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Bezirk Braunau (Österreich)

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Bezirk Braunau
Lage im Bundesland Oberösterreich
Lage des Bezirks Braunau (Österreich) im Bundesland Oberösterreich (anklickbare Karte)Bezirk Braunau (Österreich)Bezirk EferdingBezirk FreistadtBezirk GmundenBezirk GrieskirchenBezirk KirchdorfLinzBezirk Linz-LandBezirk PergBezirk RiedBezirk RohrbachBezirk SchärdingSteyrBezirk Steyr-LandBezirk Urfahr-UmgebungBezirk VöcklabruckWels (Stadt)Bezirk Wels-Land
Lage des Bezirks Braunau (Österreich) im Bundesland Oberösterreich (anklickbare Karte)
Basisdaten
Bundesland Oberösterreich
NUTS-III-Region AT-311
Verwaltungssitz Braunau am Inn
Fläche 1.040,83 km²
(1. Jänner 2024)
Einwohner 110.571 (1. Jänner 2025)
Bevölkerungsdichte 106 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen BR
Bezirkskennzahl 404
Webseite www.bh-braunau.gv.at

Der politische Bezirk Braunau am Inn ist der westlichste Bezirk Oberösterreichs. Er grenzt im Osten an die Bezirke Ried im Innkreis und Vöcklabruck, im Süden an den Bezirk Salzburg-Umgebung, im Westen und Norden an die bayerischen Landkreise Traunstein, Altötting und Rottal-Inn

Geschichte

→ siehe Bezirk Braunau am Inn (Geschichte)

Verlegung von 13 Stolpersteinen 2006

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte am 11. und 12. August im Bezirk Braunau am Inn 13 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus[1]. Der ehemalige „Heimatkreis des Führers“ ist damit der erste Bezirk oder Landkreis im deutschen Sprachraum, der in dieser Form flächendeckend an seine Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Friedensbezirk Braunau am Inn

Seit 2009 treten die Gemeinden des Bezirks Braunau als Friedensbezirk Braunau am Inn auf[2]. Bereits zuvor hatte sich die Gemeinde Moosdorf die Bezeichnung Friedensgemeinde offiziell in den Gemeindenamen integriert und damit den Anstoß für die Idee eines Friedensbezirkes geliefert. Das Projekt wurde später von Bezirkshauptmann Georg Wojak auf Bezirksebene initiiert.[3] Etliche Gemeinden verfügen über eigene Friedenssymbole: in Moosdorf steht vor der Pfarrkirche das Friedensdenkmal, in Franking wacht die Friedenstaube am Holzöstersee, in Geretsberg wurde 2011 das Friedenspanorama eingeweiht. Symbolisches Zentrum des Friedensbezirkes soll ab 2012 der Franz Xaver Gruber-Weg in Hochburg-Ach mit sechs über drei Meter hohen Bronze-Stahl-Skulpturen werden. Er soll daran erinnern, dass der Komponist des berühmtesten Friedensliedes der Welt Stille Nacht aus dem Bezirk Braunau stammt.

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk Braunau am Inn gliedert sich in 46 Gemeinden, darunter drei Städte und fünf Marktgemeinden. Die Einwohnerzahlen stammen vom 1. Januar 2025.[4]

Gemeinde Lage Ew km² Ew / km² Gerichts­bezirk Region Typ
Altheim


5.092 22,63 225 Braunau am Inn Stadt-
gemeinde
Aspach


2.662 31,46 85 Braunau am Inn Markt-
gemeinde
Auerbach


836 10,80 77 Mattighofen Gemeinde
Braunau am Inn


17.604 24,84 709 Braunau am Inn Stadt-
gemeinde
Burgkirchen


2.757 45,92 60 Braunau am Inn Gemeinde
Eggelsberg


2.959 24,15 123 Mattighofen Markt-
gemeinde
Feldkirchen bei Mattighofen


2.142 34,64 62 Mattighofen Gemeinde
Franking


1.034 10,46 99 Mattighofen Gemeinde
Geretsberg


1.193 37,54 32 Mattighofen Gemeinde
Gilgenberg am Weilhart


1.327 26,59 50 Braunau am Inn Gemeinde
Haigermoos


654 7,45 88 Mattighofen Gemeinde
Handenberg


1.326 27,64 48 Braunau am Inn Gemeinde
Helpfau-Uttendorf


3.788 26,38 144 Braunau am Inn Markt-
gemeinde
Hochburg-Ach


3.379 40,12 84 Mattighofen Gemeinde
Höhnhart


1.489 21,97 68 Braunau am Inn Gemeinde
Jeging


796 6,58 121 Mattighofen Gemeinde
Kirchberg bei Mattighofen


1.316 15,77 83 Mattighofen Gemeinde
Lengau


5.144 58,09 89 Mattighofen Gemeinde
Lochen


3.019 33,30 91 Mattighofen Gemeinde
Maria Schmolln


1.473 34,49 43 Mattighofen Gemeinde
Mattighofen


7.701 5,16 1493 Mattighofen Stadt-
gemeinde
Mauerkirchen


2.689 3,09 871 Braunau am Inn Markt-
gemeinde
Mining


1.307 16,58 79 Braunau am Inn Gemeinde
Moosbach


1.141 19,10 60 Braunau am Inn Gemeinde
Moosdorf


1.727 15,70 110 Mattighofen Gemeinde
Munderfing


3.104 31,09 100 Mattighofen Gemeinde
Neukirchen an der Enknach


2.339 33,26 70 Braunau am Inn Gemeinde
Ostermiething


3.403 21,76 156 Mattighofen Markt-
gemeinde
Palting


1.294 11,51 112 Mattighofen Gemeinde
Perwang am Grabensee


1.133 6,83 166 Mattighofen Gemeinde
Pfaffstätt


1.293 9,20 141 Mattighofen Gemeinde
Pischelsdorf am Engelbach


1.780 32,82 54 Mattighofen Gemeinde
Polling im Innkreis


992 15,11 66 Braunau am Inn Gemeinde
Roßbach


890 14,93 60 Braunau am Inn Gemeinde
Sankt Georgen am Fillmannsbach


472 7,21 65 Braunau am Inn Gemeinde
Sankt Johann am Walde


2.044 39,99 51 Mattighofen Gemeinde
Sankt Pantaleon


3.295 18,33 180 Mattighofen Gemeinde
Sankt Peter am Hart


2.575 22,90 112 Braunau am Inn Gemeinde
Sankt Radegund


701 17,97 39 Mattighofen Gemeinde
Sankt Veit im Innkreis


406 5,39 75 Braunau am Inn Gemeinde
Schalchen


4.173 41,13 101 Mattighofen Gemeinde
Schwand im Innkreis


1.063 17,12 62 Braunau am Inn Gemeinde
Tarsdorf


2.123 32,34 66 Mattighofen Gemeinde
Treubach


790 13,04 61 Braunau am Inn Gemeinde
Überackern


689 27,10 25 Braunau am Inn Gemeinde
Weng im Innkreis


1.457 21,36 68 Braunau am Inn Gemeinde

Bildung

Schulwesen:

  • 55 Volksschulen
  • 17 Hauptschulen
  • 2 Polytechnische Schulen
  • 2 Sonderschulen
  • 2 Berufsschulen
  • 1 Bundesgymnasium
  • 1 Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule
  • 1 Höhere Technische Bundeslehranstalt
  • 1 Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe
  • 2 Landwirtschaftliche Fach- und Berufsschulen [5]

Persönlichkeiten

Bezirkshauptmänner

Name Amtszeit Anmerkungen
Leonhard Six 1868 -1873
Karl Graf 1885 - 1886
Emanuel Witlaczil 1886 - 1889
Josef Graf Ezdorf 1889 - 1893
Dr. Adolf Ritter von Pitner 1893 - 1900
Karl Bihler 1900 - 1901 Amtsleiter
Leo Freiherr von Beulwitz 1901 - 1906
Josef Hueber 1906 - 1910
Franz Jenak 1910 - 1922 1918 wurde Österreich Republik
Odo Neustädter Stürmer 1/1922 - 8/23 1934/35 Bundesminister für soziale Verwaltung
Johann Hammerstein – Equord 8/1923 - 1933 Während des Februaraufstandes 1934 Sicherheitsdirektor für Oberösterreich;
1936 Bundesminister für Justiz
Robert Lentner 1/1934 - 5/1934 Amtsleiter
Wilhelm Baselli 5/1934 - 11/1939
Dr. Kurt Beer 11/1939 - 4/1945
Franz Plasser 1945- 1949 1949 Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung
Dr. Franz Gallenbrunner 1949 - 1977
Dr. Harald Klinger 1977 - 1992
Dr. Bernhard Wolfram 1992 - 2007
Dr. Georg Wojak 2007 -

Im Bezirk Braunau am Inn sind geboren:

Friedrich Achleitner, Ruthilde Boesch, Edmund Glaise von Horstenau, Franz Xaver Gruber, Marianne Hagenhofer, Felizian Hegenauer, Adolf Hitler, Franz Jägerstätter, Franz Jetzinger, Christoph Kotanko, Dominik Landertinger, Johann Georg Meindl, Lukas Perman, Hans Plank, Hugo von Preen, Egon Ranshofen-Wertheimer, Susanne Riess-Passer, Theophil Ruderstaller, David Schießl, Rudi Schneider, Willi Schneider, Leopold Stiefel, Aloys Wach, Franz Wasner, Günther Weidlinger, Franz Winkelmeier

Tourismus

Der Bezirk Braunau verfügt über mehrere Tourismusgemeinden, -verbände und -vereine. Der größte davon ist der Tourismusverein Seelentium mit 10 Mitgliedsgemeinden im Oberen Innviertel, gefolgt vom Tourismusverband S'Innviertel. Mattighofen, die Stadt Braunau und Lochen verfügen über eigene Tourismusverbände.

Galerie

Mauerkirchen (Panoramafoto Markt Mauerkirchen im Sommer 2009)
Maria Schmolln (Blick von der Jagdkapelle)
Franking (Holzöstersee-Oberinnviertler Seenplatte)

Literatur

  • Florian Schwanninger: Im Heimatkreis des Führers. Nationalsozialismus, Widerstand und Verfolgung im Bezirk Braunau 1938-1945. Edition Geschichte der Heimat. Buchverlag Franz Steinmaßl, Grünbach 2005[6].

Einzelnachweise

  1. Stolpersteine - HRB.at
  2. Friedensbezirk Braunau am Inn
  3. BH Braunau am Inn - Neues vom Friedensbezirk Braunau am Inn
  4. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) seit 2002 (ODS)
  5. Land Oberösterreich:Daten Bezirk Braunau
  6. Personen- und Ortsregister (hrb.at)
Commons: Bezirk Braunau am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien