die Schweden in Wolfrathausen ein, steckten viele Gebäude (u.a. die Kirche) in Brand und töteten zahlreiche Bürger
- 1634 brachten spanische Soldaten die Pest nach Wolfratshausen, durch die wieder zahlreiche Einwohner starben
- Am 7. April 1734 zerstörte die Explosion von mehr als 17 Tonnen Pulver nach einem Blitzeinschlag in den Pulverturm die Burg
- die Floßfahrt erreichte 1848 ihren Höhepunkt mit jährlich ca. 5800 Flößen.
- 1853 erlebte Wolfratshausen das größte Hochwasser seiner Geschichte
- Am 27. Juli 1891 nahm die Isartalbahn ihren Betrieb auf und beförderte Personen und Fracht von und nach München
- 1894 hielt die Elektrizität durch den Umbau der alten Kastenmühle in ein Wasserkraftwerk Einzug
- 1937 wurde im Staatsforst Wolfratshausen mit dem Bau von Munitionsfabriken und den Unterkünften für deutsche Arbeiter und ausländische Zwangsarbeiter begonnen. Nach dem Krieg entstand aus einem dieser Lager der Ortsteil Waldram (ehem. Föhrenwald). Auf dem weitläufigen Gelände im Staatsforst entstand im Laufe der Jahre die Stadt Geretsried (Gerolzried).
- Bis auf eine Brückensprengung blieb Wolfratshausen in beiden Weltkriegen von schwerwiegenden Schäden verschont.
- Am 25. Januar 1946 wurde bei den ersten Kommunalwahl, demokratisch eine Gemeindeverwaltung gewählt.
- 1961 wurde die bisherige Marktgemeinde zur Stadt erhoben.
- 1972 entstand im Zuge der Gebietsreform aus den früheren Landkreisen Bad Tölz und Wolfratshausen der Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen.
- Das Wolfratshausener Frühstück fand im Januar 2002 bei Edmund Stoiber zu Hause statt.
Politik
Folgende Fraktionen bilden den Stadtrat (2003):
- CSU [1], gegründet 1945, 11 Stadträte
- SPD [2], gegründet 1907, 7 Stadträte
- Bündnis 90/Die Grünen [3], gegründet 1983, 2 Stadträte
- Bürgervereinigung-Wolfratshausen [4], gegründet 1995, 2 Stadträte
- Freie Wähler [5], gegründet 1919, 2 Stadträte
Das Amt des Bürgermeisters wird seit längerem von der SPD ausgefüllt. Und das obwohl der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) seinen Wohnsitz in Wolfratshausen hat.
Bei der letzten Bundestagswahl am 18.09.2005 gaben 10541 Wolfratshauser ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 80,17 % entspricht. Stärkste Partei war die CSU mit 50,97 %. Bei den letzten Landtagswahlen am 21.09.2003 lag die Wahlbeteiligung bei 65,6 %. Die meisten Stimmen erhielt dabei die CSU (64,6%). Die Europawahlen sind in Wolfratshausen wohl nicht sehr populär. Die Wahl-beteiligung am 13.06.2004 lag bei lediglich 44,1 %. Stärkste Partei wurde auch hier wieder die CSU mit 57,5 %.
Allgemeines zur grossen Politik
- Bundestagswahl 2005 [6]
Details sind über die Landratämter zu erfahren. Wahlkreis 225 [7] [8]
Religion
67,8 % der Bevölkerung von Wolfratshausen sind katholisch und 21,3 % evangelisch (Stand lt. letzter Volkszählung vom 25.05.1987).
Demografie
Am 31. Dezember 2003 lebten 17118 Personen in Wolfratshausen, davon 8284 männlich und 8834 weiblich. Bei den Altergruppen stellen die 50 bis 65-jährigen den größten Anteil (19,8%) und die 15 bis 18-jährigen den kleinsten Anteil (2,9%). Im Jahr 2003 wurden 160 Kinder in Wolfratshausen geboren und 114 Einwohner verstarben. Im selben Jahr zogen 1220 Personen zu und 1196 weg. Nach der letzten amtlichen Volkszählung vom 25. Mai 1987 lag der Ausländeranteil bei 3,9 Prozent.
Wirtschaft
Größter Arbeitgeber in Wolfratshausen ist die Firma Burgmann Industries GmbH & Co.KG [9] mit mehr als 900 Arbeitnehmern. Sie wurde von Feodor Burgmann 1884 in Dresden unter dem Namen Burgmann Dichtungswerke gegründet. Die Säule des Geschäfts bildet die Herstellung und der Vertrieb von Gleitringdichtungen.
Partnerschaften
- Iruma Japan [10]
- Barbezieux Frankreich
- Flottendienstboot Oste [11]
Kultur, Sehenswürdigkeiten & Freizeit
Bauwerke
- Pfarrkirche "St.Andreas" (erbaut 1484)
- Das Schwankl Eck
- Altstadt (jetzt verkehrsberuhigter Einbahnstraßenverkehr)
Museen
Ausflugsziele
- Freizeitpark Märchenwald im Isartal
- Floßfahrten auf Isar und Loisach: [12] und [13]
- Burg: Auch wenn nur mehr ein Gedenkstein und einige Tuffsteinreste an die Burg erinnern kann man doch die Ausmaße erahnen. 1734 wurde die Burg durch eine Explosion des Pulverturms aufgrund Blitzschlag zerstört.
- Eine Wanderung durch den Bergwald eröffnet malerische Blicke auf das gesamte Stadtgebiet und die Gipfel des Karwendel- und Wettersteingebirges vom Wendelstein im Osten bis zur Zugspitze im Süden.
- Radtouren oder Inlineskaten durch das Naturschutzgebiet Isarauen/Pupplinger Au.
- Eine Oase der Ruhe: Der japanische Garten ´Yuko Nihon Teien´, ein Geschenk der japanischen Partnerstadt Iruma.
- Besuch der Landeshauptstadt München: 30 km entfernt, mit S-Bahn (S7) (Fahrplan-Online) oder per Auto über die Autobahn (A95) oder die Bundesstraße (B11) bequem zu erreichen. Für Sportler bietet sich auch eine Radtour nach München an.
- Radtour zum Starnberger See (Entfernung ca. 12 km)
Sonstiges
- Jugendhaus "La Vida" [14]
Verkehr
Die Bundesstrasse (B11) führt durch Wolfratshausen hindurch und belastet insbesondere die Altstadt mit hohem Verkehrsaufkommen. Zur Entzerrung des Verkehrs und Unterstützung des Altstadt-Einzelhandels darf die Altstadt seit dem 13. August 2005, im Zuge einer einjährigen Testphase, nur mehr Richtung Süden befahren werden. Der Nordverkehr wird über die Bahnhofstrasse umgeleitet.
Die Autobahn München-Garmisch (A95) führt nahe an Wolfratshausen vorbei. Die Bayerische Landeshauptstadt München ist so in ca. 20 Minuten zu erreichen und die Skigebiete der Alpen in ca. 1 bis 1,5 Stunden. Die Autobahn München Salzburg (A8) ist über Sauerlach in ca. 20 Minuten erreichbar.
Wolfratshausen ist Endstation der S-Bahn-Linie S7. Der Münchner Hauptbahnhof wird in ca. 40 Minuten erreicht, der Franz Josef Strauß Flughafen in ca. 90 Minuten. Der Bahnhof wird außerdem für den Güterverkehr verwendet, insbesondere von der Firma Tyzcka, einem in Geretsried ansässigen Unternehmen für Flüssiggasherstellung und Energieversorgung. Der Wolfratshauser Bahnhof stellt auch einen zentralen Busbahnhof für das Umland dar. Neben Buslinien des Regionalverkehr Oberbayern, die Anbindungen zu den einzelnen Ortsteilen und umliegenden Gemeinden herstellen, verkehren von hier auch erdgasbetriebene Stadtbuslinien.
Im Jahr 2003 ereigneten sich in Wolfratshausen 99 Straßenverkehrsunfälle ohne Personenschaden und 75 mit Personenschaden. Dabei verletzten sich 94 Personen (glücklicherweise waren keine Todesopfer zu verzeichnen).
Persönlichkeiten
- Dr. Edmund Stoiber
Ministerpräsident des Freistaates Bayern seit dem 28.05.1993
(Märtyrer) Auf einer Wallfahrt nach Rom kam der Überlieferung nach Conrad Nantvin 1286 nach Wolfratshausen. Der dortige Pfleger Gantner war scharf auf sein Geld und ließ ihn in den Kerker und dann ins Feuer werfen. Am Ort des Martyriums im nach ihm benannten Ortsteil Nantwein ereigneten sich bald schon Wunder, Pilger strömten herbei, eine Wallfahrtskirche wurde zu Ehren des Märtyrers erbaut. Nantweins Hirnschale und seine Pilgerflasche werden als Reliquien verehrt. Detaillierte Informationen --> [[15]]
Goethe war zwar kein Wolfratshauser aber zumindest rastete er während seiner Italienreise am 7. September 1786 im Wolfratshauser Postbräu und wechselte dort auch seine Pferde.
(Richter und Landpfleger 1529) Sein Portrait schmückte den alten 50 DM-Schein
(Zeichner, Lithograph und Maler)
(Schriftsteller und Dichter)
(Porträtist und Kunstmaler)
(Maler) Seine Fresken schmücken die evangelische Kirche.
Literatur
- Zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt wurde das Heimatbuch ([16]) herausgegeben. Es ist ein umfassendes Werk über die lange Geschichte Wolfratshausens.
- Illustrierte Wolfratshauser Kriminalgeschichte, von Franz Bäumler und Marianne Balder
- Kirchen und Kapellen der Pfarrei Wolfratshausen, von C.Gantner
- Pfarrkirche Wolfratshausen, von Norbert Lieb
- Sagen und Legenden um das Fünfseenland und Wolfratshausen, von Gisela Schinzel-Penth
- Chronik der Stadt Wolfratshausen, von Quirin Beer
- Der Haderbräu in Wolfratshausen, von Cornelia Baumann-Oelwein
Medien
- In Wolfratshausen erscheint als Tageszeitung der Isar-Loisach Bote (Heimatausgabe des Münchner Merkurs) --> aktuelle Heimatnachrichten online: [17]
- Das bekannteste Anzeigenblatt dürfte wohl der Isar-Kurier sein --> aktuelle Ausgabe online: [18]