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Diskussion:Monogamie

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Danke für die Verlinkungen.

zu Änderung 1 "lautet auf Einehe"

Fremdwörter wie Monogamie werden auch dazu benutzt die vorbelasteten oder irreführenden Worte der eigenen Sprache eindeutig zu machen, indem das Fremdwort eine genaue Definition bekommt. Richtig wäre also: könnte auf Einehe lauten.

Monogamie hat es speziell in unserem Kulturraum bei den Germanen schon vor der Ausbreitung des Christentums gegeben und ist in allen Kulturen als Norm existent gewesen.
Das steht aber im Wiederspruch z.B. zu dem angeführten Weblink "Monogamie - eine "Beziehungskiste" mit Zwischenböden" von Ulrich Reichert, daß von weltweit 570 menschlichen Kulturen nur 17 % in irgendeiner Weise monogam sind. Dies stünde in Übereinstimmung mit vielen antrophologischen Untersuchungen, daß monogame Gesellschaften keineswegs in der Mehrheit sind.
s.u. Wer redet denn von Mehrheit? Und Gesellschaften können nicht monogam sein; nur Menschen. Historisch kaum belegbar. mk 03102005
Was bedeutet denn dann der begriff "Norm" in

Monogamie hat es speziell in unserem Kulturraum bei den Germanen schon vor der Ausbreitung des Christentums gegeben und ist in allen Kulturen als Norm existent gewesen. ? --Joise 03:30, 5. Okt 2005 (CEST)


Insgesamt erscheinen mir viele der angeführten Wissenschaftlichen Untersuchungen sehr selektiv ausgewählt.
Natürlich. Hier werden Indizien für Existenz und Erklärung von MG gesammelt und nicht dagegen. mk 03102005
Wenn die Monogamie das "natürliche" menschliche Verhalten sein soll, müßte auch erklärt werden, warum sich in Umgebungen, in denen dies ohne Gefahr für Leib und Leben möglich ist, die ein großer Teil der Menschen nicht monogam verhält, entgegen der gesellschaftlichen und religiösen Normen. Selbst Frauenzeitschriften kommen in der letzten Zeit bei Umfragen regelmäßig auf ca. 40 % Frauen, die fremdgehen, Männer tun es angeblich noch häufiger.
--Joise 23:07, 30. Sep 2005 (CEST)
Willste wirklich Antwort? mk 03102005

In allen? Soweit ich weiss hat polygamie doch in vielen Kulturen seit langem Tradition oder? (bin kein Experte)

Antwort: Das Denken in Gegensätzen (antagonistisches Denken) ist falsch, wie man am Beispiel Monogamie - Polygamie sieht. So auch hier: Eine "Kultur" braucht nicht auf eine Sexualnorm festgelegt sein.

Eben. Die "Beziehungsorientierung" von Menschen scheint nach meinen Erfahrungen, genauso wie die sexuelle Orientierung, sehr viel stärker vom Individum abzuhängen, als von einer angenommenen uniformen "Natur des Menschen".
--Joise 23:07, 30. Sep 2005 (CEST)
Erfahrungen spielen in den NatWiss die zweite Geige, wenn Genetik und Physiologie schon Antworten liefern. mk 03102005
Abseits von idealen Normen muß man noch heute konstatieren, daß auch statistisch gesehen die überwiegende Mehrheit der Erdbevölkerung monogam ist und daß andere Formen des Zusammenlebens nur in den Publikationen der vergangenen Jahre den Stellenwert erreicht haben, den sie einzunehmen scheinen.
Die faktische Monogamie bezweifele ich. Die Monogamie ist ein weit verbreitetes Leitbild, die in manchen Ländern durch soziale Kontrolle auch durchgesetzt wird. --Joise 03:30, 5. Okt 2005 (CEST)

statistisch gesehen die Mehrheit der Erdbevölkerung monogam ist – was heist das genau gibt es da belege?? --mGla 10:18, 1. Feb 2005 (CET) (unterschriftzur verdeutlichung eingefuegt)

Wir sind uns einig, daß die westlichen Umfragen (Kinsey & Co) zu dem Thema zu vernachlässigen sind.
warum ??
s.a. Kinsey-Reporte. Aussagen!! einer nicht repräsentativen, amerikanischen Minderheit halte ich für nicht beweisfähig mk 03102005
China und Indischer Subkontinent mit 2/5 der Erdbvölkerung, jüdisch, christlich und islamisch verwurzelte Kulturen sind nicht nur den Idealen nach monogam orientiert sondern auch statistisch gesehen.
Dann waere das ja so Einzuarbeiten, oder? (Wer ist Wir?) --mGla 10:18, 1. Feb 2005 (CET)
Grade China hat eine lange Tradition von Polygynie, bei der die Nebenfrauen oft sehr schlecht gestellt waren. Bei den noch älteren taoistischen Traditionen, bei denen Frauen stärker geachtet wurden, kam wohl auch Polyandrie vor.
Die heutigen Religionen in Indien sind strikt monogam, bis auf überlieferte tantrische Praktiken. Schaut man sich die wahrhaft orgiastischen Reliefs mancher Templer aus alter Zeit an, ist nicht glaubhaft, daß das immer so gewesen ist.
Immer noch auf der Suche nach Belegen dafür, dass es keine reine MG gibt? Stimme dir auf Gesellschaftsebene zu. Das mg Tierpaar (incl. Mensch) existiert aber und das ist das Thema. mk 03102005

---

Abseits von idealen Normen muß[..]

was sind »ideale Normen«? --mGla 10:18, 1. Feb 2005 (CET) (nachtraeglich zur verdeutlichung unterschrieben)

Antwort: siehe "gesellschaftliche Normen"
Dann bitte auch als solche kenntzeichnen, und keine missverstaendlichen begriffe verwenden.
Das Ideal bezeichnet als Gegenstand ein Inbegriff des Vollkommenen, ein Muster- oder Leitbild menschlichen Strebens
Aus Ideal (Philosophie) --mGla 10:18, 1. Feb 2005 (CET)

Zweifle da etwas den neutralen Standpunkt an.

Antwort: Es gibt keinen neutralen Standpunkt! Man kann sich nur bemühen.
Dann aber bitte nich so (und bitte unterschreiben, in der historie findet sich keiner zurecht...) --mGla 10:18, 1. Feb 2005 (CET)
In der Zoologie ist die Monogamie schon in Form der Dauerkopulation bei niederen Tieren nachweisbar

Bitte? Was sind "niedere Tiere"?

--mGla 18:34, 31. Jan 2005 (CET)

http://www.uni-rostock.de/presse/31/Doppelwurm.html

Bsp. für "niedere Tiere", für Dauerkopulation ohne Kopulationsorgane und erfüllt Kriterium Monogamie im weiteren Sinne. Außerdem macht es deutlich, wie mg entstanden sein könnte. mk 20050826


Betreff: moralische Instanzen: Judentum - gestrichen

Gerade mit der Ablehnung eines Scheidebriefes hat Jesus Christus nicht nur ins Fettnäpfchen getreten, sondern auch die Schriftgelehrten durch die Begründung aus der Bibel ad absurdum geführt. Wenn auch das Judentum (wie der Sozialismus) als zentrales Postulat die Monogamie hat, so ist mit der Existenz des Scheidebriefes belegt, daß man damit im Gegensatz zur christlichen Lehre steht. Vor dem gleichen Dilemma wie das damalige Judentum stehen heute die "christlichen" Kirchen, die sich vor wenigen Jahren dem Zeitgeist gebeugt haben und in jüdischer Tradition die Scheidung nach läppischen 2000 Jahren wieder eingeführt haben.

mk


Die Existenz von Begriffen wie Friedelehe oder Winkelehel zeigt, daß die Kirche mehr als tausend Jahre brauchte, um monogame Eheformen auch nur als Soll-Norm durchzusetzen. --Joise 03:30, 5. Okt 2005 (CEST)


gestrichen: "kein Verbot der Polygamie in der Bibel"

Es ist nicht alles erlaubt, was nicht verboten ist. Wenn man die entspechenden Stellen im neuen Testament liest ist die Tendenz eindeutig: Monogamie, die sogar seine Begründung aus der Genesis ableitet. Gerade das neue Testament stellt sich hier gegen die historische Praxis des AT und bietet nicht den Ansatz einer Rechtfertigung für Polygamie. Spitzfindige werden immer wieder Deutungen zitieren, die ihren Intressen entgegen kommen. Die Frage: Warum können Menschen nicht zugeben, dass sie den Idealen der Bibel nicht mehr entsprechen, wo wir doch schon in vielen Bereichen den Boden der Bibel verlassen haben? Und das gilt für moderne wie historische Kulturen, die sich mit dem Attribut "christlich" zu schmücken versuchen.

mk

Ich habe nichts dagegen, daß die Begründung oder Rechtfertigung der Monogamie in der Bibel oder den anderen Buchreligionen erörtert wird.

(Spannend fände ich auch die Diskussion des Sexualverhaltens z.B. in den mesoptamischen Kulturen und bei den Griechen und Römern, die bekanntlich unter platonischen Beziehungen etwas anderes verstanden als wir es heute tun).

Ich bin jedoch sehr dafür, daß genetische, anthrophologische und theologische Argumentationsstränge in dem Artikel vollständig getrennt werden, um die Diskussion wissenschaftlicher zu gestalten.
--Joise 23:07, 30. Sep 2005 (CEST)
Könnte ganze wohlstukurierte Bücher schreiben. Artikel nur ausbaufähiger Kompromiß. mk 03102005

Spricht man von Monogamie nur bei gegengeschlechtlichen Individuen? Ich hätte das nicht so eingeschränkt. Im weiteren Sinne hätte ich auch gesagt von gleichgeschlechtlichen oder Zwittern (Tierwelt) --Slartidan 1. Jul 2005 12:00 (CEST)

Gern würde man jeder Ausnahme von der biologischen Norm Rechnung tragen. Das würde aber bei Differenzierungen enden, die die Grundbedeutung des Begriffe so verwässern, daß man so unselige Definitionen toleriert, die den Begriff logisch ad absurdum führen; siehe serielle mg. Dazu kommt noch die Tatsache, daß jede dieser Differenzierungen dazu beiträgt, den Blick auf die (biologisch skurrile) Tatsache zu verstellen, daß die Monogamie tief im Erbgut vieler Arten verwurzelt scheint.

PS: Hast recht. s.o. Bsp "Doppelwurm" Habe in Definition berücksichtigt ("im Ursprung"), dass die Definition auch Weitergehendes zuläßt. Sollte aber wegen Umfang nicht explizit ausgeführt werden.

mk

Wie steht es mit dem Begriff "Zeitehe, griech. Periodogamie oder Chronogamie" anstatt der seriellen Monogamie? Auch eine beiderseitige Monogamie würde erst einmal mit einer Zeitehe beginnen und erst die Zeit würde zeigen, ob daraus eine echte Monogamie entstanden ist.

zu "Treue-Gen" http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17682/1.html mk 20050920

extended Version

Wäre zu lang und wertend geworden:

Im Rahmen der Menschwerdung von der sexuellen Evolution zu sprechen ist insofern schwierig, als sich das Thema auf ein Verhalten bezieht. Ist es noch möglich anhand von Artefakten die Werkzeugherstellung zu belegen, ist ein solches Vorgehen beim Sexualverhalten unmöglich und die Ergebnisse wären rein spekulativ. Was anhand von Fossilienbelegen unmöglich scheint, ist durch die Analyse der modernen Fossilien - unserem Erbgut - wahrscheinlicher geworden. Und im Zusammenspiel mit der vergleichenden Verhaltensforschung ergibt sich ein Bild, das doch Licht in das Dunkel um das Paarungsverhalten der Frühmenschen bringen kann. Gestützt auf die Annahme, dass wir mit verwandten Primaten eine gemeinsame Vergangenheit geteilt haben, sollte man sich das Sexualverhalten dieser Arten anschauen, um Vermutungen über unsere Vorfahren anstellen zu können.

In die engere Auswahl kommen dabei die Hylobates (Gibbons und Siamang), die beiden Schimpansenarten, die Gorillas und der Orang-Utan. Schon bei dieser Auswahl fällt in Bezug auf das Sexualverhalten auf, dass fast alle Spielarten vertreten sind. Orang-Utans mit semisolitärer Lebensweise (d.h. Einzelgänger bis auf die zur Paarung notwendigen Zeitfenster), Gorillas mit ihren Haremsgruppen und Schimpansen mit mehr oder weniger Promiskuität werden dem polygamen Umfeld zugerechnet. Dagegen verhalten sich Gibbons monogam. Alle diese Einordnungen sind für die Individuen einer Art derart homogen, dass man mehr als Sozialisationsgründe für die jeweilige Spielart des Sexualverhaltens annehmen muss.

In der taxanomischen Einordnung des Menschen sind aber tradierte (und verständliche) Fehler gemacht worden, die es zuerst zu erwähnen gilt. So ist schon anhand der Anzahl der Chromosomen in einer einfachen Sortierfolge zu sehen, dass der Mensch mit 46 Chromosomen genau zwischen den Hylobaten mit 44 (auch 42 und 50) Chromosomen und den großen Menschenaffen mit 48 Chromosomen einzuordnen ist. Noch aussagekräftiger ist der Vergleich der Masse an DNS bei den drei Entwicklungslinien, der allerdings auf das gleiche Ergebnis hindeutet.

Setzt man also voraus, dass die Evolution immer komplexere Lebewesen mit mehr genetischem Potiential basierend auf mehr DNS hervorbringt, sind die Gibbonarten noch die ursprünglichsten Vertreter der "menschenähnlichen Primaten" und die großen Menschenaffen die modernsten Hominoidea.

Das ist eine antrophozentrische Sichtweise. Küchenschaben und Ameisen haben die letzten paar hundert Millionen Jahre hervorrragend überlebt.
Aussage ist eingeschränkt auf rez. Hominoidea und anthropozentrisch; richtig! mk 03102005
Ich meine, daß die Evolution immer komplexere Lebewesen hervorbringt. "Komplexer" scheint hier "besser" zu implizieren. Die menschheitsgeschichtlich einmalige Ausbreitung monotheistischer und monogamer Gesellschaften in den letzten 1000 Jahren oder so kann man in gleicher Weise nicht als Beweis dafür nehmen, daß die europäische Kultur oder deren soziale Werte und Ideale besser sind. Insbesondere wenn man überlegt, wie nahe diese Kultur manchmal schon der nuklearen Auslöschung war. Die Europäer hatten, unter anderem, die besseren Waffen, und eine der Natur und auch anderen Kulturen gegenüber agressivere Ökonomie. Genauso kann Monogamie in bestimmten Gesellschaftsformen, in denen dauerhaftes und ungeteiltes Privateigentum, z.B. an Land, einen Überlebensvorteil darstellt, eine zur Ökonomie passende soziale Norm sein, während sie in sog. "Primitiven" Gesellschaften oder in solchen, von denen das Einkommen nicht mehr vom Acker sondern von der Qualifikation des einzelnen abhängt, eher stört. --Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)


Die Schimpansenvorfahren schienen in dem für die Menschwerdung relevanten Zeitraum also noch nicht zu existieren und haben sich erst nach der Abspaltung von der menschlichen Stammeslinie entwickelt. Das ist auch die Antwort für Yves Coppens Aussage, der das "schier unglaubliche Fehlen jeglicher Prä-Schimpansen- und Prä-Gorilla-Fossilien" monierte, während Frühmenschen und/oder Australopithecinen Afrika schon durchstreiften.

Unserem genetischen Verwandschaftsgrad zum Schimpansen widerspricht dies nicht: Auf einer angenommenen Zeitachse können sich Prä-Hylobates und andere Hominoidea vor 20 Millionen Jahren getrennt haben, während Vormenschen und Prä-Panidae erst vor 3 Millionen Jahren genetisch voneinander isoliert wurden. (Doch wir wissen, dass sich gravierende genetische Unterschiede auch innerhalb kürzester Zeit einstellen können.) Und diese genetische Isolation kann die gleichen Ursachen gehabt haben, wie die Trennung der beiden Schimpansenarten, die - obwohl genetisch und geographisch gar nicht weit voneinander entfernt - im Kopulationsverhalten "nicht mehr miteinander können".

Rekapitulieren wir einmal, dass die Menschwerdung irgendwo zwischen Gibbon und Schimpanse stattgefunden hat, so bietet sich eine Auswahl möglicher Spielarten der Sexualität nahezu zwingend an. Diskutieren wir daraufhin die beiden Hauptkandidaten für die natürlichen Veranlagungen des Menschengeschlechts auf sexuellem Gebiet - Monogamie oder Promiskuität -, fällt als erstes die hohe Durchdringung aller historischen und existenten Kulturen mit der monogamen Variante auf. Durch die o.g. historisch bedingte taxanomische Einordnung des Frühmenschen nahm man bis hierhin an, daß auch unser Vorfahr weitaus schimpansenähnlicher sei und damit wahrscheinlich auch promisk wie sein Verwandter sei. Somit sei die Monogamie eine Folge der entstehenden Zivilisation.

Sich dagegen den Menschen als genetisch prädisponierten, monogamen Primaten vorzustellen fällt nicht nur westlichen Forschern schwer, die Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Monogamie haben.

Kann man diese genetische Prädisposition zur Monogamie als eine These des Artikels betrachten ?

Auch Institutionen sind zu oft in der Arroganz verfangen, dass sie selbst die Monogamie "erfunden" hätten, obwohl schon seit Jahrzehnten Belege dafür vorliegen, dass die Monogamie - zumindest bei den anderen Tierarten - eine biologisch begründete und genetisch weitervererbte Variante des Sexualverhaltens ist. Der Grund dafür ist einfach: Es gibt keine denkbare Sozialisationsform, die einerseits monogames Verhalten zur Folge hat und andererseits bei allen betroffenen Tierarten greift. Es bleibt nur ein ererbtes Verhalten, das in den Körpern "irgendwie" organisiert sein muss.

Es gilt als sicher, dass sich der rezente Mensch morphologisch nur relativ geringfügig von seinen Schimpansenverwandten unterscheidet. Aber gerade in dem äußeren Genitalapparat weist der rezente Mensch weniger Ähnlichkeiten mit den Schimpansenarten auf, bei denen z.B. eine auffällige Sexualschwellung bei den Weibchen die Rezeptivität signalisiert. Vielmehr gleichen die menschlichen Sexualorgane denen der Gibbons, bei denen z.B. nichts Äußeres auf den Eisprung hindeutet.

Rekapitulierend ist zu vermerken, dass gerade die Aussagen zum Sexualverhalten von Vor- und Frühmenschen höchst spekulativ sind und es in keiner Weise gerechtfertigt ist, ererbte Veranlagungen auszuschließen.

Umgekehrt aber auch nicht.--Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)
Wie! Umgekehrt? mk 03102005
Ich meine: Es ist genausowenig gerechtfertigt, kulturelle Faktoren weitgehend auszuschließen als Ursache monogamen oder polygamen Verhaltens. Außerdem unterscheiden sich die Menschen verschiedener Kulturen genetisch nur sehr geringfügig. In Anbetracht der Tatsache, daß es mehrere hundert nichtmonogame menschliche Kulturen gibt, erscheint mir eine rein genetische Festlegung sehr unwahrscheinlich. Als gesichertes Wissen kann man das nicht darstellen. --Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)

Eine angenommene Entwicklung vom polygamen zum monogamen Sexualverhalten ist darüberhinaus unwahrscheinlich.

Warum ? In Artikeln wie Ehe oder Geschichte des Sex wird genau dies beschrieben. Es gibt Antrophologen, die die Entwicklung monogamer Beziehungen und des Patriachats als zusammenhängend mit der Entwicklung des Privateigentums beschreiben.
Ist denn ein umfassendes monogames Sexualverhalten die Realität oder nicht doch eher ein Wunschtraum?
Wunschtraum oder nicht: Habe auch erst lernen müssen mich an Fakten zu orientieren! mk 03102005
Wir wäre es mit ein paar Daten aus verschiedenen Quellen zur Häufigkeit tatsächlichen monogamen/nichtmonogamen Verhaltens ? Vor allem in Gesellschaften, in denen nichtmonogames Verhaltens nicht drakonisch bestraft wird ? --Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)

Darüberhinaus besteht der Selektionsvorteil für sich monogam verhaltende Arten darin, dass sich eine einmal erfolgte Infektion auf die Mitglieder der betroffenen Familie beschränkt. Die Durchseuchung der Art wie unter den Bedingungen der Promiskuität würde nicht stattfinden.

Die Ausbreitung von AIDS findet statt, weil die Leute keine Kondome benutzen, und daran ist speziell in Afrika die katholische Kirche nicht ganz unschuldig.

Das alles findet zur Zeit am Beispiel der menschlichen Art in Afrika statt und ist deshalb gut überprüfbar. Ein Papst, der monogames Verhalten einfordert, argumentiert deshalb nicht moralisch sondern mit dem Kalkül eines Naturwissenschaftlers.

Meint das, daß er naturwissenschaftliche Folgerungen -- und nicht theologische Grundsätze -- seiner Forderung nach monogamen Verhalten zugrunde legt ?

Und der "Zufall" will es, dass die Menschheit soeben zur Zeit des massiven Auftretens des HIV die Technologie entwickelt hat um die Ursachen zu erkennen und den Ausbruch von AIDS zu verzögern. Von einer Heilung ist man weit entfernt, weil sich das Virus tief im Erbgut des Individuums eingenistet hat.

Mit der selben Logik müßte man die sofortige Einstellung des Luftverkehrs fordern, da sich damit Viren wie eine asiatische Grippe innerhalb von Wochen über die gesamte Erdbevölkerung verbreiten können. Aufgrund des Risikos einer noch größeren Katastrophe wie der "spanischen Grippe" kann dann wohl der gesamte Flugverkehr nicht gottgewollt sein. Hätten sich traditionell übrigens die Menschen im christlichen Mitteleuropa tatsächlich monogam verhalten, dann müßten nicht nur andere sexuell übertragbare Krankheiten komplett unbekannt geblieben sein, sondern es wäre auch nicht möglich gewesen, daß die Entdecker Amerikas Krankheiten wie die Syphilis nach Hause mitbrachten, die es vorher in Europa nicht gab.
Außerdem finde ich darwinistische Begründungen für die Aufstellung ethischer Normen etwas schwierig.


--Joise 23:07, 30. Sep 2005 (CEST)
Mit deiner voreilenden Logik vermutest du etwas, was explizit dort nicht ausgesagt ist. Dort ist nur ausgesagt, dass Kath. Theologie und Biologie (Epidimiologie) sychrone Handlungsvorgaben zulassen. mk 03102005
Dann verstehe ich den Satz "Ein Papst [...] argumentiert mit dem Kalkül eines Naturwissenschaftlers" nicht ganz richtig. --Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)

Man darf sich ein Auftreten des Virus in historischen Zeiten gar nicht ausmalen. Ein damaliger Epidemiologe hätte nur feststellen können, dass Menschen, die gewisse sexuelle Präferenzen hatten, vermehrt von der Erkrankung betroffen sind. Und man kann sich vorstellen wie die betroffene Gesellschaft reagiert hätte.

mk 14092005


Eine andere Sache, die ich nicht verstehe: Wenn Monogamie biologisch determiniert wäre und sozusagen durch die "Natur des Menschen" bestimmt würde, warum gibt es dann überhaupt gesellschaftliche und religiöse Normen, Gebote, Verbote, und in allen traditionell monogamen Gesellschaften drakonische Strafen wie Steinigung (die Frau wird bis zum Hals in die Erde eingeraben und von Mitgliedern ihrer Gesellschaft mit Steinen beworfen, bis sie stirbt), Todestrafe, Soziale Ächtung ?

Zu einem biologisch programmierten Verhalten (wie, daß eine Frau ihr neugeborenes Kind schützt, pflegt und nährt) sind doch keine Gebote notwendig ? Und um zu essen, wenn ich hungrig bin, brauche ich auch keinen Eintrag im Strafgesetzbuch ?

Gehört ein religiöses Gebot wie "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut" zur "Natur des Menschen", wo es doch in jenen Gesellschaften, die nur Gemeineigentum kennen, gar keinen Sinn ergibt ? --Joise 23:00, 4. Okt 2005 (CEST)

Joise

Viele der Einwände sind berechtigt. Du kannst dir aber sicher vorstellen, dass meine Informationen über die Biologie des monogamen Verhaltens weiter gehen als der Artikel andeutet.

Mein Tenor zu deinen Einwänden ist jedoch, dass du das Haar in der Suppe aus individuellen Gründen finden willst. Damit solche Motive nicht mitschwingen, überlasse ich das Urteil über meine Fakten am liebsten jungen Menschen, die sich noch frei entscheiden können.

Ich werde mich mit deinen Einwänden auseinandersetzen und sie ggf einarbeiten. Ich habe aber das Gefühl, dass mit der Entkräftung der Einwände die ganze Sache noch dicker kommt, weil auf diese Art argumentative Schlupflöcher gestopft werden. Das will ich eigentlich nicht.

Der letzte Absatz hat übrigens nichts mit Monogamie zu tun wie auch das Attribut nichtmonogam belegt. Wenn wir alles Nichtmonogames hier unterbringen wollten wäre ich allein überfordert. Einzig der sa zu Polyamorie ist angebracht, obwohl du damit suggestiv unterstellst, dass Monogamie auf soetwas wie Monoamorie, also Einliebe basiert. Ein interessanter Aspekt! mk 01102005

Vorschlag: Fakten, Interpretation, und Meinungen trennen, und verschiedene Meinungen darstellen

Der Artikel beinhaltet in seinem Kern die These, der Mensch als Primat zur Monogamie genetisch prädisponiert ist, daß die Monogamie des Menschen sich also aus der biologischen Evolution ableitet und deswegen die Mehrzahl der Menschen tatsächlich monogam leben. Eine Trennung des Themas in Biologie und gesellschaftliche Normen und deren Entwicklung findet kaum statt. Die hohe Häufigkeit nicht monogamen Verhaltens in dern Norm zufolge monogamen Gesellschaften (der Anteil des Vorkommens in verbindlichen Partnerschaften wird häufig auf zwischen 30 % und 50 % geschätzt) wird nicht erwähnt. Der geschichtlichen Entwicklung, die z.B. im Frühmittelalter polygyne Eheformen wie die Friedelehe und die zeitlich befristbare Winkelehe kannte, wird keine Rechnung getragen.
Es handelt sich offensichtlich um ein vielschichtiges Thema mit zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen und Meinungen, wie z.B. die Einträge bzw. Benutzerseiten zu Ehe, Polygamie, Geschichte der Sexualität, Marriage, Monogamy, Polygamy, und Fremdgehen zeigen.
Viele der im Artikel angegebenen wissenschaftlichen Stichworte als Argumente für eine vorwiegende Monogamie des Menschen befriedigen nicht. Als Beispiel soll nur die Erwähnung des Sexualdimorphismus genannt werden, der bei monogamen Arten tendenziell gering ist: Sowohl der Bartwuchs und die Tendenz zur Glatzenbildung beim Mann als auch die geschlechtsspezifische Verteilung des Körperfetts und und die Größe der weiblichen Brüste stellen Unterschiede dar, die innerhalb der Gruppe der Primaten relativ groß sind.
Hinzu kommt, daß Ergebnisse an [Wühlmäusen (Prairie Voles)], die als Untersuchungsmodell für die neurophysiologischen, biochemischen, und genetischen Grundlagen des Paarungsverhaltens bei Säugetieren dienen, der im Artikel angegebenen biologischen Definition von Monogamie widersprechen: Die Tiere verhalten sich insofern monogam, als daß sie ein Nest mit einem lebenslangem Partner teilen und Junge aufziehen. Sie haben dabei jedoch durchaus sexuelle Kontakte mir anderen Artgenossen, wie dies bei Menschen manchmal auch vorkommt.
Auch nichtmonogames Verhalten von Menschen kann man evolutionsbiologisch und genetisch begründen, siehe z.b. den Aufsatz von The Biology of Promiscuity von Eric Raymond oder den Eintrag Fremdgehen.
Ich schlage vor, die verschiedenen wissenschaftlichen Ergebnisse und ihre Interpretationen (Methode, Ergebnis, und Interpretation werden in wissenschaftlichen Publikationen ja getrennt) separat aufzuführen, und die religiösen und ethischen Meinungen und Empfehlungen über das Thema davon abzusetzen und die jeweiligen Standpunkte klar zu kennzeichnen. Ein solches Vorgehen wäre auf die Dauer konsensfähig und würde Wikipedia stärken. Auseinandersetzungen wie bei den englischen Seiten zu Monogamy und Polygamy wären eher destruktiv.

--Joise 01:42, 3. Okt 2005 (CEST)

WP Monogamie ist nicht: Vollständiger Abriß über Historik und Kultur der MG. Abriß über "Nicht-Monogamie"

Ein Vorschlag um nicht den Weg der engl. WP zu gehen: Hier werden alle Argumente, die für MG allgemein und mg Veranlagungen des Menschen sprechen gebündelt. Und es wird sich bei Poly ein Ort finden, der für die polygamen Veranlagungen des Menschen geeignet ist. Wenn die ganze Diskussion auch hier untergebracht werden soll, sprengt das den Umfang allemal. Eine s.a. Liste sollte ausreichen.

So würden verschiedene Artikel bestimmte Meinungen vertreten, anstelle Meinungen und ihre Begründungen nur anzugeben. Das erscheint mir keine gute Verwirklichung eines neutralen Standpunkts.

Prarie voles: Gerade die Genetik der MG zeigt, dass es anscheinend was anderes als die Ortsmonogamie ist, was das Päärchen bindet.

Mehrheitsmeinung: Wissenschaft ist nicht demokratisch. Das Wahrscheinlichste setzt sich durch. Wenn ich daran denke was die Mehrheit historisch gesehen schon alles geglaubt hat. Der Beste:"Was nützt die beste Demokratie, wenn die Mehrheit sich irrt." Enttäuschter Politiker

mk 03102005

Neutralität

Dieser Artikel ist nicht neutral. Hier wird nicht nur Monogamie dargestellt, sondern gleichzeitig der Eindruck erweckt, daß erstens Monogamie anderen Ehegemeinschaften vorzuziehen ist, was eine Wertung darstellt, die in einem Enzyklopädieartikel nichts zu suchen hat, unabhängig davon, wie man inhaltlich dazu steht, und zweitens, daß die Monogamie als "natürliche" Eheform biologisch herleitbar ist, was falsch ist. (Vgl. Brockhaus.) Man kann Standpunkte beschreiben, die solche Positionen vertreten, aber es nicht so darstellen, als sei dies absoluter Fakt. Vielleicht wäre es sinnvoll, den Artikel noch einmal neu zu schreiben, da ich das Gefühl habe, daß die von mir angesprochenen Punkte den Artikel komplett durchziehen. --Idna 13:59, 3. Okt 2005 (CEST)

Dein Eindruck täuscht! Der Neutralitätshinweis sollte über der Diskussion stehen. Da hälst du dich dran auf. Da braucht man auch nicht neutral sein. Übrigens: Woher leiten denn die mit der Materie befassten Biologen die Monogamie her? Du darfst die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf den rez. Menschen anzweifeln. Ich stelle mich dem Neutralitätshinweis gelassen. Wenn du es besser kannst "just do it". Aber als Ganzes. Meistens bleibt bei einer Überarbeitung nichts Kompetentes übrig. Abgesehen davon: Das Abkupfern aus dem Brockhaus ist nicht erlaubt. Und bei einem solchen Thema, reicht das auch nicht. mk 03102003