Baba Jaga

Baba Jaga (russisch Баба Яга, polnisch Baba Jaga oder in englischer Transkription Baba Yaga) ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie.
In den variantenreichen Geschichten erscheint sie einerseits als von Grund auf böse und wird beschrieben als eine magere und hässliche alte Hexe, die im Wald lebt. Sie isst böse Menschen und dekoriert ihren Gartenzaun mit deren Schädeln. Andererseits tritt sie auch als helfende Gestalt auf, die gute Ratschläge erteilt oder kostbare Geschenke macht. Sie wohnt oft in einer Hütte, die auf Hühnerbeinen steht. In anderen Geschichten reitet sie auf einem eisernen Ofen, der auf Hühnerbeinen läuft. Sie kann auch in einem Mörser fliegen, den sie mit dem Mörserstößel lenkt und verwischt ihre Spuren mit einem Besen.
Bei oberflächlicher Betrachtung gleicht die Baba Jaga der europäischen Hexe. Über die Deutung der Baba Jaga gibt es zahlreiche Spekulationen insbesondere von esoterischer Seite, die in ihr eine Muttergöttin erkennen wollen.
Der russische Komponist Modest Mussorgski hat den Flug der Baba Jaga auf dem Mörser in seinem berühmten Klavierstück Bilder einer Ausstellung verewigt. Als Vorlage dienten ihm Bilder des Malers Viktor Hartmann (1834–1873).
Literatur
- Nikolai W. Nowikow, Baba-Jaga, in: Enzyklopädie des Märchens 1 (1977), Sp. 1121–1123
- Elizabeth Warner, Russian Myths, London 2002 Rezension ISBN 0-7141-2743-4
- Andreas Johns, Baba Yaga: The Ambiguous Mother and Witch of the Russian Folktale. New York, NY: Peter Lang, 2004 ISBN 0-8204-6769-3 (nicht eingesehen)
Weblinks
Siehe auch: Liste von Göttinnen