Swissair
Swissair (offizieller Name Swissair Schweizerische Luftverkehr AG, Callsign Swissair) war von 1931 bis zu ihrer Nachlassstundung und Liquidation ab Ende 2001 die nationale Fluggesellschaft der Schweiz. In der Folge der Swissair-Pleite wurde auf der Grundlage der damaligen Tochtergesellschaft Crossair die neue Schweizer Fluggesellschaft SWISS gegründet. Die SWISS nutzt heute einen Teil der Flugzeuge und bedient die Destinationen der ehemaligen Swissair.
Geschichte
Am 26. März 1931 wurde die Swissair durch die Fusion der Fluggesellschaften Balair und Ad Astra Aero gegründet. Im April 1932 kaufte die Swissair zwei Flugzeuge vom Typ Lockheed 9 Orion und setzte diese als erste Fluggesellschaft in Europa ein. Doch bereits 1939 stand der Flugbetrieb still, Grund war der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Im Februar 1947 konnte die Swissair den Flugbetrieb wieder aufnehmen. Gleichzeitig erhöhte sie ihr Aktienkapital auf 20 Millionen Schweizerfranken, so dass nun auch Langstreckenflüge nach New York und zu Zielen in Südafrika und Südamerika möglich waren. Die Schweizerische Eidgenossenschaft, die 30,6% am Aktienkapital der Swissair hielt, ermöglichte es der Fluggesellschaft durch einen Kredit von 15 Millionen Schweizerfranken, zwei neue Flugzeuge des Typs Douglas DC-6B zu kaufen.
1958 schloss die Swissair einen Kooperationsvertrag mit der skandinavischen Fluggesellschaft SAS. Die beiden Partner kauften gemeinsam Flugzeuge vom Typ Douglas DC-8 und schafften einige Caravelle-Düsenflugzeuge für die Kurzstrecke an.
Nach vielen Jahren geregelten Flugbetriebs konnte die Swissair 1971 die erste Boeing 747-200 (Jumbo) in ihre Flotte aufnehmen. Schon im nächsten Jahr folgten die ersten Maschinen vom Typ McDonnell Douglas DC-10, die bis in die 1990er hinein das Bild der Langstreckenflotte der Swissair prägten.
Nach wiederum gut einem Jahrzehnt gab es die nächste große Änderung: Dem Beispiel anderer Fluggesellschaften folgend, führte die Swissair 1983 eine Business Class ein, der Abschied vom Flugbetrieb mit nur einer Klasse.
Am 16. März 1989 weitete die Swissair ihre Partnerschaften aus, sie unterzeichnete Kooperationsverträge mit der amerikanischen Delta Airlines und der aus Singapur stammenden Singapore Airlines, die Partnerschaft mit SAS wurde erneuert.
1993 wollte die Swissair sogar mit der Austrian Airlines, KLM und der SAS als Alcázar (Alone Carriers Zigzag At Random) fusionieren, diese Projekt scheiterte aber am Widerstand der Schweiz.
Am 4. Mai 1995 übernahm die Swissair 49.5 Prozent an der belgischen Sabena und beteiligte sich in den folgenden Jahren an weiteren europäischen Fluggesellschaften, um eine für den zunehmend liberalisierten Luftverkehrsmarkt überlebensfähige Grösse zu erreichen (Hunter-Strategie).
Eine große Umstellung gab es 1997, als aus der bisherigen Fluggesellschaft Swissair der Konzern SAirGroup geschaffen und die bisherige Swissair eine von vielen Tochtergesellschaften wurde.
Nach weit über 60 Jahren geregelten Flugbetriebes kam es am 3. September 1998 zur Katastrophe. Auf dem Weg von New York nach Genf stürzte der Flug SR111, eine MD-11 der Swissair, ins Meer vor Halifax (Kanada). Bei dem Absturz starben 229 Menschen.
Am 13. Oktober 1999 kündigten Delta Airlines, Sabena und Swissair ihre Zusammenarbeit im Rahmen der so genannten Atlantic Excellence Alliance auf. Anfang 2001 musste die Swissair ihre Hunter-Strategie aufgeben. Die SAirGroup war nicht mehr in der Lage, die daraus resultierenden Kosten zu tragen.
Im Herbst 2001 musste die Swissair ihre gesamte Flotte mangels Liquidität am 2. Oktober grounden und ein Gesuch um Nachlassstundung beantragen; bis Ende März 2002 wurde ein Teil des Flugbetriebes der neu gegründeten SWISS übertragen. Seither befindet sich die Swissair in Nachlassstundung beziehungsweise Liquidation.
Im Herbst 2004 kündigte der Schweizer Filmproduzent Peter-Christian Fueter an, mit seiner Produktionsfirma C-Films die "Wahrheit" zum Grounding der Swissair vom 2. Oktober zu publizieren und 2005 in einem Kinospielfilm zu erzählen. Die Premiere von "Grounding - Die letzten Tage der Swissair" ist für Januar 2006 geplant.
Weblinks
- http://www.liquidator-swissair.ch/
- Private Webseite mit Informationen/Artikel zum Grounding