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Lea Rosh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lea Rosh (* 1. Oktober 1936 in Berlin; eigentlich Edith Renate Ursula Rohs), ist eine deutsche Fernsehjournalistin und Publizistin.

Sie studierte Geschichte, Soziologie und Publizistik. In den 70er Jahren begann sie beim Norddeutschen Rundfunk, entwickelte das Magazin "Frauenforum" und wechselte dann zum ZDF-Studio nach Berlin. Dort moderierte sie "Kennzeichen D" und die Talksendung "III nach Neun".

Ursprünglich protestantisch getauft, trat sie aus der Kirche aus und änderte ihren Namen. Berichte über ihre Namensänderung zu einem jüdisch klingenden Namen versuchte sie zunächst gerichtlich zu verbieten, verlor ihre Klage jedoch. In Zeitungsberichten bestreitet sie die Namensänderungen gleichwohl noch in Gegendarstellungen.

Trotz ihrer nicht-jüdischen Herkunft machte es sich Rosh 1988 zur Lebensaufgabe, in Berlin durch eine zentrale Gedenkstätte, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, an die Ermordung der europäischen Juden im Laufe der Geschichte zu erinnern. Das Buch zum Film "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" (1990) brachte ihr gemeinsam mit dem Stuttgarter Historiker Eberhard Jäckel den Geschwister-Scholl-Preis.

Sie ist Mitglied der SPD und Vizevorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie Vorsitzende des gleichnamigen Förderkreises.

Kritiker wie Henryk Broder werfen ihr Wichtigtuerei, Geschmacklosigkeit und Profilierungssucht, ja sogar "Gesinnungsterror" vor. Rafael Seligmann nennt sie im Stern-Interview eine "Holocaust-Kassandra". Im Hinblick auf das Denkmal sorgte sie im Sommer 2003 für einen Eklat, als sie ohne weitere Rücksprachen die Firma Degussa vom Bau des Denkmals ausschloss, weil diese Firma während des Nazireiches auch das Giftgas Zyklon B geliefert hatte. Viele Kritiker - darunter zahlreiche Juden und selbst der Architekt des Mahnmales, Peter Eisenmann - warfen ihr vor, dies nur aufgrund "moralischer Eitelkeit" getan zu haben und brachten vor, dass gerade Degussa ihre Vergangenheit vorbildlich aufgearbeitet habe.

Ende 2003 hat die Berliner Zeitschrift Tip sie zur peinlichsten Berlinerin gewählt; eine Auszeichnung, die vor ihr Partygirl Ariane Sommer und CDU-Mann Frank Steffel erhielt.