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PHP

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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PHP

Basisdaten

Entwickler The PHP Group
Erscheinungsjahr 8. Juni 1995[1][2]
Aktuelle Version 5.1 RC1; 5.0.5; 4.4.0
(Format invalid)
Aktuelle Vorabversion 7.4.0 alpha 1[3]
(13. Juni 2019)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X uvm.
Programmier­sprache C[4]
Kategorie Skriptsprache
Lizenz PHP Licence
deutschsprachig nein
www.php.net

PHP (rekursives Akronym für „PHP: Hypertext Preprocessor“, ursprünglich „Personal Home Page Tools“) ist eine Skriptsprache mit einer an C bzw. Perl angelehnten Syntax, die hauptsächlich zur Erstellung dynamischer Webseiten verwendet wird. Bei PHP handelt es sich um Open-Source-Software.

PHP zeichnet sich besonders durch die leichte Erlernbarkeit, die breite Datenbankunterstützung und Internet-Protokolleinbindung sowie die Verfügbarkeit zahlreicher, zusätzlicher Funktionsbibliotheken aus. Es existieren zum Beispiel Bibliotheken, um Bilder und Grafiken zur Einbindung in Webseiten dynamisch zu generieren.

Allgemein

Darstellung der Funktionsweise von PHP


PHP ist eine serverseitig interpretierte Sprache. Das bedeutet, dass der Quelltext – im Gegensatz zu JavaScript, welches in der Regel clientseitig ausgeführt wird – nicht an den Browser übermittelt wird, sondern an einen Interpreter auf dem Webserver. Erst dessen Ausgabe wird an den Browser geschickt. In den meisten Fällen ist dies ein HTML-Dokument, wobei es mit PHP aber auch möglich ist, andere Datentypen, wie z. B. Bilder oder PDF-Dateien, zu generieren.

Mit PHP lassen sich auch Skripte, die nichts mit dem WWW zu tun haben (ebenso wie beispielsweise mit Perl), schreiben. Mit einer GTK-Erweiterung kann sogar eine grafische Oberfläche hinzugefügt werden. Hierfür wird weder ein Webserver noch ein Browser benötigt.

Um eine PHP-Datei allerdings im Rahmen einer Internetanwendung ausführen zu können, benötigt man ein System, das mit den in der Datei enthaltenen Anweisungen umzugehen weiß. Aus diesem Grund wird durch eine Schnittstelle (beispielsweise ISAPI oder CGI) der Interpreter von einem Serverdaemon bzw. Serverdienst (in der Regel Apache oder IIS) ausgeführt. Die auf WWW-Servern übliche Kombination von Linux/Windows als Betriebssystem, Apache als Webserver, MySQL-Server als Datenbank und PHP wird LAMP bzw. WAMP genannt. Fertige LAMP- und WAMP-Pakete, die das einzelne Laden und Konfigurieren von Paketen aus dem WWW unnötig machen, werden im Projekt XAMPP entwickelt, wobei es inzwischen Versionen für Linux, Solaris, Windows und Mac OS X gibt.

Die Vorteile der serverseitigen Ausführung sind, dass beim Client (Browser) keine speziellen Fähigkeiten erforderlich sind oder Inkompatibilitäten auftreten können, wie es beispielsweise bei JavaScript und den verschiedenen Browsern der Fall ist. Außerdem bleibt der PHP-Quelltext der Seite auf dem Server und nur die generierte Daten sind für den Besucher einsehbar. Gleiches gilt für andere Ressourcen wie z. B. Datenbanken, die daher auch keine direkte Verbindung zum Client benötigen.

Nachteilig ist, dass jede Aktion des Benutzers erst bei einem erneuten Aufruf der Seite erfasst werden kann. Da PHP normalerweise in einer Webserverumgebung läuft, unterliegt es auch dem zustandslosen HTTP (allerdings wirkt PHP mit seinem Sessionmechanismus dagegen an). Außerdem wird jede PHP-Seite vom Server interpretiert, wodurch dessen Belastung steigt. Diese Vor- und Nachteile sind nicht PHP-spezifisch, sondern treten bei grundsätzlich jeder Webapplikation auf. Zusätzlich liest, prüft und übersetzt der Interpreter den Quelltext bei jedem Aufruf erneut. Dies mindert die Reaktionsgeschwindigkeit des Servers und erhöht nochmals die Auslastung. Um dem entgegen zu wirken, wurde eine Erweiterung namens MMCache entwickelt. Diese speichert eine zur Ausführung vorbereitete Version des Programms zwischen und beschleunigt somit den Zugriff auf diese Datei beim nächsten Aufruf. Der MMCache wird inzwischen nicht mehr weiterentwickelt, seine Stelle nimmt der Nachfolger eAccelerator ein.

PHP ist zeitweise etwas ungesteuert gewachsen. So funktioniert der Zugriff auf eine Datenbank mittels der MySQL-Funktionen anders als über ODBC; noch deutlicher wird dies beispielsweise bei Inkonsistenzen der Funktionen zur String-Verarbeitung. Zwar besitzt PHP bereits seit Version 3 grundlegend die Funktionalität, um objektorientiertes Programmieren zu unterstützen (diese wurden in Version 4 deutlich verbessert), bisher ist jedoch die gesamte Standardbibliothek prozedural angelegt. Auch bei objektorientierten Sprachen übliche Features wie Kapselung der Daten (z. B. private Variablen), Destruktoren (ersatzweise lässt sich aber in den meisten Fällen die Funktion register_shutdown_function() verwenden) oder Fehlerbehandlung per Exceptions (lediglich etwas unsauberer Workaround mit set_error_handler(), error_reporting() möglich) suchte man in PHP 4 noch vergeblich.

Die aktuelle Version, mit der neuen Zend Engine 2, ist seit dem 13. Juli 2004 PHP 5. Um die Missstände aus der vorherigen Version zu beheben, wurden Änderungen am Verhalten von PHP selbst nötig (so sind Variablen in PHP 5, wie bei den meisten Sprachen, nur noch eine Referenz auf das Objekt und nicht wie in PHP 3 und 4 das Objekt selbst). In PHP 5 wurden außerdem wichtige OOP-Features wie z.B. Destruktoren und die Festlegung der Sichtbarkeit einer (Klassen-)Eigenschaft (public, private oder protected) ergänzt. In PHP 5.1 wurde mit PHP Data Objects (PDO) eine neue, objektorientierte Erweiterung aufgenommen, die einen einheitlichen Zugriff auf die verschiedenen SQL-Datenbanken ermöglicht.

Bemängelt wird aber noch immer der auch in der Version 5 unzureichende Support von Unicode. Bisher bietet PHP nur einige Funktionen, bei denen ein Zeichensatz (darunter auch UTF-8) angegeben werden kann, sowie Funktionen zur Konvertierung von und nach UTF-8, aber noch keine durchgehende Unterstützung.

Um mit diesem Missstand aufzuräumen, kündigte Andi Gutmans umfassende Unicode-Unterstützung auf Basis von ICU für die nächste große Version (6.0) an, die für das dritte Quartal 2005 geplant ist. In der Präsentation von Andrei Zmievsk von der PHP-Conference 2005 wird die Implementierung anhand vieler Beispiele erklärt. Unter anderem werden Konstrukte wie strlen($str) oder $str{1} problemlos mit Unicode funktionieren.

Geschichte

PHP wurde 1995 von Rasmus Lerdorf entwickelt. Der Begriff stand damals noch für Personal Home Page Tools und war ursprünglich eine Sammlung von Perl-Skripten, die von Rasmus Lerdorf zur Protokollierung der Zugriffe auf seinen Online-Lebenslauf geschrieben wurden. Bald schrieb Lerdorf jedoch eine größere Umsetzung in C, worin PHP auch heute noch geschrieben ist. Das schließlich veröffentlichte PHP/FI (FI stand für Form Interpreter) war Perl sehr ähnlich, wenn auch viel eingeschränkter, einfacher, und ziemlich inkonsistent.

PHP 3 wurde von Andi Gutmans und Zeev Suraski neu geschrieben, da das inzwischen erschienene PHP/FI 2 ihrer Meinung nach für eCommerce zu schwach war. Auch die Bedeutung der Abkürzung „PHP“ wurde hierbei geändert. Lerdorf kooperierte mit Gutmans und Suraski und so wurde die Entwicklung von PHP/FI eingestellt. Die von Gutmans und Suraski gegründete Firma Zend Technologies Ltd. entwickelte in der Folge die Zend Engine 1, die das Herz von PHP 4 darstellt.

Da das World Wide Web Ende der 1990er Jahre stark wuchs, bestand großer Bedarf an Skriptsprachen, mit denen sich dynamische Webseiten realisieren lassen. PHP wurde mit der Zeit populärer als der vorherige De-facto-Standard Perl, welches mit der extrem leichten Erlernbarkeit von PHP nicht konkurrieren konnte.

Meilensteine

Lizenz und Bezug

PHP 3 wurde unter der GNU General Public License vertrieben. Seit Version 4 wird PHP unter der PHP License vertrieben, einer Softwarelizenz, die die freie Verwendung und Veränderung der Quelltexte erlaubt. Die Software kann somit kostenlos aus dem Internet geladen werden; daneben ist PHP jedoch schon bei einigen Betriebssystemen (z. B. bei allen relevanten Linux-Distributionen oder Mac OS X) im Lieferumfang enthalten. Seit dem 13. Juli 2004 liegt PHP in der komplett überarbeiteten Version 5 vor.

Performance

Da es sich bei PHP um eine Skriptsprache handelt, wird diese bei jedem Aufruf neu interpretiert. Dies führt bei umfangreichen Projekten schnell zu Performanceeinbrüchen. Abhilfe kann hier ein Vorinterpretieren mittels eines Op-Code Caches sein. Da dies bei PHP im Gegensatz zu Java nicht standardmäßig vorgesehen ist, muss man existierende Caches von Hand einbinden.

Beispiel für diese Caches sind Turck-mmCache und dessen Nachfolger eAccelerator (beide Open Source und Freeware) und ein kommerzielles Tool von Zend. Der Performancegewinn beträgt durchaus einige hundert Prozent.

Verbreitete PHP-Applikationen

Es gibt verschiedene, sehr weit verbreitete Applikationen, die in PHP geschrieben wurden. Hier eine kleine Auswahl:

Übrigens läuft auch die Wikipedia auf einer PHP-Applikation, siehe MediaWiki.

Literatur

Es sollte immer beachtet werden, dass gedruckte Werke zu PHP aufgrund der permanenten Weiterentwicklungen von PHP sehr schnell veralten. Die aktuellen Informationen und Dokumentationen findet man immer unter der offiziellen Website www.php.net.

Dies ist eine kleine Auswahl von Links zu PHP. Eine ausführliche Linksammlung findet sich im Open Directory Project.

Zeitschriften

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  1. Google Groups. (abgerufen am 11. Dezember 2018).
  2. PHP: History of PHP - Manual. (abgerufen am 25. August 2016).
  3. www.php.net. (abgerufen am 20. Juni 2019).
  4. The php Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 20. September 2018).