Knollen-Ziest
Ziest | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stachys sieboldi | ||||||||||||
Der Knollenziest (Stachys sieboldi), auch Chinesische Artischocke, Japanische Kartoffel, Knollenkartoffel genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Knollenziest kommt ursprünglich aus Nordchina und wurde erst 1887 in der französischen Kleinstadt Crosne angebaut (daher auch der Name Crosne du Japon). Der Knollenziest ist in Europa der einzige Lippenblüter, der als Gemüse angebaut wird. Die Pflanze wird etwa 30-40 cm hoch und bildet typisch nesselartige, raue Blätter aus. Der Knollenziest wurde vom deutsch-holländischen Botaniker und Japanforscher Phillip Franz von Siebold (Artname) erstmals beschrieben.
Verwendung
Die Wurzeln, die als Gemüse verwendet werden, sind etwa 8 cm lang und 2 cm dick. Sie haben eine perlmuttfarbene, dünne Haut, die nicht abgeschält werden muss. Die Knollen sind in unregelmäßigen Abständen eingeschnürt, was an das Aussehen von Raupen erinnert. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Haferwurzel und Artischocken. In China und Japan, wo sie schon seit Jahrhunderten angebaut wird und auf den Wochenmärkten zu finden ist, werden die Knollen roh gegessen, im Wok gedünstet, in Essig eingelegt oder man isst sie gezuckert mit einer Spezialsoße. Man kann die Wurzel aber auch in Butter oder wie in Italien in Öl braten. Die Knollen enthalten Stachyrose, eine Zuckerart (Tetrasaccharid), die sich aus zwei Molekülen Galaktose und je einem Molekül Fruktose und Glukose zusammensetzt.
Geschichtliches
Wie oben erwähnt wurde der Knollenziest erst 1887 in Europa eingeführt, eine ähnliche Art der Sumpfziest (Stachys palustris) wurde jedoch schon in vorchristlicher Zeit als Gemüse in der Wildnis gesammelt. Bei den Germanen war der Heideziest (Stachys recta) eine wichtige Heilpflanze. Die selbe Art wurde früher auch in Apotheken unter dem Namen "Herba sideritis" verwendet.