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Rallye-Weltmeisterschaft 2012

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Die Rallye-Weltmeisterschaft 2012 wird die 40. FIA-Rallye-Weltmeisterschaft. Sie wird über 13 Rallyes in der Zeit vom 18. Januar bis zum 4. November ausgetragen. Erstmals seit dem Bestehen der Rallye-Weltmeisterschaft hat die FIA einen Titelsponsor für diese Rallye-Serie zugelassen. Nachdem die FIA mit dem Telekommunikationskonzern Nokia einen Vertrag abgeschlossen hat, wird sich die Rallye-Weltmeisterschaft ab 2012 offiziell WRC powerd by Nokia nennen.

Neues Reglement

Startreihenfolge

Ab 2012 gibt es ein neues Reglement zur Startreihenfolge bei Schotter-Rallyes. Es geht nicht mehr zwangsweise der WM-Führende als Erster auf die häufig verunreinigten Strecken. Für die Fahrer der Prioritäten eins und zwei wird der letzte Durchgang des Shake down zur Qualifikation aufgewertet. Der Schnellste darf sich seine Startposition aussuchen, gefolgt von den nächstschnellsten Fahrern in absteigender Reihenfolge. Die restliche(n) Etappe(n) wird in umgekehrter Reihenfolge gestartet.[1] Bei Schotter-Rallyes wird der 2-stündige Shakedown zukünftig free practice stage heißen, bei dem die Strecke zwei Mal befahren werden darf. Die ein Mal befahrene Qualifikation heißt ab 2012 Qualifying Stage. Bei den Asphalt-Rallyes bleibt es beim alten Shakedown-System und der WM-Erstplatzierte wird vor dem Zweiten - und so weiter - starten.[2]

Klasse-A1 und -A2

Die mit 1600 cm³-Turbomotoren ausgestatteten Super 2000-Fahrzeuge der neuen Generation (Kl.A1) waren bei der bisherigen SWRC nicht zugelassen. Ab 2012 dürfen sie an der SWRC teilnehmen, vorausgesetzt sie sind mit einem 30mm-Luftmengenbegrenzer ausgerüstet. Diese dürfen auch in der WRC-Klasse zusammen mit World Rally Cars starten, dann aber mit einem 33mm-Lufmengenbegrenzer und dem homologierten WRC-Umbaukit. Die FIA behält sich das Recht vor, die Größe des Lufmengenbegrenzer ohne jegliche Vorankündigungen ändern zu können.[3]

SupeRally-Reglement

Ab 2012 darf der Rallyeveranstalter frei wählen ob er ausgefallene Teilnehmer am nächsten Tag wieder, nach dem SupeRally-Reglement, zum Start zulässt.

Reifenausrüstung

Der offizielle Reifenausrüster, der Klassen A-0 bis A-2, ist seit 2011 Michelin. Ab 2012 gibt es eine Limitierung, von 48 auf 35, eingesetzter Reifen pro Rallye und Fahrzeug. Die Run-Flat-Systeme, welche bei Reifenschäden eine nahezu uneingeschränkte Weiterfahrt im Renntempo ermöglichten, sind weiterhin verboten. Bei Schnee-Rallyes die auch teilweise auf Asphalt ausgetragen werden (Monte Carlo), darf der Teilnehmer aus drei verschiedenen Reifentypen wählen. Die Spikereifen sind ab 2012 auf 18 Zoll-Felgen montiert.[4]

Streckenführung

Ab 2012 ist ein Wechsel des Fahrbahnbelags zwischen zwei Etappen untersagt. Asphaltprüfungen dürfen keine Schotterpassagen besitzen, allerdings sind Asphaltprüfungen bei Schotter-Rallyes erlaubt.

Änderungen bei den Teams

Werksteams

Mini

Das von Prodrive unterstützte Mini-WRC-Team startet ab 2012 als eingetragenes Werksteam auch um Punkte in der Herstellerwertung. Als Fahrer des Mini WRC stehen bereits Dani Sordo und Kris Meeke fest.

Volkswagen

Volkswagen Motorsport bereitet sich, im Rahmen der Rallye-Weltmeisterschaft 2012, intensiv auf den vollen Einstieg ab 2013 vor. Es ist geplant, wie schon 2012 mit dem Škoda Fabia S2000, der sich mit dem Polo die gleiche Bodengruppe, Getriebe, Differentiale und Antriebsstrang teilt, ab 2013 an allen WM-Läufen teilzunehmen. Die Erfahrungen die VW dabei macht sollen direkt in die Weiterentwicklung des VW Polo R WRC fließen, der auf der IAA 2011 offiziell vorgestellt wurde.[5] Der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz und der VW-Testpilot Dieter Depping absolvierten Anfang November 2011, in den Weinbergen rund um Trier, die ersten Testfahrten in Vorbereitung auf den WRC-Einstieg. Als erster Werksfahrer wurde Sébastien Ogier, für die nächsten drei Jahre, verpflichtet.[6]

Ford

Das Ford-Werksteam hat angekündigt, im Oktober 2011 eine Entscheidung über den weiteren Verbleib in der Rallye-WM zu fällen.[7] Ende November gab es von Ford noch immer keine Stellungnahme über das zukünftige Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft.

Citroën

Citroën startet in dieser Saison wieder mit dem Serien-Weltmeister Sébastien Loeb am Steuer des Citroën DS3 WRC. Im November 2011 wurde bekanntgegeben, dass Ogiers Vertrag aufgelöst wurde. Für die Saison 2012 verpflichtete das Citroën Total World Rally Team den langjährigen Fordwerksfahrer Mikko Hirvonen als neuen Nummer-2-Fahrer neben Loeb.[8]

Privatteams

Als erster Privatier hat Martin Prokop angekündigt, 2012 in einem Ford Fiesta World Rally Car bei der Rallye-Weltmeisterschaft starten zu wollen. Es sind zehn Teilnahmen innerhalb Europas geplant.[9]

Änderungen im Rennkalender

Die Rallye Monte Carlo, welche von 2009 bis 2011 zur Intercontinental Rally Challenge (IRC) gehörte, findet im Jahr 2012 wieder als Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft statt. Sie beginnt am Dienstag den 17. Januar mit dem Shakedown und endet nach 6 Tagen, 17 Wertungsprüfungen über 433 km und einer Gesamtdistanz von 1246 km am Sonntag den 22. Januar.[10] Diese Veranstaltung ersetzt die, letztjährig im April gefahrene, Rallye Jordanien.

Im Rahmen der vom 9. bis 12. Februar ausgetragenen Rallye Schweden werden erstmals grenzüberschreitend sechs Wertungsprüfungen der Rallye Norwegen befahren. In vier Tagen werden 24 WPs über 360 km absolviert. Die Gesamtlänge beträgt 1874 km.[11]

Nach dem FIA-Rallye-WM-Rotationsprinzip wird die Rallye Australien 2012 durch die Rallye Neuseeland ersetzt. Die Rallye Großbritannien findet 2012 im Spätsommer statt. Die Rallye Sardinien wird durch die Targa Florio Rally auf Sizilien ersetzt und rückt gemeinsam mit der Rallye Katalonien an das Ende des WM-Kalenders.[12]

Bei einigen der dreizehn Rallyes steht der genaue Zeitplan noch nicht fest, das Veranstaltungswochenende ist aber schon bekannt.

Veranstaltungen

Rallye Platz Fahrer Fahrzeug Gesamtzeit
Monaco Monaco
18.–22. Januar 2012
1.
2.
3.
Schweden Schweden
9.–12. Februar 2012
1.
2.
3.
Mexiko Mexiko
10.–12. März 2012
1.
2.
3.
Portugal Portugal
30. März–1. April 2012
1.
2.
3.
Argentinien Argentinien
27.–29. April 2012
1.
2.
3.
Griechenland Griechenland
25.–27. Mai 2012
1.
2.
3.
Neuseeland Neuseeland
22.–24. Juni 2012
1.
2.
3.
Finnland Finnland
3.–5. August 2012
1.
2.
3.
Deutschland Deutschland
24.–26. August 2012
1.
2.
3.
Vereinigtes Konigreich Großbritannien
14.–16. September 2012
1.
2.
3.
Frankreich Frankreich
5.-7. Oktober 2012
1.
2.
3.
Italien [[:Targa Florio Rally|Sizilien]]
18.–21. Oktober 2012
1.
2.
3.
Spanien Spanien
2.–4. November 2012
1.
2.
3.

Einzelnachweise

  1. Neuerung ab 2012: Shakedown wird Qualifikation (Motorsport-Magazin.com, abgerufen am 19. September 2011)
  2. FIA bestätigt Qualifying (Rallye-Magazin.com vom 23. September 2011, abgerufen am 23. September 2011)
  3. Weitere Änderungen ab 2012 (Rallye-Magazin.com vom 23. September 2011, abgerufen am 23. September 2011)
  4. Weitere Änderungen ab 2012 (Rallye-Magazin.com vom 23. September 2011, abgerufen am 23. September 2011)
  5. VW setzt 2012 auf Skoda (Rallye-Magazin.de abgerufen am 21. September 2011)
  6. Ogier wechselt zu Volkswagen (Rallye-Magazin.de, vom 23. November 2011, abgerufen am 23. November 2011)
  7. Ford: Entscheidung im Oktober (Rallye-Magazin.de, abgerufen am 19. September 2011)
  8. Hirvonen replaces Ogier at Citroen (wrc.com am 16. November 2011)
  9. Prokop bestätigt WM-Programm (Rallye-Magazin.de, vom 22. November 2011, abgerufen am 22. November 2011)
  10. Tough route for Monte Carlo season-opener (wrc.com, abgerufen am 23. September 2011)
  11. Rally Sweden Rally Guide 2012 (rallysweden.com, abgerufen am 23. September 2012)
  12. WRC-Kalender 2012, Stand September 2011 (Rallye-Magazin.de, abgerufen am 19. September 2011)