Wikipedia:Initiative gegen den SOPA
SOPA und seine Folgen
Im Januar 2012 wird das Repräsentantenhaus der USA über den Stop Online Piracy Act (im Folgenden: SOPA) abstimmen. Dieser Gesetzesentwurf sieht unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Rechtsverstößen im Internet die Einrichtung eines Systems zur Internetzensur vor. Die Umsetzung der im SOPA geplanten Maßnahmen würde den Betrieb von Plattformen wie der Wikipedia praktisch unmöglich machen.
Der Stop Online Piracy Act wurde dem Kongress erstmals am 26. Oktober vom Republikanischen Abgeordneten Lamar Smith aus dem Staate Texas vorgelegt. SOPA wird von Interessensverbänden wie der Business Software Alliance geprägt und unterstützt. Kommentatoren beschreiben die um SOPA stattfindenden Diskussionen als Konflikt zwischen den Alten und den Neuen Medien, zwischen Silicon Valley und der Entertainmentindustrie Hollywoods. Auf der Seite des Internets hat sich eine Koalition aus Großkonzernen, Startups, der Open-Source-Bewegung, zivilgesellschaftlichen Initiativen, Bloggern und Usern gegen SOPA gebildet.
Die Electronic Frontier Foundation schreibt zu den im SOPA vorgesehenen Verfahrenswegen:
- Erstens würde das neue Gesetz dem Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten erlauben, Seiten vom Netz zu nehmen und dadurch Firmen von der Geschäftstätigkeit im Internet ausschließen. Laut dem Abschnitt 102 kann der Generalbundesanwalt einen Gerichtsbeschluss beantragen, der Suchmaschienen, DNS-Providern, Servern , Bezahlungsdiensten und Werbevermittlern Geschäftsbeziehungen mit Seiten, die eines Urheberrechtsverstoßes beschuldigt werden zu untersagen.
- Zweitens ermöglicht das Gesetz Firmen eine Zielliste zu erstellen – ein Weg der Missbrauch provoziert. Gemäß dem Abschnitt 103 (Intelligenterweise als „marktbasierter Zugang“ bezeichnet) können Rechteinhaber selbst in Aktion treten und Hinweise direkt an Zahlungdienste – wie Visa, Mastercard und Paypal- senden, mit denen sie die Einstellung aller Auszahlungen an die Website fordern können. Sobald der Hinweis dem Zahlungsdienst zugestellt wurde hat dieser nur 5 Tage Zeit, um zu reagieren. Der Zahlungsdienstleister, und nicht der Rechteinhaber muss daraufhin die betroffene Website informieren. Wenn Visa oder Mastercard – die ohne Zweifel zahlreiche solcher Aufforderungen erhalten werden – diese bearbeitet und die Websiteinhaber schlussendlich entscheiden, ob sie einen Einspruch erheben sollen, werden diese 5 Tage mit Sicherheit vorübergegangen sein und die betroffene Website wird von ihren Einnahmequellen abgeschnitten sein, auch wenn letzendlich kein Urheberrechtsverstoß begangen wurde.
- Drittens erlaubt Abschnitt 104 des SOPA Zahlungsdiensten auch, die Geschäftsbeziehungen zu Websites freiwillig einzustellen – auch wenn keine diesbezügliche Anfrage eingegangen ist. Visa und Mastercard können nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie Zahlungen nicht an eine Website weiterleiten solange sie einen vernünftigen Grund zur Annahme, dass die betreffende Website in Urheberrechtsverstöße irgendeiner Art verstrickt sein könnte. Wie lange werden große Medienkonzerne benötigen, um eine Liste angeblicher Urheberrechtsverstöße zu veröffentlichen und die Zahlungsdienste unter Druck zu setzen, die Auszahlungen einzustellen. Solange die Zahlungsdienste zur Kooperation bereit sind können mögliche Rechteinhaber im Grunde jeden zensieren. Auch wohlmeinende Zahlungsdienste könnten solchen Praktiken nachgeben um eine mögliche Verantwortung zu vermeiden.
- Das Potential für Missbrauch ist offensichtlich – ob es sich um einen grundlagenlosen Anspruch handelt, der einer Überprüfung nicht standhalten würde, oder einen Versuch, einen wachsenden Mitbewerber zu schädigen.
Hierbei handelt es sich nur um einen Teil des SOPA, der sich hauptsächlich mit der Unterbindung von Zahlungen an verdächtige Websites und deren Betreiber befasst. Der SOPA erlaubt auf Verdachtsgrundlage Maßnahmen, die die wirtschaftliche Existenz von Betreibern gefährden. Die Wikimedia Foundation kann sich gegen diese Bedrohung aufgrund ihrer Rücklagen besser als zahlreiche kleinere Projekte verteidigen, die längerfristigen Konsequenzen einer Blockade durch Zahlungsdienste könnten zu nicht abschätzbaren Folgen führen. SOPA würde durch diese leichtfertige Verhängung wirtschaftlicher Sanktionen vor allem kleinere Internetmedien schädigen und dadurch neben der Pluralität des Internets auch die Zahl der im Internet verfügbaren Quellen einschränken.
Die Sperre der betroffenen Websites funktioniert auf 2 Ebenen. Serverbetreiber werden gezwungen, betroffene Websites vom Netz zu nehmen, DNS-Server (die den Aufruf einer Seite mittels der Domain (z.b. www.wikipedia.org ) auflösen, die IP-Adresse des Servers, auf dem die gesuchte Seite liegt ermittelen und IP-Adresse an den Rechner, der die gesuchte Seite aufrufen will weiterleiten, der anschließend mit der Ip-Adresse auf den Server der gesuchten Seite zugreifen kann) werden gezwungen, Anfragen nach betroffenen Seiten nicht mehr zu beantworten, wodurch die betroffene Seite unter ihrer Domain nicht mehr aufgerufen werden kann.
SOPA beinhaltet Verbote der Verlinkung auf Seiten, die einer Rechtsverletzung verdächtigt werden. Es ist ausdrücklich nicht das Verlinken direkt auf möglicherweise rechteverletzendes Material verboten, sondern das Verlinken auf Webseiten, die auf einzelnen Unterseiten möglicherweise Rechteverletzendes Material verbreiten könnten. Dies würde die Wikipedia dazu zwingen, regelmäßig sämtliche Weblinks darauf zu kontrollieren, ob sie auf Seiten verlinken, die auf einzelnen Unterseiten möglicherweise rechteverletzendes Material verbreiten könnten. Sollte dies in auch nur einem einzelnen Fall nicht getan werden könnte die Wikipedia selbst gesperrt werden. (Vgl. dazu die Anmerkungen von Geoff Brigham in der WMF-Fragestunde um 18:51:19 und 19:01:05).
Die Auswirkungen des SOPA auf die Wikipedia werden zurzeit erst erfasst, in Zusammenhang mit der AACS encryption key controversy wird angenommen, dass nicht nur Verlinkungen auf Seiten, die möglicherweise rechteverletzendes Material beinhalten, verboten werden können, sondern auch die Erwähnung der Existenz der Seite, die möglicherweise rechteverletzendes Material veröffentlichte und die Verlinkung auf Websites, die erwähnen, dass die Website, die möglicherweise rechteverletzendes Material veröffentlichte, möglicherweise rechteverletzendes Material veröffentlicht hat, verboten werden können. Möglicherweise wäre Wikipedia verpflichtet, auch die Möglichkeit des Einfügens von Links auf möglicherweise rechteverletzendes Material zu unterbinden, was eine Einschränkung der freien Bearbeitbarkeit des Wikipedia-Contents bedingen würden. Die endgültige Klärung der Folgen von SOPA würde mehrere Jahre dauern, Kommentatoren kritisieren, dass SOPA höchst obskur ist und Einschränkungen des Internets in seiner jetzigen Form ohne Rücksicht auf Kollateralschäden in Kauf nimmt.
Der SOPA erlaubt Zensurmaßnahmen nicht nur bei Urheberrechtsverstößen, sondern auch bei mutmaßlichen Rechtsverletzungen aller Art. Die EFF dazu in einem anderen Kommentar:
- Das Gesetz installiert ein System zur Bestrafung von Seiten, die mutmaßlich „dem Diebstahl von US-Eigentum gewidmet sind.“ Wie erhält man dieses Label? Die Voraussetzungen sind nicht besonders umfangreich: Ein Teil der betreffenden Webseite (auch nur einen einzelne Seite) muss
- an die USA gerichtet sein und entweder
- angeblich an „Gesetzesverstößen beteiligt sein, diese ermöglichen oder erleichern“, oder
- angeblich Schritte zur Vermeidung der Bestätigung einer hohen Wahrscheinlichkeit“ von Rechtsverstößen unternommen haben oder diese vorbereitet haben.
- Wenn ein Rechteinhaber (dieser Begriff ist vage definiert – es könnte sich dabei um Justin Bieber handeln, der um seine Persönlichkeitsrechte besorgt ist der Ansicht ist, dass Sie diese Kriterien erfüllen und er in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird kann er eine Aufforderung mit den bekannten Forderungen an die Zahlungsanbieter senden, von denen Sie abhängen.
Die EFF hebt hier den wirtschaftlichen Aspekt in den Vordergrund, für Wikipedia geht die größere Bedrohung jedoch von den im SOPA vorgesehenen Netzsperren aus. Die Wikimedia Foundation kommentiert die Bedrohung wie folgt: Hinter SOPA steht die Annahme, dass Zensur ein akzeptables Mittel zum Schutz der privaten interessen von Rechtinhaber an bestimmten Medien wäre. SOPA würde ganze ausländische Websites in den Vereinigten Staaten sperren, um die Entfernung von mutmaßich rechteverletzendem Material durchzusetzen. Dies ist ein oberflächlicher Zugang, andere Initiativen wie der Digital Millenium Copyright Act haben ohne solche Mittel eine bessere Balance gehalten. (Geof Brigham: How SOPA will hurt the free web and Wikipedia)
Der SOPA unterscheidet sich im Grunde nicht vom - erfolgreich abgewehrten - DDL intercettazioni, der ähnliche Zensurmaßnahmen in Italien bewirkt hätte. SOPA ist kein Mittel zum Schutz des Rechtsstaates gegen barbarische Piraten. SOPA gibt Leuten, die behaupten, Rechte irgendwelcher Art an Content, den andere Leute online stellen, zu besitzen weitgreifende Mittel, um ihre Forderungen ohne effektive Kontrolle durchzusetzen. Dafür setzt SOPA rechtsstaaatliche Grundsätze außer Kraft. Eine Unschuldsvermutung ist nicht vorgesehen, für keine Zensurmaßnahme ist ein rechtskräftiges Gerichtsurteil erforderlich.
Der SOPA bedroht den Betrieb der Wikipedia – sowohl der englischen Wikipedia, als letzlich auch aller Projekte, die zumindest zum Teil über Server in den USA betrieben werden. SOPA richtet sich nicht nur gegen in den USA betriebene Websites, sondern zwingt die in ihm vorgesehenen Bestimmungen allen Websites auf, die in den USA erreichbar sein wollen. Ähnlich wie in Italien hat sich in den USA ein Netzwerk von Gegner des SOPA gebildet, darunter Google, Yahoo, Facebook, Twitter, AOL, LinkedIN, eBay, Mozilla, dieBrookings Institution, Reporters without Borders, die Electronic Frontier Foundation, ACLU und die Wikimedia Foundation.
Jimmy Wales erwägt einen Blackout der WP-EN als Protestmaßnahme gegen den SOPA, der letzlich ebenfalls einen Blackout der Wikipedia herbeiführen würde. In einer Umfrage auf der Benutzerdiskussion von Wales haben 89,4% der Teilnehmer für den Blackout gestimmt.
Aufgrund der schwerwiegenden Bedrohung der WP sollte die WP-DE den Protest der WP-EN unterstützen. Spätestens beim Versuch des untergehenden Kabinetts Berlusconi, die Medienfreiheit mit in den Abgrund zu reißen, hat sich gezeigt, dass es in der Community den Willen zur Verteidigung der Medienfreiheit, auf die die Wikipedia angewiesen ist gibt. Ein Abschaltung der WP-DE sollte als ultima ratio verwendet werden, es wären daher momentan Banner und Popup-Fenster in Betracht zu ziehen. Diese Diskussion soll klären, wie wir die Proteste der EN-WP unterstützen können und sollen.
Dieser Text wurde erstellt von: Liberaler Humanist Wer Ergänzungen vornimmt füge sich bitte hinzu.
Weiterführendes Material
- Koordinierungsseite der EN-WP
- Stop American Censorship, die Organisatoren des American Censorship Day
- Ein kurzes Video von fightforthefuture
- Deutschsprachige Berichte von netzpolitik.org über SOPA
- Eine Liste der Gegner des SOPA
- Washington Post: SOPA hearings cast debate as old media vs. new media
- Washington Post: SOPA critics send petition to Congress, warn against bill
- Silicon Repulic: SOPA and PROTECT IP will censor web, warn top tech CEOs
- Bloomberg: Hollywood-Backed Bill on Web Piracy Faces More House Debate
Umfrage
Ich befürworte Protestmaßnahmen in der WP-DE und unterstütze die Aktionen der WP-EN
- Liberaler Humanist 22:33 18. Dez. 2011 (CET)
- --Thogo 12:30, 19. Dez. 2011 (CET) noch besser wäre ein sofortiger Umzug der WMF und der Server nach außerhalb der USA, um einen Weiterbetrieb gewährleisten zu können.
- --Amga 13:04, 19. Dez. 2011 (CET)
- --Kartoffelkopf 13:26, 19. Dez. 2011 (CET)
- man lese Thogo … «« Man77 »» 13:45, 19. Dez. 2011 (CET) (NAFTA’s Great! Let’s Move Washington to Tijuana)
- Benutzer:Alofok /\^/\ Anhänger des White bag movements 14:26, 19. Dez. 2011 (CET)
- -- W.E. Disk 14:36, 19. Dez. 2011 (CET)
- --emma7stern 14:43, 19. Dez. 2011 (CET)
- Copyright ist keine neue Idee. Es gibt (zu viele?) Gesetze dazu, in denen man einige Sätze an „das Internet“ anpassen könnte. Aber einige hundert Seiten Jurist-Speak aus der gleichen Maschine, die Obama kastriert hat? In einem der höchstverschuldeten Länder? bei einer drohenden Weltwirtschaftskrise? --Empro2 14:52, 19. Dez. 2011 (CET)
- -- Chaddy · D – DÜP – 15:18, 19. Dez. 2011 (CET)
- Pro Thogos Idee ist gut, aber daraus wird wohl vorerst nichts. --Morten Haan Wikipedia ist für Leser da 15:20, 19. Dez. 2011 (CET)
- Pro --Funkruf WP:CVU 17:58, 19. Dez. 2011 (CET) Internetzensur ist Müll. Das ist ja fast genauso schlimm, wie in China.
- -- ausdrücklich Unterstützung Thogos. Es ist eh zum Schaden des Projektes, daß die Server in den USA stehen und nicht in einem wirklich freien Land. Nach der nächsten Präsidentenwahl wird es noch Schlimmer werden. Marcus Cyron Reden 17:59, 19. Dez. 2011 (CET)
- Welches Land wäre "wirklich" frei? Deutschland? Liechtenstein? --Alte Schule 23:03, 21. Dez. 2011 (CET)
- -- Wir sollten die Kollegen auf en genauso solidarisch unterstützen, wie vor kurzem die italienischen Freunde und uns nicht auseinanderdividieren lassen. -- Andreas Werle 20:18, 19. Dez. 2011 (CET)
- Tar Lócesilion|queta! 20:40, 19. Dez. 2011 (CET) von pl-wiki
- --Atlasowa 21:11, 19. Dez. 2011 (CET)
- --Marvin 101 21:25, 19. Dez. 2011 (CET) Protestmaßnahmen gegen SOPA ja, plumper Antiamerikanismus nein.
- --MTYM 21:42, 19. Dez. 2011 (CET)
- Bernhard Wallisch 00:14, 20. Dez. 2011 (CET). Per Thogo.
- --Don-kun • Diskussion Bewertung 08:33, 20. Dez. 2011 (CET)
- -- JCIV 09:45, 20. Dez. 2011 (CET) +1 zu Thogo: Dann wäre dieser blöde Bildfilter gleich mit erledigt.
- Pro --drohhyn 13:12, 20. Dez. 2011 (CET)
- --Holder 14:24, 20. Dez. 2011 (CET)
- --Laibwächter 15:18, 20. Dez. 2011 (CET) Thogo u. Marcus sprechen aus, was viele denken.
- Electrocat 18:21, 20. Dez. 2011 (CET)
- --RichtestD 18:38, 20. Dez. 2011 (CET)
- --Rita2008 18:40, 20. Dez. 2011 (CET)
- --Helenopel 19:12, 20. Dez. 2011 (CET)
- -- --Niklas (Disk. Bewertung) 19:18, 20. Dez. 2011 (CET) klar, ack Thogo
- --Nicor 21:59, 20. Dez. 2011 (CET) Ein Neutralitätsgebot besteht nur für die Inhalte der Wikipedia. Das Projekt selber verfolgt durchaus ein bestimmtes Ziel. "Wissen für alle" ist eine durchaus politische Forderung, die ggf. auch mit politischen Druckmitteln erkämpft werden muss. --Nicor 21:59, 20. Dez. 2011 (CET)
- --Hermux Talk! 17:27, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Schlesinger schreib! 19:29, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Matthiasb
(CallMyCenter) 19:30, 21. Dez. 2011 (CET) - --Voyager 20:39, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Frank schubert 20:43, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Maelcum 21:17, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Zebra848 22:08, 21. Dez. 2011 (CET)
- -- Christian2003·???RM 23:55, 21. Dez. 2011 (CET)
- --Tschaensky 00:26, 22. Dez. 2011 (CET)
- --ot 07:05, 22. Dez. 2011 (CET)
- --AFBorchert 07:29, 22. Dez. 2011 (CET) Das kann uns auch direkt betreffen, solange die Server in den USA stehen.
- --dealerofsalvation 07:39, 22. Dez. 2011 (CET) Solidarität gerne, allerdings keine „Abschaltung der WP-DE sollte als ultima ratio“ – das juckt doch keine amerikanische Politik oder Öffentlichkeit
- --Anneke 08:36, 22. Dez. 2011 (CET)
- --Kero 16:13, 22. Dez. 2011 (CET) Solidarität und Protest gerne, aber auf keinen Fall eine Abschaltung. Das bestraft die falschen Leute (nämlich die meist deutschsprachigen Leser) und juckt in den Staaten keinen Menschen. Wir werfen doch auch keine Tomaten auf den Bundestag, wenn sie in Asien die Menschenrechte verletzten.
Ich lehne Protestmaßnahmen ab
- --NoCultureIcons 00:39, 20. Dez. 2011 (CET) enWP reicht, deWP-Protest ist reiner Wohlfühl-Slacktivism, der in den USA niemanden interessiert. Lieber das Pulver sparen, ist nicht so dass wir vor der eigenen Haustüre keine Probleme hätten.
- --Braveheart Welcome to Project Mayhem 12:29, 20. Dez. 2011 (CET) Wirkung gleich null, inflationärer Gebrauch von Protestaktionen dagegen schwächt die eigene Position
- Ich halte gar nichts davon. Auch nicht, dass die englische WP zeitweise stillgelegt wird. Was soll das? Das bringt nichts. Die US-Politiker interessiert die WP (insbesondere die nichtenglischen WPs) einen feuchten Kehricht. Das ist doch genau das, was sie erreichen wollen: dass die Wikipedia kuscht. Wir schaden uns damit nur selbst. --Michawiki 22:13, 21. Dez. 2011 (CET)
- Was verstehst du in diesem Zusammenhang unter Kuschen? Wäre nicht Nichstun Kuschen? --Alte Schule 23:02, 21. Dez. 2011 (CET)
- Nein, ich meine damit, dass Wikipedia sich selbst einschränkt, indem es seine Aktivitäten einschränkt, weil irgendwelche Politiker ein Gesetz beschließen wollen. Nein, die Wikipedias müssen gerade aktiv bleiben, gerade jetzt müssen sie sich behaupten. Das bringt mehr als die Wikipedias stillzulegen. Ich muss allerdings gestehen, es ist nicht so, dass ich wirklich gegen Protestmaßnahmen bin, aber m.E. ist es noch gar nicht heraus, ob das neue Gesetz wirklich so kommt, wie es scheint, und ob es überhaupt die Wikipedia betrifft. Wenn es dann soweit ist und Wikipedia wirklich seitens der US-Regierung stark behindert wird, dann müssen natürlich wirksame Protestmaßnahmen getroffen werden. Aber Wikipedia stilllegen wäre der falsche Weg. Es wäre eher eine Kapitulation. Das würde für die Politiker bedeuten, dass sie ein Hindernis aus dem Weg geräumt haben. --Michawiki 02:10, 22. Dez. 2011 (CET)
- "Wikipedia stilllegen" liest sich, als ob du befürchtest, dass sie ganz abgeschaltet werden soll. Davon ist offenbar nicht die Rede. --Amga 08:46, 22. Dez. 2011 (CET)
- Nein, ich meine damit, dass Wikipedia sich selbst einschränkt, indem es seine Aktivitäten einschränkt, weil irgendwelche Politiker ein Gesetz beschließen wollen. Nein, die Wikipedias müssen gerade aktiv bleiben, gerade jetzt müssen sie sich behaupten. Das bringt mehr als die Wikipedias stillzulegen. Ich muss allerdings gestehen, es ist nicht so, dass ich wirklich gegen Protestmaßnahmen bin, aber m.E. ist es noch gar nicht heraus, ob das neue Gesetz wirklich so kommt, wie es scheint, und ob es überhaupt die Wikipedia betrifft. Wenn es dann soweit ist und Wikipedia wirklich seitens der US-Regierung stark behindert wird, dann müssen natürlich wirksame Protestmaßnahmen getroffen werden. Aber Wikipedia stilllegen wäre der falsche Weg. Es wäre eher eine Kapitulation. Das würde für die Politiker bedeuten, dass sie ein Hindernis aus dem Weg geräumt haben. --Michawiki 02:10, 22. Dez. 2011 (CET)
- Was verstehst du in diesem Zusammenhang unter Kuschen? Wäre nicht Nichstun Kuschen? --Alte Schule 23:02, 21. Dez. 2011 (CET)
- --DaB. 01:24, 22. Dez. 2011 (CET) Alles ungelegte Eier bis jetzt. Selbst wenn das Gesetz irgendwann einmal verabschiedet werden wird, wird es vorher noch Dutzende von Änderungen erfahren, die uns sowohl betreffen können als auch komplett aus dem Fokus nehmen können (die Wahrscheinlichkeit das wir jemals betroffen sein werden, tendiert eh gegen Null). Wikipedia sollte sich auch nicht in die Politik einmischen, dass ist Sache der Wikimedias.
- Wir werden von SOPA aus 2 Gründen betroffen sein. Zum ersten müssten wir uns den Bedingungen von Sopa fügen, wenn wir in den USA erreichbar sein wollen. Zum zweiten sieht SOPA vor, Domains zu sperren, wenn auf Unterseiten derselben Urheberrechtsverletzungen behauptet werden. Die englische und die Deutsche Wikipedia verwenden dieselbe Domain (wikipedia.org) und unterscheiden sich nur durch die Subdomain (de.wikipedia.org) und (en.wikipedia.org). Um die WP-EN in den USA erreichbar halten zu können müssten wir daher die obskuren bedingungen des SOPA (z.b. die Regelmäßige Kontrolle aller Weblinks auf mögliche URVs auf den verlinkten Seiten erfüllen. --AuseurenbösenTräumen 11:36, 22. Dez. 2011 (CET)
- Stefan64 11:00, 22. Dez. 2011 (CET) per NoCultureIcons und Braveheart
Ich enthalte mich
- --Manuel Heinemann 10:18, 22. Dez. 2011 (CET) Ich enthalte mich meiner Stimme, da ich glaube, dass die Community schon richtig entscheiden wird (Schwarmintelligenz). Doch kann ich mir auch vorstellen, dass die Wikimedia Foundation ihren Serverpark auch in einem anderen Land ausserhalb der Vereinigten Staaten von Amerika platzieren könnte um den SOPA zu entgehen. In diesen Länder wären dann auch die Personalausgaben geringer als in der westlichen Industrienation USA und die Spendengelder besser angelegt (Stichwort Global South, India, etc.). My-50-Cents.--Manuel Heinemann 10:18, 22. Dez. 2011 (CET)
- Hier muss Ich ergänzen: Es geht nicht nur um die Sicherheit der Server, sondern auch um die Erreichbarkeit der Wikipedia in den USA. Durch SOPA besteht die Gefahr, dass ein einfacher Gerichtsbeschluss Wikipedia für 300 Millionen Menschen unerreichbar macht. --AuseurenbösenTräumen 11:10, 22. Dez. 2011 (CET)
Konkrete Vorschläge für Aktionen innerhalb der DE-WP
- Zeitgleich mit Protesten auf EN Einblendung von Hinweisbannern auf allen Seiten. Dafür wäre noch zu erledigen: Ausbauen des SOPA-Artikels, Erstellen eines Banners, eine Informationsseite für Leser, auf die ein Banner verlinken würde.
- Einen (wohlüberlegten) Hoax auf der Hauptseite als fiktives Beispiel für mögliche Konsequenzen … «« Man77 »» 17:49, 19. Dez. 2011 (CET)
Stand der Dinge auf WP-EN
Hier wird die aktuelle Situation auf WP-EN laut der englischen Koordinierungsseite zusammengefasst. Aktualisierungen sind erbeten.
- Die für den 21. Dezember geplante Anhörung im Kongress wurde vertagt und in den Jänner 2012 verschoben.
- Als Auslöser für Protestmaßnahmen auf der WP-EN wird die finale Phase der Anhörungen zum SOPA im Repräsentantenhaus kurz vor der Abstimmung geplant. Diese Phase wird im Jänner 2012 eintreten
- Meinungsumfrage abseits der Koordinierungsseite auf WP-EN: en:Wikipedia:Village pump (proposals)#Coordinated SOPA reaction in early 2012 RfC
Zuletzt aktualisiert: 19.12.2011
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