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Literaturverzeichnis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Literaturverzeichnis ist meistens am Ende wissenschaftlicher Arbeiten wie Diplomarbeiten, Doktorarbeiten, Aufsatz in einer Fachzeitschrift und in Sachbüchern als Teil der Quellenangaben zu finden.

Gründe, ein Literaturverzeichnis zu erstellen

  • als Nachweis der für die Arbeit gelesenen und verwendeten Literatur ; außerdem werden so die Urheberrechte der Autorinnen und Autoren geachtet und gesichert
  • um Sekundärliteratur zu einem Thema zu erschließen, dem Interessenten Hinweise auf weitere Literatur zu geben
  • um die Einführung in ein Thema für neue Leser und Leserinnen zu erleichtern, indem nur wichtige Literatur zum Thema, evtl. auch mit Hinweisen versehen, aufgeführt wird, wie es z.B. in den Wikipedia-Artikeln gemacht wird
  • um einen Katalog zu erstellen, z.B. eine Datenbank oder einen Zettelkatalog aus Karteikarten

In dem Verzeichnis wird die Literatur meistens in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet; typischerweise sortiert nach den Namen der Verfasser oder der Herausgeber, aber auch eine chronologische Reihenfolge kann sinnvoll sein. Sehr lange Verzeichnisse werden oft noch nach Themen sortiert, diese Unterverzeichnisse wiederum alphabetisch.

Die Literaturangaben

Für die Literaturangaben und die Zitierweise in einem Buch, einem Zeitungsartikel oder einem Aufsatz in der Fachliteratur gibt es in der Wissenschaft kein überall geltendes System, sondern eine ganze Reihe Traditionen und eingeübte Verfahren. Manche gelten in einem bestimmten Fachgebiet, manche nur an einer Universität oder nur in einem Land. In der BRD gibt es dafür die DIN 1505 Titelangaben von Schrifttum. Diese Traditionen werden allerdings jeweils intern relativ streng beachtet. Denn es geht dabei um die Arbeitserleichterung für Leser, die mit diesen Angaben weitere Arbeiten vorbereiten wollen. Zur eindeutigen Kennzeichnung werden folgende Angaben benötigt:

  • Autor, Titel, Ort, Erscheinungsjahr

Autor

Mit 'Autor' kann ganz Unterschiedliches gemeint sein:

  • eine einzelne Person, die etwas publiziert hat:
    • z.B.: „Friedrich von Schiller:“ oder: „Schiller, Friedrich von:“ Die zweite Form ist für die automatische Sortierung in Textverabeitungsprogrammen besser geeignet.
  • ein Autorenteam:
    • z.B.: „Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides:“ oder: „Gamma, Erich/Helm,Richard/Johnson,Ralph/Vlissides, John:“
  • der Herausgeber einer Schrift, in der verschiedene Personen etwas publiziert haben:
    • z.B.: „Amelie Soyka (Hrsg.):“ oder: „Soyka Amelie (Hg.):“
  • eine Institution als Herausgeber:
    • z.B.: „Brockhaus-Verlag (Hrsg.):“
  • eine unbekannte Person, die etwas publiziert hat.:
    • meist wird dies mit den Buchstaben N N (für non nominatur = ohne Namen) gekennzeichnet oder mit o.A. (ohne Angaben)

Diese Namen müssen den Angaben im Buch, Aufsatz etc. entsprechen. Bei mehreren Namen ist die Abkürzung der Vornamen (z.B.: „E. Gamma“) manchmal hilfreich. Am Ende steht immer ein Doppelpunkt, um zu kennzeichnen, dass danach der Titel beginnt.

Titel

Die Titel (Überschrift) und eventuellen Untertitel müssen vollständig sein und werden durch einen Punkt getrennt und abgeschlossen. Sonst ist die Länge des maßgeblichen Haupttitels nicht erkennbar. Natürlich (bei einer Publikation9 ist damit nie ein akademischer Grad oder gesellschaftl. Titel der Autoren gemeint. Das bleibt bei Literaturangaben prinzipiell außen vor.

Ein kleines Problem stellen abweichende Angaben auf dem Buchumschlag und der maßgeblichen Seite im Buch dar. Es kommt immer wieder mal zu Abweichungen. Eigentlich ist die maßgebliche Seite im Buch das Blatt auf dem auch Verlag und evtl. Zitierweise der Landeszentralbibliothek (In der BRD die Deutsche Bibliothek) genannt werden. Diese Seite heißt auch Titelei.

  • z.B.: Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigmann.

Manchmal (z.B. in der Wikipedia) wird der (Haupt-)Titel in Schrägschrift oder fett geschrieben:

  • z.B.: Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigmann.

Ort

Mit dem Ort lassen sich Bücher in Bibliotheksverzeichnissen (z.B. für die Fernausleihe) besser finden. Er gibt auch einen Hinweis auf die möglichen Verlage. In älteren Büchern fehlt oft die Ortsangabe, dann schreibt man: o.O. (ohne Ortsangabe).

Jahr

Das Jahr unterscheidet zwischen mehreren gleichen oder ähnlichen Publikationen der Autoren und zeigt den Neuigkeitsgrad. Wenn das Jahr fehlt: o.J. (ohne Jahr).

Weitere Angaben je nach Zweck

Verlag, Werkausgabe, Schriftreihe, Umfang in Seiten, ISBN, Angaben über Illustrationen oder Buchaufmachung, Standortangabe in wichtiger Bibliothek(Sigel); Verweise auf zugehörige Themen, Autoren oder andere Listen; Stichwörter zum Index (Sachkatalog); vorstellbar wäre auch ein Maschinencode, der automatisiert lesbar ist. Beispiel für eine Literaturangabe in der Wikipedia mit den Angaben: Autor, Titel des Aufsatzes, Herausgeber des Buches, Titel des Buches, Verlag, Ort, Jahr, ISBN

  • Klaus Linder: Gerd Zacher. In: Hanns-Werner Heister / Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart. Edition Text + Kritik, München 1992 ISBN 3883776742

In Bibliotheken werden oft noch eindeutige Kennzeichen gebildet, z.B. aus den ersten Buchstaben der Autoren und dem 2-stelligen Erscheinungsjahr:

  • GHJV94
Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides:
Design Patterns: Elements of reusable object oriented software
Addison Wesley Publishing Company 1994, ISBN 0-201-63361-2

Hinweise auf Websites

Es wird die genau URL angegeben, also nicht nur die Startseite:

In der Wikipedia gibt es die Besonderheit, einen besser aussehenden Titel erscheinen zu lassen. Geschrieben wird das so: eine eckige öffnende Klammer, wieder die URL, die dann nicht sichtbar ist, eine Leertaste und danach der sichtbare Titel, die abschließende eckige Klammer:

Wenn die Autoren der Websites nicht bekannt sind, werden sie nach den Titeln alphabetisch sortiert. Hier wäre das „Boudicca“.

Literaturangaben für Zitate

Beim Zitieren gelten die folgenden Grundregeln: Das Zitat muß genau sein, d. h. bis in Einzelheiten von Orthographie und Interpunktion mit der Vorlage übereinstimmen. Als einzige Veränderung bedarf eine grammatikalische Anpassung des Zitats an den neuen Satzkontext keiner Kennzeichnung. Sie darf aber den Sinn und Satzbau nicht verändern.

Kürzere wörtliche Zitate stehen in doppelten Anführungszeichen unmittelbar im Text. Die Literaturangabe (mit Seitenzahl) kann in einer Klammer dahinter oder in einer Fußnote stehen.

Längere Zitate können – ohne Anführungszeichen – als eigener, links eingerückter Absatzblock in kleinerer Schriftgröße vom übrigen Text abgesetzt werden. Auch dann die Literaturangabe in der Klammer oder einer Fußnote.

Oft wird die verkürzte Angabe in der Klammer oder der Fußnote verwendet, durch die auf die genaue, ausführliche Angabe im Literaturverzeichnis am Ende hingewiesen wird:

  • z.B.: (Juchli, 1974, S. 371)
  • oder: (Boudicca a.a.O.)

Ob Klammer oder Fußnote verwendet wird, hängt hauptsächlich von der Vorliebe des Autors ab, bei Prüfungsarbeiten auch von der Vorliebe des Prüfers. Klammern kann jeder im laufenden Text einfach setzen. Egal ob von Hand geschrieben, Schreibmaschine oder PC, sie bleiben unveränderlich an der Stelle, wo sie benötigt werden. Ihr Nachteil ist, dass sie den Textfluss beim Lesen unterbrechen. Die meisten Textverarbeitungsprogramme bieten eine Möglichkeit, Fußnoten automatisch zu erstellen, oft können sie auch noch das Literaturverzeichnis daheraus zusammenstellen.

Siehe auch