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System

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Definition: Ein System ist eine Menge von (eher vielen) Elementen, die in ihrer Verschiedenheit zusammenarbeiten und als Ganzes ein bestimmtes Verhalten (des Systems) aufrecht erhalten. Das zeitliche Verhalten eines Systems wird Prozess genannt.

Systeme machen oft Gebrauch von Kreisen: Regelkreisen und Recycling. Robuste Systeme erhalten den Betrieb auch aufrecht bei Störungen, Wechsel von Elementen oder veränderten Umweltbedingungen.

Lebendige Systeme haben als Ziel ihre Selbsterhaltung bzw. ihre Reproduktion (Autopoietische Systeme, Organismen).

Systeme sind wiederum mit anderen Systemen im Austausch und auf die eine oder andere Weise gekoppelt. Genau wie sie selbst aus weiteren Untersystemen bestehen sind sie selbst Teil eines größeren Gesamtsystems.

Hier sind einige Beispiele für Systeme.


Hauptcharakteristika sind:

  • offen, es gibt einen Austausch mit der Umwelt
  • abgeschlossen, autonom, es gibt keinen Austausch mit der Umwelt
  • adaptiv, lernendes System, welches Unterscheidungen von Erfahrungen in einem Gedächtnis speichert, um zukünftig günstige und ungünstige Situationen schneller und ohne großen Energieaufwand zu erkennen
  • robust, stabil, Abweichungen und Störungen gefährden nicht die wichtigen Systemgrößen.
  • autopoietisch, selbstbestimmt, selbstfördernd, selbstfortpflanzend
  • selbstregulierend, es verhindert selbstständig das Außer Kontrollegeraten von Systemqualitäten, was immer einen unbegrenzten Energiefluss bedeuten würde. Es gibt also immer begrenzende negative Rückkopplungskreise.
  • dynamisch, die Eigenschaften des System variieren mit der Zeit, es gibt Zustandsänderungen, einen Fluss von Information, Materie oder Energie

Systembestandteile bzw. -funktionen

Sinnesorgane, Materietransport, Materiewandlung, Informationstransport, Informationsumwandlung, Gedächtnis, Schutzeinrichtungen, Entsorgung, Handlungsorgane, Artikulationsorgane, Strukturveränderung, Kontrolle, Selbstregulation, Energietransport, Energiespeicher, Energiewandlung


Entstehung

Ein System entsteht durch eine formende Instanz oder durch Selbstorganisation (oder eine Kombination beider). Für die formende Instanz kann die Motivation unterschiedlichster Art sein. Etwa die Bildung eines Subsystems für ein anderes System (sprich ein Systembestandteil bzw. Systemfunktion wird aufgebaut). Dafür kommen alle typischen Systemfunktionen in Frage. Für die organisierten Elemente ergeben sich Vorteile durch Reduktion von Komplexität


Entwicklungsphasen

Aufbauphase. Zusammenbringen von Einheiten bzw. Einleiten eines sich selbstorganisierenden Anlagerungsprozesses nach einem Plan. Starke strukturelle Änderungen, hoher Materieumsatz. Keine Autonomie, kein Gedächtnis. Bildung von Wirkungsverbindungen. Spezielle interne und/oder externe Einrichtungen, die speziell diese Phase unterstützen. Keine Schutzsysteme.
Entwicklungsphase. Immer noch starke strukturelle Änderungen. Lernen; Entstehung eines Gedächtnisses. Keine Stabilität.
Reife-, Autonomiephase. Relative Autonomie erreicht. Stabilität in Form und Funktion. Ausgebildete Funktionen. Selbsterneuerung. Weiteres hinzufügendes Lernen.
Alterungsphase. Autonomie schwindet. Abbau von Funktionen, von Wirkungszusammenhängen. Abkopplung aus übergeordneten Systemen.
Abbauphase. Keine Autonomie mehr. Beenden von Rückkopplungsvorgängen. Beendung der selbsterhaltenden Funktion. Auflösung der Struktur. Zerfall und Abtransport der Materie.

Fachgebiet zur Untersuchung von Systemen ist die Systemtheorie.