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Dortmund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Dortmunds Lage der kreisfreien Stadt Dortmund in Deutschland
Wahlspruch: Das Herz Westfalens, stark in Europa
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 280,3 km²
Einwohner: 588.680 (28. September 2005)
Bevölkerungsdichte: 2.086 Einwohner/km²
Höhe: 50 - 254 m ü. NN
Postleitzahlen: 44001 bis 44388
Vorwahlen: 0231 (Ortsnetz Dortmund)
02304 (Ortsnetz Schwerte)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: DO
Gemeindeschlüssel: 05 9 13 000
UN/LOCODE: DE DTM
NUTS-Region:: DEA52 (Dortmund)
Stadtgliederung: 99 Stadtteile in
12 Stadtbezirken
Adresse der
Stadtverwaltung:
Friedensplatz 1
44122 Dortmund
Website: www.dortmund.de
E-Mail-Adresse: redaktion@dortmund.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Gerhard Langemeyer (SPD)
Mehrheit im Stadtrat: SPD, Bündnis 90/Die Grünen
Letzte Wahl: 26. September 2004
(Stichwahl: 10. Oktober 2004)
Nächste Wahl: Herbst 2009
Schuldenstand: 979,5 Mio. € (4. März 2004)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote 17,6 % (28. Juli 2005)
Ausländeranteil 12,7 % (30. November 2004)
Eingeschriebene Studenten (Uni/FH/etc.) ca. 30.000 (SS 2005)
Altersstruktur:
(31. Dezember 2003)
0-18 J. 17,2%
18-65 J. 63,6 %
über 65 J. 19,2 %

Dortmund ist eine kreisfreie Stadt im östlichen Ruhrgebiet und gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt ist Mitglied im Regionalverband Ruhr. Sie ist nach der Einwohnerzahl die größte Stadt Westfalens und je nach genauem Zähldatum und Quelle liegt sie an der sechsten bis achten Stelle der größten deutschen Städte. Flächenmäßig ist Dortmund die neuntgrößte kreisfreie Stadt Deutschlands.

Dortmund hat sich von einer Industriestadt zum führenden Hightech-Standort in NRW entwickelt: Früher vor allem bekannt durch Stahl, Kohle und Bier und durch den örtlichen Fußballverein, vollzog sich der Wandel von der Schwerindustrie über Dienstleistung und Forschung bis zur Hochtechnologie (Informations-, Mikrosystem- u. Biotechnologie). Dortmund ist wichtigster Verkehrsknoten im östlichen Ruhrgebiet und Anziehungspunkt für das (bis auf die westlichen Nachbarstädte) ländlich geprägte Umland. Seit Überschreitung der 100.000-Einwohner-Grenze 1895 ist Dortmund Großstadt.

Wahrzeichen der Stadt sind die Reinoldikirche, das Dortmunder U und der Florianturm, sowie das Westfalenstadion und die Westfalenhallen. Die letzten drei Gebäude liegen nicht direkt in der Innenstadt.

Geografie

Geografische Lage

Dortmund liegt im mittleren Westen der Bundesrepublik Deutschland. Südlich der Stadt erheben sich die Ausläufer des Ardeygebirges und des Sauerlandes, nördlich grenzt das Münsterland an Dortmund. Im Osten liegt die fruchtbare Soester Börde und im Westen das industriell geprägte Ruhrgebiet, dem auch Dortmund angehört. Südlich der Stadtgrenze, unterhalb der Hohensyburg, mündet (bereits auf dem Stadtgebiet von Hagen) die Lenne in die Ruhr, die wiederum etwa 70 km westlich in den Rhein fließt. Auf Dortmunder Stadtgebiet fließen Ruhr und Emscher. Nördlich der Stadt fließt die Lippe. Der Dortmund-Ems-Kanal bindet Dortmund an das Binnenschifffahrtskanalnetz an.

Höchste Erhebung ist der Klusenberg mit 254 m über Normalnull, der niedrigste Punkt befindet sich mit 50 m über Normalnull an der Stelle, an der die Emscher aus dem Stadtgebiet austritt. Als Stadtmittelpunkt und damit allgemeiner Referenzpunkt gilt die Reinoldikirche, 85,42 m über Normalnull, auf 7° 28' 6" östlicher Länge und 51° 30' 58" nördlicher Breite gelegen. In Dortmund gilt wie in ganz Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, die mittlere Ortszeit bleibt dieser gegenüber 30 Minuten und 7,7 Sekunden zurück.


Dortmund Panorama vom Ardeygebirge

Aussicht vom Ardeygebirge


Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet Dortmunds umfasst 280,347 km². Die längste Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 21 km, in Ost-West-Richtung 23 km. Dortmunds Stadtgrenze ist insgesamt 126 km lang, 76 km teilt sie sich mit dem Kreis Unna, 21 km mit dem Kreis Recklinghausen, 17 km mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis, 10 km mit der Stadt Bochum und 2 km mit der Stadt Hagen.

Nachbargemeinden

Im Nordwesten grenzt der Kreis Recklinghausen mit den Städten Castrop-Rauxel und Waltrop an Dortmund. Von Nordosten bis Südosten ist Dortmund vom Kreis Unna mit den Städten Lünen, Kamen, Unna, der Gemeinde Holzwickede sowie der Stadt Schwerte umklammert. Daran schließt sich die kurze Stadtgrenze zur kreisfreien Stadt Hagen direkt im Süden an. Weiter westlich stößt Dortmund an den Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Herdecke und Witten. Genau im Westen liegt schließlich die kreisfreie Stadt Bochum.

Stadtgliederung

Datei:Stadtbezirke dortmund.png
Lage der Stadtbezirke Dortmunds

Dortmund gliedert sich in zwölf Stadtbezirke beziehungsweise 99 Stadtteile:

Siehe auch: Liste der Stadtteile in Dortmund

Klima

Dortmund liegt wie ganz Deutschland in einer gemäßigten Klimazone. Tendenziell ist das Klima in Dortmund eher maritim als kontinental geprägt, es zeigen sich einige typische klimatische Merkmale dicht besiedelter Räume. Die Niederschlagsmenge ist mit jährlich 750 mm im langjährigen Durchschnitt deutlich niedriger als in den umliegenden Mittelgebirgen. Der meiste Regen fällt im Sommerzeitraum (Juli durchschnittlich 80 - 90 mm), der wenigste im Winterzeitraum (Februar durchschnittlich 40 - 50 mm). Die Winter sind mit -6° - 11° C im Januar mild und die Sommer mit 10° - 35° C im August relativ kühl. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9 - 10° C.

Geschichte

Kupferstich der Stadt von 1647.
Kupferstich der Stadt von 1647.

Erste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Bronzezeit zurück. Dortmund wurde um 880 bis 885 das erste mal als "Throtmanni" (altsächsisch für "Schlundberg") erwähnt. 990 findet sich die Ersterwähnung der Dortmunder Marktrechte. Im 11. Jahrhundert wurde der Legende nach Reinoldus der Schutzpatron der Stadt. 1152 fand in Dortmund eine große Reichsversammlung unter Kaiser Friedrich Barbarossa statt. Im Jahr 1293 wird der Stadt Dortmund das Braurecht verliehen.

Im Grundriss der Hansestadt spielt der Hellweg als Handelsstraße eine besondere Rolle. In Folge des Dreißigjährigen Kriegs verlor Dortmund sehr an Bedeutung. Die Einwohnerzahl Dortmunds sank bis zum Jahre 1793 auf 4500 Einwohner.

Bis 1803 war das zum Niederheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörende Dortmund Freie Reichsstadt, dann kam die Stadt als Exklave zum Fürstentum Oranien-Nassau. 1806 wurde Dortmund als Teil des französischen Großherzogtum Berg Präfektur des Ruhrdepartements. Nach dem preußischen Sieg über Napoleon fiel Dortmund 1815 schließlich an die preußische Provinz Westfalen. Hier wurde Dortmund 1817 Sitz eines Landkreises innerhalb des Regierungsbezirk Arnsberg, aus dem Dortmund 1875 ausschied, um eine kreisfreie Stadt zu werden.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die Kohlenförderung und Stahlverarbeitung der erneute Aufstieg Dortmunds und der Wandel zu einer Industriestadt. Seit der Eröffnung der Cöln-Mindener Eisenbahn im Jahr 1847 wurde Dortmund zu einem wichtigen Verkehrsknoten im Ruhrgebiet. Einen weiteren bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistete 1899 die Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals und damit des Hafens.

Bereits 1905 begann mit der Eingliederung von Körne eine Welle von Eingemeindungen, die mit dem Gesetz über die kommunale Neuordnung des Ruhrgebiets von 1928 ihren Höhepunkt erreichte (näheres siehe Eingemeindungen). Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt mitsamt ihrer historischen Kirchen stark zerstört. 98 % der innerstädischen Besiedlungsflächen lagen in Trümmern. Zeitgenössischen Berichten zufolge wurde zunächst erwogen, die Innenstadt nicht wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau ging insgesamt gesehen aber so schnell voran, dass 1950 der 500.000 Einwohner geboren wurde.

Siehe auch: Geschichte der Stadt Dortmund

Reinoldikirche

Eingemeindungen

In die Stadt Dortmund wurden folgende Gemeinden eingemeindet:

  • 1905: Gemeinde Körne
  • 1914: Gemeinden Deusen, Dorstfeld, Eving, Huckarde, Kemminghausen, Lindenhorst, Rahm und Wischlingen
  • 1918: Gemeinden Brackel und Wambel
  • 1928: Stadtkreis (seit 1911) Hörde und Gemeinden Asseln, Bodelschwingh, Bövinghausen, Brechten, Brünninghausen, Ellinghausen, Schwieringhausen, Grevel, Holthausen, Kirchderne, Kirchlinde, Kley, Lanstrop, Lütgendortmund, Marten, Mengede, Nette, Oespel, Westerfilde, Wickede und Teile von Derne (alle Landkreis Dortmund)
  • 1929: Gemeinden Aplerbeck, Barop, Berghofen, Kirchhörde, Kurl, Schüren, Sölde, Syburg und Wellinghofen sowie Teile von Somborn (alle Landkreis Hörde)
  • 1975: Gemeinden Holzen und Lichtendorf sowie Teile von Buchholz

Einwohnerentwicklung

Um 1300, während der Zeit der Hanse, gilt Dortmund mit bis zu 15.000 Einwohnern mit Köln und Soest als eine der größten Städte im Gebiet der heutigen Bundesrepublik. Im Laufe des Mittelalters sinken bedingt durch Kriege und Fehden sowie durch Pestepedemien die Einwohnerzahlen auf etwa 4.000. 1793 hat Dortmund 4.500 Einwohner. Bis 1895 wächst die Kernstadt im Zuge der Industrialisierung auf 110.000 Menschen. Nach der Eingemeindung der Stadt Hörde und der Landkreise Dortmund und Hörde leben 1929 etwa 536.000 Personen in der Stadt. Der 2. Weltkrieg entvölkert das zerstörte Dortmund. 1945 zählt man 340.000 Menschen. Viele ins ländliche Umland evakuierte Menschen und Flüchtlinge siedeln sich in Dortmund an. Die Einwohnerzahlen steigen rasch. 1961 wird mit 650.745 Bürgern ein Höchststand erreicht. Stadtplaner träumen von einer Millionenmetropole, doch es kommt anders. Bis 2000 sinkt die Einwohnerzahl auf 587.847 Menschen.

Die Einwohnerzahlen der folgenden Tabelle geben den jeweiligen Gebietsstand wieder. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Diagramm der Bevölkerungsentwicklung Dortmunds von 1380 bis 2004
Jahr Einwohnerzahlen
1380 etwa 8.000
1480 7.500
1700 3.000
1825 5.794
1834 6.860
1849 10.515
1858 22.099
1871 44.420
1. Dezember 1890 ¹ 89.663
1. Dezember 1895 ¹ 111.232
1. Dezember 1900 ¹ 142.418
1. Dezember 1905 ¹ 175.577
1. Dezember 1910 ¹ 214.226
8. Oktober 1919 ¹ 295.026
16. Juni 1925 ¹ 321.743
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933 ¹ 540.875
17. Mai 1939 ¹ 542.352
13. September 1950 ¹ 507.349
6. Juni 1961 ¹ 641.480
31. Dezember 1970 640.600
30. Juni 1975 634.100
30. Juni 1980 609.400
30. Juni 1985 575.200
1. Januar 1989 587.328
31. Dezember 1990 599.055
30. Juni 1997 595.000
2000 587.847
31. Dezember 2003 589.661
31. Dezember 2004 588.680
1. August 2005 584.939

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Christliche Religion

Dortmund - Alter Markt mit Reinoldikirche

Dortmund gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war Sitz eines Archidiakonats. Ab 1523 fasste allmählich die Reformation Fuß. Doch wurde erst ab 1562 das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch. Als Freie Reichsstadt konnte Dortmund auch die religiösen Angelegenheiten selbst regeln und so erhielt die Stadt 1570 ein neues Kirchenregiment. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Das reformierte Bekenntnis war bis 1786 überhaupt nicht zugelassen. 1625 errichtete der Rat die Superintendentur Dortmund. Hieraus entstand nach dem Übergang an Preußen der spätere Kirchenkreis Dortmund innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Später wurde der Kirchenkreis Dortmund in vier Kirchenkreise aufgeteilt. Heute bilden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte-Nordost (22 Kirchengemeinden), 2002 fusioniert aus den Kirchenkreisen Dortmund-Mitte und Dortmund Nordost, Dortmund-Süd (14 Kirchengemeinden) und Dortmund-West (14 Kirchengemeinden) mit ihren zugehörigen Kirchengemeinden zusammen mit dem benachbarten Kirchenkreis Lünen (5 Kichengemeinden) den "Verband der evangelischen Kirchengemeinden und Kirchenkreise in Dortmund und Lünen" innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Auch nach Einführung der Reformation gab es noch wenige Katholiken in Dortmund, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. Ihnen verblieben zunächst nur die Klosterkirchen für gottesdienstliche Nutzungen. 1616 erhielt jedoch das Dominikanerkloster wieder Pfarrrechte. Nach 1803 wurden die katholischen Klosterkirchen entweder säkularisiert oder gar abgebrochen. Die Kirche des aufgehobenen Dominikanerklosters blieb als Propsteikirche erhalten. 1821 wurden die Katholiken dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Infolge starker Zuwanderung im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert, insbesondere aus der damaligen Provinz Posen, nahm auch die Zahl der Katholiken stark zu. 1832 wurde Dortmund Sitz eines katholischen Dekanats, das später in die Dekanate Mitte, Nordost, Süd und West unterteilt wurde, zu denen heute alle Pfarrgemeinden der Stadt Dortmund gehören. Die Dekanate Dortmund-Nordost und Dortmund-Süd umfassen jedoch auch Pfarrgemeinden, die nicht zum Stadtgebiet Dortmunds gehören.

Datei:Christuskirche Dortmund.jpeg
Christuskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Dortmund-Mitte, erbaut um die Jahrhundertwende

Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Dortmund gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter mehrere Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten) (Christuskirche Dortmund-Mitte, Feldherrnstraße, Brückengemeinde Dortmund-Hörde, Auferstehungsgemeinde Dortmund-Eving, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Asseln, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Mitte, Saarbrücker Straße und Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Huckarde), die Freie Evangelische Gemeinde Dortmund-Körne und die Evangelisch-methodistische Kirche Dortmund-Mitte.

Auch die Orthodoxen, die Neuapostolische Kirche, die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen") sowie die Alt-Katholische Kirche sind in Dortmund vertreten.

Siehe ergänzend auch Religionsgeschichte der Stadt Dortmund.

Nichtchristliche Religionsgemeinschaften

Bedeutendste nichtchristliche Religionsgemeinschaft in Dortmund ist der Islam. Viele Moscheen und Gebetshäuser (vor allem in der stark türkisch besiedelten nördlichen Innenstadt) machen dies deutlich.

Die 4200 Mitglieder starke orthodoxe jüdische Kultusgemeinde betreibt in Dortmund neben der Synagoge auch einen Kindergarten.

Weiterhin beherbergt Dortmund zwei Thai-Buddhistische Gemeindezentren: den Wat Pah Analayo und den Wat Dhammabharami.

Für die hinduistische Gemeinde der in Dortmund lebenden Tamilen ist der Sri Kamadchi Ampal-Tempel in Hamm von großer Bedeutung. Außerdem existiert eine Baha'i-Gemeinde.

Politik

An der Spitze der Stadt Dortmund stand in Zeiten der Freien Reichsstadt der 18köpfige später 12köpfige Rat, welcher im Laufe der Zeit verschiedentlich zusammengesetzt war. Die Amtszeit dauerte zunächst ein Jahr, wobei die Mitglieder turnusmäßig wechselten, so dass es einen "alten Rat" und einen "neuen Rat" beziehungsweise "sitzenden Rat" gab. Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Ratsherren auf Lebenszeit gewählt. Von den 6 Obersten Ratsherren führten zwei den Titel "Bürgermeister". Der 7. Sitz war dem Freigraf vorbehalten. Nach 1803 übernahm ein fürstlich-oranischer Stadtmagistrat die Amtsgeschäfte und in französischer Zeit gab es einen Maire, dem ein Munizipalrat zur Seite stand. Nach 1815 gab es einen Bürgermeister und einen Gemeinderat. Mit Einführung der Städteordnung 1835 leitete der Magistrat und das Stadtverordnetenkolleg unter Vorsitz des Bürgermeisters die Verwaltung. Ab 1860 trug das Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Der Oberbürgermeister wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt und rekrutiert sich seit 59 Jahren in ununterbrochener Folge aus den Reihen der SPD.

Ergebnisse der Kommunalwahlen seit 1946 in Prozent

Ergebnisse der Kommunalwahlen seit 1946 in Prozent
1946 1948 1952 1956 1961 1964 1969 1975 1979 1984 1989 1994 1999 2004
SPD 46,2 46,0 49,7 57,0 54,2 61,2 57,3 57,2 57,3 55,4 52,9 51,4 41,0 41,3
CDU 35,1 31,1 29,5 31,0 35,2 33,4 35,6 35,2 34,3 30,7 25,7 30,4 41,7 32,7
Grüne 10,7 9,8 12,2 9,9 11,5
FDP 3,6 7,8 10,9 6,7 7,8 5,4 5,3 6,2 4,6 2,3 3,9 2,1 1,8 3,8
sonstige 15,0 15,1 9,9 5,3 2,8 1,8 1,3 3,7 0,9 7,7 3,9 5,6 10,6

Sitzverteilung im Stadtrat

Sitzverteilung im Stadtrat 2004
SPD CDU Grüne FDP Bürgerliste DVU PDS-Offene Liste Linkes Bündnis Offensive D Gesamt
2004 36 28 10 4 3 3 2 1 1 88
1999 34 34 8 1 2 2 0 1 0 82

Bei der Wahl 2004 errangen 36 SPD-Kandidaten einen direkten Sitz im Stadtrat, obwohl der SPD nur 34 Sitze zugestanden hätten. Aufgrund dessen wurden 6 Überhang- und Ausgleichsmandate eingerichtet (SPD: 2, CDU: 2, Grüne: 1, Bürgerliste: 1). Ein CDU-Ratsherr wechselte wenige Tage nach der Wahl zur FDP. Das für die Offensive D gewählte Ratsmitglied trat Ende 2004 aus der Partei aus. FDP und Bürgerliste bilden im Rat eine gemeinsame Fraktion.

In der Stichwahl zum Bürgermeisteramt am 10. Oktober 2004 erhielt Dr. Gerhard Langemeyer (SPD) 62,53% der abgegebenen Stimmen gegenüber 37,46% für den CDU-Kandidaten Frank Hengstenberg.

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister

Oberstadtdirektoren

Landräte des Landkreises Dortmund (bis zum 22. März 1928)

Landräte des Landkreises Hörde (bis 1929)

Wappen und Farben

Stadtwappen der kreisfreien Stadt Dortmund

Das Wappen zeigt in Gold den linksblickenden, einköpfigen, staufischen reichsstädtischen Adler in Schwarz. Er ist in Rot bewehrt und bezungt.

Als Dortmund im 13. Jahrhundert zur Freien Reichs- und Hansestadt aufstieg, durfte es offiziell den Reichsadler im Wappen und Siegel tragen. Das älteste bekannte Wappen der Stadt Dortmund von 1241 zeigte einen Turm hinter Stadtmauern, die Darstellung des Reichsadlers gab es nur im Siegel der Stadt. Im Unterschied zum eigentlichen Reichsadler wurde der Dortmunder auf silbernen Grund gezeigt, erst 1946 wurden die historischen Reichsfarben übernommen. 1871 wurden zwei Löwen als Wappenhalter und eine Krone auf den Schild hinzugefügt. Diese wurden jedoch 1888 beziehungsweise 1908 wieder entfernt.

Die Farben der Stadt sind rot und weiß, die Farben der Hanse.

Neben Wappen und Farben gab es seit 1994 ein Logo, das die stilisierten Buchstaben DO in einem rechtsoffenen Halbkreis aus neun dunkelblauen fünfzackigen Sternen zeigt. Die Sterne werden nach unten hin kleiner. Der senkrechte Strich im D ist nach oben verlängert und nochmals kurz gekreuzt. Er soll den Florianturm darstellen, während zwei gebogene Striche über dem O auf die große Westfalenhalle anspielen. Die beiden Buchstaben sind in Petrol gehalten. Die Darstellung mit Sternen galt als Europalogo, teilweise fand man das Logo auch ohne Sterne. Im Frühjahr 2005 wurde das städtische Corporate Design aber wieder auf die traditionellen Farben und Symbole umgestellt. Außerdem stellt die Stadt Dortmund für Bürger oder Unternehmen, die ihre Verbundenheit mit Dortmund zeigen wollen, noch eine Stadtsilhouette mit mehreren markanten Gebäuden in der Farbe des ehemaligen Logos zur Verfügung.

Städtepartnerschaften

Dortmund pflegt offiziell sieben internationale Städtepartnerschaften. In der Reihenfolge des Zustandekommens sind dies (in Klammern die Jahreszahl seit der die Partnerschaft besteht):

Außerdem unterhält Dortmund seit 1988 eine innerdeutsche Städtefreundschaft zu Zwickau in Sachsen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In einer traditionellen Industrie- und Arbeiterstadt wie Dortmund spielte die Kultur lange Zeit eine eher unbedeutende Rolle. Der Industriearbeiter hielt zur Kunst und Kultur des Bildungsbürgertums Distanz und der gehobene Beamte genoß Kunst und Kultur eher in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Doch der Strukturwandel hat auch vor dem kulturellen Leben nicht halt gemacht. Eine heterogene Bürgerschaft macht heute Kultur und leistet sich diese.

Theater

Das 1904 gegründete Theater Dortmund bietet Oper, Ballett, Schauspiel und ein Kinder- und Jugendtheater. Auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge wurden nach dem 2. Weltkrieg die Spielstätten Operhaus, Schauspielhaus und die Studiobühne neu errichtet und galt als wichtiges Symbol der Wiederaufbaus der kriegszerstörten Stadt. Ein Gedenkstein vor dem Opernhaus erinnert an die Zerstörung der Synagoge in der Reichsprogromnacht. Das Kinder- und Jugendtheater Theater Sckellstraße hat seine Spielstätte an der gleichnamigen Straße in unmittelbarer Nähe des Westfalenparks.

Das Ensemble Fletch Bizzel wurde 1979 gegründet. Seit 1985 verfügt das Theater Fletch Bizzel über eine eigene Bühne am Alfons-Spielhoff-Platz. Neben eigenen Inzenierungen des Ensembles werden im Theater auch regelmäßig Kindertheater- und Puppertheaterproduktionen gezeigt. Zum Theater gehört eine Galerie und eine Kulturwerkstatt, die als Weiterbildungsstätte im Bereich Theater, Tanz und Gesang dient.

Im einem ehemaligen Strassenbahndepot an der Immermannstraße in der Dortmunder Nordstadt hat das Theater im Depot seine Spielstätte gefunden. Die sich als Zentrum der freien Theaterkunst verstehende Bühne bietet seit Januar 2001 zum großen Teil Eigenproduktionen, aber auch andere freie Theatergruppe ohne eigene Spielstätte finden hier ein Zuhause. Eine Theaterwerkstatt mit Kursen und Workshops für Amateure und Laienschauspieler runden das Programm ab.

Das private Theater Olpketal ist die Heimatbühne des Dortmunder Orginals Bruno Knust, genannt Günna. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Günna widmet sich in seinen mit viel Lokalkolorit gewürzten Produktionen immer wieder den Themen Ruhrgebiet, den Bewohnern dieser Region sowie dem Fußball. Auch als Autor regelmäßiger Kolumnen in den Ruhr-Nachrichten erfreut sich Knust in der Stadt großer Beliebtheit.

Über die landschaftlich schönste Spielstätte verfügt die Naturbühne Hohensyburg mitten im Syberger Wald am Fuße der Hohensyburg. Seit 1952 werden hier in den Sommermonaten unterschiedliche Inzenierungen für große und kleine Theaterfreunde von Laienschauspieler aufgeführt. Besonders beliebt sind die regelmäßigen Kindermusicals.

Die "Schule für Tanzkunst" bildet das Tanztheater Cordula Nolte. In einer historischen Turnhalle an der Rheinischen Straße finden seit 1998 regelmäßig Tanztheaterinzenierungen auf einer privaten Studio-Bühne statt.

Die Absolventen der Theaterschule Là Bouche bilden das freie Roto-Theater. Theaterschule und Roto-Theater verfügen über eine Bühne im Dortmunder Norden.

Das mit nur 45 Plätzen kleinste Dortmunder Theater ist das Nostalgisches Puppentheater im Westfalenpark.

Weitere Dortmunder Spielstätten sind:

Musik

Konzerthaus Dortmund

Das 2002 eröffnete, neuerbaute Konzerthaus Dortmund - die Philharmonie für Westfalen - gilt als Leuchturmprojekt der Dortmunder Musikkultur. Das in einer modernen Stahl-Glas-Architektur errichtete Konzerthaus verfügt über 1500 Plätze und gilt als Klangkörper mit einer herausragenden Akkustik. Das Konzerthaus ist Sitz des Philharmonischen Orchesters Dortmund.

Der Dortmunder Oratorienchor wurde 1899 als "Lehrer-Gesangverein Dortmund" gegründet und gab seinen ersten musikalischen Vortrag zur Eröffnung des Dortmunder Hafens in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm. Seit 1905 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Dortmund. Während der Nazi-Diktatur werden viele Mitglieder des Chores aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ausgeschlossen und die Kriegswirren bedeuten das vorläufige Ende des Chors. Erst 1957 findet der Lehrerchor wieder zusammen und wird mangels sangesfreudiger Lehrer 1986 zum Dortmunder Oratorienchor. Das Repertoire des Chores umfaßt klassische Msuik von Bach bis Vivaldi.

Unmittelbar nach den 2. Weltkrieg wurde 1946 im zerbombten Dortmund von Emil Rabe der Dortmunder Kammerchor aus der Taufe gehoben. Auf zahlreichen Auslandsreisen errang der Chor eine Vielzahl von internationalen Auszeichnungen, so zum Bespiel im Jahre 1954 den "Großen Preis der Republik Irland". Der Dortmunder Kammerchor wurde bereits viermal mit dem Titel Meisterchor des Sängerbundes NRW ausgezeichnet.

Das 1968 von der Stadt Dortmund eröffnete Freizeitzentrum West (FZW) gilt Veranstalter innovativer Jugend- und Popkultur. Der von Verein für Unabhängige Kultur (VUK) getragene Club bietet jährlich über 250 Veranstaltungen für verschiedene jugendliche Subkulturen und musikalische Szenen. im FZW spielen in den drei Locations Halle, Club und Biergarten neben regionalen Größen auch regelmäßig internationale Topacts verschiedener Musikrichtungen. Auch als Partylocation hat das FZW eine guten Ruf. Legendär ist die Ü30-Party. Als einer der ersten Clubs Deutschlands erkannte das FZW früh den Bedarf mittelalter Menschen an guter Musik und Tanz und gründete den Club30. Das Electronic Music Festival Juicy Beats wird von FZW organisiert.

Seit 1969 existiert der Jazzclub Domizil. Ursprünglich in den Kellerräumen einer Kindertagesstätte beheimatet, findet dieser 2005 eine Heimat im früheren Studio-Kino im Westfalenhaus an der Hansastrasse. Der als Verein organisierte Jazzclub veranstaltete in seiner Geschichte unzählige Konzertveranstaltungen mit regionalen und internationalen Interpreten. Die Webseite des Clubs verfügt über ein außergewöhnliches Veranstaltungsarchiv. Der WDR und Deutschlandfunk nutzen den Club regelmässig zu Konzertmitschnitten.

Das Jugendjazzorchester Nordrhein-Westfalen wird 1975 mit dem Ziel der Nachwuchsförderung als erstes Jugendjazzorchester Deutschlands etabliert. Auf zahlreichen Auslandreisen hat das Orchester unter Beweis gestellt. Von den mittlerweile 400 Künstlern die im Jugendjazzorchester ihre ersten Meriten sammelte, konnte gut ein Drittel den Weg des professionellen Musikers einschlagen.

Auf eine mittlerweile mehr als 50 jährige Geschichte kann die Jazzband Siggi Gerhard-Swingtett zurückblicken. Im 1949 gegründeten Hot Club Dortmund fanden Siggi Gerhard und Hilbert Homberg zueinander und gründeten die Formation. Es folgten Auftritte im WDR und beim Deutschen Jazzfestival. Bis heute besitzt das Siggi Gerhard-Swingtett mit ihrem eingängigen Swing große Popularität.

Für die Ausbildung junger Musiker ist die Musikschule Dortmund zuständig. Schon 1901 als Musikkonservatorium gegründet blickt die Musikschule auf eine aufregende Geschichte zurück. Heute betreut die Musikschule mit 150 Lehrkräften jährlich mehr als 4000 junge Musiker.

Die Barbershop-Chöre Ladies First und BAD Boys gehören zu den erfolgreichesten Chören dieses Genres in Deutschland.

Auch im Bereich der U-Musik gibt es einige nenenswerte Interpreten:

Anfang der 80er Jahre erlangte die in der Hausbesetzer-Szene beheimatete Folkrock-Band Cochise (Band) überregionale Bedeutung. Das Album "Wir werden leben" durften in keinem Plattenschrank fehlen. Auf der Friedensdemo in gegen den Nato Doppelbeschluß spielte die Band vor 350.000 Menschen.

Auch die Punkformation The Idiots, rund um das Dortmunder Urgetüm Hannes, erspielte sich eine dankbare Fangemeinde.

Heute wird die vielfältige unabhängige Musikszene durch Bands und Interpreten wie Cosmo Klein, Jelly Planet, Sasha und Too Strong deutschlandweit wahrgenommen.

Museen

Zeche Zollern II/IV

Kino

Das große Kinosterben hat auch Dortmund erfaßt. Die Eröffnung des Multiplexkinos CineStar am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs bedeutet das Ende für die vielen kleinen Innenstadtkinos vorallem auf der Brückstraße. Überlebt hat auf dieser ehemaligen Kinostrasse nur noch die Schauburg als unabhängiges Lichtspieltheater.

Im Dortmunder Norden bedienen die beiden Programmkinos Roxy und Camera den anspruchsvollen Cineasten auf harten Sitzen mit einem ausgewogenen Filmangebot.

Von den ehemals zahlreichen Kinos in den Dortmunder Stadtteilen hat nur die Postkutsche Aplerbeck den Sprung ins dritte Jahrtausend geschafft.

Plätze

Der Alter Markt in Dortmund bildet das Herz der Stadt. Bis zum 2. Weltkrieg befand sich hier das alte Rathaus der freien Reichs- und Hansestadt, es galt als das älteste Rathaus Deutschlands. Heute ist das Bild des Alter Markt durch Außengastronmie geprägt. Die Mitte des Markts bildet ein Brunnen.

Bauwerke

Haus Rodenberg Dortmund-Aplerbeck
Dortmund, Stadt- und Landesbibliothek
Steinerner Turm

Sportstätten

Nachdem die ersten Pferderennen bereits 1887 an der Hobertsburg am Fredenbaum stattfanden wurde 1913 die Pferderennbahn Dortmund als Galopprennbahn mit einer Sand- und Rasenbahn im Dortmund-Brackel eröffnet. Die historische Rennbahn ist heute Austragungsort des Deutschen St.Leger.

Die erste Sportstätte des Ballspielvereins Borussia Dortmund war die Weiße Wiese an der Westfalenhütte im Dortmunder Norden. Dieses erste Stadion der Borussia bot 1924 als Sportpark Borussia Platz für 18.000 Zuschauer. 1937 wurde das Sportgelände von den Nationalsozialisten enteignet und der Reichsarbeitsdienst begann hier mit der Errichtung des Hoeschparks. An die Weiße Wiese erinnert heute nur noch eine Gedenktafel im Freibad Stockheide nahe des Hoeschparks.

Die 1926 neuerbaute Kampfbahn Rote Erde im bürgerlichen Süden der Stadt wurde neue Spielstätte des BVB. Das Stadion Rote Erde war Teil des Volksparks Dortmund und beruhte auf der städtebaulichen Planung des Baurats Hans Strobel. Zum Dortmunder Volkspark gehörten zur damaligen Zeit auch die Westfalenhalle, die Rosenterrassen und das Volksbad Dortmund unmittelbar südlich der alten Reichsstraße 1. Seine großen Zeiten erlebte das Stadion Rote Erde mit den Erfolgen der Borussia Mitte der 60er Jahre. Mit hölzernen Behelfstribünen wurde due Zuschauerkapazität auf 42.000 Menschen angehoben. Heute dient das Stadion als reines Leichtathletikstation und ist Austragungsort nationaler wie internationaler Wettkämpfe.

Zur Fußballweltmeisterschaft 1974 wurde das Westfalenstadion mit einer Kapazität von 54.000 Zuschauern neuerrichtet. Ein reines Fußballstadion im Stil der 70er Jahre aus kaltem Beton und doch wurde es von der Bevölkerung und den Fans enthusiastisch angenommen. Trotz ausbleibender Erfolge der Borussia und einer Zeit in der zweiten Bundesliga wurden Besucherrekorde gefeiert. Mit den Erfolgen Dortmunds Mitte der 70er Jahre begann der suksessive Ausbau des sogenannten Fußballtempels. Das Westfalenstadion ist heute mit einer Zuschauerkapazität von annährend 83.000 Zuschauern die größte Fußballarena Deutschlands und ist trotz vieler Unkenrufe aus dem Süden der Republik regelmäßig ausverkauft. Eine Besonderheit und äußerst sehenswert ist die Südtribüne, als größte Stehplatztribüne der Welt ist sie die Heimat der enthusiatischen Fans der Borussia.

Die Westfalenhalle wurde als hölzerne Rundhalle durch Baurat Strobel in den 20 er Jahren errichtet. Mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern war sie zeitweilige das gröte Hallengebäude Europa. Legendär ist der Weltmeisterschaftskampf von Max Schmeling im Jahre 1927. Im 2. Weltkrieg diente die Halle als Kriegsgefangenenlager mißbraucht, bei der Bombadierung der Halle durch die Alliierten kamen zahlreiche Gefangen ums Leben. Schon kurz nach dem Krieg wurde die Halle neuerichtet. 1952 wurde die neue Halle, erbaut als freitragende Dachkonstruktion mit einer Kapazität von 25.000 Zuschauern durch Bundespräsident Heuss ihrer Bestimmung übergeben. Heute ist die Halle Teil des Messezentrums Westfalenhallen mit insgesamt 9 Veranstaltungshallen.

Kirchenbauten

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Dortmund - Petrikirche

Urbane Viertel

Parks und Grünflächen

Florianturm

Sport

Westfalenstadion vom Fernsehturm aus aufgenommen

Dortmunds sportliches Aushängeschild ist der traditionsreiche Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, Deutscher Fußballmeister 1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002, Champions-League- und Weltpokalsieger 1997, der im Westfalenstadion südlich der Innenstadt spielt. Der Verein hat ca. 30.000 Mitglieder und zu den Heimspielen erscheinen durchschnittlich rund 80.000 Zuschauer. Die Amateurmannschaft des BVB spielt in der Fußball-Oberliga Westfalen, die Handball-Damen des BVB sind in der 1. Bundesliga und die erste Mannschaft der Tischtennisabteilung gehört der 2. Bundesliga an. Die ausgeprägte Fußball- und Sport-Begeisterung der Menschen in Dortmund ist international bekannt.

Westfalenhalle I und das Kongresszentrum

Das Westfalenstadion ist Spielstätte der Fußballweltmeisterschaft 2006. Es bietet Platz für 82.932 Zuschauer. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Stadion Rote Erde, die Westfalenhallen als Schauplatz zahlreicher Europa- und Weltmeisterschaften in verschiedenen Sportarten sowie das Leichtathletikzentrum Helmut-Körnig-Halle. Seit 1925 wird in der Westfalenhalle das traditionelle Steherrennen immer am 1. Weihnachtsfeiertag abgehalten, dem am gleichen Ort 1926 das jährliche Sechstagerennen folgte. Das internationale Reit- und Springturnier in der Dortmunder Westfalenhalle zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen in Deutschland.

In Dortmund beheimatet ist der Olympiastützpunkt Westfalen und das Bundesleistungszentrum Rudern. Daneben existieren Leistungszentren für die Sportarten Schießen, Eiskunstlauf und Eistanz. Im Willi-Daume-Haus an der Strobelallee findet sich der Sitz des Deutschen Handball Bundes. Auch der Deutsche Ringer Bund hat seine Geschäftsstelle in Dortmund.

Im Dortmunder Schauspielhaus wird seit 1982 jährlich das Sparkassen Chess-Meeting Dortmund ausgetragen. Hervorgegangen aus den Internationalen Dortmunder Schachtagen gilt es als wichtigstes und spielstärkstes Schachturnier in Deutschland und besitzt internationale Bedeutung.

Die seit 1913 bestehende Dortmunder Galopprennbahn im Stadtteil Wambel verfügt über eine 2000m Grasbahn und eine 1600m Allwettersandbahn. Auf der mit Flutlichtanlage und überdachten Tribünen ausgestatteten Rennbahn werden jährlich das Deutsche St. Leger und der Große Preis der Dortmunder Wirtschaft ausgetragen.

In Dortmund gibt es drei Golfplätze: Den seit 1956 in der Reichsmark vom Dortmunder Golf Club e.V. betriebenen 18 Lochplatz, die von der ehemaligen britischen Rheinarmee zu Besatzungszeiten angelegte 18-Loch-Anlage Royal Saint Barbara´s in Brackel sowie einen 9-Loch-Golfplatz im Innenfeld der Dortmunder Galopprennbahn.

Im Freizeitbereich und beim Breitensport bietet Dortmund ein vielfältiges Angebot. Unter anderem verfügt die Stadt über zehn Schwimmbäder, zahlreiche Sporthallen und -anlagen, ein inzwischen relativ gut ausgebautes, 300 km umfassendes Fahrradwegenetz, eine Mountainbike-Arena (auf dem Gelände der ehemaligen Hausmülldeponie im Stadtteil Deusen), drei Kletteranlagen, einen Hochseilgarten sowie mehreren Funsportanlagen (Skatebord-, BMX- und Beachvolleyballanlagen) und natürlich die vielen Parks und Grünflächen. Insgesamt gibt es fast 600 Sportvereine in Dortmund mit ungefähr 140.000 Mitgliedern. Das denkmalgeschützte Dortmunder Südbad in der Innenstadt ist die tradionelle Austragungsstätte zahlreicher, national bedeutener Schwimmveranstaltungen. Das Bad wird momentan saniert und steht ab 2006 wieder für Schwimmwettkämpfe zur Verfügung.

Eine besondere Bedeutung für den Breitensport besitzt der mit fast 6000 Mitgliedern größte Verein TSC Eintracht Dortmund, der Stadtsportbund und die Sport Welt Dortmund gGmbH, als Betreiber der Dortmunder Schwimmbäder.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Stadt Dortmund vergibt alle zwei Jahre den Nelly-Sachs-Preis für Literatur.

Weitere Veranstaltungen sind:

Juicy Beats 2005 im Westfalenpark Dortmund

Kulinarische Spezialitäten

Am Dortmunder Bier führt in der Dortmunder Küche kein Weg vorbei. Trotz des Niedergangs des ehemals größten Brauereistandorts in Europa hat das Dortmunder Helle, ein herbes, untergäriges Exportbier, weiterhin Weltruf. Als bodenständiges Getränk, gereicht zu den westfälischen Spezialitäten Pfefferpotthast mit Pumpernickel, Panhas oder Möppkenbrot, findet es bis heute viele Liebhaber. Die Dortmunder Gastronomie feiert jährlich neben der publikumswirksamen Leistungsschau Dortmund a la Carte ein Pfefferpotthastfest auf dem Alter Markt.

Mit dem Restaurant La Table in der Speilbank Hohensyburg verfügt Dortmund über eines der wenigen Spitzenrestaurants des Ruhrgebiets. Sowohl durch den GaultMillau als durch Guide Michelin wurde die Küche von Thomas Bühner mit Sternen bedacht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Traditionelle Wirtschaftssektoren, Wandel und Perspektiven

Im Rahmen der Industrialisierung entwickelte sich Dortmund rasch zu einem Zentrum der Schwerindustrie (Kohle- und Stahlindustrie). Bedeutende Dortmunder Konzerne waren Hoesch, die Dortmunder Union, die Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, sowie die ab 1969 unter dem Dach der Ruhrkohle AG zusammengefaßten Dortmunder Zechen. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts gab es auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet mehr als 15 Kohlebergwerke (siehe auch: Liste ehemaliger Bergwerke und Grubenfelder in Dortmund) deren letztes 1987 den Betrieb einstellte.

Die wirtschaftlich gesunde Hoesch AG wurde im Jahr 1992 pikanterweise durch die kränkelnde Essener Krupp Stahl AG in Deutschlands ersten feindlichen Übernahme (heimlicher Aktienaufkauf) übernommen. 1997 fusionierten Krupp-Hoesch und die Düsseldorfer Thyssen Stahl AG zu Thyssen-Krupp Stahl AG mit nunmehr dramatischen Folgen für die Dortmunder Hüttenstandorte. Die Eisen und Stahl-Produktionen wurde in Dortmund in den Folgejahren gänzlich stillgelegt, weil der neue Konzern seine Stahlsparte an der geografisch günstigeren Rheinschiene konzentrierte. Der hieraus entstandene Arbeitsplatzabbau war für Dortmund nicht einfach zu verkraften.

Die Brachflächen der früheren Stahlwerke bieten neben der nunmehr sauberen Luft jedoch auch ein erhebliches Entwicklungspotential für die Stadt Dortmund:

  • Das frühere Gelände der Dortmunder Union ist heute (2005) zu großen Teilen bereits mit neuer Logistik- und Handels-Struktur besiedelt: es liegt verkehrsgünstig an der Eisenbahntrasse durch das Emschertal, an der nördlichen Stadtautobahn, dem Zubringer zu A45, A40 und A2, und in Nähe des Dortmund-Ems-Kanals.
  • Das ehemalige Stahlwerk Phoenix-Ost in Hörde wird nach seinem Abbau, dem Abriss und der Neugestaltung zum Projekt Phoenix-See eine interessante Adresse für Wohn- und Geschäftszwecke mit hohem Erholungswert werden.
  • Dem Standort Phoenix-West kommt bereits jetzt mit der MST.factory eine zentrale Rolle im Wettbewerb um weitere Firmenansiedelungen aus dem Bereich der Mikrosystemtechnik zu. Dortmund gilt heute als größtes, deutsches Zentrum für Mikrosystemtechnik und beheimatet aktuell 26 Firmen mit ca. 1700 Beschäftigten in dieser noch jungen Zukunftsbranche.
  • Der Standort Westfalenhütte im Dortmunder Nordosten stellt momentan (2005) die größte Industrie-Brache Europas dar. Auch wenn noch in geringem Umfang (unter 1.000 Mitarbeitern) auf der Westfalenhütte produziert wird, so ergibt dieses gigantische Gelände (ca. 3 km mal 5 km) enorme Möglichkeiten der Stadtentwicklung. Firmen aus dem Logistikbereich finden hier ideale Bedingungen vor.

Auch der Maschinen- und Anlagenbau (zu nennen ist hier besonders die Uhde GmbH, die heute ebenfalls zur ThyssenKrupp AG gehört) besitzt in Dortmund eine große Tradition. Früher in Dortmund tätige Firmen waren die Thyssen Klönne AG und der Anlagenbau zu Verpackungs- und Getränkeabfüllmaschinen. Baufahrzeuge wurden früher in Dortmund durch die Fa. Orenstein und Koppel hergestellt, die bei den Hoesch-Krupp-Fusionen zur Krupp Fördertechnik und deren Schwesterfirmen kamen.

Mittlerweile fest etabliert hat sich in Dortmund die Versicherungs- und Finanzwirtschaft und im Umfeld der Universität eine reichhaltige Palette moderner IT- und Dienstleistungsunternehmen, die den "Kindern der alten Stahlwerker" heute zukunftsfähige Arbeitsplätze bietet. Hier ist insbesondere der erfolgreiche Hersteller von ASIC-Chips ELMOS AG zu nennen, dessen Produkte vor allem in der Automobilelektronik eine tragende Rolle spielen.

Über seine Grenzen hinaus wurde Dortmund als Bierstadt durch das Brauen von Exportbier bekannt. Von den unzähligen Dortmunder Brauereien (unter anderem Bergmann, Borussia, DAB, DUB, Kronen, Hansa, Ritter, Stifts, Thier), die nach dem 2. Weltkrieg zu Großbrauereien wuchsen und 30 Jahre lang den deutschen Biermarkt beherrschten, blieben durch Konzentration und Fehleinschätzung der Marktentwicklung nur noch zwei Brauereistandorte übrig: Die Brauerei Brinkhoff im Stadtteil Lütgendortmund und die Dortmunder Actien-Brauerei in der Nordstadt, die heute beide zur Bielefelder Dr. August Oetker KG gehören.

Strukturwandel

In der Zeit von 1960 bis 1994 verringerte sich die Zahl der Industriebeschäftigten von 127000 auf 37000 Personen. Neue Arbeitsplätze wurden hauptsächlich im Bereich der Informationsverarbeitung sowie bei Banken und Versicherungen geschaffen. Ebenso stieg die Bedeutung Dortmunds als Oberzentrum des Einzelhandels. Der Westenhellweg im Herzen der Innenstadt gilt neben der Schildergasse in Köln als die am häufigsten frequentierte Einkaufsmeile Deutschlands. Auch die hohen Mietpreise auf dem Westenhellweg reflekieren diese Entwicklung.

Ein zukunftweisendes Signal war Ende 1968 die Gründung der Universität Dortmund. Die Campus-Universität legte den Grundstein für den heutigen Wissenschaftsstandort. In räumlicher Nähe zur Universität wurde 1984 das Technologiezentrum als eines der ersten Deutschlands eröffnet. Im angrenzenden Technologiepark siedelten sich seit 1988 mehr als 225 Firmen mit über 8500 Mitarbeitern an. Das Projekt Stadtkrone-Ost auf dem ehemaligen Kasernengelände an der B1 ist ein weiteres, positives Beispiel des mit der Kohlekrise von 1958 einsetzenden und bis heute unverändert anhaltenden Strukturwandels in Dortmund.

Der tertiäre Sektor bildet heute den mit Abstand größten Anteil (73%) im Dortmunder Wirtschaftsgeschehen und hat sich mit Vorliebe im weiträumigen Bereich entlang der B1 (Westfalendamm und Rheinlanddamm) und an den südlichen City-Ausfallstraßen angesiedelt.

Arbeitslosigkeit

Trotz des in Ansätzen erfolgreichen Strukturwandels ist die Anzahl Erwerbsloser in Dortmund sehr hoch. Wie im gesamten Ruhrgebiet liegt die Arbeitslosenquote über dem Bundes- und Landesdurchschnitt, ist aber selbst im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten ausgesprochen hoch. Allerdings unterscheidet sich die Situation in den einzelnen Stadtteilen mit einer deutlich höheren Ausprägung in den nördlichen Stadtteilen. So lag die Arbeitslosenquote bezogen auf abhängig zivile Erwerbspersonen im Stadtbezirk Innenstadt-Nord 2003 bei schätzungsweise 27,2% im Vergleich zu nur 9,6% im Stadtbezirk Hombruch.

Nach den Angaben des Amts für Statistik und Wahlen der Stadt Dortmund betrug die Arbeitslosenquote (in Prozent) in Dortmund jeweils zum 30. Juni:

Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
bezogen auf abhängig zivile Erwerbspersonen 15,5 15,0 15,7 17,1 17,1 16,4 15,1 14,0 14,6 15,5 16,6
bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen 15,1 14,0 13,0 13,5 14,3 15,3


Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Dortmund seit 1984

Verkehr

Fernverkehr

Hauptbahnhof Dortmund
Flughafen Dortmund
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Hafen Dortmund

Dortmund ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Westfalens. Im Straßenverkehr ist die Stadt über sechs Autobahnen (A 1, A 2, A 40, A 42, A 44, A 45) und drei Bundesstraßen (B 1, B 54, B 236) an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Mit dem Kamener Kreuz, dem Westhofener Kreuz sowie den Autobahnkreuzen Dortmund-Unna und Dortmund-Nordwest liegen wichtige deutsche Autobahnkreuze auf oder in Nähe des Dortmunder Stadtgebiets.

Im Schienenverkehr verfügt Dortmund mit dem Dortmunder Hauptbahnhof über einen ICE-Fernbahnhof. Er zählt mit 41 Millionen Fahrgästen jährlich zu den wichtigsten Eisenbahnknoten im deutschen Personenverkehr. Eine wichtige Verkehrsanlage ist dabei auch der im Osten der Stadt an der Strecke nach Hamm gelegene Betriebsbahnhof Dortmund. Darüberhinaus gibt es 23 Regionalbahnhöfe und 25 weitere S-Bahn-Stationen in Dortmund (Siehe auch Bahnhöfe in Dortmund). Im Eisenbahngüterverkehr ist Dortmund jedoch nach Stillegung der beiden Rangierbahnhöfe Dortmund Rbf und Dortmunderfeld kein Eisenbahnknoten mehr. Ab Dortmund verkehren auch Auto-Züge nach Westerland, Bozen usw. Der Dortmunder Hauptbahnhof soll in den nächsten Jahren grundlegend erneuert werden und dann auch als Einkaufs-, Freizeit- und Entertainment-Zentrum sowie Hotel dienen. Allerdings gibt es bei diesem als Projekt 3do bekannten Umbau immer wieder Vezögerungen.

Auch an das europäische Flugnetz ist Dortmund angebunden. Der Flughafen Dortmund befindet sich im östlichen Stadtteil Wickede und ist mit dem PKW über die B1 erreichbar, sowie über einen Shuttlebus direkt über den Bahnhof Holzwickede/Dortmund-Flughafen an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Seit 2004 betreibt der Flughafen Dortmund zusätzlich den FlughafenExpress, der zwischen dem Zentralen Omnibus Bahnhof am Dortmunder Hauptbahnhof und dem Flughafen verkehrt. Der VRR-Tarif gilt auf dieser Strecke nicht.

Für internationale Ziele ist der Flughafen Düsseldorf in etwa einer Stunde mit der Bahn oder in einer halben Stunde mit dem PKW zu erreichen.

In der Binnenschifffahrt ist Dortmund über den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Rhein und der Nordsee verbunden und verfügt über den größten Kanalhafen Europas, der aber im Zuge des Strukturwandels an Bedeutung verloren hat. Geplant ist der Bau einer Marina, um den Freizeitwert des Hafens zu erhöhen.

Nahverkehr

Der Dortmunder Nahverkehr wird zum Großteil durch die Verkehrsabteilung der Dortmunder Stadtwerke AG abgewickelt.

Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist Dortmund durch die vier S-Bahn-Linien S 1, S 2, S 4 und S 5, zahlreiche RegionalExpresse und RegionalBahnen erschlossen.

Im Kommunalen Personennahverkehr verfügt Dortmund über ein Netz aus sechs innerstädtisch unterirdisch verlaufenden Stadtbahn-, zwei Straßenbahnlinien und 56 Bus-Linien, das großteils von den Dortmunder Stadtwerken im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr betrieben wird. Dieses Streckennetz umfasst 852,1 Kilometer und befördert jährlich 125 Millionen Personen.

Zudem gibt es eine automatische H-Bahn zwischen zwei Universitäts-Campi und dem Stadtteil Eichlinghofen sowie dem Technologiepark.

Auffallend sind die roten Doppeldecker-Schnellbusse, mit denen die VKU den ZOB am Hauptbahnhof Dortmund mit dem Busbahnhof in Bergkamen verbindet.

Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg autofreundlich wieder aufgebaut. Auffälligste Merkmale sind die südlich des Stadtkerns durch das Stadtgebiet verlaufende B1 und der dreispurige Innenstadtring entlang des ehemaligen Stadtwalls. Innerhalb dieses Rings ist der Autoverkehr aber nur noch sehr eingeschränkt möglich - der größte Teil dieses Gebiets ist zur Fußgängerzone ausgebaut.

Auch das Radfahren macht in Dortmund wieder Spaß - in den letzten 20 Jahren wurde ein umfangreiches Radwegenetz geschaffen auf dem häufig unabhängig vom motorisierten Verkehr viele Wege schnell bewältigt werden können.

Ansässige Unternehmen


Aktuelle Kennzahlen des Einzelhandels:

  • Umsatzkennziffer: (2003) 109,0
  • Kaufkraftkennziffer: (2004) 98,5
  • Zentralität: (2003) 107,6

Messen

Zum Messezentrum Westfalenhallen gehören 9 klimatisierte Hallen mit zwischen 1.000 und 10.600 Quadratmetern Fläche. Die neuste Halle, die Westfallenhalle 3B, wurde im Frühjahr 2005 mit einer Fläche von 10.600 qm eröffnet. Insgesamt bietet das Messezentrum Westfalenhallen eine Ausstellungsfläche von 59.000 qm. Einzelheiten zu den stattfindenden Messen werden im Artikel Westfalenhallen detailliert besprochen.

Medien

Zeitungen und Zeitschriften

Mit der SPD-nahen Westfälische Rundschau und der eher konservativen Ruhr Nachrichten gibt es Vorort zwei lokale Zeitungen. Auch die WAZ erscheint in Dortmund mit einer Lokalausgabe, die zum Großteil identisch ist mit der Westfälischen Rundschau. Einmal in Monat erscheint das Obdachlosenmagazin BODO und wird in der Stadt zum Verkauf angeboten.

Kostenlos verteilt werden in Dortmund zahlreiche Anzeigen-Magazine wie z.B. der Stadt-Anzeiger. Diese erscheinen in der Regel wöchentlich. Die kostenlosen Veranstaltungsmagazine colibri und Heinz liegen monatlich in Kultureinrichtungen und Kneipen aus.

Der Visions-Verlag verlegt von Dortmund das monatlich erscheinende, bundesweit erhältliche Musikmagazin visions.

Fernsehen

Sowohl der WDR als auch Sat.1 betreiben in Dortmund Landesstudios. Der WDR produziert in Dortmund die Sendungen Planet Wissen, Lokalzeit aus Dortmund und WDR Punkt Dortmund. Die "Lokalzeit aus Dortmund" berichtet täglich mit akuellen Nachrichten über die Region.

Der mit dem Kabelpilotprojekt entstandene Bürgerkanal heißt heute floriantv und bietet interressierten Bürgern die Möglichkeit selbst Fernsehen zu gestalten. floriantv hat einen festen Sendeplatz im Dortmunder Kabelnetz.

Das in Dortmund produzierte tv.nrw hat im Mai 2005 seinen Sendebetrieb eingestellt.

Hörfunk

Das Hörfunkstudio des WDR versorgt die Region über den Sender WDR 2 halbstündlich mit Regionalnachrichten. Das lokale Privatradio Radio 91.2 - Das Lokalradio bietet regionale Informationen sowie das Rahmenprgramm von Radio NRW. Das studentische Radio eldoradio* spielt rund um die Uhr erfrischende Musik ohne Wortbeiträge und kann in Dortmund über Antenne und darüber hinaus über als Webradio empfangen werden. Weiterhin wird in Dortmund das private schlagerradio produziert, das aber erst im Dezember 2005 den Sendebetrieb wieder aufnehmen wird.

Die zuvor in Dortmund ansässige Deutsche Hörfunk Akademie hat im Jahre 2005 ihre Geschäftstelle nach Oberhausen verlagert. Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen finden allerdings weiterhin am Nollendorfplatz in Dortmund-Eving statt.

Online-Magazine und Blogs

Das Online-Magazin donews.de ist ein Ausbildungsprojekt des Instituts für Journalistik der Universität Dortmund und bietet Hintergrundreportagen aus dem Ruhrgebiet und die neuesten Informationen rund um den Campus der Universität Dortmund. Die Online-Magazine mit der größten Reichweite sind die Borussia-Fanzines schwatzgelb.de und die-kirsche.com.

Verlage

Das traditionsreiche Medienhaus Lensing ist der drittgrößte unabhängige Zeitungsverleger in Nordrhein-Westfalen.

Der vom Dortmunder Verleger Bodo Harenberg gegründete Harenberg Verlag verlegt die Fachzeitschrift buchreport und die Spiegel-Bestsellerlisten. Einer allgemeinen Öffentlichkeit bekannt wurde der Verlag durch die Reihe Die Bibliophilen Taschenbücher und insbesondere die Chronik des 20. Jahrhunderts.

Der Grafit Verlag hat sich insbesondere durch Ruhrgebiet-Krimis einen Namen gemacht und bezeichnet sich heute als Marktführer bei deutschsprachigen Kriminalromanen.

Das unabhängige Plattenlabel Century Media hat seinen Stammsitz in Dortmund. Niederlassungen gibt es in Brasilien, Australien, Frankreich, Italien, Schweden und Großbritannien. In Deutschland sind 2005 ca. 40 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Aktive Musik Verlagsgesellschaft produziert und dem Igel-Label Kinderkassetten, CDs und Kinderhörbücher.

Weitere in Dortmund ansässige Verlage sind:

  • Auer Verlag
  • Borgmann Verlag
  • IFS-Verlag
  • Ingrid Lessing Verlag
  • Pläne Records
  • Schack Verlag
  • Udeis Verlag
  • Verlag modernes Lernen

Öffentliche Einrichtungen

Dortmund ist Sitz folgender Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Forschungsinstitute

Bildung und Forschung

Hochschulen

  • Universität Dortmund; gegründet 1968 mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Planungswissenschaften; 1980 erweitert um die Pädagogische Hochschule Ruhr, seither auch Geisteswissenschaften
  • Fachhochschule Dortmund; gegründet 1971 durch Vereinigung einer ehemals Staatlichen Ingenieurschule, einer Werkkunstschule, einer Höheren Fachschule für Sozialarbeit, einer Höheren Fachschule für Sozialpädagogik und einer Wirtschaftsfachschule
  • Fachhochschule für öffentliche Verwaltung; die Fachhochschule hat insgesamt 6 Abteilungen in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens; in Dortmund befindet sich ein 7. Standort und zwar als Außenstelle der Gelsenkirchener Abteilung (wo sich auch der Sitz der Fachhochschule befindet)
  • International School of Management Dortmund (ISM); gegründet 1990 in privater Trägerschaft. 1994 um den Studiengang "Touristik- und Hotelmanagement" erweitert, seither "staatlich anerkannt".
  • Hochschule für Musik Detmold - Standort Dortmund; gegründet 1947 in Detmold als eine der ersten Musikhochschulen Deutschlands. Ihr wurden das Städtische Konservatorium Dortmund (1901 gegründet) und die Westfälische Schule für Musik Münster eingegliedert, so dass die Hochschule heute drei Standorte hat
  • Werbe- & Medien-Akademie Marquardt, gegründet 1958. Staatlich anerkannte Studien- und Ausbildungsgänge in den Bereichen Werbung, Marketing, Film- und TV und Public Relations. Veranstalter der WAM-Filmnacht (Kurzfilmfestival).

Berufsschulen

  • Berufskolleg WIHOGA Dortmund - Wirtschaftsschulen für Hotellerie und Gastronomie
  • Robert-Schuman-Berufskolleg
  • Robert-Bosch-Berufskolleg
  • Karl-Schiller-Berufskolleg
  • Fritz-Henßler-Berufskolleg
  • Konrad-Klepping-Berufskolleg
  • Ernst-Kiphard-Berufskolleg - Dortmunder Fachschule für Motopädie
  • Gisbert-von-Romberg Berufskolleg Dortmund
  • Anna-Zillken-Berufskolleg
  • Leopold-Hoesch-Berufskolleg
  • Bundesfachschule für Orthopädie-Technik Dortmund

Schulen

Gymnasien

Gesamtschulen

  • Anne-Frank-Gesamtschule
  • Europaschule
  • Gesamtschule Brünninghausen
  • Gesamtschule Scharnhorst
  • Gesamtschule Gartenstadt
  • Geschwister-Scholl Gesamtschule
  • Heinrich-Böll-Gesamtschule
  • Martin-Luther-King-Gesamtschule
  • Gusav-Heinemann-Gesamtschule

Realschulen

  • Albrecht-Dürer-Realschule
  • Gertrud-Bäumer-Realschule
  • Johann-Gutenberg-Realschule
  • Max-Born-Realschule
  • Marie-Reinders-Realschule
  • Wilhelm-Busch Realschule

Weiterbildung

Persönlichkeiten

Zu den berühmtesten Dortmundern zählen wohl die Fußballer der Stadt wie August Lenz, Lothar Emmerich und Siggi Held oder in jüngerer Zeit Spieler wie Michael Zorc und Lars Ricken. Daneben sind einige Industrielle, allen voran Leopold Hoesch, über die Stadtgrenzen Dortmunds hinaus bekannt geworden. Außerdem ist Friedrich Arnold Brockhaus in Dortmund geboren.

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Dortmund und Liste der Dortmunder Persönlichkeiten.

Literatur

  • Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980
  • Geschichte der Stadt Dortmund, hrsg. vom Stadtarchiv Dortmund, Harenberg Verlag, Dortmund 1994. ISBN 3-611-00397-2
  • Westfälischer Städteatlas; Band: I; 6 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Dortmund, Autor: Heinz Stoob. ISBN: 3-89115-333-3; Dortmund-Altenbeken, 1975.

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