Malzeichen
Das Malzeichen (×) ist ein mathematischer Operator für die Multiplikation.
Geschichte der Symbole
Das älteste Symbol scheint das Malkreuz ›×‹ zu sein. Verwendet wurde es erstmals von dem englischen Mathematiker William Oughtred in seinem Werk »Clavis Mathematicae«, veröffentlicht 1631 in London. Wahrscheinlich benutzte Oughtred das Malkreuz schon seit 1618, falls ein anonymer Anhang zur englischen Übersetzung von John Napiers »Descriptio« von ihm stammt. Die Herleitung des Symbols – vom Buchstaben ›X‹ oder auch vom Andreaskreuz – ist nicht geklärt.
Der deutsche Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz lehnte das Malkreuz wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Buchstaben ›X‹ ab und bevorzugte den Punkt ›∙‹. Leibniz benutzte den Multiplikationspunkt in einem Briefwechsel des Jahres 1698, hat ihn aber wahrscheinlich schon 1694 oder noch früher in seine mathematische Notation eingeführt.
Johann Rahn führte den Stern ›*‹ für die Multiplikation ein. Zusammen mit dem Symbol für die Division ›÷‹ erscheint dieser erstmals in seinem Buch »Teutsche Algebra«, veröffentlicht 1659.
Kodierung
Der internationale Zeichenkodierungsstandard Unicode enthält mehrere Malzeichen. Die relevanten Zeichen liegen auf folgenden Positionen:
Zeichen | Unicode Position |
Unicode Bezeichnung |
Bezeichnung | HTML hexadezimal |
HTML dezimal |
HTML benannt |
---|---|---|---|---|---|---|
× | U+00D7 | Multiplication sign | Multiplikationskreuz | × | × | × |
∙ | U+2219 | Bullet operator | Multiplikationspunkt | ∙ | ∙ | nicht vorhanden |
∗ | U+2217 | Asterisk operator | Multiplikationsstern | ∗ | ∗ | ∗ |
| U+2062 | Invisible times | Unsichtbares Muliplikationszeichen | ⁢ | ⁢ | nicht vorhanden |
Im veralteten ASCII-Zeichensatz aus dem Jahr 1963 ist keines der Zeichen enthalten, weshalb viele ältere Computersysteme sie nicht darstellen konnten. Allerdings enthielt bereits die ASCII-Erweiterung ISO 8859-1 (auch als Latin-1 bekannt) 1986 das Malkreuz. Fast alle modernen Computer verwenden den im Jahr 1991 eingeführten Unicode-Standard und daher die obigen Multiplikationszeichen problemlos verarbeiten und darstellen.
Literatur
Florian Cajori, Glorian Cajori: A History of Mathematical Notations, Dover Publications 1993 (Nachdruck des zweibändigen Originalwerkes von Open Court Publishing Co. 1928/1929).