Zum Inhalt springen

Condor Flugdienst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Dezember 2011 um 23:52 Uhr durch Eldaron (Diskussion | Beiträge) (Änderung 97507563 von 88.76.111.210 wurde rückgängig gemacht. // Glaskugelei). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Condor
Logo der Condor
Boeing 757-300 der Condor
IATA-Code: DE
ICAO-Code: CFG
Rufzeichen: CONDOR
Gründung: 1955
Sitz: Kelsterbach, DeutschlandFlagge Deutschlands mit drei horizontalen Streifen in Schwarz, Rot und Gold DeutschlandKoordinaten: 50° 2′ 58,6″ N, 8° 32′ 36,6″ O
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Frankfurt am Main
Unternehmensform: GmbH
Leitung: Ralf Teckentrup
Fluggastaufkommen: 7,5 Mio. (2007)
Vielfliegerprogramm: Miles & More
Flottenstärke: 36 (+ 2 Bestellungen)
Ziele: National und international

Condor (eigentlich Condor Flugdienst GmbH) ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Kelsterbach und Heimatbasis auf dem Flughafen Frankfurt am Main.

Geschichte

Die ersten Jahre ab 1955

Eine Briefmarke zeigt eine Fokker F-27 der Condor aus dem Jahr 1955

Am 21. Dezember 1955 wurde die „Deutsche Flugdienst GmbH“ von den vier Gesellschaftern Norddeutscher Lloyd (27,75 %), Hamburg-Amerika-Linie (27,7 %), Deutsche Lufthansa (26 %) und Deutsche Bundesbahn (18,5 %) gegründet. Der Heimatflughafen ist seitdem Frankfurt am Main. Die Flotte bestand zunächst aus drei zweimotorigen Propellerflugzeugen des englischen Typs Vickers Viking mit je 36 Sitzen. Am 29. März 1956 begann der touristische Flugbetrieb des Unternehmens mit einem Pilgerflug ins „Heilige Land“. Schon im ersten Betriebsjahr standen Mallorca sowie die Kanareninsel Teneriffa auf dem Flugprogramm. 1959 übernahm die Deutsche Lufthansa AG 95,5 Prozent des Kapitals der Deutschen Flugdienst.

Die Deutsche Flugdienst GmbH übernahm 1961 die 1957 gegründete „Condor-Luftreederei“ des Oetker-Konzerns und nannte sich ab 1. November 1961 „Condor Flugdienst GmbH“. So kehrte ein traditionsreicher Name in die Lufthansa-Familie zurück: 1927 wurde als eine Lufthansa-Tochtergesellschaft die Syndicato Condor Ltda. in Brasilien gegründet und flog seit 1941 als Servicos Aéreos Condor. 1942 fiel das Eigentum an Brasilien und der Nachfolger (Servicos Aereos Cruzeiro do Sul Ltda.) ging später an Varig. Bei der heutigen Condor handelt es sich also nicht um eine Rechtsnachfolgerin der Syndicato Condor Ltda., jedoch erinnert der Name Condor an diese Pionierzeit der deutschen Verkehrsluftfahrt.

Condor im Zeitalter der Jets

Die Condor Flugdienst GmbH hatte 1962 an der gesamten deutschen Flugtouristik einen Anteil von 63,3 Prozent. Rund 32.000 Passagiere wurden in diesem Jahr befördert – Mallorca war mit 18.400 Passagieren der Spitzenreiter. 1966 führten die ersten Langstreckenflüge nach Thailand, Sri Lanka, Kenia und in die Dominikanische Republik.

1964 bestand die Condor-Flotte aus vier Vickers Viscount. Ein Jahr später wurde die erste Boeing 727-100 der Lufthansa übernommen, bis 1970 kam eine zweite Maschine gleichen Typs hinzu. Als Lufthansa um 1970 begann, ihre Boeing 707-330B durch andere Muster zu ersetzen, erhielt auch Condor ein Flugzeug dieses Typs. Kontinuierlich wurde die Flotte bis 1968 auf Jets umgestellt.[1][2]

Als erste Ferienfluggesellschaft der Welt setzte Condor Flugdienst 1971 eine Boeing 747-200 ein, den „Jumbo“. Mit einem Umsatz von 291 Millionen DM lag Condor Flugdienst 1973 weltweit an der Spitze der Ferienfluggesellschaften. Vorübergehend kamen während der Sommersaison 1971 drei Boeing 737-100 der Lufthansa zu Condor.[1] Die Flotte setzte sich 1973 zusammen aus insgesamt 11 Boeing-Flugzeugen: Drei Boeing 747, zwei Boeing 707 und sieben Boeing 727. Im Rahmen der Ölkrise wurden die zwei Boeing 747 später durch Flugzeuge des Typs McDonnell Douglas DC-10-30 ersetzt, die bis Ende der 1990er Jahre als größtes Flugzeugmuster in der Flotte verblieben.

Eine Boeing 747-400 in Condor-Lackierung
Ein Airbus A310-200 der Condor

Ab 1981 wurden insgesamt fünf Boeing 737-200 eingeflottet, später auch Flugzeuge des Typs Boeing 737-300. Zwischen 1993 und 1996 war wieder eine Boeing 747 in den Farben der Condor im Einsatz, eine 747-400 mit dem Kennzeichen D-ABTD[3], die allerdings keine Condor Flüge durchführte, sondern für Lufthansa nach Taiwan flog. Zu der Zeit war es durch ein Gesetz der Volksrepublik China Fluggesellschaften, die Taiwan anflogen untersagt, auch die Volksrepublik China anzufliegen. Condor Flugdienst kaufte die Südflug GmbH, die seitdem eine Tochter der Condor Flugdienst ist.

Im Sommer 1985 gehörte für kurze Zeit auch eine geleaste Douglas DC-8 zur Flotte.

Die geplante Tochter InterCondor

Einher mit der Abwicklung der DDR-Fluggesellschaft Interflug im Jahr 1990 gingen Planungen, eine gemeinsame Tochterfirma InterCondor zu gründen, an der sowohl Interflug als auch die Condor mit jeweils 50% beteiligt gewesen wären. Im Frühling des Jahres wurden bereits die nötigen Verträge unterzeichnet. Man rechnete für das Ostberlin-Geschäft mit einem Potenzial von 1,6 Millionen Fluggästen pro Jahr. Entsprechendes Werbematerial war bereits publiziert worden[4][5] Zunächst sollte eine Boeing 757-230 der Condor mit 210 Sitzplätzen und einer Reichweite von 5700 Kilometern geleast werden, später weitere Boeing 737.[6] Bedingt durch die inzwischen erfolgte Wiedervereinigung und geänderte Rahmenbedingungen wurde das Vorhaben letztlich nicht verwirklicht.

Entwicklung seit 1990

Condor Flugdienst führte 1991 mit der Condor Comfort Class als erste Ferienfluggesellschaft eine Business Class ein. Im Herbst 1992 wurde die Tochter Südflug komplett in die Condor Flugdienst integriert. 1995 weitete Condor ihre Beteiligungen aus. Inzwischen gehören die alpha Holding GmbH (30 Prozent), die Kreutzer Touristik GmbH (37,5 Prozent), die Fischer Reisen GmbH (100 Prozent) und mit 10 Prozent die Öger Tours GmbH zum Condor-Touristik-Verbund. Condor Flugdienst übernahm außerdem den vom Lufthansa-Konzern bis dahin gehaltenen 50 Prozent an der zur übrigen Hälfte Turkish Airlines gehörenden Charterlinie SunExpress. Der amerikanische Maler James Rizzi gestaltete 1996 zum 40-jährigen Firmenjubiläum eine Boeing 757 zum fliegenden Kunstwerk, den „Rizzi Bird“. Die Condor Flugdienst GmbH wurde mit zwölf Festbestellungen Erstkunde für die Boeing 757-300. 1997 gehörte die Condor Flugdienst GmbH zur C&N Touristic AG (heute Thomas Cook AG).

Die Condor Berlin (CIB)

Hybridlackierung mit Condor-Farben und -Logo, aber Thomas-Cook-Schriftzug
Eine weitere Variante mit Condor-Schriftzug und -Farben, aber Thomas-Cook-Logo

Anfang des Jahres 1998 gründete Condor Flugdienst die „Condor Berlin GmbH“, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft mit Sitz in Berlin-Schönefeld. Diese besitzt den ICAO-Code CIB. Die Condor Berlin bedient mit Flugzeugen des Typs Airbus A320-200 Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke.

Entwicklung seit 2002

Thomas Cook wurde 2002 zur ersten durchgängig internationalen Touristikmarke. Aus Condor Flugdienst wurde die neue Marke „Thomas Cook powered by Condor“. In Deutschland erhielten die Flugzeuge von Condor und Condor Berlin nach und nach das neue Thomas-Cook-Design. Auf dem Rumpf der Maschinen steht seitdem der Schriftzug „Thomas Cook“, auf dem Leitwerk das Thomas-Cook-Logo. Die Hauptfarbe gelb wurde durch blau ersetzt. Im Juni 2002 startete das erste von insgesamt fünfzig Condor-Flugzeugen in der neuen Lackierung. 2003 wurde die Condor-Flotte um zwölf Boeing 757-200 reduziert, um Überkapazitäten im Markt abzubauen. Ab Mai 2004 flog die Fluggesellschaft der Thomas Cook AG in Deutschland wieder unter dem Markennamen Condor Flugdienst, da der Name Thomas Cook von den Deutschen aufgrund des schwächeren Bekanntheitsgrads nicht angenommen worden war und dies zu starken Einbußen in den Passagierzahlen führte. Bei der Lackierung wurde lediglich der Thomas-Cook-Schriftzug in „Condor“ umlackiert, das Thomas-Cook-Logo am Leitwerk blieb ebenso wie die Hauptfarbe blau. Condor Berlin kaufte 2005 einen weiteren Airbus A320 und betrieb nun eine Flotte von 13 Flugzeugen dieses Typs. 2006 folgte ein weiterer Airbus A320, außerdem starteten Condor und Germanwings eine Partnerschaft.

Am 22. Dezember 2006 unterzeichneten die Deutsche Lufthansa AG und die KarstadtQuelle AG eine Absichtserklärung, wonach der Lufthansa-Konzern sich bereit erklärte, seinen Anteil von 50 Prozent an Thomas Cook an die KarstadtQuelle AG zu einem Kaufpreis in Höhe von rund 800 Millionen Euro zu übereignen.[7] Zugleich wurde vereinbart, den direkten Kapitalanteil des Lufthansa-Konzerns an Condor von 10 auf 24,9 Prozent aufzustocken und dem Lufthansa-Konzern zudem die Anteile der Condor an der türkischen Charterfluggesellschaft Sun Express zu übertragen. Lufthansas indirekter Kapitalanteil an der Condor von 45 Prozent ging mit dem Verkauf ihrer Thomas-Cook-Anteile komplett an KarstadtQuelle über. Insgesamt reduzierte die Deutsche Lufthansa somit ihren Kapitalanteil an der Condor um 30,1 Prozentpunkte. KarstadtQuelle erhielt die Option, nach Ablauf von zwei Jahren nach Schließung des Kaufvertrags den Anteil des Lufthansa-Konzerns an Condor von 24,9 Prozent zu übernehmen (Call-Option). Im Gegenzug erhielt der Lufthansa-Konzern eine Put-Option auf den Kapitalanteil der KarstadtQuelle AG (75,1 Prozent). Für den Fall, dass beide Unternehmen ihre Optionen nicht nutzen, wurde dem Lufthansa-Konzern ein Vorkaufsrecht auf die Thomas-Cook-Anteile an Condor zugestanden.[8] Mit dieser Anteilsregelung sollten die Start- und Landerechte (Slots) von Condor auch außerhalb Europas insbesondere für den Lufthansa-Konzern gesichert und ein Aufkaufen durch ausländische Investoren zunächst vermieden werden.

Gegenwart

Ein Airbus A320-200 der Condor Berlin in Retrolackierung der 60er-Jahre
Der Benutzer WhisperToMe wünscht sich an dieser Stelle ein Bild.

Motiv: Hauptquartier

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
Bitte als 1. Parameter entweder egal, hier oder Koordinaten angeben. Weitere Infos siehe Vorlage:Bilderwunsch/Doku. Falls du Fragen hast, stelle diese bitte auf Wikipedia:Bilderwünsche. BW

Im September 2007 gab Air Berlin bekannt, den Anteil von Thomas Cook übernehmen zu wollen. Der Kaufpreis sollte durch die Ausgabe neuer Air-Berlin-Aktien (Anteil der Thomas Cook an Air Berlin dann 29,99%) und in bar erfolgen und insgesamt 500 Mio. Euro betragen, wobei die Transaktion bis zum 10. Februar 2009 abgeschlossen sein sollte. Der Anteil der Lufthansa von 24,9 Prozent, auf den Thomas Cook eine Call-Option hatte, sollte dann im Februar 2010 an Air Berlin übergeben werden. Die wechselseitigen Beteiligungen wurden am 5. Oktober 2007 beim Bundeskartellamt zur Genehmigung vorgelegt. Das Bundeskartellamt hatte von Anfang an erhebliche Bedenken und verlängerte die Prüfungsfrist mehrfach. Am 11. Juli 2008 zogen Air Berlin und Thomas Cook den Antrag auf Fusion beim Bundeskartellamt aufgrund der „erheblich veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ zurück.

Daraufhin wurde versucht, die Condor in eine gemeinsame Fluglinie mit der Germanwings und TUIfly einzubringen. Die Verhandlungen scheiterten jedoch Ende September 2008. Laut Thomas Cook wird es nun keine weiteren Bemühungen um eine Fusion geben.[9]

Thomas Cook kündigte am 9. Februar 2009 an, die restlichen Condor-Anteile von 24,9 Prozent für 77 Mio. Euro von der Lufthansa übernehmen zu wollen.[10][11] Dieser Schritt wurde im 1. Quartal 2009 vollzogen, seither hält die Lufthansa keine Anteile mehr an Condor.[12]

Im Jahr 2012 wird die Condor Flugdienst ihren Sitz von Kelsterbach in den neuen Frankfurter Stadtteil Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen verlegen.[13]

Streckennetz

Das Streckennetz der Condor umfasst im Sommerflugplan 2011 insgesamt 27 Kurz- und Mittelstreckenziele sowie 29 Langstreckendestinationen.[14] Angeflogen werden hauptsächlich Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer, in Nordamerika und der Karibik.

Kurz- und Mittelstrecke

Die Kurz- und Mittelstreckenflüge der Condor werden mit Airbus A320-200 und Boeing 757-300 durchgeführt und starten derzeit in Berlin-Schönefeld, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Hamburg, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, München, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt und Stuttgart. Die Flugzeuge verfügen über die beiden Beförderungsklassen Economy und Premium Economy.

Angeflogene Destinationen sind im Sommerflugplan 2011 Agadir, Antalya, Arrecife, Burgas, Chania, Dalaman, Djerba, Funchal, Hammamet, Heraklion, Hurghada, Ibiza, Jerez de la Frontera, Korfu, Kos, Larnaka, Las Palmas, Málaga, Marsa Alam, Palma de Mallorca, Rhodos, Santorin, Scharm El-Scheich, Split, Santa Cruz de la Palma und Teneriffa.[14] Meist angeflogenes Ziel ist Palma de Mallorca, das von mehreren Flughäfen aus täglich bedient wird.

Langstrecke

Die Langstreckenflüge der Condor starten, mit Ausnahme einer Nonstop-Verbindung von Wien nach Punta Cana, ausschließlich in Frankfurt am Main und werden mit Boeing 767-300ER durchgeführt. Diese verfügen über die drei Beförderungsklassen Economy, Premium Economy und Comfort.

Angeflogene Destinationen sind im Sommerflugplan 2011 Anchorage, Barbados, Calgary, Cancun, Fairbanks, Fort Lauderdale, Halifax, Havanna, Holguin, Kilimanjaro, Las Vegas, Mahé, Malé, Mauritius, Montego Bay, Mombasa, Panama City, Phuket, Puerto Plata, Punta Cana, Recife, Salvador da Bahia, San José, Sansibar, Seattle, Santo Domingo, Tobago, Vancouver, Varadero und Whitehorse.[14] Alle Ziele werden mindestens einmal wöchentlich angeflogen, die meistfrequentierte Destination ist Punta Cana mit fünf Verbindungen in der Woche. Condor ist die einzige Fluggesellschaft, die eine Direktverbindung aus Deutschland nach Las Vegas anbietet.

Des Weiteren unterhält Condor Kooperationsvereinbarungen mit Gol Transportes Aéreos in Brasilien sowie Alaska Airlines und Air North in Kanada. Diese bieten von einigen Zielflughäfen der Condor-Langstrecken Umsteigeverbindungen zu weiteren Destinationen an, beispielsweise nach Rio de Janeiro und San Diego.[14] Eine Zusammenarbeit mit Mexicana wurde infolge deren Insolvenz eingestellt.

Flotte

Ein Airbus A320-200 der Condor Berlin
Eine Boeing 757-300 der Condor in der Sonderlackierung Willi
Eine Boeing 767-300ER der Condor

Mit Stand November 2011 besteht die Flotte der Condor aus 36 Flugzeugen[15][16] mit einem Durchschnittsalter von 14,2 Jahren[17]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt[18] Anmerkungen Sitzplätze[19]
Airbus A320-200 12 Erste Auslieferung 17. Februar 1998; betrieben durch Condor Berlin 174
Boeing 757-300 13 Erste Auslieferung 10. März 1999; alle mit Winglets nachgerüstet 265
Boeing 767-300ER 11 2 Erste Auslieferung 30. Juli 1991; alle mit Winglets nachgerüstet
bestellte werden von Alitalia (im Leasing von GECAS) übernommen[20]
270
Gesamt 36 2

Während die Airbus A320-200 und Boeing 757-300 in einer Einklassenkonfiguration nur über Sitze der Economy Class verfügen, werden in den Langstreckenmaschinen vom Typ Boeing 767-300ER drei verschiedene Beförderungsklassen angeboten[21]: Neben der Economy Class gibt es hier eine Premium Economy Class, die über einen erhöhten Sitzabstand von 91,4 cm verfügt. Die hochwertigste Kabinenkategorie in den Boeing 767 ist die Comfort Class, die 119,4 cm Sitzabstand und einen exklusiven Service bietet.

Wie bei einigen anderen Fluglinien auch können die Passagiere in einigen Flugzeugtypen an Bord Start und Landung auf Bildschirmen verfolgen. Die Bilder kommen hierbei von einer unterhalb rechts vom Radom installierten Kamera. Die Boeing Flugzeuge von Condor wurden über Lufthansa bestellt, deshalb haben sie den Kunden-Code 30, wie bei Lufthansa (z.B. Boeing 757-330). Condor ist Erstabnehmer der Boeing 757-Baureihe 757-300, die seit März 1999 für das Unternehmen im Einsatz ist. Seit März 2006 fliegt Condor eine einzigartig gestaltete Boeing 757-300 (D-ABON) mit dem Namen „Willi“, benannt nach Wilfried Meyer, der 30 Jahre lang das Gesicht der Condor entscheidend prägte. Highlights sind die überlebensgroße Fliege auf dem Leitwerk, das Motto „Wir lieben Fliegen“ sowie die bunten Herzen. Anlass dafür war das 50-jährige Jubiläum von Condor.

In den Jahren 2009 und 2010 wurden alle Boeing 757 und Boeing 767 der Condor mit Blended Winglets nachgerüstet, durch die der Kerosinverbrauch um etwa 4 % gesenkt werden kann. Die Umrüstungen wurden von Ameco Beijing und Finnair Technical Services durchgeführt.[22][23] Bemerkenswert hierbei ist, dass die Winglets das bis zur Umbenennung in Thomas Cook und seither nicht mehr genutzte Condor-Logo tragen,[24] das seitdem auch anderweitig im Außenauftritt wieder verwendet wird.

In einer weltweiten Studie der Organisation „atmosfair“ ist Condor eine der umweltfreundlichsten Fluggesellschaften weltweit. Bei einer Auflistung der 100 umweltfreundlichsten Fluggesellschaften weltweit liegt Condor auf Platz zwei, vor Lufthansa auf Platz 30 (Langstrecke), bzw. Platz 59 (Kurzstrecke).[25]

Im Dezember 2010 wurde entschieden die Kurz- und Mittelstrecken-Flotte auf Maschinen vom Typ Airbus A320neo und A321 zu vereinheitlichen. Die Maschinen sollen zwischen 2012 und 2017 in den Dienst gestellt werden, bisher erfolgte jedoch nur eine Absichtserklärung und keine Festbestellung. Die Anzahl der eingesetzten neuen Maschinen soll sich erhöhen, um die geringere Sitzplatzanzahl beim A321 im Vergleich zur auszuflottenden Boeing B757-300 aufzufangen.[26]

Technik

Bereits seit 1998 verfügt die Condor Berlin über einen eigenen Technikbetrieb für die Wartung ihrer A320-Flotte, die Condor Berlin GmbH am Flughafen Berlin-Schönefeld. Seit 11. November 2008 werden auch die Flugzeuge des Typs Boeing 757 und 767 in Eigenregie gewartet. Dies geschieht durch die Condor Technik GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Condor Flugdienst GmbH. Angesiedelt ist das Unternehmen in Frankfurt, wo zunächst 100 Mitarbeiter tätig sind. Später sollen 60 weitere Stellen geschaffen werden. Zum 9. August 2010 wurden erstmals drei Auszubildende zum Fluggerätemechaniker eingestellt.[27][28][29] Zuvor wurden die Boeing-Flugzeuge der Condor von der Lufthansa Technik gewartet.

Zwischenfälle

In ihrer Geschichte verzeichnet Condor bisher drei Unglücke mit Todesopfern:

  • Am 31. Juli 1960 fielen beim Anflug auf den Flughafen Rimini nacheinander beide Motoren einer Convair CV 240 mit der Kennung D-BELU und 30 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern an Bord aus. Bei der anschließenden Notlandung einen Kilometer vor Beginn der Landebahn kam einer der Passagiere ums Leben.[30]
  • Am 20. Juli 1970 kollidierte eine Boeing 737-100 der Condor mit der Kennung D-ABEL nahe dem spanischen Tarragona im Flug mit einer Piper PA-28, wobei alle drei Insassen der Piper ums Leben kamen.[31]
  • Am 2. Januar 1988 um 19:18 Uhr kollidierte eine Boeing 737-200 mit der Kennung D-ABHD beim Anflug auf den Flughafen Izmir mit einem Berg nahe Seferihisar, nachdem es Missverständnisse bezüglich des Instrumentenlandesystems gab. Die Maschine zerbrach in mehrere Teile und brannte aus. Keiner der elf Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord überlebte das Unglück.[32]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Berlin-Spotter.de Artikel zur Geschichte der Condor (Stand 29. November 2008)
  2. Stauch, Günther: Das große Buch der Lufthansa, GeraMond-Verlag München 2003
  3. Airfleet.de Daten zur 747-400 (Reg. D-ABTD) bei Condor (Stand: 17. Januar 2009)
  4. Postkarte: InterCondor (Boeing 757-230 in neuer InterCondor-Lackierung), vermutlich 1990 veröffentlicht.
  5. flugzeug-fotos.de (Abbildung der InterCondor-Postkarte)
  6. Inter Condor: Das Kind von Interflug und Condor in: Die Zeit vom 15. Juni 1990, Nr. 25;
    Online-Version des Artikels auf Zeit.de (Stand: 28. November 2008, 18:50)
  7. 4investors.de: Markt-Kommentar
  8. finanztreff.de: Karstadt kann Lufthansa-Anteile an Condor nach zwei Jahren kaufen
  9. Tagesschau.de: Vorlage:Tagesschau Stand: 29. September 2008 10:39 Uhr
  10. Thomas Cook übernimmt Condor vollständig von Lufthansa. Aero.de - Luftfahrt-Nachrichten, 31. Januar 2009, abgerufen am 9. Februar 2009..
  11. Neue Heimat für Ferienflieger: Lufthansa stößt Condor ab. auf: Financial Times Deutschland. online, 9. Februar 2009.
  12. Thomas Cook plc – Press Release 2009 Interim Results Announcement (PDF, englisch) 14. Mai 2009
  13. Condor verlegt Sitz nach Gateway Gardens. auf: FAZ.net 7. Mai 2010
  14. a b c d condor.com - Flugplan Sommer 2011 abgerufen am 31. August 2011
  15. ch-aviation.ch – Flotte der Condor (englisch) abgerufen am 16. Dezember 2011
  16. ch-aviation.ch – Flotte der Condor Berlin (englisch) abgerufen am 16. Dezember 2011
  17. airfleets.net - Flottenalter der Condor (englisch) abgerufen am 16. Dezember 2011
  18. airbus.com - Orders & deliveres (englisch) abgerufen am 16. Dezember 2011
  19. Unsere Flotte. condor.com, abgerufen am 31. Oktober 2011.
  20. airliners.de - Condor setzt auf Langstrecke plus Interlining 14. März 2011
  21. Condor.de, Flottenüberblick abgerufen am 3. Dezember 2009
  22. AMECO BEIJING Winglets für Condor-767 in: Aero International, Ausgabe 12/2008, Seite 41; Jahr Top Special Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
  23. Helsingin Sanomat – Finnair seeks partners for aircraft maintenance (englisch) 8. September 2009
  24. Offizielles Promotionbild der Boeing 767 mit Winglets
  25. atomasfair.de - atmosfair airline index
  26. focus.de - Condor erneuert Flotte
  27. Condor baut eigenen Technikbetrieb auf. In: Condor Magazin. Ausgabe 1/2009, S. 17.
  28. Premiere: Condor Technik bildet aus. In: Condor Newsletter. Ausgabe 100, 23. August 2010.
  29. Condor mit eigener Line Maintenance für Boeing-Flotte. auf: airliners.de, 11. November 2008.
  30. aviation-safety.net - Unfallbeschreibung (englisch) abgerufen am 5. März 2011
  31. aviation-safety.net - Unfallbeschreibung (englisch) abgerufen am 5. März 2011
  32. aviation-safety.net - Unfallbeschreibung (englisch) abgerufen am 5. März 2011
Commons: Condor Flugdienst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien