Lancia

Lancia ist ein 1906 in Turin als Lancia & C. Fabbrica Automobili von Vincenzo Lancia und Claudio Fogolin gegründetes Automobilunternehmen, das seit 1969 zum Fiat-Konzern gehört.
Einerseits ist die Marke bekannt für viele wegweisende Innovationen im Automobilbereich (u. a. durch die selbsttragende Karosserie), andererseits kann dieser Hersteller auf eine lange Tradition im Bereich des Rallye-Sports hinweisen.
Geschichte

Allgemeines
Am 29.November 1906 wurde das Unternehmen Lancia von Vincenzo Lancia und Claudio Fogolin gegründet. Lancia gehört somit zu den ältesten Automobilherstellern.
Fahrzeugbezeichnungen
Das erste Fahrzeug, der Typ 12 HP, später auch Alfa genannt, wurde 1908 vorgestellt Er existierte schon 1907 als Prototyp. Bis 1919 wurden alle Fahrzeuge nach der Motorleistung benannt. Erst später kamen - auch rückwirkend - Modellbezeichnungen nach dem griechischen Alphabet hinzu. Von 1931 bis 1972 wurden die Fahrzeuge nach Straßen in Rom benannt. Ab 1972 wurden dann wieder die alten Bezeichnungen nach dem griechischen Alphabet verwendet. Heute werden außer dem Lancia Ypsilon keine Fahrzeuge mehr nach dem griechischen Alphabet benannt. Die heutigen Fahrzeuge heißen Thesis, Musa und Phedra. Auf dem Genfer Autosalon wurde 2005 der Pärototyp Lancia Kandahar vorgestellt.
Firmenlogo
Das Lancia-Logo wurde 1911 von Graf Biscaretti entworfen. Es zeigt ein Schild mit Lanze und Flagge.
heutige Situation
Lancia hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, von einer einst unabhängigen, hochpreisigen und technisch-orientierten Marke, die große Rallyeerfolge erzielen konnte, zu einer Marke, die heute Unterschlupf unter dem Dach des Fiat-Konzerns gefunden hat. Dort spielt sie heute, zusammen mit Alfa Romeo und Fiat, die Rolle der Tochtermarke für etwas besser ausgestattete und optisch extravagantere Modelle. Meist verfügen diese über Ausstattungsmerkmale, welche sonst nur in höheren Klassen und gegen Aufpreis angeboten werden. Hierzu zählen unter anderem der exklusive Bezugstoff Alcantara und das in vielen Modellen enthaltene Bose-Soundsystem. Neben einer individuellen Ausstattung der Modelle wird ist heutigen Lancias vor allem das Außendesign prägnant: Es zitiert Elemente von Klassikern wie der Aurelia und dem Fulvia. Eine weitere Besonderheit der Marke ist die Konzentration auf das Segment der Klein- und Kompaktklasse, anders als bei Premiumherstellern wie Mercedes-Benz, BMW oder Audi, die dieses Segment erst in jüngster Zeit für sich entdeckt haben. Dies verweist darauf, dass heutige Lancias (technische) Pendants zu einzelnen Fiat-Modellen darstellen - wenn auch mit eigenständigem Außen- und Innendesign. Insofern versteht sich Lancia selbst als Volumenhersteller, dessen Modellpalette vom Kleinwagen, Vans bis hin zur eigenen Oberklasse reicht.
Lancia im Motorsport
Die Wagen der Firma Lancia wurden sehr oft im Rallyesport benutzt. Die Scuderia Lancia konnte mit Lancia D24 und ihrem Fahrer Juan Manuel Fangio 1953 einige Erfolge feiern. Die Scuderia Lancia war dann auch kurze Zeit mit dem Lancia D50 in der Formel 1 tätig. Als ihr Fahrer Alberto Ascari aber 1955 infolge eines schweren Crashs in Monza stirbt, verschenkt Lancia seine sechs Wagen an die Scuderia Ferrari, die 1956 mit dem Ferrari-Lancia D50 Weltmeister werden. Seit 1970 gab es dann die offizielle Rallye-WM. Dort kam der Lancia Fulvia zum Einsatz, der 1972 den ersten Weltmeistertitel holte. Berühmt wurde auch der Lancia Stratos, der 1974-1976 die Marken-WM gewann. Einer der bekanntesten Fahrer war Sandro Munari. Er fuhr 13 Siege ein und holte 1977 den Weltmeistertitel. Der Lancia Beta Montecarlo wurde in der Gruppe 5 Silhouette Formel unter 2000ccm eingesetzt und wurde 1981 Weltmeister. Daraufhin überarbeitete man das Modell und es entstand der Lancia Rally 037. Fahrer wie Walter Röhrl holten 1982-1985 etliche Siege in der Rallye-WM und 1982 konnte man den Marken WM Titel feiern. Nebenbei wurde für die Gruppe 6 der Lancia LC1 mit 450PS und für die Gruppe C der Lancia LC2 mit 800PS eingesetzt. Fahrer wie Ricardo Patrese fuhren hier mit dem Martini Racing Team einige Siege ein, Porsche konnte man aber nur selten schlagen. Dann kam die Zeit des Lancia Delta. In verscheidenen Ausführungen (S4-1986,4WD-1987,Integrale-1988,Integrale16V-1989) wurden etliche Titel eingefahren. Der Lancia Delta S4 holte den Weltmeistertitel 1986 in der Gruppe B. Die sogenannten GruppeB-Monster hatten 480 PS und konnten sich nur schwer auf der Strasse halten. Der Fahrer Henri Toivonen verunglückte bei der Rallye Corsica tödlich. Die Gruppe B wurde infolge mehrerer schwerer Unfälle auch eingestellt. In der Gruppe A lief es dann aber besser und der Lancia Delta hielt sich bis 1992 im Geschäft. 1987-1992 wurde die Marken WM gewonnen. Weltmeister wurden Juha Kankkunen 1987 und 1991, Massimo Biasion 1988 und 1989. Man kann mit Recht behaupten, dass Lancia eine bedeutende Rolle im Rallyesport spielte. Allein die Rallye Monte Carlo wurde seit 1973 elf mal mit einem Lancia gewonnen. In der Rallye WM gab es seit 1970 neun Weltmeister mit einem Lancia.
Lancia-Modelle
Zu den besonders erfolgreichen Modellen zählt der Lancia Delta (Rallye GruppeA Weltmeister 1987-92) und der Lancia Thema 8.32 (mit Ferrari-Motor). Der Lancia Lambda weist als Besonderheit eine selbsttragende Karosserie auf.
1907 bis 1945

- Lancia Alfa 18/24HP 1907
- Lancia Dialfa 18HP 1908
- Lancia Beta 15/20HP 1909
- Lancia Gamma 20HP 1910
- Lancia Delta 25/30HP 1911
- Lancia Eta 35/50HP 1912
- Lancia Didelta 30HP 1912
- Lancia Zeta 12HP 1912
- Lancia Theta 35HP 1914
- Lancia Kappa 35HP 1919
- Lancia Dikappa 1921
- Lancia Trikappa 40HP 1922
- Lanica Lambda 1922
- Lancia Dilambda 1929
- Lancia Astura 1931, benannt nach der Via Astura
- Lancia Augusta 1933, benannt nach der Via Augusta
- Lancia Artena 1934, benannt nach der Via Artena
- Lancia Aprilia 1937, benannt nach der Via Aprilia
- Lancia Ardea 1939, benannt nach der Via Ardea
1945 bis 1995

- Lancia Aurelia 1950 Grundlage für die Rennwagen D20,D23,D24,D25(1953) und Formel-1-Wagen D50 (1954), benannt nach der Via Aurelia
- Lancia Appia 1953, benannt nach der Via Appia
- Lancia Flaminia 1957, benannt nach der Via Flaminia
- Lancia Flavia 1960, benannt nach der Via Favia
- Lancia Fulvia 1963, benannt nach der Via Fulvia
- Lancia Stratos 1971 legendärer Rennwagen, Rallye:Weltmeister 1974 - 1977
- Lancia 2000 1971
- Lancia Beta 1972
- Lancia Beta Montecarlo 1974 Grundlage für Lancia Rally 037,Lancia LC1 und Lancia LC2
- Lancia Gamma 1976
- Lancia Delta 1979 mehrere Rallye WM Titel von 1986-1992
- Lancia Prisma 1979
- Lancia A112 1981
- Lancia Thema 1984
- Lancia Y10 1985
- Lancia Dedra 1989
- Lancia Kappa 1994
- Lancia Zeta 1994
1995 bis heute (aktuelle Modelle)

- Lancia Ypsilon 1995
- Lancia Lybra 1999
- Lancia Phedra 2002
- Lancia Thesis 2002
- Lancia Musa 2004
- Lancia Kandahar 2005
Historische Lastkraftwagen
- Lancia Jota 1915
- Lancia Djota 1915
- Lancia Trjota 1921
- Lancia Tetrajota 1921
- Lancia Pentajota 1924
- Lancia Esajota
- Lancia Eptajota 1927
- Lancia Omicron
- Lancia Ro 1932
- Lancia Ro-Ro 1935
- Lancia 3RO 1938
- Lancia Esatau 1947 auch Busse
- Lancia Esatau B 1955
- Lancia Beta Diesel 1959
- Lancia Esadelta 1959
- Lancia Esagamma 1968 auch Busse
Weblinks
- http://www.lancia.de/ Deutschland
- http://www.lancia.at/ Österreich
- http://www.lancia-youngtimer.de.tt/ Alles über die Modelle der 80er- und 90er-Jahre