Alberto Giacometti
Alberto Giacometti (* 10. Oktober 1901, † 11. Januar 1966) war ein berühmter Schweizer Plastiker. Er ist auf der 100-Franken-Banknote abgebildet.
Lebenslauf
Er wurde in dem kleinen Bergdorf Stampa (Kanton Graubünden) geboren. Seine Kindheit erlebte er fernab allen technischen Fortschritts. Er wurde von seinem Vater, dem impressionistischen Maler Giovanni Giacometti, geprägt. Bereits früh begann er zu selbst zu malen und wurde dabei stets von seiner Familie unterstützt. Er erkannte seine Leidenschaft für Plastiken und nach seiner Schullaufbahn besuchte er die Hochschule für bildende Künste in Genf. 1922 zog es ihn in die Kunsthauptstadt Paris und er schloss sich einer Surrealismusgruppe an. Schnell entdeckte er jedoch seinen ganz eigenen Stil und zog sich in ein kleines Atelier zurück, in dem den ganzen Tag an seinen Kunstwerken arbeitete. Ein Ereignis, das im Jahr 1938 ereignete, veränderte ihn nachhaltig. Als er nachts durch Paris spaziert, verliert ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und erfasst Giacometti auf dem Bürgersteig. Er wurde am Fuß verletzt und hatte seitdem einen Gehfehler. 1942 lernte er Annette Arm kennen und heirate sie später in Genf. Als sich langsam auch ein finanzieller Erfolg zeigte, kaufte seine Frau ein großzügiges Apartment, in dem sich Giacometti allerdings nur selten aufhielt. Er distanzierte sich von seiner Frau. Bald entwickelte ein besonderes Verhältnis zu den Prostituierten von Paris. Eine derer schätzte er so sehr, dass er ihr das Angebot machte, ein Teil von ihr käuflich zu erwerben. Sie willigte ein und er erwarb für 1000 $ ein Teil ihres Beines. Aufgrund seines Kaffeekonsums und seiner ungesunden Ernährung entwickelte sich ein Magentumor, der allerdings operativ entfernt werden konnte. Nachdem er wieder zurück in die Schweiz reiste, starb er 1966 in Chur an einem Herzinfarkt. Als Ursache gilt das starke Husten, das aufgrund seines Zigarettenkonsum auftrat.
Werke
Alberto Giacometti war ein vielseitiger Künstler. Am berühmtesten sind allerdings seine Plastiken. Am ehesten lassen diese sich wohl als surrealistisch bezeichnen. Sein größter Wunsch war es, Menschen so abzubilden, wie er sie sah. Gleichzeitig betonte er jedoch, wie aussichtslos und unmöglich das sei. Trotzdem steckte er viel Ehrgeiz in seine Werke. Oft beschäftigte er sich wochenlang mit den kleinsten Details und verwarf dann letztendlich alles, um wieder neu zu beginnen. In diesem Prozess sah er eine ständige Verbesserung und Annäherung an seine Vorstellungen. Immer wieder berichtete er seinen Freunden, dass er nun bald an seinem Ziel angelangt war. Seine Figuren waren stets sehr dünn und lang. Sein wohl bekanntestes Werk, das auch auf der 100-Franken-Banknote betrachtet werden kann, ist ein schreitender Mann. Seit seinem Unfall gestaltete er seine Figuren mit einem Klumpfuß; ein Zeichen, dass er dieses traumatische Ereignis nie richtig verarbeiten konnte.