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Sternwarte Sonneberg

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Die Sternwarte Sonneberg war eine städtische Sternwarte der Stadt Sonneberg. Sie wurde auf Anregung von Cuno Hoffmeister von der Stadt Sonneberg finanziert und am 28. Dezember 1925 eröffnet. Neben wissenschaftlichen Arbeiten sollte vor allem auch das Populärastronomische Verlangen der Bevölkerung befriedigt werden.

Geschichte

Ab 1930 wurde das Observatorium dem preußischen Staat verpachtet und damit de facto zur Außenstelle der Universitätssternwarte Berlin-Babelsberg. Im zweiten Weltkrieg ab 1940 wurde die Sternwarte als Luft- und Wetterbeobachtungsstation benutzt und der Deutschen Luftwaffe unterstellt. Nach dem Krieg kam die Sternwarte Sonneberg in die sowjetische Besatzungszone und wurde teildemontiert. So wurde der 40cm Astrograph in die Sowjetunion verbracht. Im April 1946 die Sternwarte der Kontrolle der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin unterstellt. Im Laufe der 50er Jahre wurde der Gebäudekomplex erweitert und viele neue Instrumente angeschafft. Auch Personell wurde aufgestockt. 1960 und 1961 wurde jeweils ein Astrographen mit 400mm Objektivöffnung aufgestellt. Nach der sogenannten Akademiereform 1967 wurde die wissenschaftliche Leitung abgesetzt und die Sternwarte Sonneberg dem Institut für Sternphysik unterstellt. Pläne sahen eine Umsiedlung des wissenschaftliche Personals und eine Schließung zum Jahre 1969 vor. Der neue wissenschaftliche Leiter, Dr. Wolfgang Wenzel konnte dies jedoch durch Intervention verhindern. Ein zunächst verhängtes Beobachtungsverbot mit den großen Instrumenten wurde in einem Akt des zivilen Ungehorsams ignoriert und 1969 schließlich rückgängig gemacht. Nach der Wiedervereinung 1990 zählte die Sternwarte 36 Mitarbeiter und Anfang der 90er Jahre 36 Mitarbeiter. Neu Zuständig wurde das Land Brandenburg. Nach Neubewertung der wissenschaftlichen Arbeit sollte die Sternwarte 1991 geschlossen werden. Jedoch wurde sie 1992 auf Eingreifen des Sternwartenleiters Woldemar Götz 1992 eine Außenstelle der Thüringer Landessternwarte Tautenburg und erhielt einen neuen Schließungstermin für das Jahr 1995. Im verlaufe dieser Umstrukturierung kam es zu massiven Personalabbau, so das 1992 nur noch 10 Mitarbeiter beschäftigt waren. Der neue Leiter der Sternwarte Hans-Jürgen Bräuer versuchte die Schließung der Sternwarte zu verhindern. Dazu wurde der Freunde der Sternwarte Sonneberg e. V. gegründet. Am 31. Dezember 1994 kam das aus der Sternwarte als staatliches Institut. Jedoch gelang es ab Oktober 1995 unter der Leitung von Constanze la Dous und vier Mitarbeitern zusammen mit der Stadt Sonneberg, dem Landkreis sowie den Staaten Thüringen und Bayern ein 5-jähriges Projekt ins Leben zu rufen, um die Beobachtungen fortzuführen. Personal aus dem Arbeitsbeschaffungs- und Qualifizierungsprogramm wurden eingesetzt um dies möglich zu machen. Darüber hinaus wurde ein Museum wurde gegründet. Dieses Programm endete im Dezember 2000. Jedoch gelang es nochmals eine Förderung durch den Landkreis und die Stadt zu erhalten, um so bis zum Jahre 2002 weiterarbeiten zu können. Dieses Projekt wurde nochmals bis Ende 2003 verlängert. Zur Zeit ist der Zweckverband Sternwarte Sonneberg mit der Firma 4pi Systeme - Gesellschaft für Astronomie und Informationstechnologie mbH im Hintergrund der Träger der Sternwarte.

Wisenschaftliche Arbeit

Die wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich auf Anregung von Paul Guthnick auf die Fotografie und Auswertung von Himmelsfeldern und die Suche nach veränderlichen Sternen. Diese historischen Filmplatten sind auch heute noch verfügbar und werden wissenschaftlich ausgewertet und seit 1992 auch digitalisiert. Es stellt das zweitgrößte Palattenarchiv der Erde dar. Im Zeitraum von 1960 bis 1980 stellte die Entwicklung von Geräten für lichtelektrischen Fotometrie einen wichtigen Forschungsschwerpunkt dar.


Instrumente

Hauptteleskop der Sternwarte war zunächst ein 135mm Linsenteleskop mit verschiedenen Himmelkameras. 1938 kam ein Astrograph von 400mm Objektivöffnung und 1600mm Objektivbrennweite als neues Hauptinstrumen zum Einsatz. Ab 1958 wurde dann ein 60cm-Cassegrain-Spiegelteleskop eingesetzt.