Roßleben
Erscheinungsbild
Wappen | Karte |
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Stadtwappen von Roßleben | Deutschlandkarte, Position von Roßleben in Thüringen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Kyffhäuserkreis |
Geographische Lage: | 51° 18' n. B. 11° 26' ö. L. |
Höhe: | 119 m ü. NN |
Fläche: | 33,42 km² |
Flurgröße: | 1291,0 ha |
Landwirtsch. Nutzfläche: | 147,7 ha |
Einwohner: | 6.192 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 185 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 06571 |
Vorwahl: | 034672 |
Kfz-Kennzeichen: | KYF |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 65 061 |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile |
ISO 3166-2: | DE-TH |
UN/LOCODE: | DE RLN |
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadtverwaltung Roßleben Am Weinberg 24 06571 Roßleben |
Website: | www.stadt-rossleben.de |
E-Mail-Adresse: | info@stadt-rossleben.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rainer Heuchel (SPD) |
Ortsbürgermeister Bottendorf: | Gerald Brödel (FWG) |
Ortsbürgermeisterin Schönewerda: | Edeltraut Leimbach |
Sitzverteilung im Stadtrat (20 Sitze) : | CDU: 5 PDS: 3 SPD: 3 FDP: 2 FWG Bott: 3 DG: 2 BBK: 2 |
letzte Stadtratswahl: | 2004 |
letzte Bürgermeisterwahl: | 2000 |
Roßleben ist eine Stadt im thüringischem Kyffhäuserkreis.
Geographie
Geographische Lage
Roßleben liegt im Tal der Unstrut zwischen den Bergrücken des Ziegelrodaer Forsts und der Schmücke.
Gewässer
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Roßleben. Geordnet nach Bundesland, Landkreis und Entfernung.
- in Thüringen
- im Kyffhäuserkreis: Hechendorf (3.0 km), Wiehe (3.9 km), Donndorf (4.6 km), Kloster Donndorf (4.6 km), Langenroda (5.0 km), Garnbach (5.1 km) und Kleinroda (5.8 km)
- in Sachsen-Anhalt
- im Burgenlandkreis: Ziegelroda (4.4 km) und Landgrafroda (5.6 km)
- im Landkreis Merseburg-Querfurt: Wendelstein (3.0 km), Allerstedt (5.7 km) und Memleben (5.9 km)
Verwaltungsgliederung
Die Stadt Roßleben besteht aus folgenden 3 Ortsteilen:
Klima
Roßleben liegt in einem Niederschlagsarmen Gebiet.
- Niederschlagsmenge: Juli/August: rd.54 l/m², November: 25 l/m²
- Jahresmittel 525 l/m²
Geschichte
- 880 - 899 - wird im Kloster Hersfeld das Hersfelder Zehntverzeichnis aufgeschrieben. Hier wird Roßleben erstmals als "Rostenleba" urkundlich erwähnt.
- 1140 - stifteten Graf Ludwig von Wippra und seine Gemahlin Mathilde ein Augustiner Mönchskloster - mit der Andreaskirche. Die Bestätigung durch Papst Innocens II. erfolgte 1142.
- 1177 - sprechen die Quellen von Rusteleva (Erbgut eines Rusto). Der Rote Hof, die heutige evangelische Pfarre, wird hiermit in Zusammenhang gebracht.
- 1250 - wird das Augustinerkloster in ein Zisterzienserinnenkloster umgewandelt.
- 1342 - 1345 - finden die thüringischen Grafenkriege statt, die die Herren von Orlamünde verloren haben. Nach dieser Zeit werden die Grafen von Roßleben nicht mehr erwähnt. Der Wendelstein fällt an die Herren von Witzleben.
- 1549 - beauftragt Heinrich von Witzleben auf Wendelstein, seinen Inspektor Georg Fabricius, im Roßlebener Kloster eine Knabenschule einzurichten.
- 1554 - nahm Rektor Isaak Faust mit 40 Jungen den Schulunterricht auf.
- 1597 - viele Einwohner des Ortes werden Opfer der Pest.
- 2. April 1686 - ein Großbrand vernichtet fast das ganze Dorf. 17 Gebäude überstanden den Brand. Darunter waren die Klostermühle und die Andreaskirche.
- 14. Mai 1732 - die neuerrichtete Klosterschule nimmt den Lehrbetrieb wieder auf.
- 12. Juni 1770 - ein Großfeuer vernichtet einen großen Teil des Ortes. Die Kirche, die Klosterschule und das Pfarrhaus bleiben jedoch verschont.
- 1851 - die erste Roßlebener Zuckerfabrik entsteht am östlichen Ortsausgang. Später wurde daraus das Dampfsägewerk Meitz bzw. die Schuhfabrik.
- 1895 - die erste Roßlebener Zeitung erscheint.
- seit 1889 - hat Roßleben auch einen eigenen Bahnhof.
- 1857/1858 - eine zweite Zuckerfabrik entsteht zwischen Roßleben und Bottendorf.
- 15. Juni 1903 - beginnt man mit dem Abteufen des Roßlebener Kalischachtes.
- 1905 - zählt man in Roßleben schon 72 selbständige Handwerker.
- 1912 - die Gemeinde baut eine Wasserleitung. Elektrischer Strom, der im Dampfsägewerk in der Wendelsteiner Straße erzeugt wird, sorgt für den wirtschaftlichen Aufschwung.
- 1921 - wird die Zuckerfabrik von einem Großbrand heimgesucht.
- 1926 - die Postkutsche zwischen Roßleben und Wiehe wird durch ein Postauto ersetzt.
- 1927 - das erste Mädchen besucht die Klosterschule.
- 1939 - ein Laugeneinbruch bringt den Kaliabbau bis 1946 zum Erliegen.
- 1962 - 1964 - Gesamtrekonstruktion des Kaliwerkes - Erweiterung der Kapazität - viele Arbeitskräfte ziehen nach Roßleben. Es entstehen über 1000 neue Wohnungen.
- 1976 - bilden Roßleben, Wiehe, Langenroda und Donndorf den Gemeindeverband "Unstruttal", der 1990 aufgelöst wurde.
- Ab 1990 - Reprivatisierung des Volkseigentums, Schließung des Kaliwerkes und aller Industriebetriebe in Roßleben. Neuaufbau der Wirtschaft im Gewerbegebiet.
- 1992/1993 - Lingel-Schuhfabrik wird Bildungszentrum. Die Rekonstruktion der Klosterschule wird abgeschlossen.
- 1994 - das neue Gemeindewappen wird bestätigt.
- 1995 - Roßleben wird erfüllende Gemeinde für Bottendorf und Schönewerda.
- 1996 - Das neue Feuerwehrdepot wird eingeweiht. Wirtschaftsminister Schuster gibt den Auftakt zur Neuerschließung des Kaligeländes.
- 1997 - Erster Rosenmontagsumzug.
- 1999 - Roßleben wird Einheitsgemeinde mit den Ortschaften Bottendorf und Schönewerda. Stadtrechtverleihung am 17. Juni in der Klosterschule.
- 2000 - Zusammenführung der Verwaltung zu einem Bereich und Haushaltsplan.
- 2004 - Die Klosterschule Roßleben feiert ihr 450. Jubiläum im Rahmen einer großen Festveranstaltung. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird der restaurierte Mittelrisalit feierlich eröffnet und Ministerpräsident Althaus hält eine Rede.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Klosterschule Roßleben eine der ältesten Bildungseinrichtungen Deutschlands.
- Heimathaus Roßleben
- Kupferhütte Bottendorf ländlicher Tourismus zum anfassen.
- Ziele in der näheren Umgebung:
- Klosterruine Memleben ein geschichtsträchtiger Ort der Ottonen.
- Modellbahn Wiehe die zweitgrößte Modellbahn Europas.
- Mühlenkaffee Langenroda ein schönes Kaffee in einer rekonstruierten Bockwindmühle.
- Kloster Donndorf ein Rekonstruierter Gebäudekomplex auf den Ruinen eines Zisterzienserinnenklosters.
- Burg/Festung Wendelstein a.d. Unstrut
- Erlebnistierpark Memleben
- Himmelsscheibe von Nebra die erste uns bekannte konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Der Fundort liegt unweit von Roßleben auf dem Mittelberg. Hier entsteht derzeit ein Informationszentrum.
- Kyffhäuser-Denkmal
- Panoramamuseum das größte Monumental-Rundgemälde Deutschlands.
- Barbarossahöhle die Größte Anhydrit - Gips - Höhle Europas und Ursprung der gleichnamigen Sage.
- Wasserburg Heldrungen eine sehenswerte rekonstruierte Burganlage.
- Burg Querfurt
- Europarosarium Sangerhausen die größte Rosensammlung der Welt.
- Schloß Allstedt
Sport
- SV Kali Roßleben
- Tennisclub Klosterschule Roßleben
- Kegelsportverein
- Karateverein SHO-BU-DO
- Volleyballverein
- Dart-Verein
- Ruderclub Roßleben
- Verein zur Förderung des Wassersports
- Büro für Tourismus und Wassersport Roßleben
- "Blau-Weiß" Bottendorf e.V.
- VfB Schönewerda
Persönlichkeiten
- Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, (1887 bis 1977), Reichsfinanzminister und 1945 "Leitender Minister der geschäftsführenden Reichsregierung" Dönitz, absolvierte in der Klosterschule sein Abitur.
- Peter Graf Yorck von Wartenburg, Mitbegründer des Kreisauer Kreises, Vetter der Gebrüder Berthold und Claus Graf Schenk von Stauffenberg, absolvierte in der Klosterschule sein Abitur (1920 – 1923), nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
- Fünf weitere Absolventen der Klosterschule Roßleben, hingerichtet aufgrund ihres Mitwirkens am Attentat vom 20. Juli 1944
Söhne der Stadt
In Roßleben wurden geboren:
- Fritz Hofmann, (1871 bis 1927), deutscher Leichtathlet, Gewinner der ersten Medaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen
- Hugo Launicke, (1909 bis 1975), Antifaschist und SED-Politiker.
Im Ortsteil Bottendorf wurden geboren:
- Richard Hüttig, (1908 bis 1934), Kommunist, hingerichtet am 14. Juni 1934 in Berlin-Plötzensee
- Johannes Steinhoff, (1913 bis 1994), Jagdflieger-As im zweiten Weltkrieg, Vier-Sterne-General und Inspekteur der Luftwaffe, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses (1971 - 1974)