Zum Inhalt springen

Glücksspiel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Oktober 2005 um 16:31 Uhr durch 84.184.242.151 (Diskussion) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Glücksspiele sind Spiele, deren Ausgang im Wesentlichen vom Zufall abhängt und nicht vom Geschick oder den Entscheidungen der Spieler. Die unterschiedlichen Glücksspiele unterscheiden sich u. a. durch die Wahrscheinlichkeit des Gewinnens sowie im Verhältnis der Gewinnausschüttung zu den gezahlten Einsätzen. Im Allgemeinen sind die Spielregeln und Gewinnausschüttungen so ausgelegt, dass ein Glücksspieler auf lange Sicht, also bei häufigem Spiel, Geld verliert.

Einarmige Banditen auf der norwegischen Fähre »Kronprinz Harald«

In Deutschland werden die meisten Glücksspiele in Spielkasinos oder Spielbanken angeboten. Glücksspiele zu spielen soll dem Zeitvertreib und Vergnügen dienen und nicht dem Gelderwerb – außer dem des Veranstalters. Viele Spieler nehmen jedoch aus reiner Gewinnsucht an Glücksspielen teil. Gelangt ein Spielkasino oder eine Spielbank zur Ansicht, dass Gelderwerb das Ziel des Glücksspiels ist, wird der Glücksspieler in diesem oder auch mehreren Kasinos nicht mehr zum Spiel zugelassen. Dies ist auch auf eigenen Wunsch möglich (etwa im Fall von Spielsucht).

Glücksspiele sind beispielsweise

Im juristischen Sinne erfordert die Definition »Glücksspiel« auch einen Einsatz. Ist kein Einsatz notwendig, ist es ein Gewinnspiel (Preisausschreiben).

Viele Menschen sind spielsüchtig, da sie entweder Verlust wieder einspielen wollen oder nach einem Gewinn geradezu gierig werden. Sie verspielen einen großen Teil ihres Einkommens oder verschulden sich sogar, um ihre Sucht zu finanzieren. Weil dadurch viele Familien in Existenznöte geraten sind, gibt es inzwischen auch zahlreiche Selbsthilfegruppen für Spielsüchtige.

Unter anderem wegen der Suchtgefahr gilt Glücksspiel in vielen Gesellschaften als unmoralisch. Ungeregeltes Glücksspiel ist in den meisten Staaten illegal und wird oft von der organisierten Kriminalität betrieben; legales Glücksspiel unterliegt meist diversen Einschränkungen.

Literatur

  • Michael Monka, Manfred Tiede & Werner Voß (1999): Gewinnen mit Wahrscheinlichkeit. Statistik für Glücksritter, ISBN 3-499-60730-1
  • Jörg Bewersdorff: Glück, Logik und Bluff: Mathematik im Spiel - Methoden, Ergebnisse und Grenzen, 3. Auflage, Wiesbaden 2003 (Vieweg), ISBN 3-528-26997-9
  • Dr. Martin Bahr: Glücks- und Gewinnspielrecht. Eine Einführung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte, Erich Schmidt Verlag Berlin 2005, ISBN 3-503-08721-4
  • John Scarne: Scarne's New Complete Guide To Gambling, Simon & Schuster, New York, ISBN 0-671-630636 - 850 Seiten umfassendes Standardwerk, englischsprachig
  • Harry Nutt: "Chance und Glück - Erkundungen zum Glücksspiel in Deutschland", Fischer, Frankfurt, 1994 ISBN 3-596-12390-9

Siehe auch