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Natriumdithionit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Allgemeines
Name Natriumdithionit
Andere Namen
  • Natriumhydrosulfit
  • Natriumhypodisulfit
Summenformel
  • Na2S2O4 (Anhydrat)
  • Na2S2O4·2H2O (Dihydrat)
Kurzbeschreibung
  • weißes, stechend riechendes Pulver (Anhydrat)[1]
  • gelbliche Kristalle (Dihydrat)[2]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7775-14-6
PubChem 24489
Wikidata Q414560
Eigenschaften
Molare Masse
  • 174,11 g·mol−1 (Anhydrat)
  • 210,15 g·mol−1 (Dihydrat)
Aggregatzustand

Feststoff

Dichte
  • 2,38 g·cm−3 (Anhydrat, bei 20 °C)[2]
  • 1,58 g·cm−3 (Dihydrat, bei 20 °C)[2]
Schmelzpunkt

~80 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

gut in Wasser: 250 g·l−1 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-GefahrstoffkennzeichnungVorlage:CLP
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 251​‐​302
EUH: 031
P: 370+378[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumdithionit, (Produktname: Blankit) ist das Natriumsalz der im freien Zustand instabilen Dithionigen Säure (H2S2O4).

Eigenschaften

Natriumdithionit ist ein farbloses kristallines Pulver mit schwachem Geruch nach Schwefeldioxid. Beim Erhitzen wird ab 80 °C Schwefeldioxid in einer exothermen Reaktion freigesetzt. Die Substanz reizt Augen, Haut und Schleimhäute. Natriumdithionit ist gut wasserlöslich. Die Lösungen sind nur begrenzt stabil und werden durch Luftsauerstoff zu Natriumsulfit (Na2SO3) und Natriumsulfat (Na2SO4) oxidiert.

Herstellung

Dithionit wird durch Reduktion von Natriumsulfit gewonnen. Diese Reaktion ist reversibel. Natriumdithionit ist ein starkes Reduktionsmittel. Die Weltproduktion beträgt etwa 600.000 Tonnen im Jahr. Es gibt verschiedene Produktionsverfahren. Über die Hälfte der Weltproduktion erfolgt mit dem Formiatverfahren. Neuanlagen werden fast ausschließlich nach diesem Verfahren betrieben. Weitere Verfahren mit jeweils 10–20 % Anteil an der Weltproduktion entfallen auf das Natriumtetrahydroborat-Verfahren, Zinkstaubverfahren und Amalgamverfahren.[3] Ein Produzent für das Formiat-Verfahren in Deutschland ist BASF. Ein Produzent für das Zinkstaub-Verfahren ist die belgische Firma Prayon.

Verwendung

Wegen der reduzierenden Wirkung wird Natriumdithionit als Bleichmittel in Fleckensalzen, in der Färberei (Küpenfärberei), sowie zum Bleichen von Zucker, Sirup, holzhaltigem Papier und Holzschliff, aber auch zum Abscheiden von Silber aus Fixierbädern verwendet. In der Galvanik wird Natriumdithionit bei der Abwasserbehandlung als Reduktionsmittel verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Natriumdithionit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d J.J. Barbera, A. Metzger, M. Wolf: Sulfites, Thiosulfates, and Dithionites in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a25_477
  3. VCI: Positionen zur Chemie mit Chlor