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Maske

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Im folgenden Artikel geht es um rituelle Masken bzw. Theatermasken. Für andere Bedeutungen des Wortes siehe Maske (Begriffsklärung).

Entwurf einer Theatermaske für den Darsteller des Mephisto
Aus Holz geschnitzte und bemalte Maske aus dem asiatischen Raum

Der Begriff Maske (von arabisch maskharat Narr, Posse, Hänselei, Scherz) bezeichnet eine Gesichtsbedeckung. Masken werden seit Urzeiten in Theater und Kunst, aber auch zu religiösen und rituellen Zwecken eingesetzt. Des Weiteren gibt es diverse Masken, die dem Schutz des Gesichtes oder eines Teils davon dienen.

Ihrem Ursprung nach war die Maske ein vor dem Gesicht getragenes plastisches Gebilde (Larve) aus Holz, Leder, Ton, Tuch, heute auch Kunststoff (Latex) oder wurde als Sammelbezeichnung der Verhüllung des Körpers verwendet.


Rituelle Masken

Die Wurzel der Maske liegt im Kult. So wird sie heute noch bei Naturvölkern bei rituellen Tänzen benutzt, um Schutzgottheiten zu erflehen oder böse Geister abzuschrecken. Aus dem Neolithikum kennt man Felszeichnungen von Zauberern bzw. Schamanen, die ebenfalls Masken tragen.

Schamanismus

Schamanenmaske von der Elfenbeinküste

Beispielsweise bei den Hopi und anderen Indianervölker der Pueblo-Kultur stellen sorgfältig maskierte Tänzer bei Ritualen ihre Kachina, Ahnen- und Naturgeister, dar.

Totenmasken

Seit der Antike kennt man auch Totenmasken, die sich insbesondere während der Klassik großer Beliebtheit erfreuten, um sich an die Verschiedenen besser erinnern zu können. Der heutige Betrachter wird jedoch eher vom Anblick des eingefallenen Gesichts (z. B. Totenmaske Friedrich des Großen) abgeschreckt, sodass ein Wiederaufkommen der Totenmaske, wie in der Presse kürzlich berichtet wurde, nur schwer zu glauben ist.

Die alten Ägypter kannten Totenmasken aus Gold, mit denen sie ihre Toten unsterblich machten.

Brauchtum

Im Brauchtum des gesamten Alpenraumes ist die Gesichtsmaske und die Gesamtverhüllung immer noch, insbesondere zu Fastnacht oder Silvesterbräuchen, allgegenwärtig.

Seit dem Mittelalter verdrängt die Schminkmaske den festen Typus immer mehr. Lediglich im Clown des Zirkus, als Kostüm im Karneval, Fasching, Fastnacht, Halloween und vereinzelt in der Pantomime (siehe: Mummenschanz) lebt die starre Maske im europäischen Raum weiter.

Die Halbmaske wird vor allem im Venezianischen Karneval verwendet. Sie bedeckt nur einen Teil oder eine Hälfte des Gesichts. Die Halbmaske kann weiß (Phantom der Oper) oder mit Federn und Bändern verziert und bunt sein.

Theater

Harlekin mit Maske

Im griechischen Theater benutzten die Schauspieler typisierte Masken, um die Gefühle ihrer Rollen besser zum Ausdruck zu bringen und mittels der Ausbildung des Mundes als Schalltrichter den Schall zu verstärken. Diese Art der Maske wird als persona bezeichnet.

In vier festen Ledermasken, die eindeutige Typen belegen - die bekanntesten sind der Harlekin und der Bajazzo -, bestehen sie seit der Renaissance in der commedia dell'arte weiterhin fort.

Im japanischen und chinesischen Theater gibt es sowohl starre Masken als auch maskenhafte Make-ups.

Übertragen wurde bis ins 19. Jahrhundert der Begriff Sex

auch für die Kombination von Halbmaske, Kostüm und Rollenauffassung für bestimmte Rollentypen gebraucht: Die so genannten Charaktermasken stellten beispielsweise den dottore/Doktor oder den Hans Wurst dar, die so genannten Nationalmasken "den Franzosen" oder "den Spanier"

Heute wird die Maske (im Sinne einer "Gesichtsverkleidung") im Theater und Film oft nur noch geschminkt.

In Anlehnung an all diese Masken wird auch heute noch bei Theater und Film der Raum, in dem der Maskenbildner arbeitet (wobei die Schauspieler dort meist nur geschminkt, frisiert, verkleidet und zurechtgemacht werden) einfach als "die Maske" bezeichnet.

Bildende Kunst

Architektur

In der Architektur wurde die Maske in der Gotik, Renaissance und im Barock gerne als Bauschmuck (Wasserspeier, Türklopfer, Schluss-Stein etc.) verwendet. Ein Beispiel dafür sind die Kriegermasken am Berliner Zeughaus von Andreas Schlüter, 1696)

Moderne Kunst

Ethnologische Ritualmasken aus der Südsee, Papua-Neuguinea etc. des Völkerkundlichen Museums in Paris hatten einen großen Einfluss auf Maler und Bildhauer der Moderne, wie z. B. Pablo Picasso, der ihre Bedeutung für seine Kunst besonders herausstrich.