Nord-Ostsee-Kanal
Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine Schifffahrtsverbindung (Seeschifffahrtsstraße) von internationaler Bedeutung durch Schleswig-Holstein. Bis 1948 hieß er Kaiser-Wilhelm-Kanal; der englische Name ist Kiel Canal.

Die Endpunkte befinden sich in Brunsbüttel an der Elbe und in Kiel, Stadtteil Kiel-Holtenau. Sie liegen 98,637 km auseinander. Durch den Nord-Ostsee-Kanal verläuft ein großer Teil des Verkehrs zwischen der Nordsee und der Ostsee. Wichtigste Hafenstadt im Verlauf des Kanals ist Rendsburg. Der Kanal teilt sich einen Teil des Verlaufes mit der Eider. Eine Sehenswürdigkeit des Nord-Ostsee-Kanals ist die in Rendsburg befindliche Eisenbahnhochbrücke mit der darunter hängenden Schwebefähre (siehe: Rendsburger Hochbrücke).
Geschichte
- Am 3. Juni 1887 Grundsteinlegung durch Kaiser Wilhelm I. in Kiel-Holtenau.
- Am 21. Juni 1895 wird das damals noch Kaiser-Wilhelm-Kanal genannte, künstliche Gewässer nach 8-jähriger Bauzeit durch Kaiser Wilhelm II. eröffnet. Der Bau kostete 156 Mio. Goldmark, bis zu 8.900 Arbeiter hatten ca. 80 Mio. Kubikmeter Erdreich bewegt. Der Kanal war zu diesem Zeitpunkt 67 m breit und 9 m tief.
- 1907 - 1914 Bereits nach 12 Jahren wird der Kanal das erste Mal ausgebaut. Die Breite wird auf 102 m erhöht und die Tiefe auf 11 m, außerdem werden sowohl in Kiel als auch in Brunsbüttel je zwei neue Schleusen gebaut. Diese sind mit 310 m × 42 m deutlich größer als die alten mit 125 m × 22 m. Der Ausbau kostet 242 Mio. Goldmark und war damit deutlich teurer als der ursprüngliche Bau.
- 1948 wird der Kanal in Nord-Ostsee-Kanal umbenannt.
- Seit 1965 wird der Kanal zum zweiten Mal erweitert. Zum Schutz der Böschung wird die Breite bis zum Kanalkilometer 87 auf 162 m erweitert. Dies ist bis heute nicht abgeschlossen, die Gesamtkosten werden auf 485 Millionen Euro geschätzt.
Maximale Schiffsabmessungen
Länge | Breite | Höhe (über Wasserspiegel) | Tiefgang |
---|---|---|---|
235 m | 32,5 m | 40 m | 9,50 m (wenn Länge < 160 m) |
Verkehrsvorschriften
Da der Kanal Seeschifffahrtsstraße ist und von sehr vielen Schiffen der unterschiedlichsten Größenklassen befahren wird, gelten auf ihm sehr umfangreiche Verkehrsvorschriften [1]. So gibt es z.B. spezielle, von den Schiffsklassen abhängige Regeln für das Begegnen und Überholen.
Touristik
Das Durchfahren des Kanals mit einem Kreuzfahrtschiff mag reizvoll sein, mit einem Sportboot gestaltet es sich aber recht langweilig. Der befestigte Betriebsweg ist für Fußgänger und Radfahrer freigegeben und ermöglicht auf voller Länge angenehme, steigungsfreie Radtouren in nächster Nähe zu den großen Ozeanriesen.