AS-Interface
Das AS-Interface (AS-i) ist ein Standard für die Feldbus-Kommunikation, der zum Anschluss von Aktuatoren und Sensoren entwickelt worden ist. Ziel ist es, die bisherige Parallelverkabelung zu ersetzen. Das AS-Interface wird dabei ausschließlich auf der untersten Steuerungsebene eingesetzt.
Einsatz
Das AS-Interface ist als Alternative zur herkömmlichen Parallelverkabelung von Sensoren und Aktoren entwickelt worden und bietet folgende Vorteile:
- Flexibilität
- Wirtschaftlichkeit
- Einfachheit
- Weniger Installationsfehler
Durch sein Determinismus und Einfachheit ist der Einsatz auf der untersten Steuerungsebene beschränkt.
Technologie
Das AS-Interface ist ein Single-Master-System, d.h. ein Master polled zyklisch alle projektierten Slaves und tauscht mit ihnen die Ein- und Ausgangsdaten aus. Ein Telegramm besteht dabei aus 4-Bit Nutzdaten. Der Master kommuniziert mit einem seriellen Übertragungsprotokoll mit den Teilnehmern.
Jedem Slave wird durch ein Programmiergerät eine eindeutige Adresse zugewiesen. Es können maximal 62 Teilnehmer angeschlossen werden. Falls nötig kann auch ein weiterer Master angeschlossen werden, an den man dann wiederum 62 Module anschließen kann. Die Sensoren oder Aktoren werden häufig über sog. Durchdringungstechnik angeschlossen. Hierbei wird das verpolsicher profilierte Flachbandkabel mittels zwei Durchdringungsdornen bei der Montage durchstoßen, ohne dass dieses vorher vorbereitet werden muss, wodurch Slaves jederzeit ohne größeren Montageaufwand versetzt werden können. Sensoren und Aktuatoren, die keinen AS-Interface Anschluss besitzen, können über Anschaltungsmodule an den Bus angeschlossen werden. Die AS-Interface Installation erfüllt die Schutzart IP67.
Als Übertragungsmedium kommt eine ungeschirmte zweiadrige-Leitung zum Einsatz, die gleichzeitig als Spannungsversorgung (30V-) für die Kommunikationelektronik und für Teilnehmer mit niedrigen Strombedarf z.B. Lichtschranken dient. Verbraucher mit einem höheren Energiebedarf wie zum Beispiel Ventillinseln erhalten ein separates für gewöhnlich schwarzes Flachbandkabel zur Energieversorgung. Dieses transportiert 24V-. Für Module in Durchdringungstechnik muss ein spezielles AS-Interface-Flachbandkabel eingesetzt werden. Die serielle Kommunikation wird auf die Spannungsversorgung aufmoduliert. Es kommen dabei die Manchester-Codierung und eine APM-Codierung (Alternierende Puls Modulation) zum Einsatz.
Pro Teilnehmer werden ca. 150 μs vom Master benötigt; Für 62 Teilnehmer beträgt der Zyklus 10ms.
Die Topologie des AS-Interface ist beliebig, darf ohne Repeater oder Extender die Leitungslänge von 100m jedoch nicht überschreiten. Diagnosegeräte bzw. Master mit eingebauten Diagnosefunktionen erleichtern die Fehlersuche in Netzen. Ausgefallene Slaves können einfach ausgetauscht werden, und werden vom Master automatisch neu adressiert.
Normierung
Das AS-Interface ist in den Normen EN 50295 und IEC 62026-2 standardisiert. Die Zertifizierung von AS-i Produkten übernimmt die AS-International Association. Tests bzw. Zertifizierungen stellen sicher, dass Geräte unterschiedlicher Hersteller zusammenarbeiten.
Die aktuelle AS-Interface Norm ist die Spezifikation 3.0. Bei 2.1 können 62 Slaves, bei 2.0 jedoch nur 31 Slaves angesteuert werden.
Mit AS-i Safety at Work wurde ein zertifizierter Standard entwickelt, der den Einsatz von sicherheitsgerichteten Komponenten im AS-Interface Netz ermöglich. Hierzu zählen unter anderem Sicherheitsmonitore, Not-Aus-Betätigungen, Türverriegelungen, Lichtgitter/-vorhänge und optische Scanner. Das Konzept Safety at Work wurde von TÜV (Technischer Überwachungsverein) und BIA (Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit) zertifiziert.