Theodor Hänsch
Theodor Wolfgang Hänsch (* 30. Oktober 1941 in Heidelberg) ist Physiker und Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München. Er gilt als ein Pionier der Laserspektroskopie und wurde im Jahr 2005 zusammen mit zwei Kollegen aus den USA, Roy J. Glauber und John L. Hall, mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Leben
Nach seiner Promotion 1969 in Heidelberg ging Hänsch an die Stanford University, Kalifornien, an der er von 1972 bis 1986 als Professor tätig war. Zu seinen Schülern gehört unter anderem Carl E. Wieman, der 1977 in Stanford promovierte und im Jahr 2001 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde. 1986 wurde Hänsch Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Hänsch war von Anfang an auf dem Gebiet der experimentiellen Laserphysik und Quantenoptik tätig und hat dort herausragende Erfolge in verschiedenen Bereichen errungen.
Zu seinen wichtigsten Forschungsarbeiten zählt der Frequenzkamm, der auf der Grundlage von Interferenzerscheinungen eine Möglichkeit zum sehr exakten Messen der Frequenz elektromagnetischer Wellen (speziell Licht) bietet und beispielsweise für Atomuhren verwendet werden kann. Für die Entwicklung des Frequenzkamms in Verbindung mit seinen übrigen Leistungen in der Laserspektroskopie erhält Hänsch 2005 den Nobelpreis.
Weiter war er Miterfinder des Verfahrens der Laserkühlung, eine Methode, mit der einzelne Atome durch Einstrahlung von Laserlicht bis nahe an den absoluten Nullpunkt abgekühlt werden können. Für wichtige aktuelle Forschungsprojekte, wie den Quantencomputer oder das Bose-Einstein-Kondensat, ist dieses Verfahren unerlässlich. Hänsch entwickelte auch den ersten stufenlos durchstimmbaren monochromatischen Farbstofflaser. Mit diesen Entwicklungen wurden unter anderem die Grundlagen für die exakte Messung der Rydberg-Konstante, der Ladungsradii von Protonen und Neutronen und anderer wichtiger atomarer Größen geschaffen.
Seine vielfältigen Beiträge zur hochauflösenden Laserspektroskopie, insbesondere zur dopplerfreien Laserspektroskopie, sind heute als Standardverfahren anerkannt und weitverbreitet.
Auszeichnungen
- 1973 California Scientist of the Year (Kaliforniens Wissenschaftler des Jahres)
- 1988 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 1989 King Faisal International Prize for Laser Science
- 2000 Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
- 1998 und 2000 Philip Morris Forschungspreis
- 2002 Alfried-Krupp-Wissenschaftspreis
- 2003 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2003 Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 2005 Otto-Hahn-Preis
- 2005 Frederic Ives Medal der Optical Society of America
- 2005 Nobelpreis für Physik, zusammen mit Daniel Schnell und David Wittelsberger
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