Donald E. Knuth
Donald Ervin Knuth (* 10. Januar 1938 in Milwaukee, Wisconsin) ist emeritierter Professor für Informatik an der Stanford University.
Er verfasste (und verfasst noch) The Art of Computer Programming und schuf (eigens dafür) mit TeX und Metafont ein Paar von Computerprogrammen, welche druckreifen Textsatz ermöglichen und besonders im mathematisch-akademischen Bereich ihr Einsatzgebiet finden.
Er prägte den Begriff literate programming - die Auffassung, Computerprogramme mit derselben Sorgfalt wie einen literarischen Text zu verfassen und Quelltext und Softwaredokumentation zu vereinen. Deswegen gibt es für jeden neu gefundenen Fehler in seinen Büchern oder Programmen auch eine Belohnung von 2,56 US-Dollar.
In diesem Sinne veröffentlichte er Bücher, in denen der vollständige Quelltext von TeX und Metafont in Abschnitten zusammen mit Erläuterungen zum Design und zur Wirkungsweise der Algorithmen abgedruckt ist (natürlich unter Verwendung dieser Programme). Die außerdem erschienenen Benutzerhandbücher enthalten nicht nur Bedienungshinweise für die Anwender dieser Programme ("wie weise ich TeX auf mögliche Silbentrennungen hin"), sondern auch – in technischerer Sprache und kleinerer Schrift – detaillierte Angaben zur Funktionsweise ("wie funktioniert der Silbentrennalgorithmus"). Sie umfassen damit zugleich auch die Spezifikation dieser Programme.
1968 wurde Knuth Professor in Stanford. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. auch den Turing-Preis.
An weiteren Bänden seines Werks The Art of Computer Programming arbeitet er noch immer, momentan sind die Vorabversionen (Fascicles) von Vol. 4 von ihm in Umlauf gebracht worden, die sich mit Kombinatorik beschäftigen.
Seine Vorliebe für schön gedruckte Texte verband er mit seinem theologischen Interesse im 3:16-Projekt, als er 1985 aus jedem Buch der Bibel Kapitel 3, Vers 16 studierte und eine eigene englische Übersetzung davon von jeweils unterschiedlichen Künstlern schreiben ließ und diese Kalligraphien mit seinen Überlegungen zu den Versen veröffentlichte.
Mehrfach kritisierte er in jüngster Zeit öffentlich die Vergabe von Softwarepatenten in den USA.
Knuth hat im Zuge seiner weiteren Forschungen für The Art of Computer Programming eine neue Prozessorarchitektur mit zugehörigem Assembler entwickelt und wird diese in einer zukünftigen Ausgabe des ersten Bandes veröffentlichen (die entsprechende Beschreibung liegt bereits als sogenanntes Fascicle vor). Diese 64-Bit Architektur (MMIX) ist in der Lage, ein Unix-ähnliches Betriebssystem (NNIX als Ableger von GNU/Linux) zu unterstützen, auf dem dann wiederum der TeX-Interpreter ausführbar wäre. Somit wären The Art of Computer Programming und Computers and Typesetting in Zusammenarbeit mit Open Source Software ein vollständig selbstdokumentierendes System betehend aus Hard- und Software.
Siehe auch: Knuth-Morris-Pratt-Algorithmus und MMIX
Zitate
- "Wenn etwas schon da war, wie kann man es dann patentieren?" Knuth in einem Interview zum Thema Softwarepatente [1]
Weblinks
- Vorlage:PND
- Donald Knuths Homepage
- c't-Interview
- NZZ Interview: Ein ganz normales Genie
- Artikel: The art of Don E. Knuth (englisch)
- Ausführliche Biographie (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Knuth, Donald Ervin |
KURZBESCHREIBUNG | emeritierter Professor für Informatik an der Stanford University |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1938 |
GEBURTSORT | Milwaukee, Wisconsin |