Kindleben
Kindleben ist eine zur Stadt Gotha in Thüringen gehörende Siedlung.
Kindleben liegt etwa vier Kilometer nordöstlich von Gotha an der Aufgabelung der Straßen von Gotha nach Gräfentonna im Norden, Gierstädt im Nordosten und Erfurt (über Friemar) im Osten. Es befindet sich im Thüringer Becken auf einer leichten Anhöhe zwischen dem Tal des Wilden Grabens im Westen und dem Tal der Nesse im Osten.
Kindleben wurde bereits 802 erstmals urkundlich erwähnt, womit es zu den ältesten Orten in Thüringen zählt.[1] Schon im Mittelalter fiel das Dorf jedoch wieder wüst. Diese Entwicklung teilt es mit einigen anderen Dörfern, die zu nah an der Stadt Gotha lagen. Sie wurden aufgegeben und die Bewohner siedelten in die Stadt über – eine typische Entwicklung in der Umgebung größerer Städte im Mittelalter. Andere, meist ebenfalls sehr alte Orte, die dies betraf waren Alschleben, Eschleben, Mittelhausen, Ostheim, Rodas und das in der Moderne wiederbesiedelte Töpfleben.[2] Nur Siebleben und Sundhausen blieben unter den Orten nahe der Stadt bestehen.
In der Frühen Neuzeit wurde an der Wegegabelung ein Gehöft angelegt, das bis heute besteht, jedoch nicht mehr genutzt wird und dem Verfall preisgegeben ist. Nach Kindleben ist auch die Kindleber Siedlung im Nordosten Gothas benannt.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Fünfte Auflage, Bad Langensalza, 2010. S. 141
- ↑ Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler des Amtsgerichtsbezirks Gotha. Jena, 1891.
Koordinaten: 50° 59′ N, 10° 45′ O