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Husqvarna Motorcycles

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Husqvarna AB ist heute ein schwedischer Hersteller von Geräten zur Garten- und Waldpflege, insbesondere Benzin-Kettensägen und Rasenmähern.

Heutige Firmenstruktur

Husqvarna Motorsäge
Husqvarna Viking
Husqvarna TC610 (Cagiva)

Die seit 1977 zur Electrolux-Gruppe gehörende Firma wurde 2006 vom Mutterkonzern abgespalten. Sie ist in über 100 Ländern mit Vertriebsrepräsentanten vertreten. Der Exportanteil liegt bei 95% (2004). Firmensitz ist Huskvarna/Schweden, wo etwa 1900 der weltweit 2200 Mitarbeiter arbeiten. Der Jahresumsatz lag 2005 bei etwa 28,8 Mrd. schwedischen Kronen. Präsident ist Bengt Andersson.

Neben den eigentlichen Montagestätten verfügt Husqvarna über eine eigene Gießerei für Aluminium und Magnesium.

Geschichte des Unternehmens

Die Firmengeschichte beginnt 1689 mit der Herstellung von Musketen. Daher leitet sich auch das Logo ab: Es stellt einen Gewehrlauf dar, der von vorn betrachtet wird. Seit 1872 stellte Husqvarna auch Nähmaschinen und gusseiserne Haushaltsgeräte her. 1896 folgte das erste Fahrrad. Seit 1903 wurden Motorräder produziert. 1918 übernahm die Firma die Norrahammarer Stahlwerke und begann mit der Herstellung von Handrasenmähern und Kesseln. In den 1920er Jahren machte die Motorradabteilung mit einigen Weltrekorden auf sich aufmerksam. 1935 begann die Produktion von Leichtmotorrädern. Im und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Haushaltsgeräten. Dann nahm die Fertigung von Sintermetallprodukten auf. 1959 stellte man die erste eigene Kettensäge und den ersten Mikrowellenherd her. 1977 schließlich wurde die Firma von der Electrolux-Gruppe übernommen, die die Elektro-Hausgerätesparte fortführt.

Am 21. Dezember 2006 hat Husqvarna den deutschen Gartengerätehersteller Gardena (Unternehmen) für 730 Millionen Euro vom bisherigen Eigner, der - ebenfalls schwedischen - Private-Equity-Gesellschaft Industri Kapital erworben.

Auf dem Firmengelände in Huskvarna befindet sich neben den ältesten erhaltenen Fabrikationsgebäuden auch ein Werksmuseum.

Zeitweilige Produktionszweige

Die Produktpalette des traditionsreichen Unternehmens spiegelt in ihren Veränderungen die europäische Wirtschafts- und Technikentwicklung und die zunehmenden Konzentrationsprozesse auf der Produzentenseite.

Zwischen 1912 und 1972 verfügte die Firma über eine breite Produktpalette:

Folgende Abteilungen wurden inzwischen verkauft:

1962 an Monark:

  • Außenbordmotoren
  • Mopeds
  • Fahrräder
  • Fahrradnaben

1970 an die Försvarets Fabriksverk:

  • Jagd- und andere Feuerwaffen

Eine Kleinstserienproduktion blieb jedoch bis 1989 im Stammwerk erhalten.

Motorräder

Husqvarna-Rennmaschine von 1935 im Zweirad-Museum Neckarsulm
Husqvarna 250WR, 1996

Die Motorradsparte wurde 1987 an Cagiva verkauft.

Husqvarna ist die zweitälteste (gegründet 1689, erstes Motorrad gebaut 1903) ununterbrochen Motorräder produzierende Marke der Welt, nach Royal Enfield (gegr. 1893, erstes Motorrad gebaut 1901). Das Fabrikmuseum besitz noch eine Maschine von 1911. In den Dreißiger Jahren sorgte eine V2-Viertaktrennmaschine für Aufsehen, vgl. Abbildung. Die Husqvarnas hatten aber meistens einen kleinen Zweitaktmotor und waren robust und zuverlässig. Deshalb wurden sie oft leicht modifiziert im Geländesport eingesetzt, bis das Werk spezielle Wettbewerbsmotorräder anbot. In den 1960er und 1970er Jahren konnte die Marke zahlreiche internationale Rennerfolge erringen, beispielsweise mehrfach in der Motocross-Weltmeisterschaft oder bei den Six Days. 1983 wurde mit der TE 510 der erste wettbewerbsfähige Viertakter für den Geländesport seit den 60er Jahren vorgestellt. Er sorgte für die Wiederbelebung der Viertaktklassen, da andere Hersteller rasch mit Neuentwicklungen folgten. Seit 1988 kommen alle Motorräder aus dem norditalienischen Varese. Seither gab es häufige Wechsel der Mehrheitsanteilseigner, was wiederholt zu Lieferengpässen führte. Die 1988 von ehemaligen Husqvarna-Mitarbeitern gegründete Motorradmarke Husaberg wurde nach sportlichen, aber nicht ökonomischen Erfolgen, an KTM verkauft und produziert inzwischen in Mattighofen, Österreich.

Husqvarna gehörte wie Cagiva zu MV Agusta und ist neben KTM die wichtigste Marke im Motorradgeländesport. Das aktuelle Husqvarna-Angebot besteht aus Geländesport-Motorrädern und Supermotos mit Zweitaktmotoren und Viertaktmotoren mit Hubräumen zwischen 50 cm³ und 630 cm³.

2007 übernahm BMW für rund 93 Millionen Euro Husqvarna. BMW Motorrad plant Husqvarna Motorcycles als unabhängiges Unternehmen weiter zu betreiben. Alle Entwicklungs-, Verkauf- und Produktionsaktivitäten, sowie die momentanen Mitarbeiter werden an ihrem jetzigen Standort Varese verbleiben.