Ludwig Scholz (Politiker)
Ludwig Scholz (* 30. Juni 1937 in Juliusburg, Landkreis Oels, Niederschlesien; † 20. September 2005 in Nürnberg, Bayern) war ein Politiker der CSU. Scholz war der einzige CSU-Oberbürgermeister in der Geschichte der Stadt Nürnberg.
Leben
Scholz wurde in Juliusburg, nahe Breslau geboren, kam 1945 nach seiner Vertreibung nach Hessen, das Abitur legte er in Limburg a.d. Lahn ab. Danach nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften in Frankfurt, Marburg und Heidelberg auf. Er legte das 1. juristische Staatsexamen 1963 ab. Nach dem 2. juristischen Staatsexamen trat er 1967 seinen Dienst als Hilfsreferent im Justitiariat des Bundesamtes zur Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, Zirndorf, an und wurde dort zum Assessor ernannt.
Vom 1.Juni 1969 bis 31.Mai 1970 war er als Regierungsrat im Landratsamt Hersbruck im Nürnberger Land tätig, 1971 wechselte er vom Bund zum Freistaat Bayern und wurde Staatsanwalt am Verwaltungsgericht von Mittelfranken in Ansbach, 1972 bis 1974 nahm er die Stelle des Oberregierungsrats im Landratsamt Fürth ein, ehe er 1974 zum Landesamt für das Gesundheitswesen Nordbayern in Nürnberg wechselte. Hier wurde Luwig Scholz 1975 zum Regierungsdirektor und 1981 zum Leitenden Regierungsdirektor ernannt.
Ludwig Scholz gehörte dem Nürnberger Stadtrat von 1972 bis zu seinem Tode an. Von 1988 bis 1996 war er darüber hinaus Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion der CSU. 1996 gewann er überraschend die Stichwahl zum Oberbürgermeister gegen Amtsinhaber Peter Schönlein (SPD), ebenso überraschend verlor er das Amt bei der nächsten Wahl 2002 wieder an Ulrich Maly (SPD). Scholz war der bislang einzige Oberbürgermeister von Nürnberg, der der CSU angehörte.
Ludwig Scholz hatte großen Anteil daran, daß bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Nürnberg als Spielort vorgesehen wurde. Ebeneo leistete er einen großen Beitrag dazu, die Eishockeyweltmeisterschaft 2001 auch in Nürnberg stattfinden zu lassen. Im Jahr 2000 wurde das 950. Gründungsjubiläum der Stadt Nürnberg unter seiner Ägide begangen, aus dem ein jährlich stattfindendes Großereignis, die Blaue Nacht, hervorging. Besondere Verdienste hat sich Ludwig Scholz um das von der Lokalpolitik jahrzehntelang vernachlässigte Gelände der Reichsparteitage der NSDAP erworben, indem er in ein bundesweit einzigartiges Museum einrichtete, das "Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände". Darüber hinaus hat sich Ludwig Scholz u.a. um Städtepartnerschaften, effizientere Verwaltung und den Sport verdient gemacht.
Scholz war verheiratet mit Ute und hatte drei Kinder sowie zwei Enkelkinder. Er verstarb überraschend am 20.September 2005 an den Folgen eines Herzinfakrtes und wurde am 23. September unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und regionaler Politiker auf dem Friedhof in Nürnberg-Eibach beerdigt.
Links
Nachruf zum Tod von Ludwig Scholz auf den Seiten der Stadt Nürnberg Vorlage:Stub
Personendaten | |
---|---|
NAME | Scholz, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker der CSU |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1937 |
GEBURTSORT | Juliusburg, Schlesien |
STERBEDATUM | 20. September 2005 |
STERBEORT | Nürnberg, Bayern |