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Paradieskörner

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Paradieskörner
Paradieskörner
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Vorlage:Ordo: Ingwerartige (Zingiberales)
Vorlage:Familia: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
Vorlage:Genus: Aframomum
Vorlage:Species: Paradieskörner
Wissenschaftlicher Name
Aframomum melegueta
[Roskoe] K. Schum.

Paradieskörner (auch Guineapfeffer oder Meleguetapfeffer) sind die getrockneten Samen einer in Westafrika beheimateten Pflanze (Aframomum melegueta), die zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) innerhalb der Einkeimblättrigen gehört.

Beschreibung

Die Paradieskörnerpflanze ist eine mehrjährige Staude von schilfähnlichem Habitus. Aus großen, einzelstehenden, weiß bis rosa gefärbten Blüten entwickeln sich bis zu 10 cm lange Kapseln, die die ca. 2 mm großen, rehroten Samen enthalten.

Herkunft

Paradieskörner stammen aus dem tropischen Westafrika. Sie werden lokal angebaut (besonders in Ghana), spielen aber im weltweiten Handel keine Rolle.

Geschichte

Im Mittelalter gelangten Paradiesörner über den Landweg nach Nordafrika und von dort nach Europa, wo sie als Pfefferersatz wegen ihres geringeren Preises sehr beliebt waren. Im Zuge der portugiesischen Entdeckungsfahrten des 15. Jahrhunderts wurden sie zunächst in steigendem Umfang über den Seeweg gehandelt, verloren aber langfristig an Bedeutung, nachdem die portugiesischen Expeditionen Indien erreicht hatten und damit die Möglichkeit zum billigeren Import von echtem Pfeffer eröffneten.

Verwendung

Paradieskörner haben einen pikant-scharfen aber nicht brennenden Geschmack und ein angenehm würziges Aroma. Daher können sie als Gewürz dienen. Sie eignen sich vor allem für Schmorgerichte mit langer Kochzeit, wobei sie fast immer gemahlen eingesetzt werden.

In den europäischen Küchen werden Paradieskörner heute nicht mehr verwendet, abgesehen von einigen wenigen altertümlichen Rezepten für Lebkuchen, Würste, Biere und Magenbitter. Mit Paradieskörnern gewürzte Speisen findet man heute vor allem in den Maghrebstaaten, insbesondere Marokko. In den westafrikanischen Ursprungsländern nutzt man sie ausser zum Kochen auch in der Volksmedizin.