Zum Inhalt springen

Überschallflug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. März 2004 um 23:33 Uhr durch Kahlfin (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Fliegen mit Überschall bedeutet eine Fluggeschwindigkeit, die jene des Schalls in der betreffenden Höhe übertrifft. Sie wird in vielfachen der Schallgeschwindigkeit gemessen und hat die Einheit Mach nach dem Physiker Ernst Mach.

In Bodennähe liegt letztere bei v°= 320-340 m/sec, je nach Temperatur und Luftdruck. In größeren Höhen nimmt sie etwas zu. Überschreitet das Flugzeug v° (= Mach 1), kommt es durch die "zu starke Kompression" der Luft zu einer Stoßwelle, dem Überschallknall. Danach spritzen die Luftteilchen von der Flugzeugnase und den Tragflächen ausgehend kegelförmig nach hinten.

Das erste zivile Überschallflugzeug war die sowjetische TU-144. Sie erreichte als erstes Verkehrflugzeug am 26. Mai 1970 doppelte Schallgeschwindigkeit (2.150 km/h), war jedoch mehr ein politischer und technischer denn ein wirtschaftlicher Erfolg. Im Gegensatz zu der fast zur gleichen Zeit mit hohen Kosten entwickelten britisch-französischen Concorde, die bis 2002 erfolgreich ihren Liniendienst mit über Mach 2 versah, wurde die TU-144 wegen der hohen Kosten im Flugbetrieb wieder außer Dienst gestellt. Auch andere Flugzeugproduzenten wie Boeing entwickelten in dieser Zeit Überschallpassagierflugzeuge, aber stellten nach dem Erfolg der Concorde und im Zeichen späteren Ölkrise ihre Entwicklung ein. Bis heute gab es immer wieder Bestrebungen einen weiterentwickelten Nachfolger für die Concorde zu bauen. Diese scheiterten aber bis zuletzt an den hohen Entwicklungs- und Betriebskosten.

Im Juli 2000 stürzte eine Concorde wegen eines Fremdkörpers am Rollfeld bei Paris ab; 113 Menschen kamen ums Leben. Air France stellte daraufhin den Flugbetrieb der Concorde ein; 2001 entschieden Frankreich und England, die Concorde einzumotten; die wichtigen Flugrouten in die USA hatten wegen dortiger Widerstände seit langem ein Defizit. Ende 2002 fanden die letzten Flüge statt, womit die Ära des zivilen Überschallflugs bis auf weiteres endete.

Militärflugzeuge, die mit Überschallgeschwindigkeit fliegen können, gibt es seit den späten 1950ern. Schnelle Maschinen erreichen etwa 3v°(siehe SR-71, MIG-25), Raketenflugzeuge (X-15) bis 10fache Schallgeschwindigkeit. Die Raumfähre (Columbia etc.) fliegt bei der Rückkehr zur Erde quasi als Segelflugzeug im Überschall.

siehe auch : Schallmauer