Zum Inhalt springen

Will Eisner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2005 um 00:00 Uhr durch 145.254.160.183 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Will Eisner (* 6. März 1917 in New York City; † 3. Januar 2005 in Fort Lauderdale) war ein US-amerikanischer Comic-Autor und gilt als einer der wichtigsten Vertreter dieses Mediums.

Nach der Schule besucht Eisner, der Sohn eines Malers, die Art Students League, die er jedoch mit 19 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wieder verlassen muss.

Ab 1936 zeichnet er für die Zeitschrift Wow! What a Magazine die Comics Captain Scott Dalton, The Flame und Harry Karry.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Samuel Iger gründet er den Verlag Eisner & Iger, für den u.a. Bob Kane und Jack Kirby tätig sind, und der 1939 wieder aufgelöst wird.

Angefangen bei seiner ersten Veröffentlichung The Spirit im Jahr 1940, definierte er in späteren Jahren mit Ein Vertrag mit Gott (A Contract with God) das Genre des sogenannten Graphic Novels ("Comic-Roman"). Sein Buch Comics and Sequential Art, in dem er die Definition Sequenzielle Kunst erleutert, ist eins der wichtigsten comictheoretischen Bücher und gilt mittlerweile als Standardwerk.

The Spirit wird von 1940 bis 1952 als achtseitiger Beitrag mit anderen Serien in einer sonntäglichen Comicbeilage veröffentlicht. Eisner ist stark vom Film beeinflußt und experimentiert mit zahlreichen gestalterischen Mitteln, wie z.B. Schatten und verschiedenen, z.T. ungewöhnlichen Blickwinkeln. Da er sich nicht auf ein Genre festlegen will, ist The Spirit gleichzeitig Krimi, Liebesgeschichte, Mystery, Horror, Drama und Komödie, weist jedoch auch deutliche Parallelen zu Dick Tracy und Batman auf. Für damalige Verhältnisse ist der Comic sowohl handwerklich als auch inhaltlich sehr anspruchsvoll.

Nach der Einstellung der Serie arbeitet Eisner eine Zeit lang als Illustrator für die US-Armee und das Arbeitsministerium.

Ab Ende der 70er schreibt er eine Reihe von teilweise autobiographische Graphic Novels, die sich mit dem Leben von - hauptsächlich jüdischen - Immigranten in New York beschäftigen. 1978 erscheint das Comic-Buch Ein Vertrag mit Gott, das häufig - und fälschlicherweise - als erster amerikanischer Graphic Novel bezeichnet wird. Ihm folgen u.a. die Werke The Dreamer (1986), Zum Herzen des Sturms (1991), in dem es um Antisemitismus geht, und Dropsie Avenue (1994).

In den 80er und 90er Jahren verarbeitet Eisner außerdem mehrere klassische Romane, darunter u.a. Moby Dick, in Comic-Bücher. Im Jahr 2002 erscheint Sundiate, die Geschichte eines westafrikanischen Königs. 1988 wird von US-Verlagen der Eisner Award ins Leben gerufen. Es ist ein der wichtigsten Preise, den man als Comic-Künstler bekommen kann.

Will Eisner starb am 3. Januar 2005 nach einer vierfachen Bypass-Operation, die am 22. Dezember durchgeführt worden war.

Veröffentlichungen

Comics

  • Captain Scott Dalton
  • The Flame
  • Harry Karry
  • Scrappy
  • Yarko the Great
  • ZX-4/Spies in Action
  • Uncle Otto
  • The Diary of Dr. Hayward
  • Inspector Drayton
  • Die schwarzen Falken
  • Falken der Meere
  • The Spirit
  • Job Scene
  • Hoods Up
  • PS Magazine
  • Comics and Sequential Art
  • Ein Vertrag mit Gott
  • Signale aus einer anderen Welt
  • New York, The Big City
  • The Dreamer
  • City People Notebook
  • Zum Herzen des Sturms
  • Unsichtbare Menschen
  • Dropsie Avenue

Sekundärliteratur

  • Comics & Sequential Art
  • Graphic Storytelling