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Diskussion:Wehrbauer

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. März 2004 um 14:31 Uhr durch Dylac (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

@ Benowar : Wozu die Unterteilung in Europa und Byzanz, das Byzantinische Reich war ein europäisches, wenn auch mit orientalischen Einflüßen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die Bezeichnung "Wehrbauern" auf die Stratioten zutrifft. Die Besonderheit am Wehrbauerntum war die Tatsache, das in dem betreffenden Gebiet jeder Bauer - unabhängig von Besitzverhältnissen und Rechtsstatus - als Wehrbauer eingesetzt werden konnte. Auch wenn die Stratioten zur Grenzsicherung eingesetzt wurden, erinnert mich ihre Stellung und Aufgabe eher an die englische Yeomanry. -- Dylac 13:17, 30. Mär 2004 (CEST)


Ich bin für eine Unterscheidung. Es liegt nicht am geographischen, sondern am verwaltungstechnischen Prozedere. Die byzantinische Armee war auch während der Themenverfassung (jedenfalls bis ins 11. Jahrhundert hinein) eine wietestgehnd stehende Armee. In Kleinasien stützte sich die Grenzverteidigung jedoch auf die Stratioten. Nun waren dies aber nicht wie im feudalen Europa an die Scholle gebundene Wehrbauern, sondern regelrechte Soldatengüter. Zumal war die verwaltungspraxis wesentlich ausgefeilter (soweit wir das aus dem Quellenstand rekonstruieren können), als bei den eng. Yeomen. Ich wollte erst in den Text reinschreiben, aber ich fand es so übersichtlicher. Benowar 13:28, 30. Mär 2004 (CEST)

Eine chronologische Ordnung wäre vielleicht noch besser, von wegen "Eine besondere Form des Wehrbauerntums entstand bereits im 7. Jh. im Byzantinischen Reich....". Das Byzantinische Reich war den west- und mitteleuropäischen Bereichen zwar in diversen Bereichen mehr oder weniger überlegen, doch trotzdem sehe ich eine Eindeutige politische und kulturelle Verbindung zum restlichen Europa. Das zeigt sich allein schon am von Geschichtlern so geliebten Kaiserbegriff. Die Stratioten erinnern mich nach wie vor eher an eine ländliche Mittelschicht, welche die Grenzverteidigung organisierte. Das Besondere an den Wehrbauern war doch grade, das jeder Bauer ohne nennenswerte Voraussetzungen als solcher verpflichtet werden konnte und dazu mit diversen Freiheiten geködert wurde. Außerdem verfolgte man mit den Wehrbauern eine Hinhaltestrategie, bis das reguläre Aufgebot eintreffen konnte. Ich bin kein Byzanz-Experte, aber so weit ich weiss übernahmen die Stratioten mit ihren Truppen oftmals die Hauptlast in solchen Fällen. -- Dylac 13:42, 30. Mär 2004 (CEST)


Kannst es gerne ändern, nur mach es deutlich, dass die Entwicklung in Byzanz KEINE direkte Anknüpfung an die westeuropäische Praxis war. Der christliche Kaiserbegriff wurde zwar in Westeuropa rezipiert, er ist jedoch spätantiken Ursprungs, und Byzanz war eine ununterbrochene Fortsetzung der Spätantike.

Die Stratioten waren reguläre Armeeeinheiten, die an der grenze angesiedelt wurden. Sie sind damit am ehesten mit den spätantiken "Limitanei" zu vergleichen. Erst später setze ein Prozess wie in Westeuropa ein. Man darf da nicht den fehler machen, und beide Vorgänge analog zu sehen...das waren sie nicht. Mit Byzanz habe ich auch im Studium seit gut drei Jahren zu tun und ich kann dir versichern: es war KEIN gleichartiger Prozess. Benowar 14:20, 30. Mär 2004 (CEST)

Mir ist natürlich bekannt das es sich bei dem byzantinischen Kaisertum um die Fortführung der römischen Tradition handelt, bei der erst spät das christliche Gedöns eine wichtige Rolle einnahm. Doch grade das gar wundersame Kaisertum in all seinen Ausprägungen ist vom "ersten" bis zum "dritten" Rom eine gewisse europäische Gemeinsamkeit. Wenn das byzantinische Kaiserverständnis ein grundlegend anderes gewesen wäre, hätte es wohl darüber keine Konflikte mit dem Frankenreich bzw. dem Heiligen Römischen Reich gegeben. Das sich das Wehrbauerntum zum Teil unabhängig voneinander in verschiedenen Ausprägungen entwickelte, ist mir ebenfalls bekannt. Trotzdem stellt die byzantinische Themenverfassung eine Analogie zum restlichen Europa dar, da sie letztendlich die unaufhaltsame Feudalisierung des Byzantinischen Reiches zur Folge hatte. -- Dylac 14:31, 30. Mär 2004 (CEST)