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Raelismus

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Die Rael-Bewegung, auch Raelismus oder Raelistische Religion genannt, war bis 1976 auch als MADECH (mouvement pour l’accueil des extraterrestres, créateurs de l’humanité, dt.: Bewegung für den Empfang der Außerirdischen, Schöpfer der Menschheit) bekannt. Die Religion wurde 1973 von Claude Vorilhon alias Raël (* 1946), gegründet, der in diesem Jahr eine Begegnung mit einem aus einem UFO entstiegenen Vertreter einer außerirdischen Zivilisation gehabt haben will.

Die der Rael-Bewegung nahestehende Firma Clonaid behauptet - allerdings ohne bisher Beweise vorzulegen - mehrere Menschen geklont zu haben.

Glaubensvorstellungen

Die Raelisten glauben, dass wissenschaftlich weit fortgeschrittene menschenähnliche Wesen, die man früher für Götter gehalten hat, in UFOs die Erde besucht haben und dass dies weltweit der Ursprung für viele Religionen gewesen sei und es keinen allwissenden allmächtigen Gott oder Götter gebe. Die Rael-Bewegung ist deshalb vollkommen atheistisch. Die so genannten "Elohim" hätten gar vor ca. 25.000 Jahren die Erde leer vorgefunden und in einem Terraforming-Prozess schrittweise das Leben geschaffen, das wir heute hier finden, inklusive den Menschen (gentechnisch im Labor). Dies sei der eigentliche Kern der Bibel.

Raël und andere Propheten (Buddha, Moses, Jesus, Mohammed, Elija, Joseph Smith...) seien von diesen "Elohim" geschickt worden, um die Menschheit voranzubringen. Die "Elohim" würden sich sogar mit den Menschen paaren können, was auch geschehen sei. Früher waren die Menschen (absichtlich) ohne Wissenschaft (gelassen) und konnten nicht verstehen.

Seit 1945, mit der Explosion der Atombombe von Hiroshima (als Zeichen der Beherrschung der Energien, mit denen man in den Weltraum reisen oder sich selbst vernichten kann), würden wir im Zeitalter der 'Apokalypse' leben, was etymologisch gesehen 'Offenbarung' heißt.

Ziel der Raelisten ist, unter anderem, ein Botschaftsgebäude auf neutralem Territorium zu bauen, in dem die "Elohim" empfangen werden können. Durch wissenschaftlichen und vor allem bewusstseinsmäßigen Fortschritt (erreichbar auch durch die Angaben zum Beispiel in den "Schlüsseln" in den Büchern Raëls, durch Meditation), mit der Vervollkommnung des Klonens und schließlich des Mind-Uploading würden die Menschen irdische Unsterblichkeit und paradiesische Zustände erreichen können.

Die Lehre wird als völlig rational angesehen, mit keinen Bezügen zum Übernatürlichen. Beispielsweise kennen die Raelisten kein Leben nach dem Tod.

Die rationale Entsprechung für "Leben nach dem Tod" ist bei den Raelisten die Kombination von sofortigem Ganzkörperklonen (per Biotechnologie oder Nanotechnologie?) und "Uploading" in diesen aus der eigenen DNA neu geschaffenen jungen Körper, oder auch eine zwischenzeitliche Weiterexistenz in einem fortgeschrittenen Computer.

Geschichtliche Entwicklung

Bei seiner ersten angeblichen Begegnung mit den Außerirdischen erhielt Claude Vorilhon eine Botschaft für die Menschheit, die besagt, dass die Elohim vor 25.000 Jahren das erste Mal auf die Erde kamen und hier dank ihrer Beherrschung der DNA das Leben wissenschaftlich erschufen. Die Besucher gaben ihm den Namen Rael ("der das Licht der Elohim bringt").

Vorilhon verfasste darauf "Das Buch, das die Wahrheit sagt", und trat im Fernsehen auf, um seine Lehre zu verbreiten. Die dadurch erreichte Popularität führte zur Gründung der "MADECH".

Am 7. Oktober 1975 besuchte Vorilhon angeblich den Planeten der Außerirdischen, und erhielt die in seinem Buch "Die Außeridischen haben mich auf ihren Planeten mitgenommen" veröffentlichten Lebensregeln.

Es folgte eine Ausbreitung der Bewegung über den französischen Sprachbereich, die mit einer Umbenennung, zuerst (1977) in "Rael-Bewegung" (Mouvement Raëlien), und 1998 in "Raelistische Religion".

Im Jahr 2002 hatte die Bewegung nach eigenen Angaben weltweit etwa 40.000 Mitglieder.