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Kommando Spezialkräfte

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Datei:Ksk barett.jpg
Barettabzeichen KSK

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist eine in der Graf-Zeppelin-Kaserne im baden-württembergischen Calw stationierte Spezialeinheit (Kommando bezeichnet hier eine Dienststelle; siehe auch Kommando Luftbewegliche Kräfte KLK - nicht zu verwechseln mit den englischen Commando-Forces oder den Kommandotrupps der Brandenburger/3. Reich). Wobei sich im deutschen und internationalen Sprachgebrauch, die Bezeichnung KOMMANDO/ oder COMMANDO für jegliche Art von Spezial- und Spezialeinsatzkräften durchgesetzt hat und ein historischer Bezug, natürlich rein militärisch betrachtet, zur Division Brandenburg nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Das Kommando bildet gemeinsam mit der Luftlandebrigade 26 und der Luftlandebrigade 31 die Division Spezielle Operationen (DSO), die wiederum Teil der Eingreifkräfte der deutschen Bundeswehr ist. Als Vorbild gilt vorwiegend der britische Special Air Service (SAS) aber auch die US Special Forces und andere. Das KSK hat sich in seiner vergleichsweise kurzen Geschichte international breits einen guten Ruf erarbeitet und entwickelt über die Vorbildsuche hinaus mittlerweile eine eigene Identität.

Anlass für die Aufstellung des KSK war die peinliche Tatsache, dass während des Völkermordes in Ruanda deutsche Staatsbürger von belgischen Fallschirmjägern evakuiert werden mussten. Internationale Kritik an der Unfähigkeit der BRD, selbst Vorsorge zum Schutze ihrer Bürger zu treffen, machte die Bereitstellung von unmittelbar einsatzbereiten Kräften notwendig. Seit seiner Gründung wurde das KSK zur Verfolgung von Kriegsverbrechern im ehemaligen Jugoslawien und im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan eingesetzt.

Das KSK ist in die Struktur der Bundeswehr eingebunden und truppendienstlich ein regulärer Verband im Heer. Das KSK kann grundsätzlich nicht ohne Zustimmung des Deutschen Bundestages eingesetzt werden. Die einzige mögliche Ausnahme ist Gefahr im Verzug für deutsche Staatsbürger, in diesem Fall ist das Parlament so schnell wie möglich nachträglich zu befragen.

Einzelheiten von KSK-Einsätzen werden geheimgehalten, es gibt auch im Nachhinein keine veröffentlichte amtliche Statistik darüber, wieviele Menschen bei Einsätzen des KSK getötet oder verletzt wurden. Diese Geheimhaltungspraxis, die im übrigen völlig normal ist, erregt mittlerweile Unmut bei einigen Bundestags-Abgeordneten, die ein grundsätzliches Problem mit jeglicher Form militärischen Handelns haben, weil vermutet wird, dass sich das KSK und damit die Bundeswehr in Afghanistan bereits in einem regelrechten Krieg befindet, ohne dass das Parlament hierüber informiert, geschweige denn befragt wurde. Solche Vermutungen werden in stetiger Regelmäßigkeit von oberflächlichen Medien gebetsmühlenartig und ohne Tatsachenbezug weiterverbreitet. Diese Vermutungen sind reine ideologische begründete Vermutungen und entbehren jeglicher Grundlage.


Struktur

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KSK-Vorführung auf der ILA2000

Der Verband KSK gliedert sich in den Kommandokernbereich und einen Unterstützungsbereich, der die logistische Versorgung und Einsatzbereitschaft der Soldaten gewähren soll. Daneben treten noch der Stab KSK und die Gruppe Weiterentwicklung GrpWE KSK, die schwerpunktmäßig für die konzeptionelle Fortschreibung und Beschaffung/Einführung von Ausrüstung wie z. B. Waffen, Spreng- und Zündmittel, optisch/optronisches Gerät, Fallschirmsysteme, Kommmunikationsgerät, persönliche Bekleidung etc. des KSK zuständig ist. Insgesamt verfügt das KSK über mehr als 45.000 verschiedene Versorgungsgegenstände, wovon viele Sonderanfertigungen sind. Das KSK hat ca. 1100 Soldaten, davon ist der Großteil im Unterstützungsbereich/ Stabsbereich/ Fernmeldebereich eingesetzt. Die Einsatzkräfte im Kommandokernbereich bilden einen Nukleus, der nur mit Hilfe dieser Unterstützungskräfte operieren und funktionieren kann. Die genaue Anzahl der einsatzbereiten Kommandosoldaten (KdoOffz & KdoFw) ist als VS-Geheim eingestuft.


Die Kommandokompanie

Jede der vier Kommandokompanien besteht aus fünf Kommandozügen: Land__Vertikal__Amphibik__Gebirge/Arktis__ und seit einer Umstrukturierung vor 2 Jahren, zusätzlich aus einem __Kommandofernspäh- und Scharfschützenzug, der das Aufklärungs/ Observations- und Spezialistenelement innerhalb der Kommandokompanie abbildet. Die Idee dahinter ist, die Kommandokompanie als autarkes Einsatzelement in allen Kommandoeinsatzverfahren zu befähigen und einzusetzen. Zusätzlich verfügt das KSK über ein Ausbildungs- und Versuchzentrum AVZ zur Basisausbildung der Kommandoanwärter, Aus- und Weiterbildung der bestehenden Kader und der internen Führerausbildung (KdoOffz und dienstältere KdoFw) innerhalb des Kommandokernbereiches. Die Fernspähkommandokompanie wurde zu einer reinen Kommandokompanie umgegliedert. Grundsätzlich ist jeder Kommandosoldat befähigt Fernspäheinsätze durchzuführen, diese Fähigkeit ist jetzt auf alle Kommandokompanien verteilt. Jeder Zug hat seine Schwerpunktverbringung, durchläuft aber auch zum Teil die Verbringungsausbildung der anderen Züge. Zudem können alle Züge aus der Luft (automatische Auslösung Flächenfallschirm) über ihrem Einsatzgebiet abgesetzt werden. Das KSK ist in seiner Gesamtheit ein Luftlandeverband mit unterschiedlichen Verbringungsmöglichkeiten. Wobei die Verbringung immer nur als der Weg zum Einsatz betrachtet wird. Schwerpunkt ist und bleibt die hohe Befähigung im Bereich Retten & Befreien, in der das KSK mittlerweile eine führende Rolle innerhalb der deutschen Spezialeinheiten, auch und gerade im Vergleich zur GSG9, einnimmt. Versuche durch angepasste Begrifflichkeiten und Ausrüstungsdetails innerhalb der Bundeswehr eine Duplizierung von Fähigkeit zu erzwingen (z.B. Zugriffsdurchsuchungen der Feldjägertruppe) sind als ein misslungener Abschnitt in der neueren Militärgeschichte zu bezeichnen und dürften in der Realität einen Vergleich nicht standhalten. Eine BFE(Beweis und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei) ist auch kein SEK oder eine kleine GSG9) Die Kontakte zur GSG9 sind auf der Arbeitsebene als gut zu bezeichnen, es bestehen kameradschaftliche, teilweise freundschaftliche persönliche Verbindungen. Auf der militärisch/ polizeilichen- politischen Führungsebene gibt es vereinzelt personenbezogene Abstimmungs- und Kompetenzirritationen. Mittel- und langfristig werden sich diese strikten, trennenden Strukturen der inneren und äußeren Sicherheit, durch die normative Kraft des Faktischen auflösen und die Schnittstellen stärker betont werden. Nicht wenige Sondereinheiten der Bundesländer und des Bundes kommandieren ihre Beamten zu Ausbildungen und Lehrgängen nach Calw. Es besteht in diesem Bereich ein reger produktiver gegenseitiger Informationsausstausch. Auf der Arbeitsebene gibt es eine gemeinsame "Wellenlänge" die gewinnbringend in die Weiterentwicklung von Spezialeinsatzverfahren/ Kommandoeinsatzverfahren umgesetzt wird. Das KSK hat aufgrund seiner militärischen Infrastruktur und Einbindung in komplexere Einsatzoptionen, durchsetzungsfähigere Mittel und Kräftedsispositive zur Lösung einer assymetrischen, terroristischen Bedrohung zur Verfügung.


Der Kommandotrupp

Jeder Trupp besteht aus vier Kommandosoldaten, von denen jeweils einer als Waffen-, Pionier-, Fernmelde- oder Sanitätsspezialist ausgebildet ist. Geführt wird dieser Trupp in der Regel von einem erfahrenen Kommandofeldwebel. Mehrere Trupps, oder je nach Einsatz größere Trupps, werden von einem erfahrenen Truppenoffizier oder einen Fachdienstoffizier geführt. Die Kommandooffiziere (KdoOffz) durchlaufen grundsätzlich die gleiche Ausbildung/ Spezialisierungen wie die Kommandofeldwebel (KdoFw) und werden darüber hinaus im taktisch- operativen Bereich mehr gefordert und gefördert. Der KdoTrp ist das Grundelement im Kommandokampf.


Frauen im KSK

Weibliche Soldaten sind in den Kommandokompanien nicht vertreten, da diese entgegen der normalen Bundeswehrregelung, die gleichen körperlichen Tests durchlaufen und auch bestehen müssten und diese Tests in der Regel von Frauen nicht zu schaffen sind. Darüber hinaus wären soziokulterelle und psychologische Probleme gerade im autarken Einsatz vorprogrammiert. Eine politisch korrekte Quotenregelung, wie bei einigen Sondereinheiten der Polizei, gibt es in diesem Bereich noch nicht. In der Peripherie sind im Kommando durchaus einzelne Frauen anzutreffen und stehen dort durchaus ihren Mann.


Führung

Einsätze des Kommando Spezialkräfte werden vom Kommando Führung Operationen von Spezialkräften (Kdo FOSK)in Potsdam operativ- strategisch geführt. Dieser Einsatzstab bildet mit dem Führungssatb der Streitkräfte FüS das Bindeglied zur militär-politischen Führung. Allerdings gibt es hierbei noch einige Abstimmungsprobleme, da in diesem Einsatzstab noch zu wenige höhere Offiziere mit einer abgeschlossenen Kommandoausbildung und Einsatzerfahrung im direkten Kommandoeinsatz vertreten sind. Diese Problematik wird sich auf der Zeitachse lösen, wenn ausgebildete Kommandooffiziere/ Kommandofeldwebel schwerpunktmäßig für diese Führungsaufgabe eingeplant werden. Spezialkräfte werden nur von Spezialkräften im Rahmen der Auftragstaktik geführt

Geschichte

Als früher Vorläufer des KSK innerhalb der Bundeswehr galten auch die sog. Bravo-Kompanien (B1) der drei Luftlandebrigaden (25., 26. und 31.). Diese speziellen Fallschirmjägerkompanien wurden Anfang der 90er Jahre aufgestellt und sollten u.a. in der Lage sein, Geiselbefreiungen durchzuführen. Darüber hinaus erhielten ihre Soldaten auch eine Grundausbildung im Kommandokampf. Im Zuge von Umstruktierungen wurden die B1-Kommandokompanien 1996 aufgelöst. Viele dieser hervorragend ausgebildeten Soldaten waren in der Gründungsphase des KSK an dessen Aufbau maßgeblich beteiligt und sind heute noch als "alte Männer" im Geschäft. Die meisten Kommandosoldaten im KSK kommen aus "grünen" Verwendungen wie Fallschirmjäger, Gebirgsjäger, Jäger oder Fernspäher. Es gibt aber durchaus auch vereinzelt positive "Exoten" aus der Bundeswehr allgemein.

Die offizielle Aufstellung des KSK erfolgte am 20. September 1996 in Calw aus der Luftlandebrigade 25 Schwarzwald und wurde dem Kommando luftbewegliche Kräfte (KLK)/4. Division truppendienstlich unterstellt. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon erste einsatzfähige Strukturen innerhalb des KSK, besonders im Bereich Retten& Befreien. Aus militärinfrastrukturellen Gründen kann der Standort Calw als Geburtsfehler bezeichnet werden. Weiterhin wirkte sich die Übernahme der Organisations- und Personalstrukturen der Luftlandebrigade 25 als Bremsklotz gerade in der Anfangsphase aus. Das neue Denken bewirkte das Abschneiden alter Zöpfe und ging nicht immer klaglos an älteren Vorneverteidigern vorbei, auch dieses Problem hat sich zeitlich fast gelöst.

Im April 1997 war das KSK einsatzbereit und demonstrierte bei der Heeresübung Schneller Adler 97 vom 1. bis 10. September 1997 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder und dem Fliegerhorst Mendig die Einsatzfähigkeit vor Augen der Öffentlichkeit. Insgesamt nahmen 1.600 Soldaten mit 20 Hubschraubern, 11 Transportflugzeugen und fast 500 Fahrzeugen an dem Manöver unter der Leitung des Kommandeuers des KLK, Generalmajor Volker Löw teil. Das Manöver sah die Befreiung von Geiseln aus Terroristenhand im Ausland (Annahme 1.200 km Entfernung, Einsatzland Baumholder) und Evakuierung deutscher Staatsbürger vor. Bundesverteidigungsminister Volker Rühe sah das Manöver in Mendig.

Aufgaben

Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und liegt fast immer in Krisen- und Konfliktgebieten:

  • Retten & Befreien
  • Gewinnen von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktregionen
  • Schutz von Personen in besondere Lagen
  • Abwehr von Terrorismus
  • Evakuierung deutscher Staatsbürger
  • Kampfeinsätze gegen strategische Ziele
  • Kampf in der Tiefe: Sabotageaktionen
  • Festnahme von Personen im Ausland, die eine besondere Gefährdung darstellen: Kriegsverbrecher, etc.
  • Verdeckte Operationen
  • Militärische Unterstützungsleistung im Ausland


Diese Aufgaben könne allein oder im Verbund mit den spezialisierten Kräften der DSO (Fallschirmjäger) ausgeführt werden. Dabei bildet das KSK den Kern und andere Kräfte unterstützen dabei.


Ausbildung

Datei:Ksk abz.jpg
Kommandoabzeichen KSK

Von Bewerbern der Bundeswehr für den Dienst im KSK wird generell erwartet, dass sie folgenden Grundvoraussetzungen entsprechen können:

  • Überdurchschnittliche körperliche Leistungsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Lernwilligkeit
  • Psychische Belastbarkeit und Willensstärke
  • Stressstabilität
  • Verantwortungsbewusstsein und Verschwiegenheit
  • Leben in geordneten sozialen Verhältnissen

Am Anfang steht ein mehrteiliges Auswahlverfahren, dem eine dreimonatige Grundlagenausbildung folgt. Bewerber werden während des zweiten Teils in einer fünftägigen Durchschlageübung bis an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit gebracht. Diesen Teil der Prüfung bestehen nur etwa 10-20% der Bewerber. Erst nach weiteren zwei-drei Jahren Ausbildung (Basisausbildung) und Training im KSK und Truppenschulen der Bundeswehr und der Absolvierung des Einzelkämpferlehrgang Teil 1 und 2 wenn noch nicht absolviert, des Überlebenslehrgangs für Spezialkräfte/ Combat Survival Course, hat der Soldat die notwendige Ausbildungshöhe/ Einsatzbereitschaft erlangt.(combat-ready Status) Danach wird das Sonderabzeichen Kommandosoldat feierlich verliehen.

In diesem Zeitraum kann er möglicherweise an bis zu 20 Lehrgängen in weltweit 17 Schulen und Ausbildungseinrichtungen teilnehmen. Allein während der Schießausbildung wird jeder künftige Kommandosoldat an allen gängigen Waffen geschult und gibt in dieser Zeit durchschnittlich 20.000 Schuss Munition ab. Seit Oktober können neben Offizieren und Unteroffizieren auch Mannschaftssoldaten und Bewerber ohne militärische Vorkenntnisse an dem Auswahlverfahren teilnehmen. Diese Kandidaten nehmen zunächst am dreitägigen Auswahlverfahren an einem der Zentren für Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr teil. Bestehen sie dieses, werden sie in den Ausbildungszug KSK am Ausbildungszentrum für spezielle Operationen in Pfullendorf eingestellt. Dort durchlaufen sie einen 18 Monate dauernden Lehrgang. Danach nehmen die Bewerber am eigentlichen Eignungsfeststellungsverfahren beim KSK in Calw teil. Schließen sie dieses erfolgreich ab, können sie mit der drei Jahre dauernden Ausbildung zum Kommandofeldwebel in der Graf-Zeppelin-Kaserne beginnen. Dazu zählt auch der Erwerb von sehr guten Kenntnissen in zwei Fremdsprachen. Die Mindestverpflichtungszeit beträgt sechs Jahre, nach Abschluss der Basisausbildung. Bestehen sie nicht stehen sie der Bundeswehr für allgemein militärische Verwendungen zur Verfügung. Die Masse dieses Anwärtermodells schafft die Anforderungen im eigentlichen Eignungsfestellungsverfahren KSK nicht.

Ausbildungsorte

Ausgebildet wird das KSK weltweit: innerhalb eines Jahres verbringt ein Kommandosoldat etwa 250 Tage auf Übung. Zu den Ausbildungsorten zählen unter anderem Österreich (Gebirge), Norwegen (Arktis), Israel (Wüste), Belize (Dschungel), El Paso (Fallschirm), San Diego (Wasser) und Kanada (Land). Auf die Fallschirmausbildung wird besonders viel Wert gelegt. Teile des KSK können nicht nur mit Hubschraubern eingeflogen, sondern auch aus 10.000m Höhe abgesetzt werden. Dabei gibt es zwei Verfahren: das HAHO (High Altitude – High Opening), bei dem der Fallschirm bereits auf dieser Höhe geöffnet wird und der Kommandotrupp aus bis zu 70 km Entfernung unbemerkt an seinen Einsatzort gleitet. Oder das HALO (High Altitude – Low Opening), bei dem der Fallschirm erst kurz vor Erreichen des Zieles geöffnet wird. Dies ermöglicht ein sicheres Absetzen und schnelle Einsatzbereitschaft. Bei letzterem System erreichen die Springer eine Spitzengeschwindigkeit von 300km/h. Diese Fähigkeiten sind schwerpunktmäßig in der Vertikalzügen des KSK abgebildet. In seiner Heimatkaserne verfügt das KSK über ein Schießhaus, die modernste Einrichtung ihrer Art in Europa. Hier üben außer dem KSK auch MEK, SEK, GSG 9 und ausländische Spezialkräfte. Überwacht von Videokameras wird hier auf drei Stockwerken in Computersimulation oder im scharfen Schuss der Einsatz geübt. Die gesamte Einrichtung (Wände, Flure, Treppen, Türen, Fenster) kann computerkontrolliert verschoben werden, so dass kein Einsatz derselbe ist. Unter anderem kann der Grundriss jeder deutschen Botschaft in der Welt dargestellt werden, so dass bei einer eventuellen Besetzung einer solchen durch Terroristen die Einsatzkräfte sich gezielt vorbereiten können.

Bewaffnung

Als erster Truppenteil erhielt das KSK das 1996 neu eingeführte G36 sowie im folgenden die Modifikationen bzw. Erweiterungen AG36 Granatwerfer und G36KE und G36C. Die Soldaten des KSK können ihren Waffen mit den zu den Waffen gehörigen Laserlichtmodul LLM, Bildverstärkeraufsätzen NSA, Zweibein oder Trommelmagazin 100 Schuss „aufrüsten“. Außerdem sind EO Tech Holosights beim KSK in großer Verbreitung zu finden. Das KSK benutzt viele Varianten der HK MP5 und MP7 (PDW). Des Weiteren wurde, ebenfalls zuerst beim KSK, die HK USP (Universale Selbstladepistole) unter der Bezeichnung P8 eingeführt. Weiter stehen auf SpecOps ausgelegte Sekundärwaffen zu Verfügung, wie die HK MK 23. Diese Kurzwaffe wird weitgehend von den Scharfschützen des KSK als Sekundärbewaffnung benutzt. Als Primärwaffe nutzten diese wiederum als erste das G22.

Einsätze des KSK

Datei:Ksk.jpg
Kommando Spezialkräfte

Am 15. Juni 1998 nehmen Soldaten des KSK und französische SFOR-Einheiten den bosnischen Serben und Kriegsverbrecher Milorad Krnojelac in Foca fest. Krnojelac wird am selben Tag noch an den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellt. Dies war der erste Einsatz dieser Sondereinheit der Bundeswehr.

Im Rahmen der Operation Enduring Freedom waren bis zu 100 KSK-Soldaten von Dezember 2001 bis Oktober 2003 im Einsatz. Die Aufgaben bestanden in der Spezialaufklärung.

Die Zeitschrift STERN veröffentlichte in Juli 2005 einen Artikel über angebliche Einsätze und Missstände im KSK. Das BMVg nahm nicht Stellung zu den dort gemachten Behauptungen, mit dem Hinweis darauf, dass man grundsätzlich keine Angaben zu Operationen und internen Vorgängen in Spezialkräften der Bundeswehr mache. Dieser Artikel hat zwar in seiner Essenz einige richtige Aussagen, wird aber in seiner Konsequenz innerhalb des KSK selbst, sehr kritisch bewertet, da es nicht der allgemeinen Vorgehensweise für Spezialkräften entspricht. Das Ausplaudern von kritischen dienstlichen Entwicklungen auf diese Art und Weise und in dieser Form gehört nicht in Printmedien des Bildjournalismus.

Solchen Pressemeldungen ist zu entnehmen, dass bereits mehrere (etwa ein dutzend) Mitglieder des KSK während des Einsatzes in Afghanistan den Tod gefunden haben!? Diese Presemitteilungen entbehren allerdings jeder Grundlage und sind symptomatisch für eine oberflächliche und inhaltslose Berichterstattung unserer Medienlandschaft, die leider zum Schaden unserer Soldaten führen kann. Dieser Artikel führte bereits zu straftatrelevanten Ermittlungen.

Seit Mai 2005 wurden wieder KSK-Soldaten nach Afghanistan geschickt. Sie nahmen dort unterschiedliche Aufgaben wahr und halfen dort an verschiedenen Orten ein sicheres Umfeld zu schaffen. Details VS- Geheim.

Siehe auch: Krieg in Afghanistan


KSK/ Spezialkräfte der Zukunft

Das KSK ist aus der neueren deutschen Militärgeschichte nicht mehr wegzudenken. Jeder Politiker, egal welcher Coleur, wäre sehr schlecht beraten dieses Einsatzelement nicht weiter zu fördern und so ein strategisches Einsatzmittel zur Bündnis- und Landesverteidigung ungenutzt zu lassen. Es wird in den nächsten Jahren darauf ankommen, Kräfte und Mittel zu bündeln um Spezialkräfte strategisch/operativ und taktisch zu verbringen und mit modernen Kommunikationsmitteln weltweit führungsfähig auszustatten. Der teilstreitkräfteübergreifende Ansatz bekommt herbei eine verstärkte Bedeutung, die Marine mit ihren Kampfschwimmerelement hat den Anschluss zum KSK vollzogen und bewegt sich auf Augenhöhe, die Luftwaffe bewegte sich schon immer auf anderen Ebenen, aber auch sie wird nicht an der Tatsache vorbei kommen, dass eine erzwungene Querschnittlichkeit in den Fähigkeiten, für das Schlachtfeld der Zukunft, der falsche Entschluss ist. Inwieweit Strukturen der inneren und äußeren Sicherheit Synnergieeffekte entwickeln dürfen, ist eine politische Entscheidung. Einsatztaktisch stehen diese außer Frage, weil keine der deutschen Spezialeinheiten (Bundespolizei & Militär) für sich allein genommen, ein wirklich komplexe terroristische Lage beherrschen dürfte.


Literatur

  • Reinhard Scholzen: KSK - Das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr, ISBN 3613023849

schönes, liebevoll zusammengestelltes Buch mit hochwertigen Bildern, inhaltlich manchmal verbesserungswürdig

Siehe auch