Lübeck
Wappen | Karte |
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Wappen | Lage der kreisfreien Stadt Lübeck in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 13 m ü. NN |
Fläche: | 214,14 km² |
Einwohner: | 213.805 (31. März 2005, Quelle: Melderegister) |
Bevölkerungsdichte: | 989 Einwohner je km² |
Arbeitslosenquote: | 17.5% (2005) |
Postleitzahl: | 23501–23570 (alt: 2400) |
Vorwahl: | 0451 und 04502 |
Kfz-Kennzeichen: | HL |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 03 000 |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile mit 35 Stadtbezirken |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Breite Straße 62 23539 Lübeck |
Website: | www.luebeck.de |
E-Mail-Adresse: | info@luebeck.de |
Politik | |
Stadtpräsident: | Peter Sünnenwold (CDU) |
Bürgermeister: | Bernd Saxe (SPD) |
Die Hansestadt Lübeck (dän. Lybæk, ital. Lubecca, poln. Lubeka, finn. Lyypekki) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht). Sie hat nach der Landeshauptstadt Kiel die meisten Einwohner und ist eines der drei Oberzentren des Landes. Flächenmäßig ist sie die größte Stadt in Schleswig-Holstein. Die aus dem Mittelalter erhaltene Altstadt ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Nächstgrößere Städte sind Hamburg etwa 58 km südwestlich, Kiel etwa 63 km nordwestlich und Schwerin etwa 54 km südöstlich. Die Einwohnerzahl überschritt im Jahr 1911 die Grenze von 100.000, wodurch Lübeck zur Großstadt im modernen Sinne wurde.
Lübeck grenzt unmittelbar an die Europäische Metropolregion Hamburg an. Lübecks Selbstwertgefühl definiert sich am besten als das „Tor zum Norden“.
Geografie
Bilder rechts: Lübeck vom Turm der St.-Petri-Kirche aus gesehen







Die Stadt liegt an der unteren Trave, einem schiffbaren Fluss, der in Richtung Nordosten das Stadtgebiet durchfließt und etwa 17 km von der Altstadt entfernt im Stadtteil Travemünde in die Ostsee (Lübecker Bucht) mündet. Die Altstadt liegt auf einem mäßigen Hügel, der einen Werder zwischen den Wasserläufen der Trave und der hineinmündenden Wakenitz bildet. Ferner durchzieht der Elbe-Lübeck-Kanal das Stadtgebiet von Krummesse bis zur Trave. Lübeck ist eine bedeutende Hafenstadt mit Fährverbindungen nach Skandinavien, Finnland, Russland und in das Baltikum.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden, benannt nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Osten, grenzen an die Stadt Lübeck. Sie gehören mit Ausnahme von drei Gemeinden, die in Mecklenburg-Vorpommern liegen, alle zu Schleswig-Holstein.
- Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern: Stadt Dassow (Ortsteil Pötenitz), Selmsdorf und Lüdersdorf (alle Amt Schönberger Land)
- Kreis Herzogtum Lauenburg: Groß Grönau und Groß Sarau (beide Amt Ratzeburg-Land), Klempau, Krummesse, Rondeshagen und Bliestorf (alle Amt Berkenthin) sowie Groß Schenkenberg (Amt Sandesneben)
- Kreis Stormarn: Klein Wesenberg, Wesenberg, Hamberge, Badendorf, Heilshoop und Mönkhagen (alle Amt Nordstormarn)
- Kreis Ostholstein: Stockelsdorf (amtsfreie Gemeinde), Bad Schwartau (amtsfreie Stadt) sowie Ratekau und Timmendorfer Strand (beides amtsfreie Gemeinden)
Die Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn gehören bereits zur Europäischen Metropolregion Hamburg. Lübeck als Oberzentrum bildet aus Sicht der Raumordnung mit Stockelsdorf, Bad Schwartau, Ratekau und Groß Grönau eine Agglomeration, auch in den mecklenburgischen Nachbargemeinden entwickelt sich durch das Fördergefälle ein Speckgürtel. In den Gemeinden der Konglomeration wohnen in etwa weitere 70.000 Einwohner, so dass der Ballungsraum Lübeck in etwa 283.000 Einwohner hat.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Lübecks ist in 10 Stadtteile eingeteilt. Diese wiederum sind in insgesamt 35 Stadtbezirke gegliedert. Die 10 Stadtteile mit ihrer amtlichen Nummern, ihren zugehörigen Stadtbezirken und den Einwohnerzahlen der Stadtteile:
- 01 Innenstadt (etwa 12.000 Einwohner)
- 02 St. Jürgen (etwa 40.000 Einwohner)
- Hüxtertor/Mühlentor/Gärtnergasse, Strecknitz/Rothebek, Blankensee, Wulfsdorf, Beidendorf, Krummesse, Kronsforde, Niederbüssau, Vorrade, Schiereichenkoppel, Oberbüssau, Hochschulstadtteil
- 03 Moisling (etwa 10.000 Einwohner)
- Niendorf/Moorgarten, Reecke, Alt-Moisling/Genin
- 04 Buntekuh (etwa 10.000 Einwohner)
- 05 St. Lorenz-Süd (etwa 12.000 Einwohner)
- 06 St. Lorenz-Nord (etwa 40.000 Einwohner)
- Holstentor-Nord, Falkenfeld/Vorwerk/Teerhof, Groß-Steinrade/Schönböcken, Dornbreite/Krempelsdorf
- 07 St. Gertrud (etwa 40.000 Einwohner)
- Burgtor/Stadtpark, Marli/Brandenbaum, Eichholz, Karlshof/Israelsdorf/Gothmund
- 08 Schlutup (etwa 6.000 Einwohner)
- 09 Kücknitz (etwa 20.000 Einwohner)
- 10 Travemünde (etwa 15.000 Einwohner)
- Ivendorf, Alt-Travemünde/Rönnau, Priwall, Teutendorf, Brodten
Die Lübecker Stadtteile haben im Laufe der Zeit jeweils ihr eigenes Bild entwickeln können.
Die Innenstadt ist das touristische Kernstück Lübecks, der flächenmäßig kleinste Stadtteil und der am längsten besiedelte. Die Innenstadt liegt hauptsächlich auf der Altstadtinsel zwischen Trave und Wakenitz, die in etwa eine Ausdehnung von 2 km von Nord nach Süd und 1,5 km von West nach Ost hat, auch wenn sich einige wesentliche Gebäude, die zur Innenstadt gerechnet werden, auch auf darumliegenden kleineren Inseln liegen (so z.B. das Holstentor, das am Fuß der sogenannten Wallhalbinsel liegt, die aber letzten Endes auch eine Insel zwischen Trave und Stadtgraben ist). Das zieht nach sich, dass man, um die Innenstadt zu verlassen, jeweils eine Brücke im alten Befestigungsgürtel um die Stadt (Wallanlagen) überqueren muss, um die direkten Vorstädte zu erreichen, so dass sich nicht wie in anderen Städten die Neustädte unmittelbar an die mittelalterliche Altstadt anschließen.
Westlich des Holstentors liegen die beiden Vorstädte Sankt Lorenz-Nord und Sankt Lorenz-Süd, die durch die Eisenbahn getrennt werden. Hier wird das Bild hauptsächlich vom Bahnhof geprägt, um den herum sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Vorstadt für die Unter- bis Mittelschicht entwickelt hat. Auch heute werden die beiden Stadtteile durch viele Wohnblocks und nur durch wenig Grünanlagen geprägt.
Jenseits der Bahnschienen in St. Lorenz-Süd folgen dann die beiden Stadtteile Buntekuh und Moisling, die einerseits durch viele Wohnblocks aus den 60er Jahren geprägt sind, andererseits finden sich gerade in Buntekuh auch weitläufige Gewerbegebiete entlang der A 1. Moisling blickt im Unterschied zu Buntekuh auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück: bereits im 17. Jahrhundert gab es hier eine damals noch zu Dänemark gehörende Siedlung, die v. a. von Juden bewohnt war. Auch heute findet sich hier noch ein jüdischer Friedhof. Der Stadtteil Buntekuh verdankt seinen Namen einem Gut, das hier bis Ende der 1950er Jahre existierte und Landwirtschaft betrieb. Das Gut wiederum wurde nach der Hansekogge „Bunte Kuh“ benannt, die 1401 den Angriff auf den Seeräuber Klaus Störtebeker führte.
Im Süden der Altstadt und auf der Wakenitzhalbinsel auch den östlichen Altstadtrand umfassend liegt der Stadtteil St. Jürgen, der gerade im nördlichen Anteil durch gründerzeitliche Villenviertel, dann südlich des St.-Jürgen-Rings eher durch Wohnblocks der 50er bis 70er Jahre geprägt ist. Im Süden läuft St. Jürgen in die lauenburgische Landschaft aus und bietet hier einen breiten Grüngürtel voller Felder und Wiesen, im Osten wird der Stadtteil von der Wakenitz begrenzt, wo sich in den Auen aufgrund der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ein reichhaltiges Naturschutzgebiet erhalten hat. In St. Jürgen liegen die beiden größten Hochschulen Lübecks, die Universität und die Fachhochschule, daher ist St. Jürgen neben der Innenstadt der Stadtteil mit der größten Studentendichte. Ganz im Süden schließen sich mehrere dörfliche Stadtteile an wie z.B. Vorrade, Beidendorf, Wulfsdorf, Blankensee oder das teilweise zu Lübeck, teilweise zum Herzogtum Lauenburg gehörende Krummesse. St. Jürgen war ursprünglich eine Vorstadt mit Gärtnereien und Weiden. Heute sind nur noch vier Gärtnereien erhalten, denn die Grünflächen bieten den meisten Raum für den Bau von Siedlungen, wie den Hochschulstadtteil, welcher in den letzten Jahren auf dem Gebiet des alten Mönkhofs entstanden ist.
St. Gertrud im Norden der Altstadt ist ebenso wie St. Jürgen direkt in Altstadtnähe durch klassizistische Sommerhäuser und Gründerzeitvillen rund um den Stadtpark und die Wakenitz geprägt, weiter im Osten dann auch durch modernere Wohnviertel für alle sozialen Schichten. An der Trave findet sich das auch sehr sehenswerte Fischerdorf Gothmund mit einigen reetgedeckten Fischerkaten. Hier liegt auch der Lübecker Stadtwald Lauerholz, in dem sich auch heute noch die Grenze zur ehemaligen DDR nachvollziehen lässt.
Jenseits des Stadtwaldes Lauerholz liegt der kleine Stadtteil Schlutup, der v. a. durch seinen an der Trave gelegenen Fischereihafen geprägt ist, der sich heute zu einem modernen Papierumschlaghafen wandelt. In Schlutup befand sich vor der Wende der nördlichste Grenzübergang zwischen der Bundesrepublik und der DDR, die Transitstrecke nach Rostock und Sassnitz im Zuge der B 105.
Nördlich der Trave liegt Kücknitz, das alte Industrieviertel von Lübeck. Hier wurde bis in die 80er Jahre in der Siemser Hütte Stahl verarbeitet und auch heute liegt hier noch ein wichtiger Teil des Lübecker Hafens, u. a. mit dem neu erbauten Containerterminal. Die Flenderwerft, die traditionsreiche Werft des Stadtteils, musste hingegen vor zwei Jahren Konkurs anmelden.
An der Mündung der Trave liegt schließlich Travemünde, das bereits im 14. Jahrhundert von Lübeck erworben wurde und seit 1801 als Seebad anerkannt ist. Hier lockt ein breiter Sandstrand sowohl am eigentlich Ortskern als auch auf der Priwallhalbinsel, die zu Vor-Wende-Zeiten nur per Fähre erreicht werden konnte, weil sie am Ende von der DDR begrenzt wurde. Südlich der Priwallhalbinsel, der Ostsee abgewandt, liegt das Pötenitzer Wiek, eine große Bucht der Trave, die aufgrund ihrer Grenznähe auch als artenreiches Gebiet konserviert werden konnte. In Travemünde liegt aber auch der Skandinavienkai, der größte Ostseefährhafen Deutschlands, von wo aus Fähren in viele Ostseehäfen (u. a. Trelleborg, Helsinki, Klaipėda) starten.
Geschichte
Erste Besiedlung
Im Osten Holsteins findet die slawische Besiedelung um ca. 700 statt. Bereits auf die Zeit Karls des Großen geht eine erste Ansiedelung nördlich der Lübecker Altstadtinsel zurück. Dieses slawische Liubice (lieblich), das sich an der Mündung der Schwartau in die Trave befand und heute nach den Ausgrabungen ein wichtiges Bodendenkmal ist, war seit dem 10. Jahrhundert neben Oldenburg in Holstein (Starigard) die wichtigste Siedlung der Abodriten. Das in Liubice sesshafte Geschlecht der Nakoniden lag mit den Wilzen in ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine burgartige Befestigung für diese Zeit ist wahrscheinlich. Nach einer Erwähnung 819 wurde Liubicen erneut um das Jahr 1076 von Adam von Bremen in seiner Gesta Hammburgensis ecclesiae pontificum erwähnt, in der auch von der Steinigung des Ansverus im Jahr 1066 bei Einhaus berichtet wird. Im Jahr 1093 wurden dann die Abodriten in der Herrschaft durch die Wagrier abgelöst. Im Jahr 1138 wurde der Ort von Slawen niedergebrannt.
Deutsche Kolonisation
Die Stadt Lübeck in der heutigen Lage, auf dem Hügel Buku zwischen Trave und Wakenitz, wurde dann 1143 durch Adolf II., Graf von Schauenburg und Holstein neu begründet. 1149 wird Vizelin Bischof in Oldenburg.
Zeit der Hanse
Nach einem Brand 1157 wird Lübeck 1159 durch Heinrich den Löwen wiederaufgebaut. Dieser Zeitpunkt wird heute von Historikern als der Beginn der Kaufmannshanse (im Gegensatz zur späteren Städtehanse) angesehen. Mit der Chronica Slavorum sowohl des Helmold von Bosau wie in seiner Nachfolge des Arnold von Lübeck setzt während dieser Zeit auch die umfassendere schriftliche Überlieferung des Zeitgeschehens in Nordostdeutschland als geschichtliche Quelle ein. 1181 belehnt Kaiser Friedrich Barbarossa in Lübeck Herzog Bogislav I. mit dem Herzogtum Pommern, das dadurch reichsunmittelbar wird. Das Barbarossa-Privileg von 1188 sichert der Neugründung den territorialen Bestand und die Handelsmöglichkeiten. 1226 erlangte Lübeck von Kaiser Friedrich II. mit dem Reichsfreiheitsbrief die Reichsfreiheit und wird reichsunmittelbare Stadt. Die Stadt nahm rasch Aufschwung. Die Bedrohung der Eigenständigkeit durch die dänische Machtausdehnung unter Waldemar II wurde in der Schlacht von Bornhöved erfolgreich abgewehrt. Lübeck wurde zum Hauptort der Hanse und entwickelte sich zur zeitweise wichtigsten Handelsstadt des nördlichen Europas. Mitte des 13. Jahrhunderts entsteht der Verband der wendischen Städte unter Lübecks Führung und die Hanse wandelt sich zur Städtehanse. 1356 findet der erste allgemeine Hansetag in Lübeck statt.
Die ständigen Auseinandersetzungen mit Dänemark wurden 1370 mit dem Frieden von Stralsund zu einem für die Hanse günstigen Abschluss gebracht. Damit erreichte Lübeck den Höhepunkt seiner Macht im Ostseeraum.
Im 14. Jahrhundert war Lübeck nach Köln die zweitgrößte Stadt Deutschlands und neben Rom, Venedig, Pisa und Florenz eine der fünf Herrlichkeiten des Reiches, gemäß Edikt von Kaiser Karl IV. vom 20. Oktober 1375.
Allerdings kommt es um 1380 zu inneren Unruhen, den Knochenhaueraufständen unter Hinrik Paternostermaker, dessen Verschwörung aber 1384 scheitert.

Das Lübecker Stadtrecht (lübisches Recht) galt in vielen Hansestädten, und der Lübecker Rat war Appellationsinstanz für alle Hansestädte des Lübecker Rechtskreises.
Hamburg und Lübeck arbeiteten eng zusammen, während Hamburg insbesondere den Nordseeraum und Westeuropa abdeckte, orientierte sich der Seeverkehr Lübecks besonders nach Skandinavien und in den gesamten Ostseeraum bis nach Nowgorod. Der Handelsverkehr zwischen den beiden Hansestädten wurde vorwiegend über Land durchgeführt, aber auch per Binnenschiff durch den Stecknitz-Kanal, über den auch das Salz aus Lüneburg (siehe auch: Alte Salzstraße), eines der wichtigsten Exportgüter Lübecks in Richtung Norden und Osten, transportiert wurde. Das Salz wurde im Ostseeraum benötigt, um Fisch zu konservieren. Der Hering war im Mittelalter im Binnenland eine beliebte Fastenspeise.
Der von den Hamburgern mit erheblichem Aufwand betriebene Bau eines Kanals zwischen beiden Städten, des Alster-Beste-Kanals, führte hingegen nicht zum gewünschten Erfolg.
Lübeck unterhielt auch eine bedeutende Kriegsmarine zum Schutz der Handelsinteressen der Hanse, auch zum Schutz gegen Seeräuber, wie die Vitalienbrüder.
Auch der Beginn des 15. Jahrhunderts ist durch innere Unruhen von 1408–1415 geprägt, in deren Verlauf es zur Absetzung des Rates kommt, so dass Lübeck 1410 vorübergehend in Reichsacht gerät.
Der Ostseehandel der Lübecker in dieser Zeit ist nicht nur von Salz, Heringen und Stockfisch geprägt. Ganz Nordeuropa wird von hier aus mit allen Waren des täglichen Bedarfs versorgt, eine herausragende Stellung nimmt auch der Handel mit Kunstgegenständen ein. Ein gutes Beispiel ist der bedeutende Maler und Bildhauer Bernt Notke, dessen Werke im gesamten Ostseeraum zu den herausragensten Beispielen mittelalterlicher Kunst gehören.
1500 wird Lübeck Teil des Niedersächsischen Reichskreises.
Die Fehden mit Dänemark nehmen ab 1509 wieder zu, werden zunächst im Frieden von Malmö (1512) beigelegt. Die Fehden lodern jedoch bald wieder auf. Im Ergebnis verhilft Lübeck Gustav I. Wasa 1523 auf den schwedischen Thron; im Gegenzug wird die Insel Bornholm von 1525–1576 lübisch.
Die Zeit von etwa 1522 bis 1530 ist geprägt von der im Vordringen befindlichen Reformation. 1531 berief der Rat Johannes Bugenhagen, um das Gemeinwesen (Kirche, Schule, Sozialfürsorge) im reformatorischen Sinn neu zu ordnen. Seine Der Keyserliken Stadt Lübeck christlike Ordeninge erschien im Mai 1531; Ende des Jahres zwang der Rat das Domkapitel in einem Vertrag zum Verzicht auf das Kirchenvermögen in der Stadt. Hermann Bonnus wurde erster Superintendent und Rektor der neugegründeten Lateinschule Katharineum.
Jürgen Wullenwever, der im März 1533 durch eine umsturzartige Machtübernahme Bürgermeister wurde, versuchte mit militärischen Mitteln, die alte Vormachtstellung im Osteeraum wiederherzustellen und die Grafenfehde zu Gunsten Lübecks zu beeinflussen. Zur Finanzierung seiner militärischen Abenteuer ließ er unter anderem den Kirchenschatz einschmelzen. Doch er scheiterte dramatisch, musste 1535 die Stadt verlassen und wurde vom Erzbischof von Bremen gefangengenommen und 1537 hingerichtet.
Mit dem Aufkommen des Buchdrucks wird Lübeck in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch Drucker wie Johann Balhorn zum Druckzentrum des Ostseeraums.
1615 erhielt Lübeck eine der stärksten Befestigungsanlagen in Europa, die westlichen Wälle.
Im Dreißigjährigen Krieg gelingt es Lübeck, neutral zu bleiben. 1629 wird hier der Friede von Lübeck zwischen den kaiserlichen Truppen und König Christian IV. von Dänemark geschlossen. Doch durch die Wirren des jahrzehntelangen Krieges, das völlige Ausbleiben der Heringschwärme in der Ostsee ab Mitte des 16. Jahrhunderts, aber auch durch die Umorientierung der europäischen Handelsströme nach Westen verlor die Hanse zunehmend an Bedeutung und Einfluss. 1630 löste sich diese auf und Lübeck blieb, genau wie Hamburg und Bremen, eine freie Hansestadt.
Der letzte Hansetag fand 1669 in Lübeck statt. Die drei Städte Lübeck, Hamburg und Bremen wurden zu Sachwaltern der Hanse und ihres Restvermögens eingesetzt. Mit dem Ende der Hansezeit verlor Lübeck die überragende Bedeutung, blieb aber wichtige Handelsstadt nach Norden und Osten.
Von der Aufklärung zur Moderne

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 bleibt Lübeck noch reichsunmittelbare Stadt, um dann mit Fortfall des Heilgen Römischen Reiches 1806 ein souveräner deutscher Staat zu werden. Allerdings erfolgt am 6. November 1806 in Folge der für Blücher vernichtenden Schlacht von Lübeck die Besetzung der neutralen Stadt durch die Truppen Napoleons und 1811–1813 findet sich Lübeck wider Willen vorübergehend als Teil des französischen Kaiserreiches wieder; es wurde Arrondissement im Département Bouches-de-l'Elbe. Die wirtschaftlichen Folgen der Ausblutung durch die Besatzung werden für die Stadt bis zur Mitte des Jahrhunderts spürbar andauern. 1815 wird Lübeck auf dem Wiener Kongress völkerrechtlich souveränes Mitglied des Deutschen Bundes.
1835 stiftete der Senat die Bene Merenti für herausragende Dienste um und in Lübeck. Sie ist bis heute die bedeutendste Auszeichnung der Hansestadt.
Lübeck wird tritt 1866 dem Norddeutschen Bund bei und wird 1871 Teilstaat des Deutschen Reiches.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt die Industrialisierung ein. Die Bevölkerungszahl wächst und die Vorstädte breiten sich aus.
Die Geschichte der Juden in Moisling und Lübeck
Die ersten jüdischen Familien, die sich 1656 im Dorf Moisling – außerhalb der Lübecker Landwehr gelegen – niederließen, waren vor den Pogromen des ukrainischen Kosakenaufstandes (1648–1657) unter Hetman Bogdan Chmelniecki aus dem multinationalen Großreich Polen-Litauen geflohen. Der Eigentümer von Dorf und Gut Moisling, der Lübecker Bürgermeister Gotthard von Höveln (1603–1671), der die aschkenasischen Juden aus ökonomischen Erwägungen ansiedelte, stieß damit auf starken Widerstand bei Rat und Bürgerschaft, die bis dahin eine jüdische Ansiedlung sowohl im Lübecker Stadt- als auch Landgebiet verhindert hatten.
Nach einer Eskalation des Streits unterstellte von Höveln sein Dorf 1667 königlich-dänischer Territorialhoheit. Der Erbe, sein Schwiegersohn von Wickede, erlangte 1686 und 1697 auf Grund königlicher Konzessionen das Niederlassungsrecht für Juden in Moisling und deren unbeschränkte Handels- und Verkehrsfreiheit im dänischen Gesamtstaat. Doch die holsteinischen Landjuden bedurften, um den täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, für ihre Handelstätigkeit des Lübecker Marktes. Der aber blieb ihnen bis 1852 weitgehend verschlossen.
Zwischen 1702 und 1762 gehörte das Dorf gottorfischen bzw. dänischen Eigentümern. Die autonome jüdische Zivil- und Zeremonialgerichtsbarkeit des Unterrabbinats Moisling stand dem Altonaer Oberrabbiner zu. 1762 wurde das Dorf lübeckisches Privateigentum, so dass die Stadt ihre antijüdische Politik kontinuierlich durchzusetzen vermochte. Per Staatsvertrag zwischen Dänemark und Lübeck gelangte 1806 die Landeshoheit über Moisling an die Reichsstadt, wodurch die nunmehr 300 rechtlosen Landjuden Lübecker Staatsangehörige wurden; deren ungeregelter Rechtsstatus blieb bis 1848 unverändert.
Die in der napoleonischen Phase (1811–1813) oktroyierte bürgerliche Gleichstellung der Juden, die u. a. zur Folge hatte, dass die Hälfte der Moislinger jüdischen Gemeinde nach Lübeck gezogen war, nahm der Senat 1814 zurück und vertrieb die Juden aus der Stadt. Im abseitigen Moislinger Zwangsgetto ernährten sich die kontinuierlich verarmenden Juden hauptsächlich vom Hausierhandel in benachbarten Territorien.
Die traditionell gesetzestreue Gemeinde stellte 1825 einen altfrommen polnischen Rabbiner auf Lebenszeit an, konnte 1827 eine neue Synagoge weihen und 1837 eine Elementarschule einrichten. In der internen Auseinandersetzung um die Reform des Judentums obsiegten die Traditionalisten. Ihre politisch-rechtliche Emanzipation erlangten die Juden 1848 im Rahmen eines verfassungsrechtlichen Modernisierungsprozesses der freien Hansestadt Lübeck. Die ökonomisch-soziale Emanzipation bekräftigte abschließend und unwiderrufen ein 1852 verkündetes Gesetz, ebenso wie die Zulässigkeit einer interkonfessionellen Eheschließung (Mischehe).
20. Jahrhundert
Der Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 führt in Lübeck zwar nicht zu übermäßigen revolutionären Verwerfungen, aber bereits 1918 zu einem neuen, zeitgemäßen Wahlrecht des Staates und im Mai 1920 zu einer neuen, ersten demokratischen Verfassung im modernen Sinne. Die Gemeinsamkeit der Hanse endet in diesem Jahr insofern, als die Freien Städte nunmehr keine gemeinsame, sondern fortan jeweils eigenständige Vertretungen beim Reich unterhalten.

Nach dem tragischen Lübecker Impfunglück erregte der anschließende Calmette-Prozess international Aufsehen und schrieb im Ergebnis Rechtsgeschichte.
Im März 1933 setzt die NSDAP in Lübeck die Gleichschaltung durch und die demokratischen Verfassungsprinzipien außer Kraft.
Durch das Groß-Hamburg-Gesetz verlor Lübeck 1937 seine 711 Jahre andauernde territoriale Eigenständigkeit und wurde zu einem Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. März auf den 29. März 1942 wurde Lübeck als erste deutsche Großstadt mit einem Flächenbombardement von der britischen Royal Air Force bombardiert, als „Vergeltung“ für den deutschen Angriff auf die englische Stadt Coventry. In Lübeck wurden bei dem Bombenangriff 320 Menschen getötet, 1044 Gebäude der Stadt zerstört oder beschädigt, unter ihnen die Marienkirche, die Petrikirche und der Dom. Die Altstadt mit ihren schönen, mittelalterlichen Häusern trug bleibende Schäden davon. Der Schweizer Diplomat und Präsident des Internationalen Roten Kreuzes Carl Jacob Burckhardt 1944 erreichte, dass der Lübecker Hafen zum Umschlaghafen für Schiffe des Roten Kreuzes wurde und die Stadt somit vor weiteren Bombardierungen geschützt werden konnte. Hierfür wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu teil.
Nach 1945 vergrößerte sich Lübecks Einwohnerzahl erheblich durch Zuzug von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten. Bis 1989 blieb Lübeck Grenzstadt an der innerdeutschen Grenze mit einer gesamten Grenzlänge von ca. 44 km. In Schlutup befand sich dabei der nördlichste innerdeutsche Grenzübergang. Seit der Wiedervereinigung ist Lübeck wieder Oberzentrum auch für das westliche Mecklenburg.
Weltkulturerbe
1987 wurden die erhaltenen Teile des mittelalterlichen Stadtkerns auf der Altstadtinsel von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Damit wurde erstmals in Nordeuropa eine ganze Altstadt als Weltkulturerbe anerkannt. Ausschlaggebend waren dabei der exemplarische Charakter der Altstadt für die mittelalterliche Stadtentwicklung im Ostseeraum, die markante Stadtsilhouette mit den sieben Türmen der fünf Hauptkirchen und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz. Hinzu kam als weitere schützenswerte Besonderheit der für die archäologische Erforschung des mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund.
Der von der UNESCO geschützte Bereich bezieht die wichtigsten Bauwerke Lübecks ein: den Baukomplex des Rathauses, das Burgkloster, den Koberg – ein vollständig erhaltenes Viertel des späten 13. Jh. – mit Jakobikirche, Heiligengeist-Spital und den Baublöcken zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jh. zwischen Petrikirche und Dom, das Holstentor und die Salzspeicher am linken Traveufer.
Geschichte der Eingemeindungen und Gebietsänderungen
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Daten im Jahr 1925 | ||
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Fläche: | 298 km² | |
Einwohner: | 127.971 | |
Bevölkerungsdichte: | 403 Einw./km² | |
Karte | ||
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Wie die meisten ehemaligen Freien Reichsstädte konnte auch Lübeck im Laufe der Geschichte neben dem eigentlichen Stadtgebiet umliegende Dörfer und Städte (etwa Travemünde im Jahre 1329) erwerben. Das Staatsgebiet der Freien Reichsstadt Lübeck bestand daher bis 1937 aus dem eigentlichen Stadtgebiet und dem sog. Landgebiet, also einer Vielzahl von Landgemeinden, die zum Teil auch als Exklave außerhalb des sonst geschlossenen Gebiets lagen. Die Gemeinden des Landgebiets hatten mehr oder weniger eine eigene Verwaltung beziehungsweise die Bürger dieser Gemeinden hatten andere Rechte als die Bürger der Stadt. Das Landgebiet war in folgende Teilgebiete eingeteilt: „Vor dem Burgtor“, „Vor dem Holstentor“, „Vor dem Mühlentor“ und „Gebiet außerhalb der Landwehr (inclusive Exklaven)“. Für das Bewaffnungswesen war das gesamte Staatsgebiet Lübecks in fünf Bezirke eingeteilt: Holstentor-, Mühlentor-, Burgtor-, Ritzerauer und Travemünder Bezirk. 1804 vergrößerte sich das Landgebiet erheblich, als der Senat durch einen Vergleich mit dem Herzog von Oldenburg das durch den Reichsdeputationshauptschluss säkularisierte Stiftsland des Domkapitels und den Landbesitz des St. Johannisklosters aufteilte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzten sich für die Vorstädte, also die Gebiete vor den Stadttoren eigene Bezeichnungen durch: St. Jürgen, St. Gertrud, St. Lorenz. 1861 wurden die Grenzen der Vorstädte offiziell festgelegt. Später wurden die Vorstädte um Gebiete der angrenzenden Landgemeinden vergrößert. Die erste größere Eingemeindung wurde 1913 vollzogen, als Travemünde und 11 Landgemeinden mit der Stadt Lübeck vereinigt wurden. Das Stadtgebiet umfasste danach zunächst noch zwei getrennte Teile. Dazwischen lagen mehrere Landgemeinden. 1935 wurden jedoch beide Teile des Stadtgebiets durch die Eingliederung weiterer Landgemeinden geschlossen. Die Landgemeinden außerhalb des geschlossenen Gebiets (Exklaven) blieben zunächst noch bei Lübeck. Sie wurden 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz, als die Stadt Teil der Provinz Schleswig-Holstein wurde, vollständig von Lübeck abgetrennt und den benachbarten Landkreisen zugeordnet.
Im einzelnen wurden die Landgemeinden des Staates Lübeck wie folgt in die Stadt Lübeck eingegliedert:
- 1903: ein Teil der Landgemeinde Vorwerk
- am 1. April 1913: (die eingegliederten Gemeinden waren danach „Vorstädte“)
- Stadt Travemünde und Landgemeinde Gneversdorf: Sie bildeten fortan den Stadtteil „Kurort und Seebad Travemünde“
- Landgemeinde Siems: Sie bildete mit dem Gebiet der Trave von der Mündung der Schwartau abwärts bis zum Durchstich bei der Herrenfähre den Stadtteil „Siems-Dänischburg“
- Landgemeinden Kücknitz (zum Teil, der Rest kam zur Landgemeinde Pöppendorf) und Herrenwyk sowie kleinere umliegende Gebiete: Sie bildeten den Stadtteil „Kücknitz-Herrenwyk“
- Landgemeinden Krempelsdorf, Vorwerk, Moisling und Genin: Sie wurden jeweils eigenständige Stadtteile
- Landgemeinde Schlutup: Sie bildete mit umliegenden Gebieten den Stadtteil Schlutup.
- Landgemeinden Gothmund und Israelsdorf (zum Teil, der Rest kam zur Landgemeinde Wesloe): Sie gehörten fortan zur Vorstadt St. Gertrud
- am 12. September 1921: Landgemeinden Schönböcken und Wesloe
- am 1. April 1927: Landgemeinde Strecknitz (nördlicher Teil)
- am 12. März 1932: Rest der Landgemeinde Strecknitz (sie wurde Teil von St. Jürgen)
- am 1. Mai 1935: (die eingegliederten Landgemeinden wurden danach zu äußeren Vorstädten)
- Landgemeinden Beidendorf, Blankensee, Brodten, Dummersdorf, Ivendorf, Kronsforde, Krummesse, Moorgarten, Niederbüssau, Niendorf, Oberbüssau, Pöppendorf, Reecke, Rönnau, Teutendorf, Vorrade und Wulfsdorf
Historische Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

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Zukunftsforscher sagen für die weitere Entwicklung bis 2020 einen Einwohnerverlust von ca. 5–6 % voraus. In Anbetracht der Alterstruktur der Stadt ist diese Zahl im Vergleich gering; allerdings soll die Geburtendifferenz im Wesentlichen durch den Zuzug von sog. Alten ausgeglichen werden, die das kompakte und konzentrierte kulturelle Angebot der Stadt mit ihrer daraus resultierenden besonderen Lebensqualität zu schätzen wissen.
Geschichte der Konfessionen in Lübeck
Mit dem Wiederaufbau der Stadt verlegte Heinrich der Löwe 1160 den Bischofssitz aus Oldenburg (Holstein) hierher und stiftete den Dom als Bischofskirche. Die persönliche Residenz des Bischofs blieb in Eutin, das dadurch später zum Zentrum des Fürstbistums Lübeck wurde.
Siehe auch:
Ab 1524 hielt die Reformation Einzug in der Stadt (erste evangelische Predigt), und 1530/31 führte der Rat der Stadt eine neue Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen ein. Danach war Lübeck über viele Jahre eine protestantische Stadt. Als Freie Reichsstadt hatte in Lübeck der Senat das landesherrliche Kirchenregiment inne und konnte die kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. Die Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck erfolgte durch das Konsistorium, das jedoch eher ein kirchliches Gericht als eine Behörde war, sowie durch das Geistliche Ministerium, an dessen Spitze bis 1796 ein Superintendent, dann ein Senior stand. 1921 erhielt die Landeskirche eine neue Verfassung und 1948 wurde sie Gründungsmitglied der EKD. 1977 schloss sie sich der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche an und wurde Sitz des Sprengels Holstein-Lübeck dieser neuen Landeskirche. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören zum Kirchenkreis Lübeck.
Im Mai 1656 siedelte der Lübecker Bürgermeister von Höveln in seinem Gut und Dorf Moisling die ersten jüdischen Familien an.
1666 entstand in Lübeck eine reformierte Gemeinde; hinzu kam 1689 eine französisch-reformierte Gemeinde, die sich aus zugewanderten Hugenotten rekrutierte. Beide Gemeinden vereinigten sich 1781 zur „Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Lübeck“, welche 1926 der Evangelisch-reformierten Landeskirche der Provinz Hannover beitrat.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. 1849 erhielten sie eine erste Rechtsordnung und 1888 wurde die erste katholische Kirche Lübecks, die Herz-Jesu-Kirche – heute Propsteikirche Herz-Jesu – gebaut. Weitere katholische Gemeinden wurden im 20. Jahrhundert gegründet. Sie gehörten zunächst zum „Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen“ und ab 1930 aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 zum Bistum Osnabrück. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg, zu dem die Stadt Lübeck nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Lübeck gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Lübeck.
Seit dem Jahr 1901 ist die Neuapostolische Kirche in Lübeck vertreten.
Von besonderer Bedeutung für die Ökumene in Lübeck ist das Gedenken an die Lübecker Märtyrer. Die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurden 1942 verhaftet, vom nationalsozialistischen Volksgerichtshof 1943 wegen „Rundfunkverbrechen, landesverräterischer Feindbegünstigung und Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt und am 10. November 1943 in Hamburg durch Enthaupten hingerichtet.
Politik
Bürgermeister
Die Leitung der Stadt Lübeck oblag über Jahrhunderte dem Rat der Stadt mit dem oder den Bürgermeistern an der Spitze. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Rat mit Senat bezeichnet. Dieser hatte 16 Senatoren und vier Bürgermeister, wobei die beiden ältesten sich im Vorsitz jährlich ablösten. Ab 1848 gab es nur noch zwei Bürgermeister. Sie waren lediglich Vorsitzende des Senats, nicht aber „Staatsoberhaupt“ der Freien Hansestadt Lübeck. Neben dem Senat gab es die „Bürgerschaft“ als „Parlament“. 1933 wurde die Bürgerschaft aufgelöst und der Senat verkleinert. Vorsitzender war fortan der „Oberbürgermeister“.
Am 1. April 1937 wurde Lübeck im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert, verlor damit seine Reichsunmittelbarkeit, also seine territoriale Souveränität.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Bürgermeister als Vorsitzenden der „Bürgerschaft“ und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Auf die erst seit 1933 geführte Amtsbezeichnung Oberbürgermeister für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wurde verzichtet, weil der Titel Bürgermeister in Lübeck eine lange Tradition hat. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug den Titel „Bürgermeister“ dem Leiter der Verwaltung und führte für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wie bei allen größeren Städten Schleswig-Holsteins die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein. Der aktuelle Lübecker Bürgermeister ist seit 2000 Bernd Saxe von der SPD, der aktuelle Stadtpräsident seit 2003 Peter Sünnenwold von der CDU.

Bei der Bürgermeisterwahl (amtliches Endergebnis in Klammern) am 4. September 2005 traf Bernd Saxe (47,2 %) auf vier konkurrierende Herausforderer. Der Herausforderer der CDU war Michael Koch (24,0 %). Zudem stellten sich noch Susanne Hilbrecht von Bündnis 90/Die Grünen (4,6 %) sowie die parteilosen Bewerber Gabriele Meißel (3,7 %) und Dr. Raimund Mildner (20,5 %) zur Wahl. Da im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen nötig ist, um die Wahl zu gewinnen, traten am 18. September 2005 Bernd Saxe (SPD) und Michael Koch (CDU) zur Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters an. Aus dieser ging der Amtsinhaber Bernd Saxe (SPD) mit 62 % der Stimmen als Sieger hervor.
Siehe auch: Lübecker Bürgermeister und Stadtpräsidenten
Bürgerschaft
In der Lübecker Bürgerschaft verfügt die CDU seit der letzten Kommunalwahl erstmals seit längerer Zeit wieder über eine Mehrheit, die jedoch offenbar gegen einen sozialdemokratischen Verwaltungschef nur schwer umzusetzen ist. Die Bürgerschaft besteht aus 50 Sitzen, davon hat die CDU 27, die SPD 17, die FDP 2 und die Grünen 4 Sitze. Mit Metin Hidir trat 2005 der erste Nicht-Deutsche der Lübecker Bürgerschaft bei.
Wappen
Das Wappen der Stadt Lübeck zeigt in Gold einen rot bewehrten, schwarzen Doppeladler mit einem von Weiß und Rot geteilten Brustschild. Es handelt sich um den „Reichsadler“ als Symbol der ehemaligen Reichsfreiheit der Stadt Lübeck, welche die Stadt bis 1937 genoss, als sie durch das Groß-Hamburg-Gesetz der preußischen Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert wurde. Die Stadtfarben sind Weiß-Rot. In der oberen Ecke der Flagge an der Flaggenstange befindet sich der Adler des Stadtwappens.
Städtepartnerschaften
Lübeck unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
- Kotka (Finnland), seit 1969
- Wismar (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1987
- La Rochelle (Frankreich), seit 1988, Freundschaftsvertrag bereits seit 1980
- Klaipėda (ehem. Memel) (Litauen), seit 1990
- Visby (Schweden), seit 1999
Freundschaftsverträge bestehen mit Venedig (Italien) seit 1979, mit Kawasaki (Japan) seit 1992 und mit Bergen (Norwegen) seit 1996. Darüber hinaus unterhält Lübeck freundschaftliche Beziehungen mit mehr als 100 anderen europäischen Städten, die regelmäßig an den Hansetagen der Neuzeit teilnehmen.
Wirtschaft und Infrastruktur

Hafen
Der Lübecker Hafen ist der größte deutsche Ostseehafen und Tor nach Skandinavien und ins Baltikum. Zahlreiche Fährlinen verbinden die Lübecker Häfen mit dem gesamten Ostseeraum. Der Skandinavienkai ist der größte Fährhafen Europas – regelmäßig verkehren von hier Jumbofähren nach Trelleborg (TT-Line) und Malmö in Schonen Südschweden), nach Göteborg in Westschweden, nach Finnland, nach Russland und in das Baltikum.
Die stadtnahen Häfen Hansekai und Roddenkoppelkai werden heutzutage kaum noch für die gewerbliche Seeschifffahrt genutzt. Am Roddenkoppelkai legt alle paar Monate mal ein Viehtransporter an, der Hansekai dient allenfalls Binnenschiffen oder Kurzzeit-Aufliegern als Liegeplatz. Der Konstinkai ist Hauskai der Transfennica-Reederei, die rollende Ladung zu finnischen Häfen befördert. Außerdem werden hier gelegentlich kleine Küstenbulker gelöscht, die Getreide für die Brüggen-Cornflakes-Werke anlanden. Unmittelbar südlich vom Konstinkai ist der Burgtorkai, der früher als Kreuzfahrtterminal diente. Durch den zur Zeit anlaufenden Bau der Nordtangente und die damit verbundene Straßenquerung über die Trave in Höhe des Nordlandkais können große Schiffe den Burgtorkai bald nicht mehr anlaufen. Der Nordlandkai ist „Heimathafen“ der riesigen Finncarriers – haushohe RoRo-Schiffe, die rollende Ladung nach Finnland und Russland verschiffen. Gelegentlich machen am ATR-Getreidesilo größere Überseeschiffe fest, die Getreide für Fernost oder Südostasien laden. Diese Schiffe stellen für Schiffsenthusiasten einen wahren Leckerbissen dar. In privater Hand sind die Lehmannkais I–III der Lübecker Firma Hans Lehmann, die Anfang 2004 das Gelände der ehemaligen Flender-Werft dazu gekauft hat und hier drei oder vier RoRo-Anleger bauen wird, um mit dem Partner DFDS weitere Fährlinien in den russischen und baltischen Raum akquirieren zu können. Ein ähnliches Ziel verfolgt die städtische Lübecker Hafengesellschaft (LHG) mit den Flächen am danebenliegenden Seelandkai. Zwischen Seelandkai und Lehmannkai I betreibt die Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG durch ihre Tochter Combisped das moderne Containerterminal-Lübeck mit Containerbrücken zur Verladung von der und auf die Bahn in Richtung der Containerterminals im Hamburger Hafen.
Noch recht neu ist der Schlutupkai, an dem hauptsächlich Papier aus Schweden angelandet wird. Der Skandinavienkai im Stadtteil Travemünde ist der Fährhafen Lübecks – und mit etwa 130 regelmäßigen Abfahrten pro Woche der größte Fährhafen Europas: Passagiere und Fracht werden von hier aus nach Schweden, Finnland, Russland und ins Baltikum befördert. Am Ostpreußenkai vor der Travemünder Hafenpromenade „Vorderreihe“ legen Kreuzfahrtschiffe und Großsegler an.
- Elbe-Lübeck-Kanal
Der Elbe-Lübeck-Kanal ist für Lübecks Hafenwirtschaft leider nur von untergeordneter Bedeutung, weil die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümerin seit Jahrzehnten die erforderlichen Ausbaumaßnahmen nicht in Angriff nimmt. Siehe: Hauptartikel Elbe-Lübeck-Kanal
- Museumshafen An der Untertrave
Direkt vor der Lübecker Altstadt liegt der Lübecker Museumshafen, der, weil viele Oldtimer von privater Hand noch „in Fahrt“ gehalten werden, im Winter naturgemäß voller ist als im Sommer. Zu den Prunkstücken gehören das Feuerschiff Fehmarnbelt und die Kraweel Lisa von Lübeck sowie viele alte Lastensegler der Ostsee, die liebevoll von ihren Eignern gepflegt werden.
Unternehmen
In Lübeck haben einige Branchen eine besondere Tradition, so z. B. die Medizintechnik, begünstigt auch durch die medizinische Universität zu Lübeck. Größter Arbeitgeber ist das Drägerwerk, das beispielsweise Narkosegeräte herstellt. Ein weiteres bedeutendes medizintechnisches Unternehmen ist Euroimmun, ein Hersteller von Laborkits zur Antikörperdiagnostik.
Eine weitere Branche ist die Lebensmittelindustrie. So z. B. Niederegger, der bekannteste Hersteller von Lübecker Marzipan, außerdem der Suppenhersteller Campbell Soups, der die Erasco-Gruppe übernommen hat. Im Bereich des Hafens hat sich der Müslihersteller H.&J. Brüggen niedergelassen. Nur knapp außerhalb der Stadtgrenze befinden sich die Schwartauer Werke, ein weiterer bedeutender Lebensmittelhersteller, der die Lübecker Kirchtürme auf seine Marmeladengläser verewigt hat.
Weitere vor Ort ansässige Unternehmen sind die Firmengruppe Possehl, die für unterschiedliche Dienstleistungen zuständig ist, die Lübecker Hafengesellschaft, die Lübecker Nachrichten und die Greater Union Filmpalast GmbH, ehemals CineStar. Außerdem erwähnenswert sind die Firmen Schmidt-Römhild (Deutschlands ältestes Verlagshaus seit 1579) sowie Tesdorpf (Deutschlands ältestes Weinhandelshaus).
Einzelhandel
Von überregionaler Bedeutung ist neben dem Einkaufszentrum Citti-Park an der Autobahnauffahrt Lübeck-Moisling die Innenstadt, wo sich das Gros der Lübecker Einzelhändler angesiedelt hat. Die Fußgängerzone, die für eine Stadt dieser Größe relativ kurz ist, erstreckt sich hauptsächlich über die Breite Straße sowie einige sie kreuzende Rippenstraßen (Hüxstraße, Fleischhauerstraße, Dr.-Julius-Leber-Straße, Pfaffenstraße, Beckergrube). Hier, außerdem in der parallel verlaufenden Königstraße sowie in der Verlängerung der Breiten Straße, der Sandstraße, haben sich die meisten Einzelhändler niedergelassen, hier finden sich auch Kaufhäuser und größere Modegeschäfte und mit der König-Passage auch eine relativ gut ausgestatte Einkaufspassage. Dabei hat Lübeck wie auch andere Städte mit der immer größer werdenden Anzahl von Billigläden zu kämpfen, der mit einer Ladenpassage im alten Kanzleigebäude sowie einer Neugestaltung des seit fünf Jahren größtenteils leerstehenden Haerderhauses entgegnet werden soll. Der an die Fußgängerzone angrenzende Markt war lange Zeit fast eine kommerzielle Brache an zentraler Stelle, hier wurde Anfang 2005 ein Neubau mit einem großen Modekaufhaus eröffnet, der für eine entsprechende Belebung der Gegend sorgen soll.
Weitere Geschäftsstraßen in der Innenstadt sind die Holstenstraße, die Wahmstraße, die Mühlenstraße, die Große Burgstraße und die Untertrave. Besonders hervorzuheben sind aber die Verlängerungen der Fußgängerzone in der Fleischhauer- und noch mehr in der Hüxstraße. In diesen Seitenstraßen befindet sich ein einzigartiges Ensemble kleiner Läden, Restaurants und Galerien, hauptsächlich in mittelalterlichen Giebelhäusern. Hier wird sich die Einkaufssituation nach dem Ende des Umbaus der Hüxstraße wahrscheinlich sogar noch verbessern, aber schon heute werden Einheimische und Touristen hier gleichermaßen fündig.
Verkehr
Straßenanbindung
Durch das westliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A 1 Hamburg–Fehmarn, die als so genannte „Vogelfluglinie“ weiter über den Fehmarnbelt nach Kopenhagen und über die Öresundbrücke nach Malmö und Lund in Schonen (Schweden) führt, also ein Bindeglied zwischen der Metropolregion Hamburg und der Öresundregion darstellt. An dieser Autobahn befinden sich die Abfahrten Lübeck-Moisling und Lübeck-Zentrum. Im Norden der Stadt zweigt beim Autobahndreieck Bad Schwartau die A 226 in Richtung Lübeck-Travemünde und Fährhafen Skandinavienkai ab und setzt sich nach 3 km in der B 75 fort.
Seit 2001 ist der Lübecker Süden über die Anschlussstelle Lübeck-Genin an die Ostseeautobahn A 20 angeschlossen. Die neue Anschlussstelle für den Flughafen Lübeck-Blankensee wird erst mit der neuen B 207 hergestellt und die Anfahrt von außerhalb noch weiter erheblich verkürzen. Am 14. Dezember 2004 wurde das Teilstück von Lübeck-Genin nach Schönberg eröffnet. Die A 20 ist jetzt von Lübeck bis Vorpommern auf einer Länge von 130 Kilometern durchgängig befahrbar. Bei Fertigstellung im Jahr 2006 wird man durch Mecklenburg-Vorpommern bis zur polnischen Grenze bei Pomellen fahren können. Für Lübeck wichtiger ist jedoch die Fertigstellung des letzten Teilstücks der A 241 zwischen Schwerin und Wismar, die die Verkehrsverbindung nach Berlin stark verbessern wird. Durch die neue Autobahnumgehung im Zuge der A 20 ist für Lübeck eine erhebliche Entlastung des Stadtzentrums wie der B 75 / B104 im Bereich Siems/Schlutup/Selmsdorf eingetreten. Im Westen Lübecks soll die A 20 einmal nördlich und westlich um Hamburg herum führen und nördlich von Rotenburg (Wümme) an die A 1 Bremen–Hamburg angeschlossen werden. Die A 20 wird dann bei Bad Segeberg die A 21 nach Kiel kreuzen, so dass irgenwann einmal auch die beiden größten Städte des Landes durch eine Autobahn auf kurzem Wege verbunden sein werden. Die Bauarbeiten vom Autobahnkreuz Lübeck in Richtung Bad Segeberg haben bereits begonnen. Schon die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts zwischen Lübeck und Geschendorf im Jahr 2008 wird zu weiteren Entlastungen im westlichen Stadtgebiet und in Stockelsdorf führen. Weitere wichtige Maßnahmen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sind der mautpflichtige Herrentunnel (Eröffnet am 26. August 2005) und die neue Travequerung im Zuge der Nordtangente sowie die Kreisstrasse K 13 zwischen Lübeck und Stockelsdorf.
Bahn


Der Lübecker Hauptbahnhof ist nicht an die elektrifizierten Strecken der Deutschen Bahn angeschlossen; das seit Jahren bestehende Projekt ist nach mehreren Investitionsstopps, nicht zuletzt wegen des Mautdesasters, nun angeblich wieder von der Finanzierung her gesichert. Qualitativ hochwertige Fernzugverbindungen bestehen Richtung Hamburg und Kopenhagen durch die Danske Statsbaner (DSB). Regionalzüge der DB Regio fahren nach Hamburg, Lüneburg, Bad Kleinen (auch Halt in Lübeck-Sankt Jürgen), Kiel, Neustadt (Holstein) und Lübeck-Travemünde-Strand (mit Halt in Lübeck-Kücknitz, Lübeck-Travemünde-Skandinavienkai und Lübeck-Travemünde-Hafen). Die Strecke Hamburg–Lübeck ist in Schleswig-Holstein die Strecke mit der höchsten Frequenz und wird erst 2007/08 erstmals ausgeschrieben. Die schnellste und auch durchgehende Verbindung zwischen Hamburg und Travemünde bestand vor dem 2. Weltkrieg durch die Deutsche Reichsbahn.
ÖPNV
Die Lübecker Straßenbahn wurde 1959 stillgelegt. Auch wenn eine Reaktivierung manchmal phantastischerweise im Gespräch ist, wird der Stadtverkehr (ÖPNV) heute über Buslinien bewerkstelligt, wobei die eingesetzten Fahrzeuge nicht unbedingt in ihrer Dimension dem Weltkulturerbe angepasst sind. Auch ist zunehmend umstritten, ob wirklich jede Buslinie quer durch die mittelalterliche Altstadt geführt werden muss oder ob nicht Ringlinien um die Altstadt herum sinnvoller sind. Hauptbetreiber ist die Stadtverkehr Lübeck GmbH. Mit der reibungslosen Einführung des Schleswig-Holstein-Tickets hatte der Stadtverkehr Lübeck als einziges Nahverkehrsunternehmen in Schleswig-Holstein auffallende Schwierigkeiten.
Auf dem Linienplan des Stadtverkehr werden die Buslinien, die die Altstadt durchfahren, zur besseren Orientierung farblich gekennzeichnet. Die grünen Linien (2, 6, 7, 9, 16, 17, 19) fahren vom Holstentorplatz über den Kohlmarkt zur Stadthalle. Die blauen Linien (1, 11, 21, 31, 34) nehmen vom Holstentorplatz den Weg über die Königstraße zum Gustav-Radbruch-Platz (in der Gegenrichtung über Schüsselbuden). Die roten Linien (nur noch 4, 32) durchqueren die Altstadt von Nord nach Süd vom Gustav-Radbruch-Platz bis zur Stadthalle. Die gelben Linien (3, 12) nehmen schließlich den Weg über die Beckergrube zum Holstentorplatz. Die restlichen Linien (5, 10, 30, 40) fahren auf unterschiedlichen Wegen durch die Altstadt.
Die Firma Dahmetal bedient mit ihren Linien 902 die Strecke Lübeck–Großhansdorf, 906 Lübeck–Ahrensburg, 907 Lübeck–Rondeshagen und 930 Kronsforde–Klempau.
Lübeck ist in das von der Autokraft GmbH betriebene schleswig-holsteinische Überlandliniennetz eingebunden.
Flughafen


Lübeck verfügt im Süden des Stadtgebiets über den Regionalflughafen (Lübeck-Blankensee). Dieser Flughafen wird seit 2000 von der irischen Fluggesellschaft Ryanair als Flughafen „Hamburg-Lübeck“ angeflogen und verbindet die Region seitdem mit London-Stansted. 2003 kamen Fluglinien nach Bergamo, Stockholm-Skavsta und Pisa und in 2004/05 nach Glasgow und Shannon hinzu. Seitdem wird der Fluggesellschaft Ryanair vertragsgemäß ein Mengenrabatt gewährt, so dass die Passagierentgelte nicht proportional zu den Passagierzahlen wachsen. Im Gegenteil, die Verluste stiegen bedingt durch die erforderlichen Ausbauinvestitionen in den letzten Jahren stetig. Presse und Stimmen aus der Politik berichten vom Aufwind des Lübecker Flughafens und haben offenbar einen Investor gefunden, der 90 Prozent der Anteile der Flughafengesellschaft übernehmen wird. Innerdeutsche Verbindungen und weitere Auslandsverbindungen wurden mehrmals angekündigt, dann aber bislang nicht eingerichtet. Von der verbesserten Anbindung des Flughafens an die A 20 durch die in Bau befindliche neue Bundesstrasse 207 versprechen sich nicht nur Lübecker Politiker mehr Passagiere für den Lübecker Flughafen, der sich so als echte Alternative für den Hamburger Osten anbieten wird. Auch für Lübeck selbst wird der Flughafen über die neue Straße durch den ebenfalls im Bau befindlichen Hochschulstadtteil wesentlich verbessert werden. Drei Jahre dauerte ein Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der Startbahn in Richtung Osten, dessen Urteil einen weiteren Ausbau der Startbahn untersagte. Obwohl sich einige Politiker weiterhin für den Ausbau einsetzen, zog sich der Investor bereits öffentlich zurück.
Energie
Die örtliche Energieversorgung in der Stadt liegt in Händen der städtischen Energie und Wasser GmbH, an der der dänische Energiekonzern DONG mit einer Minderheitsbeteiligung beteiligt ist. DONG will Presseberichten zufolge von Lübeck aus weiter nach Deutschland und Mitteleuropa expandieren. Dieser Beteiligung war die Ablehnung einer Beteiligung der E.ON AG durch das Bundeskartellamt vorausgegangen. Der nun gefundene Beteiligungspartner stärkt Lübecks Verbindungen nach Norden in den Ostseeraum. Das Kraftwerk Siems sollte von der E.ON nach dem Abriss eigentlich neu errichtet werden, die E.ON hat sich an diese Versprechungen und Zusagen jedoch nicht gehalten. Lübeck ist Ausgangspunkt des längsten Hochspannungsseekabels der Welt, des „Baltic-Cables“, einer 450-kV-Gleichstromleitung nach Schweden mit den Eigentümern E.ON AG, Statkraft (Norwegen) und Sydkraft (Schweden). Die E.ON Hanse versorgt das Lübecker Umland.
Kommunikation
Die teilprivatisierte Energie- und Wasser GmbH bietet örtlich mit Trave-DSL günstige Internetzugänge an. Als weitere regionale Anbieter treten Hansenet und Versatel (ehemalige KomTel) auf. Anschlüsse von Arcor sind auch möglich. Allerdings ist insbesondere im Stadtteil St. Gertrud DSL wegen der dort liegenden Glasfasernetze nicht verfügbar.
Lübecker Erfindungen
Medien
Als Tageszeitung erscheinen in Lübeck die Lübecker Nachrichten. Der Sender Offener Kanal Lübeck hat seine mittlerweile größtenteils digitalisierten Studios in einem mit der Musik und Kunstschule geteilten Gebäude („Alte Post“) in der Kanalstraße.
Ferner sind die Radio- und TV-Sender des NDR, der Deutschlandfunk sowie die privaten Rundfunkveranstalter R.SH, Delta Radio, Radio Nora und Klassik Radio zu empfangen.
Seit März 2005 bietet das Campus Radio Lübeck jeden Morgen von Montag bis Freitag im Internet, und auch auf der UKW-Sendefrequenz 98.8 MHz (7–10 Uhr), eine Alternative zu den anderen Hörfunkstationen an.
Öffentliche Einrichtungen
Folgende Behörden beziehungsweise Körperschaften haben ihren Sitz in Lübeck:
- Handwerkskammer Lübeck
- IHK zu Lübeck
- Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck
- Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein
- Landgericht Lübeck
Bildung
Hochschulen
In Lübeck gibt es vier staatliche Hochschulen. Die Universität zu Lübeck, damals noch Medizinische Hochschule zu Lübeck, wurde 1973 als Nachfolgerin der II. Medizinischen Fakultät, welche eine Fakultät der Universität Kiel seit 1964 war, gegründet. Anfang der 1980er Jahre wurde das Vorklinikum eröffnet, seitdem ist ein vollständiges Studium der Medizin in Lübeck möglich. 1993 wurde der Studiengang Informatik eingerichtet, inzwischen gibt es noch die Bachelorstudiengänge Molekulare Biotechnologie und Computational Life Sciences sowie mehrere Masterstudiengänge.
Die Fachhochschule Lübeck wurde 1969 als Staatliche Fachhochschule für Technik und Seefahrt durch Zusammenschluss mehrerer Vorgängereinrichtungen gegründet. Hier werden heutzutage hauptsächliche Studiengänge aus dem Bereich Technik, Ingenieurwesen und angewandte Naturwissenschaften angeboten. In Zusammenarbeit mit der Universität werden hier z.B. auch Medizintechniker ausgebildet.
Die Musikhochschule Lübeck entstand 1973 aus einem bereits 1891 gegründeten privaten Konservatorium, das später zum Stadtkonservatorium, dann zur Landesmusikschule Schleswig-Holstein, später zur Musikakademie und schließlich zur Fachhochschule für Musik erhoben wurde. Als einzige der Lübecker Hochschulen befindet sie sich im Bereich der Innenstadt, in mehreren miteinander verbundenen Häusern an der Obertrave und in der Großen Petersgrube. Die Musikhochschule hat gerade in den Ländern des Baltikums einen ausgezeichneten Ruf, so dass sie Studenten aus dem Ostseeraum und von weiter weg anzieht.
Die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Bundespolizei wurde 1978 gegründet. Der Hauptsitz dieser Fachhochschule befindet sich in Brühl (Rheinland).
An privaten Hochschulen sind noch die International School of New Media (ISNM) und das Smith-McNally-College-of-Music, europäische Niederlassung einer amerikanischen „Rockuniversität“, in den Media Docks am Ende der Wallhalbinsel untergebracht. Diese ehemaligen Kaianlagen wurden außer für die Unterbringung der ISNM auch für Firmengründungen des Neuen Marktes restauriert und bieten einen einmaligen Ausblick auf die Altstadt.
Schulen
Viele der Lübecker Gymnasien befinden sich direkt im Bereich der Innenstadt. In zwei umgebauten Klöstern befinden sich das Katharineum mit Schwerpunkt im altsprachlichen Bereich und das Johanneum zu Lübeck als Musikgymnasium, ebenfalls im Bereich der Altstadt liegen die Ernestinenschule und die Oberschule zum Dom, die bis in die 1980er Jahre als reine Mädchen- bzw. Jungenschule konzipiert waren. Weitere, nicht in der Innenstadt liegende Gymnasien sind die Friedrich-List-Schule (ein Fachgymnasium mit wirtschaftlichem Zweig), die Thomas-Mann-Schule, ein neusprachliches Gymnasium und Europaschule, das Carl-Jakob-Burckhardt-Gymnasium und das Fachgymnasium (Technischer Zweig) in der Gewerbeschule III. Darüber hinaus gibt es einige Fachschulen, Berufsschulen (die in 2005 als Emil Possehl-Schule zusammengefasst wurden), Berufsfachschulen, Berufsvorbereitungsschulen und eine Freie Waldorfschule. Außerdem befindet sich neben dem Gelände der Fachhochschule eine Akademie für Hörgeräteakustik.
Sonstige Bildungseinrichtungen
Neben den weiter unten genannten Theatern und Museen besteht noch die Volkshochschule Lübeck. Diese betreibt u. a. die Sternwarte Lübeck, in der öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge angeboten werden. Ansonsten hat die Volkshochschule zwei eigene Standorte, einen in der Innenstadt und einen in Sankt-Lorenz-Nord und nutzt für die zahlreichen Kurse auch Räume in anderen öffentlichen Schulen. Die Stadtbibliothek bietet in ihren Räumen in der Hundestraße sowie in einigen Außenstellen ein reichhaltiges Angebot an Fachbüchern und Trivialliteratur und hat in ihren Archiven auch einige Schätze. Leider merkt man den Gebäuden – sowohl dem neuen als auch dem alten Teil – an, dass es der öffentlichen Hand hier an Geld fehlt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lübeck bewarb sich um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“, schied jedoch in der Vorrunde aus. Dies ist für die Stadt in ihrem gewachsenen Selbstbewußtsein nur Ansporn, die Rolle als norddeutsche und baltische Kulturmetropole weiter auszubauen.
Musik
Natürlich sind die Lübecker Altstadt-Kirchen mit ihrer Vielfalt an barocken wie modernen Orgeln die geborenen Konzertsäle Lübecks, sie haben seit der Norddeutschen Orgelschule den Ruf als Musikstadt maßgeblich begründet. Im Sommer macht das in Lübeck ansässige Schleswig-Holstein Musik Festival in ganz Schleswig-Holstein auch Dorfkirchen, Gutshäuser und -scheunen zu Konzertsälen. Weitere Konzerthallen und Veranstaltungsräume sind die moderne Musik- und Kongreßhalle Lübeck, kurz MuK genannt, das Kolosseum der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, die Konzertsäle der Musikhochschule Lübeck, inkl. des geplanten Ausbaus der Holstentor-Halle, das treibsand[1], in der Alternative Lübeck e. V., kurz „Walli“[2] genannt, das Rider's Café in Buntekuh, der Werkhof und die Schuppen 6 und 9.
Theater
Das Theater Lübeck ist in einem Jugendstil-Gebäude in der Beckergrube untergebracht und wurde Mitte der 1990er-Jahre renoviert. Im Großen Haus finden hauptsächlich Operndarbietungen statt, unterstützt von den Lübecker Philharmonikern. Hier haben Hermann Abendroth, Wilhelm Furtwängler und Christoph von Dohnányi den Ausgangspunkt ihrer Karrieren gelegt. Im Schauspielhaus werden Dramen und Komödien sämtlicher Stilrichtungen dargeboten. Daneben gibt es eine kleine Anzahl unabhängiger Theater, unter denen besonders das Lübecker Marionetten-Theater Fritz Fey, das theater combinale, das theater partout, das THEATER Haus Lübeck und das Theater ULKNUDEL e.V hervorzuheben sind.
Kino
Lübeck ist Stammsitz der Cinestar-Kinos, die mit den Lichtspielen Hoffnung in der Hüxtertorallee die Basis ihres Konzerns legten. Dieses traditionsreiche Kino steht nach einem Brand Ende Dezember 2004 leider noch vor der notwendigen Renovierung und galt bis dahin als das schönste Kino Lübecks. Mitte der 1990er Jahre wurde in der Stadthalle nach dem Vorbild der Multiplex-Kinos ein Kinopalast mit sieben Sälen eingerichtet, nachdem Cinestar bereits in einigen ostdeutschen Städten solche Kinos erbauen ließ. Hier laufen heute v. a. Filme des Mainstream-Kinos, wobei nur noch am Wochenende auch Spätvorstellungen angeboten werden und im Unterschied zu ähnlich großen Städten immer noch keine Vorstellungen in englischer Originalfassung zu sehen sind. Es gibt noch zwei weitere kommerzielle Kinos, das Capitol in der Breiten Straße, in dem eher ausgelaufene Mainstream-Filme sowie Programmkino-Filme laufen, sowie das Zweifünfzig in der Königstraße. Der Name ist mit dem Eintrittspreis in Verbindung zu setzen. Das Zweifünfzig zeigt einerseits ausgelaufene Filme in einer Wiedervorstellung zum günstigen Preis, meist zwei bis drei Monate später, oft auch Autorenfilme in der Lübecker Erstvorstellung, auch dann zum günstigen Preis von 2,00€ bis 2,50€, was besonders lobenswert ist. Ansonsten merkt man der Lübecker Kinoszene an, dass alle Kinos in der Hand einer Firma sind, die mangels Konkurrenz die Preise und das Angebot diktieren kann. Außen vor bleibt nur das Kommunale Kino in der Mengstraße, ein kleiner Vorführungsraum mit einem kleinen, ausgewählten Filmangebot, das auch selten Gezeigtes abdeckt und dafür schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Jedes Jahr im Herbst wird Lübeck während der Nordischen Filmtage vollends in die Hände der Cineasten übergeben.
Museen
Für viele Interessensgebiete kann man Lübecks reichhaltige Museen besichtigen. Als erstes zu nennen ist das weiter unten noch genau aufgeführte, für seine großartige Sammlung mittelalterlicher Sakralkunst, (Memling-Altar), bekannte St. Annen-Museum für Kunst und Kulturgeschichte mit der neuen Kunsthalle St. Annen. Weitere Kunstsammlungen sind im Behnhaus und Drägerhaus mit einem international bedeutsamen Schwerpunkt für die Nazarenische Kunst und sowie im Kulturforum Burgkloster. Die Stadtgeschichte Lübecks wird im Holstentor-Museum dargestellt. In der Nähe des Doms befinden sich das Museum für Natur und Umwelt sowie die im mittelalterlichen Zeughaus gelegene Völkerkundesammlung, das den reichhaltigen Fundus in themenbezogenen Sonderausstellungen anbietet. Ebenfalls noch in der Altstadt kann man das Museum für Figurentheater am Kolk besichtigen, Literaturinteressierten sind dann noch das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum und das Günter-Grass-Haus zu empfehlen. Ein kommerzielles Museum ist der Marzipansalon im Café Niederegger, in dem man alles über das „weiße Gold“ erfahren kann. Außerhalb der Altstadt gibt es dann noch die Geschichtswerkstatt Herrenwyk in Kücknitz. Am 12. Juli 2005 öffnete im Burgkloster das Lübecker Museum für Archäologie.
Die Literaturstadt

Lübeck sieht einen deutlichen Schwerpunkt des kulturellen Lebens auch in der Auseinandersetzung mit der dort geborenen Literatur der Brüder Thomas Mann und Heinrich Mann, die als Zentrum das Buddenbrookhaus in der Altstadt neben der Lübecker Marienkirche gefunden hat. Viele Fremde begreifen die Buddenbrooks heute noch auch als einen „Lübeck-Reiseführer“. Die Hansestadt verleiht den Thomas-Mann-Preis. Weitere berühmte Autoren aus Lübeck sind Emanuel Geibel, Otto Anthes und Erich Mühsam. Günter Grass lebt heute in der Nähe von Lübeck. In der Hansestadt selbst befindet sich das Günter-Grass-Haus mit dem überwiegenden Teil seiner literarischen und künstlerischen Originalwerke. Es gibt die Erich-Mühsam-Gesellschaft, die den Erich-Mühsam-Preis verleit. Auch die Schriftsteller Werner Bergengruen und Theodor Storm waren Schüler des Katharineums.
Bauwerke
Das Weltkulturerbe auf der Altstadtinsel besteht aus weit über Tausend Gebäuden, die als Denkmale in die Denkmalliste eingetragen sind. Insofern kann hier nur ein Auschnitt der wichtigsten erwähnt werden. Das Weltkulturerbe ist jedoch die Gesamtheit des erhaltenen Teils der mittelalterlichen Stadt.


Das Bild der Altstadt wird geprägt durch die sieben Kirchtürme, die den fünf großen Altstadtkirchen zuzuordnen sind. Die größte von ihnen ist die Marienkirche, die Kirche des Rates und der Bürgerschaft. Sie steht in prominenter Lage in der Nähe des Marktplatzes direkt hinter dem Rathaus. Die Marienkirche ist heute die drittgrößte Kirche Deutschlands, die Mutterkirche der Backsteingotik und beeindruckt nicht nur durch ihre äußere, sondern auch durch ihre innere Größe. Auch wenn im II. Weltkrieg wesentliche Kunstschätze im Inneren zerstört wurden, wirkt sie heute doch besonders durch das fast 40m hohe Mittelschiff mit reichhaltigen Deckenmalereien. Direkt neben der Marienkirche befindet sich seit jeher das Herz der Stadt, der Markt mit dem Rathaus. Das Rathaus ist im Unterschied zu anderen bedeutenden Rathäusern nicht in einem Stil erbaut, sondern man sieht auch heute noch deutlich, dass es seit dem 12. Jahrhundert immer stückweise ergänzt wurde. Hier finden sich heute Baustile von der Gotik über die Renaissance bis hin zur Moderne der 50er Jahre. Dem Rathaus schließt sich entlang der Breiten Straße das Kanzleigebäude an, dessen Arkaden derzeit renoviert und geöffnet werden, um die Fußgängerzone der Breiten Straße auch durch Geschäfte auf dieser Seite attraktiver zu gestalten. Der Rest des Lübecker Marktes wurde im II. Weltkrieg zerstört. Die Gestaltung des Marktes ist seitdem bis zuletzt immer wieder Punkt lebhafter Diskussionen gewesen.
Die zweitgrößte Kirche Lübecks, ebenso wie die Marienkirche mit zwei Türmen ausgestattet, ist der Dom. Er befindet sich eher abgelegen am südlichen Ende der Altstadtinsel in einer ruhigen Umgebung, die noch die alte Domfreiheit erahnen lässt. In der Lage der beiden Kirchen zueinander spiegelt sich der Konflikt zwischen der Lübecker Bürgerschaft und dem Lübecker Bischof wieder, der dazu führte, dass die Lübecker Bischöfe ihre Residenz nach Eutin verlegten. Im Unterschied zur Marienkirche ist der Dom im Inneren eher nüchtern weiß gestaltet. Hier kann man aber z. B. das Triumphkreuz des berühmten Holzschnitzers Bernt Notke bewundern. Ganz in der Nähe, in der Parade, befindet sich die Propsteikirche Herz Jesu, welche 1891 erbaut wurde.
Wie auch Dom und Marienkirche, so wurde auch die Petrikirche im II. Weltkrieg erheblich zerstört und erst als letzte wieder aufgebaut. Ebenfalls in Sichtweite des Marktes gelegen, war sie früher die Stammkirche der Fischer und Binnenschiffer. Heute hat sie keine eigene Gemeinde mehr und wird als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt. Unter anderem ist sie seit 2004 Universitätskirche und wird von den Lübecker Hochschulen für Feierlichkeiten verwendet. Auf ihrem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man bei schönem Wetter bis nach Travemünde und tief ins Mecklenburgische sehen kann.
Die Jakobikirche liegt am anderen großen Platz Lübecks, dem Koberg. Die Kirche war die Stammkirche der Seeschiffer und liegt gegenüber der berühmten Schiffergesellschaft, dem Zunfthaus der Kapitäne und heute bekanntesten Restaurant Lübecks mit vielen Schiffsmodellen an der Decke. Ihr Turm besticht durch die vier kugeligen Verzierungen an der Basis des Turmhelms. Die Jakobikirche wurde im Krieg nicht zerstört und bietet daher heute noch das über die Jahrhundert gewachsene Erscheinungsbild. In einer Seitenkapelle steht ein Rettungsboot des 1957 gesunkenen Schulschiffes Pamir.
Die Aegidienkirche ist die kleinste der fünf großen Altstadtkirchen und die einzige im Ostteil der Altstadt, dem Wohnviertel der Handwerker und kleinen Leute. Auch sie wurde im Krieg nicht zerstört, und ihr Innenraum konnte daher sein Erscheinungsbild erhalten.
Die Katharinenkirche ist eine ehemalige Franziskaner-Klosterkirche. Sie hat keinen Turm und trägt daher nicht zum klassischen Stadtpanorama bei. Ihr Inneres ist aber dennoch überaus sehenswert und gilt als ein Höhepunkt backsteingotischer Architektur. Sie schließt direkt an das Gymnasium Katharineum an und wird heute als Ausstellungsraum genutzt. In ihrer Westfassade finden sich Figuren des Bildhauers Ernst Barlach.
Weitere Sakralbauten des Mittelalters sind das Burgkloster und das St.-Annen-Kloster. Das Burgkloster, ein ehemaliges Dominikaner-Kloster wurde zum Dank für den Sieg gegen Dänemark in der Schlacht bei Bornhöved (1227) gegründet. Doch von seinem mittelalterlichen Bau sind nur wenige Überreste erhalten geblieben und durch ein neugotisches Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert ergänzt worden. Dieser Gebäudekomplex hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Aufgaben gehabt, war z. B. zur Zeit des Nationalsozialismus Gerichtsgebäude und somit Schauplatz einiger Prozesse gegen Regimegegner. Heute befindet sich hier u. a. ein archäologisches Museum. Das St.-Annen-Kloster in der Nähe der Aegidienkirche beherbergt heute ein umfangreiches Museum mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. So finden sich bedeutende sakrale Kunstwerke wie eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Flügelaltäre und Statuen, dann ein Überblick über Lübecker und Hanseatische Wohnkultur vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert, schließlich im neuen Anbau, der Lübecker Kunsthalle St. Annen, eine Sammlung zeitgenössischer Kunst.
Lübeck hatte bis ins 19. Jahrhundert noch vier Toranlagen; heute findet man nur noch zwei Überreste hiervon. Das Holstentor ist als Wahrzeichen der Stadt sicher deutschlandweit am berühmtesten. Es wird aber schon seit langem vom Verkehr nur noch umfahren und steht auf einem kleinen, parkähnlichen Platz, wo tagtäglich Hunderte von Touristen es aus der Nähe besichtigen. Im Inneren befindet sich ein Museum zur Stadtgeschichte. Direkt hinter dem Holstentor finden sich die Salzspeicher. In diesem mittelalterlichen Gebäudekomplex wurde das auf der Trave und Stecknitz angelieferte Salz aus den Lüneburger Salinen zwischengelagert und dann auf Seeschiffe weiterverladen. Heute findet sich hier ein Bekleidungsgeschäft. Das andere erhaltene Stadttor ist das Burgtor. Es ist noch in Überreste der Befestigungsanlagen am nördlichen Stadtrand integriert und muss auch heute noch von jedem durchfahren oder -laufen werden, der sich der Altstadt von Norden her nähert. Es geht direkt über in den Gebäudekomplex des Burgklosters.
Am zweiten großen Lübecker Platz, dem Koberg liegt neben der Jakobikirche noch das Heiligen-Geist-Hospital. Dieses Gebäude ist ein gutes Beispiel für die Formen der Wohltätigkeit in der mittelalterlichen Gesellschaft. Um auch den Armen, Kranken und Alten einen Platz zu bieten, ließen wohlhabende Bürger dieses Gebäude errichten. Bis in die 1970erJahre hinein wurde die große Halle mit den heute noch zu besichtigenden, im 19. Jahrhundert errichteten Kabäuschen mit je ca. 3m² Wohnfläche als Altersheim verwendet, dann durften/mussten die Seniorinnen und Senioren in einen moderner eingerichteten Seitenflügel mit größeren Zimmern einziehen. Um die Weihnachtszeit findet hier einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte Norddeutschlands statt, wenn viele Kunsthandwerker jeweils eins der Kabäuschen besetzen, um hier ihre Waren zu verkaufen. Der Koberg wird auch ansonsten von sehr gut erhaltenen, meist klassizistischen Gebäuden umgeben, wobei ähnlich wie beim Marktplatz die Gestaltung und Nutzung des „schönsten Platzes Norddeutschlands“ zu Diskussionen führt. Heutzutage wird er leider meist als illegaler Parkplatz verwendet.
Einige bedeutende Wohnhäuser in der Innenstadt werden heutzutage als Museen verwendet. So bietet das klassizistische Ensemble aus Behnhaus und Drägerhaus in der oberen Königstraße heute Raum für ein Kunstmuseum. Im Buddenbrookhaus in der Mengstraße, gegenüber der Marienkirche befindet sich heute das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum. In der Glockengießerstraße findet man seit einigen Jahren schließlich das Günter-Grass-Zentrum.
Die Kaufmannschaft zu Lübeck als Rechtsnachfolgerin der Lübecker Kaufmannsgilden besitzt im Haus der Kaufmannschaft zwei der schönsten und bedeutsamsten geschnitzten Inneneinrichtungen der Renaissance. Ihr gehört auch das Schabbelhaus in der Mengstraße, ein backsteingotisches Bürgerhaus mit der Einrichtung des ausgehenden 18. Jahrhunderts, das als Restaurant zugänglich ist.
All diese beschriebenen Gebäude setzen nur kleine Rahmenpunkte, und wer Lübeck besichtigen möchte, tut gut daran, auch abseits davon durch die Gassen und Gruben zu laufen. Die Lübecker Altstadt bietet ein großes Ensemble sehenswerter Gebäude aus unterschiedlichsten Baustilen, beginnend mit einigen romanischen Resten am Dom, viel Gotik und Renaissance, einige Gebäude aus Barock und Rokoko, stilvolle Straßenzüge des Klassizismus und neben einigen modernen Bausünden auch sicher sehenswerte Bauwerke der Moderne. Nicht vergessen sollte man die Gänge und Höfe. Während erstere eher aus Platznot in den Hinterhöfen der Wohnhäuser entstandene Wohnquartiere sind, die früher für die Ärmsten der Armen errichtet wurden, heute aber begehrter Wohn(t)raum sind, sind letztere geplant angelegte Stiftungen. Der größte und schönste Hof ist sicherlich der Füchtingshof in der Glockengießerstraße, aber es gibt einige andere wie z. B. Glandorps Hof, Haasenhof usw.
Wer mehrere Tage in Lübeck verbringt, sollte sich neben der Altstadt auch die Vorstädte ruhig genauer anschauen. Jenseits der idyllischen Wallanlagen finden sich in St. Gertrud und St. Jürgen sehenswerte Villenviertel mit klassizistischen und aus der Gründerzeit stammenden Villen. Besonders hervorstechend sind hier die Eschenburg-Villa in St. Gertrud an der Travemünder Allee und die Linde-Villa in St. Jürgen an der Ratzeburger Allee, die heute als Standesamt genutzt wird. Nur wenige Meter von der Linde-Villa befindet sich außerdem die St. Jürgen-Kapelle aus dem 17. Jahrhundert als Zeichen dafür, dass auch schon vor der Industrialisierung außerhalb der Lübecker Stadtmauern gesiedelt wurde. In St. Gertrud befindet sich außerdem das Fischerdorf Gothmund am Ufer der Trave, ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel, das durch sein geschlossenes Ensemble von Reetdachhäusern besticht.
Fast 20 km von der Innenstadt schließlich ist das Ostsee-Bad Travemünde zu finden, das drittälteste Seebad Deutschlands. Hier kann man die Altstadt mit ihren kleinen Häusern besichtigen, die Vorderreihe mit den Wohnhäusern der Kapitänswitwen, die Bäderarchitektur vergangener Jahrhunderte bewundern (Casino, Kurhaus) oder hinterfragen (Maritim-Hotel). Zudem befindet sich in Travemünde der älteste Leuchtturm Deutschlands, der allerdings nicht mehr in Betrieb ist.
Parks, Gärten und Grünanlagen
Große, herrschaftliche Parkanlagen findet man im bürgerlich geprägten Lübeck nicht. Dennoch muss man auch im Stadtzentrum nicht auf Grünanlagen verzichten. In der Innenstadt selbst befinden sich z.B. die Bürgergärten, eine kleine, ruhige Gartenanlage hinter dem Behnhaus und dem Gesellschaftshaus der „Gemeinnützigen“. Um den südlichen Teil der Altstadt herum wurden die Wallanlage angelegt, die auf den ehemaligen Stadtbefestigungen zwischen Trave, Elbe-Lübeck-Kanal, Krähenteich und Mühlenteich liegen. Wer hier den Weg vom Holstentor zum ehemaligen Hüxtertor nimmt, ist im normalen Spaziergängertempo gut und gerne eine halbe bis dreiviertel Stunde unterwegs und kann dabei neben schönen Ausblicken auf die Altstadtinsel noch einiges anderes entdecken. So befindet sich in den Wallanlagen ein weiteres ehemaliges Stadttor, das „Kaisertor“, das bereits kurz nach seiner Erbauung in den Wallanlagen verschütt ging und erst Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Direkt oberhalb des Kaisertors befindet sich in den Räumen der ehemaligen Seefahrtsschule das Universitätsinstitut für Mathematik.
Außerhalb der Altstadt wurden seit dem frühen 20. Jahrhundert vor allem in St. Gertrud weitere Parks angelegt. Hier ist sicher der Stadtpark zu nennen, der sich zwischen Roeckstraße und Travemünder Allee erstreckt, zudem der Draegerpark an der Marlistraße sowie der Eschenburg-Park (1957) hinter der Eschenburg-Villa, heute Brahms-Institut, mit dem mittelalterlichen Kreuzwegaltar auf dem Jerusalemsberg. Der neueste Lübecker Park ist der Carlebach-Park im neuen Hochschulstadtteil, der im August 2005 eröffnet wurde. Neben diesen Parkanlagen lockt aber vor allem die unberührtere Natur in den Vorstädten, sei es im großen Stadtwald Lauerholz zwischen den Stadtteilen St. Gertrud und Schlutup, nebst dem Naturschutzgebiet Schellbruch, oder die vielen anderen Naturräume entlang der Wakenitz, der Trave, des Elbe-Lübeck-Kanals sowie zwischen diesen Flüssen im Lübecker Süden.
In Travemünde schließlich gibt es mit dem Kurpark und dem Godewind-Park zwei weitere kleine Parkanlagen. Und auch hier lockt neben der Ostsee mit dem Brodtener Steilufer auch das Hinterland, sei es auf der schleswig-holsteinischen mit dem Dummersdorfer Ufer oder auf der mecklenburgischen Seite der Trave.
Bekannte Gartenarchitekten, die aus Lübeck stammten oder in Lübeck wirkten, sind: Harry Maasz, Erwin Barth
Standdenkmale und Skulptur im öffentlichen Raum
- Löwen von Christian Daniel Rauch vor dem Holstentor
- Löwen von Fritz Behn vor dem Burgtor
- Replik des Braunschweiger Löwen am Dom
- Antilope von Fritz Behn vor dem Holstentor
- Gemeinschaft der Heiligen an der Fassade der Katharinenkirche von Ernst Barlach und Gerhard Marcks
- Gruppe von acht Allegorien von Diedrich Jürgen Boy auf der Puppenbrücke vor dem Holstentor
- Geibel-Denkmal von Hermann Volz am Koberg zwischen dem Heiligen-Geist-Hospital und der Jakobikirche
- Gruppe von sechs Offenen Stelen aus Eiche von Jan Jastram (1994/96) als Leihgabe der Possehl-Stiftung vor dem Landgericht Lübeck
- Gruppe von Tonskulpturen Fremde des Bildhauers Thomas Schütte auf dem Dach der Musik- und Kongresshalle (Exponate der documenta 9 in Kassel; gestiftet von der Possehl-Stiftung)
- Reiterstandmal Kaiser Wilhelm I. am Lindenplatz von Louis Tuaillon, Berlin
- Standmal v. Bismarck am Lindenplatz (1903) von Emil Hundrieser
- Gruppe Jugend in der Grünanlage vor dem Burgtor von Arno Breker, gestiftet von dem Lübecker Ehrenbürger Rudolfo Groth
Lübecker Stiftungskultur
Seit dem Mittelalter hat das Stiften in Lübeck Tradition. In seinem Ursprung der Gläubigkeit begüterter Kaufleute entsprungen, die sich so ihr Seelenheil zu sichern suchten. Die Stiftung Heiligen-Geist-Hospital ist heute wohl die älteste bestehende Stiftung in Lübeck. Viele der Lübecker Gänge und Höfe beruhen auf Stiftungen Lübecker Kaufleute. Ohne das Engagement der in Lübeck ansässigen großen und kleinen Stiftungen wäre das reichhaltige Kulturleben der Stadt nicht denkbar und der Erhalt des Kulturerbes nicht darstellbar. Lübecks älteste Bürgerinitiative, die
betreut als Treuhänderin eine Vielzahl kleinerer, unselbständiger Stiftungen Lübeck gesonnener Bürger.
Weitere wichtige gemeinnützige Stiftungen in Lübeck sind die
- Parcham'sche Stiftung,
- Possehl-Stiftung,
- Stiftung Sparkasse zu Lübeck und die
- Edith-Fröhnert-Stiftung.
Lübeck ist heutzutage immer noch die Stadt mit der größten „Stiftungsdichte“ Deutschlands.
Tourismus, Freizeit und Erholung
Tourismus
Lübeck kennt im Bereich der Altstadt den Städtetourismus, der sich in den letzten Jahren bedingt durch die Entwicklung des Flughafens mit seinen preiswerten innereuropäischen Linienverbindungen im bundesweiten Trend überdurchschnittlich entwickelt hat. Daneben bietet das Seebad Travemünde an der Lübecker Bucht alle Möglichkeiten eines modernen Ostseebades. Wer die Altstadt erkunden will, hat dazu außer den normalen Stadtführungen noch andere Möglichkeiten. Als Individualtourist kann man auch außerhalb der touristisch ausgetretenen Pfade zwischen Holstentor, Markt und Schiffergesellschaft die vielen kleinen Gassen kennenlernen. Aber auch hierfür werden mittlerweile Stadtführungen angeboten. Ebenso Stadtführungen in den Abendstunden, geführt von einem Nachtwächter. Eine weitere Möglichkeit ist es, mit einem Ausflugsboot einmal die Altstadtinsel zu umrunden. Dies lässt sich aber nur unter der Woche richtig gut unternehmen, weil man dann mit den Booten auch den Elbe-Lübeck-Kanal befahren kann; am Wochenende ist die Hubbrücke unterhalb des Burgtores runtergefahren.
Freizeit und Erholung im Stadtgebiet
Wasser, Grünflächen und ausgedehnte Wälder bestimmen das Stadtgebiet Lübecks, das zu den größten kommunalen Waldbesitzern Deutschlands gehört. Die Gewässer von Trave, Wakenitz und Elbe-Lübeck-Kanal sind landseitig von Wanderwegen erschlossen und größtenteils mit den großzügigen und ausgedehnten Parkanlagen verbunden. Auf der Trave verkehren Ausflugsschiffe zwischen Lübeck und Travemünde und auf der Wakenitz bis nach Rotenhusen mit Anschlussmöglichkeit nach Ratzeburg. Die Wälder und die Naturschutzgebiete an Wakenitz und Trave (Lagune im Schellbruch, Dummersdorfer Ufer mit dem Bodendenkmal der mittelalterlichen Burg an der Stülper Huk) in unmittelbarer Nähe zum Stadtgebiet wie das Nebeneinander von Seebad und mittelalterlichem Weltkulturerbe im gemeinsamen Geist hanseatischer Tradition machen einen wichtigen Teil der Lebensqualitäten und des Freizeitwertes der Stadt aus.
Freizeit und Erholung in der näheren Umgebung der Stadt
Auch die nähere Umgebung der Stadt bietet eine Vielzahl von Freizeit und Erholungsmöglichkeiten. Neben den Seebädern an der Lübecker Bucht die Seen und Wälder der Holsteinischen Schweiz um die Residenzstadt Eutin mit den Carl-Maria-von-Weber-Festspielen auf der Freilichtbühne im Schloßpark am Eutiner See, den Klützer Winkel und die Hansestadt Wismar auf der mecklenburger Seite der Lübecker Bucht, den Naturpark Lauenburgische Seen mit der Inselstadt Ratzeburg und der Stadt Mölln an der Alte Salzstraße, aber auch dem Sachsenwald. Die Städte des Umlands bieten eigene Attraktionen, wie zum Beispiel Bad Segeberg mit den Karl-May-Festspielen. Größter Freizeitpark ist das Hansaland in Sierksdorf.
Regelmäßige Veranstaltungen
- März/April: Lübecker Frühlingsmarkt auf der Wallhalbinsel
- März/Dez.: Marzipan-Show im Marzipan-Land
- Mai: Markt anno dazumal
- Mai: Handel und Hanse
- Juli: Christopher Street Day (in der Regel am zweiten Wochenende)
- Juli: Lübecker Volks- und Erinnerungsfest
- Juli: Travemünder Woche
- Juli/August: Schleswig-Holstein Musik Festival
- August: Duckstein Festival, früher Traveuferfest
- September: Lübecker Sommermarkttage und das alle 2 Jahre stattfindende Altstadtfest
- Oktober: Lübeck läuft
- November: Nordische Filmtage
- November: Lübecker Herbstmarkt
- November/Dezember: Kunsthandwerkermarkt
- Juli-September: Sand World
- Dezember: Ice World
- Dezember: Lübecker Weihnachtsmarkt
- Dezember: Mittelaltermarkt
Kulinarische Spezialitäten
Die Lübecker Küche entspricht in ihren regionalen, norddeutschen Eigenarten mehr einer frugalen Variante der Hamburger als der Schleswig-Holsteiner Küche.
Persönlichkeiten
- Siehe Kategorie:Person (Lübeck)
- Siehe Liste der Ehrenbürger von Lübeck
- Siehe Söhne und Töchter der Stadt Lübeck
Vereine
- ArchitekturForumLübeck e.V., Vereinigung Lübecker BürgerInnen und Architekten/-innen für Baukultur
- Lübecker Yacht Club, Veranstalter der Travemünder Woche und anderer Segelregatten
- Phönix Lübeck
- VfB Lübeck
- Verein der Freunde und Förderer der Kirchenmusik an St. Marien zu Lübeck e.V.
- Alte Riege Lübeck, VfB Lübeck-Fanclub
- TSV Siems e.V.
- RC Lübeck, Lübecker Modellbauverein für RC-Cars
- TSV Kücknitz e.V.
- 1. Lübecker Fanfarenzug mit großer Jugendabteilung
- Radsport-Team Lübeck e.V.
Literatur
- Heinrich Christian Zietz: Ansichten der FREIEN HANSESTADT LÜBECK und ihrer Umgebungen mit 16 Kupfern. Friedrich Wilmans, Frankfurt am Main 1822
- Otto Grautoff: Lübeck, Sammlung Stätten der Kultur. Bd. 9, Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1908
- Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Band I Nordostdeutschland – Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1939
- Abram Enns: Kunst und Bürgertum – Die kontroversen zwanziger Jahre in Lübeck. Christians/Weiland, Hamburg/Lübeck 1978, ISBN 3-7672-0571-8
- Lübeck 1226 - Reichsfreiheit und frühe Stadt. Lübeck 1976
- Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen. Schmidt-Römhild, Lübeck 1986, ISBN 3-7950-0452-7
- Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. Schmidt-Römhild, Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2
- Peter Guttkuhn: Kleine deutsch-jüdische Geschichte in Lübeck. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lübeck 2004, ISBN 3-7950-7005-8
- Deutscher Städteatlas; Band: III; 6 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Lübeck, Autor: Heinz Stoob. ISBN: 3-89115-006-7; Dortmund-Altenbeken, 1984.
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt
- Die Geschichte der Hansestadt als Animation
- Wirtschaftsförderung Lübeck
- Mittelalter Lübeck - Die Geschichte Lübecks
- ostsee.de Infocenter Hansestadt Lübeck
Linkkatalog zum Thema Lübeck bei curlie.org (ehemals DMOZ) Vorlage:Commons1