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Drezdenko

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Drezdenko
Wikipedia:Wappen
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Strzelecko-Drezdenecki
Einwohner: 10.600
Fläche: xxx km²
Höhe: xx m ü. NN
Postleitzahl: 66-530
Telefonvorwahl: (+48) 95
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
KFZ-Kennzeichen: FSD
Wirtschaft & Verkehr
Zweige:
Verkehrsweg: Gorzów - Czarnków
Nächster int. Flughafen: Flughafen Posen
Stadtverwaltung
Bürgermeister: Dr. Roman Cholewiński (2005)
Adresse: ul. Warszawska 1
66-530 Drezdenko
Webpräsenz: www.drezdenko.pl
E-Mail: umig@drezdenko.pl

Drezdenko (deutsch Driesen) ist eine Stadt in Polen. Sie liegt 42 km nordöstlich von Gorzów Wielkopolski an der Netze und gehört dem Powiat Strzelecko-Drezdenecki an.

Geschichte

Die erste Erwähnung von Driesen stammt aus dem Jahre 1092. Zu jener Zeit bildete die Netze die Grenze zwischen Polen und Pommern; die polnische Befestigung Drzen auf einer Insel im Netzebruch wurde zu einem Zankapfel zwischen beiden Herzogtümern. Beide Staaten konnten sich bis zur Mündung des Flusses in die Warthe bei Zantoch, wo die dortige Schanze ebenso umkämpft wurde, nicht einigen, welcher der vielen Flussarme und Gräben, die Netze sei. 1251 eroberte Herzog Barnim I. von Pommern Drzen, konnte die Burg aber nicht lange halten. Durch die Heirat des Markgrafen Konrad I. mit Constantia von Polen († 1281) kam Drzen zusammen mit Zantoch im Jahre 1260 als Heiratsgut an Brandenburg. Als die Polen 1273 Friedeberg zerstörten, eroberten sie Drzen zurück. Unter Markgraf Otto IV. nahmen die Brandenburger 1296 die Burg wieder ein und hielten sie bis 1309; als Wladyslaw Ellenlang sie besetzte, blieb Drzen bis 1315 bei Polen. Markgraf Woldemar nahm sie erneut ein und verlieh sie 1317 an die Ritter Heinrich und Burkhard von der Osten. In diesem Zuge wird erstmals auch die Stadt Driesen erwähnt. 1366 ließen sich die von der Osten Driesen und Zantoch auch vom polnischen König Kasimir dem Großen als Lehn reichen. Nach dessen Tode erkannten sie 1372 wieder die brandenburgische Lehnhoheit an. 1402 ging Driesen als Teil der Neumark in den Besitz der Deutschordensritter über, die das Gebiet 1455 zurück an den Kurfürsten von Brandenburg verkauften. Wegen ihrer Lage am Fluss war die Stadt Driesen nicht ummauert, besaß aber drei Stadttore – das Deutsche, Polnische und das Holmtor. Zum Ende des 16. Jahrhundert wurde die Stadt zum Sitz eines neun Dörfer umfassenden kurfürstlichen Amtes, dem sie als Immediatstadt aber nicht zugehörig war. 1603 ließ Kurfürst Joachim Friedrich die alte Burg auf der Gruse von hollänischen Festungsbaumeister Nicolas de Kamp durch eine fünfbastionige Festung ersetzen. Im Zuge der Kolonisation des Netze- und des Dragebruches entstand eine Glashütte und 1604 eine Salzsiederei. Auch Bergbauversuche ordnete der Kurfürst an, diese wurden schon nach kurzer Zeit wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt. Während des 30-jährigen Krieges wurde die strategisch wichtige Festung vom kaiserlichen Heer besetzt und 1639 von den Schweden eingenommen, die dabei die Stadt niederbrannten. 1649 zogen die Schweden wieder aus Driesen ab. 1662 vernichtete ein Stadtbrand die gesamte Stadt. Im Siebenjährigen Krieg belagerten 1758 die Russen die Festung und hielten sie nach der Einnahme bis 1762. Da der Festungsbau im Krieg nicht seine Anforderungen erfüllt hatte, ließ Friedrich II. 1765 das Bauwerk schleifen. Unter der Leitung von Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff erfolgte in dieser Zeit eine großflächige Kolonisation des Netzebruches. Unterhalb der Stadt entstand das Flussbett der "Neuen Netze". 1763 begann ebenfalls unter Brenkenhoff der Bau der "Neustadt" zwischen der Stadt und der Festung. 1767 erfolgte der Bau der Synagoge. Wenig später folgte die "Vorstadt vor dem polnischen Tor". Sowohl auf dem Gebiet des kurfürstlichen Amts als auch der Stadtkämmerei wurden Kolonieen errichtet. 1811 erfolgte der Verkauf des Amtsbesitzes. Seit 1816 gehörte Driesen dem Landkreis Friedeberg Nm. an. 1902 wurde eine steinerne evangelische Kirche errichtet, ihre Vorgängerbauten waren aus Fachwerk, wobei beim Brand von 1662 auch die Kirche zerstört war. Das Bauwerk von 1664 mußte bereits 1752 wegen Einsturzgefahr abgerissen und ersetzt werden. 1898 war die katholische Kirche geweiht worden. Haupterwerbszweige in Driesen waren früher die Tuchmacherei und der Holzhandel. Die Lage der der Stadt an der Trasse des 1857 eingeweihten Abschnittes der Ostbahn zwischen Küstrin, Landsberg und dem Knotenpunkt Kreuz führte zur Ansiedlung von Industriebetrieben. Es entstand eine Eisengießerei, eine Steingut- und eine Zündholzfabrik. Dagegen ging das Tuchmacherhandwerk nieder, da der auf den Osten orientierte Absatz durch die russischen Einfuhrzölle rapide zurückging. Im Jahre 1894 wurde der an der Netze bei der alten Burg gelgene Ort Kietz eingemeindet. Die Grenzziehung durch den Versailler Vertrag entlang der Netze führte für die meisten Unternehmen der Stadt zum Verlust ihrer Märkte, die ab 1920 in Polen lagen: Die Entwicklung der Stadt stagnierte und die Einwohnerzahl sank. 1936 nahm die "Grenzlandbahn", eine Nebenbahn nach Schwerin ihren Betrieb auf. Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Februar 1945 die Altstadt von Driesen zerstört. Nach Kriegsende kam die Stadt zu Polen und gehört von 1946 bis 1950 zur Woiwodschaft Posen, dann bis 1975 zur Woiwodschaft Zielona Góra und bis 1999 zur Woiwodschaft Gorzów.

Einwohnerentwicklung der Stadt

Jahr Einwohnerzahl
1761 900
1772 2.029
1905 6.359
1939 5.674

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Städtepartnerschaften

Gemeinde

Das Gebiet der Gemeinde hat eine Fläche von 400 km² auf denen 17.793 Einwohner (31. Dezember 2004) leben. Sie umfasst die 27 Schulzenämter Bagniewo (Sieb) mit Trzebicz Młyn (Trebitschenmühle), Czartowo (Schartowswalde), Drawiny (Dragebruch), Goszczanowiec (Guschterholländer), Goszcanowo (Guscht) mit Duraczewo, Goszczanówko (Guschterbruch), Gościm (Gottschimm), Górzyska (Bergdorf), Grotów (Modderwiese) mit Jeleń, Karwin (Hammer), Kijów (Steinwerder), Klesno (Salzkossäthen), Kosin (Neu Dessau), Lipno (Liependorf) mit Tuczępy (Aarhorst), Lubiatów (Lubiath), Lubiewo (Brand), Marzenin (Marienthal), Modropole (Modderpfuhl), Niegosław (Neu Anspach), Osów (Neu Ulm), Przeborowo (Friedrichsdorf, zuvor auch Neundorf) mit Hutniki und Lipowo, Rąpin (Eschbruch), Stare Bielice (Alt Beelitz), Trzebicz (Trebitsch), Trzebicz Nowy (Trebitscherfeld), Zagórze (Langs Teerofen) und Zielątkowo (Schulzenwerder).

Drei Viertel des Gemeindegebietes sind Wälder.

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