Japanisches Kaiserhaus
Das Japanische Kaiserhaus (jap.: 皇室 kōshitsu) umfasst die Mitglieder der Familie des regierenden Japanischen Kaisers, die repräsentative offentliche Aufgaben übernehmen, sowie deren minderjährige Kinder. Nach der aktuellen Japanischen Verfassung ist der Tennō das Symbol des Staates und der Einheit des Volkes. Die anderen Mitglieder der kaiserlichen Familie übernehmen zeremonielle und soziale Aufgaben, haben aber keine Funktion in den Angelegenheiten der Regierung.
Die Japanische Monarchie ist die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt. Das Kaiserhaus erkennt 125 legitime Monarchen seit der Thronbesteigung von Kaiser Jimmu. Die meisten Historiker schreiben den ersten vierzehn Kaisern (Kaiser Jimmu bis Chūai) eher legendären denn historischen Charakter zu. Der momentan regierende Kaiser, Akihito, ist der 125. Monarch der offiziellen Chronologie.
Anmerkungen zur Übersetzung
kōshitsu 皇室: Haus und Familie sind im Japanischen (wie im Chinesischen) synonym, siehe 家. Daher läßt sich 皇室 im Deutschen sowohl als Kaiserhof, Kaiserhaus und Kaiserliche Familie wiedergeben. Im Englischen wird der Begriff als Imperial Household übersetzt, das deutsche Äquivalent "Kaiserlicher Haushalt" ist jedoch stilistisch sehr fragwürdig, außerdem hat Haushalt im deutschen etwas mit Finanzen oder dem Abwasch zu tun, was beides hier unpassend ist. Ein alternatives Wort, das auch Kaiserhaus bedeutet, ist tennōke 天皇家.
kōshitsutenpan 皇室典範 ist demnach dt. das Gesetz über die Kaiserliche Familie oder das Kaiserliche Hofgesetz, engl. The Imperial Household Law.
kunaichō 宮内庁: dt. das kaiserliche Hofamt, engl. The Imperial Household Agency
Momentane (2005) Mitglieder der Kaiserlichen Familie
Das Gesetz über die kaiserliche Familie (jap. 皇室典範 kōshitsutenpan) aus dem Jahr 1947 definiert die Kaiserliche Familie als: Die Kaiserin (皇后 kōgō), die Kaiserinwitwe (皇太后 kōtaigō), die Kaiserliche Großwitwe (太皇太后 tai-kōtaigō); der Kronprinz (皇太子 kōtaishi) und seine Gemahlin, der Kaiserliche Enkel, der Thronfolger ist (皇太孫 kōtaison) und seine Gemahlin, die shinnō (親王) und ihre Ehepartner, die naishinnō (内親王); die Ō (王) und ihre Ehepartner, und die nyoō (女王). Die legitimen Kinder und Enkel der männlichen Linie des Kaisers sind shinnō (Kaiserliche Prinzen) bei Männern und naishinnō (Kaiserliche Prinzessinen) bei Frauen. Weiter entfernte Nachkommen der männlichen Linie sind Ō (Prinzen) oder nyoō (Prinzessinen). Siehe weiter unten für mehr Informationen zu diesen Titeln.
Nachdem im Oktober 1947 elf Familien aus dem Kaiserhaus entfernt wurden, ist die Mitgliedschaft im Kaiserhaus effektiv auf die Nachkommen in der männlichen Linie des Taishō-Kaisers reduziert, wobei Frauen, die außerhalb des Kaiserhauses und ihrer Nachfahren geheiratet haben ausgeschlossen werden. (Die bürgerlichen Namen erscheinen in Klammern)
- Seine Kaiserliche Majestät der Tennō (Akihito)
- Geboren im Kaiserpalast in Tokio am 23. Dezember 1933, der älteste Sohn und fünftes Kind des Shōwa-Kaisers und Kaiserin Kojuns (Nagako). Am 10. April 1959 heiratete er Ihre Kaiserliche Majestät die Kaiserin (Michiko). Die Kaiserin – Mädchennamen Shoda Michiko – wurde am 24. Oktober 1934 in Tokio geboren, als älteste Tochter von Shoda Hidesaburo, Präsident und Ehrenvorsitzendender der Nisshin Getreidemühlen. Kaiser Akihito folgte seinem Vater auf dem Thron am 7. Januar 1989.
- Seine Kaiserliche Hoheit der Kronprinz, (Naruhito)
- Ältester Sohn des Kaiserpaars, wurde am 23. Februar 1960 im Tsugo-Palast in Tokio geboren. Mit der Thronbesteigung seines Vaters wurde er zum Thronfolger. Kronprinz Naruhito heiratete am 6. Mai 1993 Owada Masako. Ihre Kaiserliche Hoheit die Kronprinzessin (Masako) wurde am 6. Dezember 1963 geboren und ist die Tochter von Hisashi Owada, dem ehemaligen Außenminister und ehemaligem ständigen Vertreter Japans bei den Vereinten Nationen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin haben eine Tochter, Prinzessin Aiko, die am 1. Dezember 2001 geboren wurde und den Kindheitstitel Prinzessin Toshi (toshi no miya) trägt.
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Akishino (Fumihito)
- Zweiter Sohn des Kaisers, geboren am 11. November 1965. Sein Kindheitstitel war Prinz Aya (aya no miya). Er erhielt den Titel Prinz Akishino (akishino no miya) und die Erlaubnis, einen eigenen Zweig der kaiserlichen Familie zu starten, bei seiner Hochzeit mit Kawashima Kiko am 29. Juni 1990. Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Akishino wurde am 11. September 1966, als Tochter von Dr. Kawashima Tatsuhiko, Professor für Ökonomie an der Gakushuin-Universität, geboren. Prinz und Prinzessin Akishino haben zwei Töchter: Prinzessin Mako (* 23. Oktober 1991) und Prinzessin Kako (* 29. Dezember 1994).
- Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Sayako
- Drittes Kind und einzige Tochter von Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko, wurde geboren am 18. April 1969. Ihr Kindheitstitel lautet Prinzessin Nori (nori no miya). Am 30. Dezember 2004 hat das Kaiserliche Hofamt die Verlobung von Prinzessin Sayako mit Kuroda Yoshiki, einem Angestellten der Tokioter Präfekturregierung und langjährigem Freund von Prinz Akishino, bekannt gegeben. Die Hochzeit wird im Herbst 2005 stattfinden. Mit der Hochzeit wird Prinzessin Sayako die Kaiserliche Familie verlassen und den Nachnamen ihres Ehemannes annehmen.
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Hitachi (Masahito)
- Geboren am 28. November 1935 ist der zweite Sohn und sechstes Kind von Kaiser Shōwa (Hirohito) und Kaiserin Kojun (Nagako). Sein Kindheitstitel war Prinz Yoshi (yoshi no miya). Er erhielt den Titel Prinz Hitachi (hitachi no miya) und die Erlaubnis, einen neuen Zweig der kaiserlichen Familie zu eröffnen, am 1. Oktober 1964, einen Tag nach seiner Heirat. Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Hitachi (Hanako), wurde geboren am 19. Juli 1940, als Tochter des ehemaligen Grafen Tsugaru Yoshitaka. Prinz und Prinzessin Hitachi haben keine Kinder.
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Mikasa (Takahito)
- Geboren am 2. Dezember 1915, der vierte Sohn des Kaisers Taishō und Kaiserin Teimei (Sadako). Er ist der überlebende Bruder des Kaisers Shōwa und der überlebende väterliche Onkel des Kaisers Akihito. Sein Kindheitstitel lautete Prinz Sumi (sumi no miya). Er erhielt den Titel Prinz Mikasa (mikasa no miya) und die Erlaubnis, einen neuen Zweig der kaiserlichen Familie zu eröffnen, am 2. Dezember 1935. Er heiratete am 22. Oktober 1941. Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Mikasa (Yuriko) wurde geboren am 6. Juni 1923 als zweite Tochter des Vicomte Takagi Masanori. Prinz und Prinzessin Mikasa haben zwei Töchter und drei Söhne. Ihr jüngster Sohn, Prinz Takamado (Norihito), ist verstorben.
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Tomohito von Mikasa
- Der älteste Sohn von Prinz und Prinzessin Mikasa und ein Cousin ersten Grades von Kaiser Akihito. Er ist auch Erbe des Titels seines Vaters, (mikasa no miya). Er wurde geboren am 5. Januar 1946. Prince Tomohito heiratete Aso Nobuko am 7. November 1980. Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Tomohito von Mikasa, geboren am 9. April 1955, ist die Tochter von Aso Takakichi, Vorsitzender von Aso Zement Co., und seiner Frau, Kazuko, einer Tochter des ehemaligen Premierministers Yoshida Shigeru. Prinz und Prinzessin Tomohito von Mikasa haben zwei Töchter: Prinzessin Akiko (geboren am 20. Dezember 1981) und Prinzessin Yoko (geboren am 25. Oktober 1983).
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Katsura (Yoshihito)
- Der zweite Sohn von Prinz und Prinzessin Mikasa und ein Cousin ersten Grades des Kaisers Akihito. Geboren wurde er am 11. Februar 1948. Ursprünglich Träger des Titels Prinz Yoshihito von Mikasa, erhielt er am 1. Januar 1988 den Titel Prinz Katsura (katsura no miya) und wurde autorisiert, einen neuen Zweig der Kaiserlichen Familie zu gründen.
- Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Takamado (Hisako)
- Die Witwe von Seiner Kaiserlichen Hoheit Prinz Takamado (Norihito), geboren am 29. Dezember 1954, gestorben am 21. November 2002, dritter Sohn von Prinz und Prinzessin Mikasa und Cousin ersten Grades von Kaiser Akihito. Die Prinzessin wurde am 10. Juli 1953 geboren, und ist die Tochter von Tottori Shigejiro. Sie heiratete den Prinzen am 6. Dezember 1984. Ursprünglich unter dem Namen Prinz Norihito no Mikasa bekannt, erhielt er den Titel Prinz Takamado (takamado no miya) und die Erlaubnis, einen neuen Zweig der kaiserlichen Familie zu gründen. Prinzessin Takamado hat drei Töchter: Prinzessin Tsuguko (geboren am 6. März 1986), Prinzessin Noriko (geboren am 21. Juli 1988), und Prinzessin Ayako (geboren am 15. September 1990).
Erbfolge
Historisch lief die Erbfolge zu Japans Chrysanthementhron generell über männliche Nachkommen der kaiserlichen Linie. Teilweise hat die kaiserliche japanische Dynastie ihre Langlebigkeit dem Gebrauch von Konkubinen zu verdanken, eine Praxis, die erst in der Taishō-Periode zum Ende kam. Die Japanische Monarchie besaß auch zu diesem Zweck bestimmte Nebenlinien (jap. 親王家 shin'ōke). Blieb das Kaiserhaus ohne Erbe, konnte ein shin'ōke-Haus einen Thronfolger stellen. In der Edō-Zeit gab es vier dieser Nebenlinien: Fushimi, Katsura, Arisugawa, und Kan'in. Kaiser Kōkaku (regierte 1780-1817), Vorfahre in direkter Linie aller nachfolgenden Kaiser, war ein Spross des Hauses Kan'in. Die Häuser Katsura und Arisugawa starben in den Jahren 1881, respektive 1913 aus. Ein Nachkomme des Hauses Fushimi wurde Oberhaupt des Hauses Kan'in im Jahre 1884. Das Haus Fushimi ist die Stammlinie von neun anderen sogenannten Prinzenhäusern (王家 ōke) der Kaiserlichen Familie während der Meiji-Zeit. Dieses Haus und seine Ableger wurden im Jahr 1947 in den bürgerlichen Status zurückgestuft.
Vor der Meiji-Restauration hatte Japan acht weibliche Tennō, regierende Kaiserinnen. Kaiserliche Töchter und Enkelinnen bestiegen den Thron jedoch nur als „Übergangslösung“. Sie alle dankten in dem Moment ab, wo ein angemessener männlicher Nachfolger der männlichen Linie zur Verfügung stand. Drei dieser regierenden Kaiserinnen, Kaiserin Suiko, Kaiserin Kogyoku, und Kaiserin Jito, waren Witwen verstorbener Kaiser und selbst Prinzessinnen von Kaiserlichem Blut. Eine, Kaiserin Genmei, war Frau des Kronprinzen und kaiserliche Prinzessin. Die anderen vier, Kaiserin Genshō, Kaiserin Kōken, Kaiserin Meishō und Kaiserin Go-Sakuramachi, waren unverheiratete Töchter vorhergehender Kaiser. Keine dieser Kaiserinnen heiratete oder gebar Kinder, nachdem sie den Thron bestieg.
Artikel 2 der Meiji-Verfassung aus dem Jahre 1889 besagt: „Der Thron soll weitergegeben werden an männliche kaiserliche Nachkommen, nach den Vorgaben des Gesetz über die kaiserliche Familie.“ Das Gesetz über die kaiserliche Familie (jap. 皇室典範 kōshitsutenpan) von 1889 beschränkte die Thronfolge auf männliche Nachkommen und schloß weibliche Nachkommen explizit aus. Im Falle eines Aussterbens der männlichen Linie würde der Thron an die nächste Nebenlinie gehen, ebenfalls in der männlichen Linie. Wenn die Kaiserin keinen Thronfolger gebar, konnte der Kaiser eine Konkubine wählen, und der Sohn dieser Konkubine wäre als Thronfolger anerkannt. Dieses Gesetz, am selben Tag verkündet wie die Meiji-Verfassung, hatte einen gleichwertigen Status.
Artikel 2 der Japanische Verfassung besagt, dass „der Kaiserliche Thron dynastisch sein solle im Einklang mit dem vom Parlament verabschiedeten Gesetz über die kaiserliche Familie.“ Das Gesetz über die kaiserliche Familie vom 16. Januar 1947, erlassen in der 69. und letzten Sitzung des Kaiserlichen Parlaments, behielt den Ausschluss von weiblichen Regenten des Gesetzes aus dem Jahre 1889 bei. Die Regierung von Premierminister Yoshida Shigeru schusterte das Gesetz hastig zusammen, um es in Einklang mit der von Amerikanern geschriebenen Nachkriegsverfassung zu bringen, die im Mai 1947 in Kraft trat. Im Bestreben, die Größe der Kaiserlichen Familie unter Kontrolle zu halten, legt das Gesetz fest, dass nur legitime männliche Nachkommen in der männlichen Linie die Erbfolge antreten können, dass Prinzessinnen ihren Status verlieren, wenn sie außerhalb der Kaiserlichen Familie heiraten, und dass der Kaiser und andere Mitglieder der kaiserlichen Familie keine Kinder adoptieren dürfen.
Es droht eine mögliche Nachfolge-Krise, da seit 1965 kein männliches Kind in der kaiserlichen Familie geboren wurde. Nach der Geburt von Prinzessin Aiko gab es eine öffentliche Debatte darüber, das Gesetz über die Kaiserliche Familie zu ändern, um Frauen die Thronbesteigung zu ermöglichen. Im Januar 2005 berief Premierminister Koizumi Junichiro eine Kommission von Richtern, Universitätsprofessoren und öffentlichen Angestellten ein, um mögliche Änderungen des Gesetzes zu sondieren und Gesetzesvorschläge auszuarbeiten. Eine der Optionen ist, Frauen in der männlichen Linie der kaiserlichen Nachfolge die Inthronisierung zu ermöglichen.
Die aktuelle Erbfolge (2005)
- Seine Kaiserliche Hoheit Kronprinz Naruhito, erster Sohn des gegenwärtigen Kaisers
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Akishino (Fumihito), zweiter Sohn des gegenwärtigen Kaisers
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Hitachi (Masahito), Bruder des gegenwärtigen Kaisers
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Mikasa (Takahito), Onkel des gegenwärtigen Kaisers
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Tomohito von Mikasa, erster Sohn von Prinz Mikasa
- Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Katsura (Yoshihito), zweiter Sohn von Prinz Mikasa
Mit der Ausnahme von Prinz Mikasa hat keiner der Prinzen in der Erbfolge einen Sohn. Kronprinz Naruhito hat eine Tocher (Aiko), Prinz Akishino hat zwei Töchter (Mako und Kako). Der Bruder des Kaisers, Prinz Hitachi, ist kinderlos. Von den drei Söhnen von Prinz Mikasa hat Prinz Tomohito zwei Töchter, (Aiko und Yōko), Prinz Katsura ist kinderlos, und Prinz Takamado hat drei Töchter (Tsuguko, Noriko, and Ayako).
Geschichte der Titel
王, gelesen Ō und üblicherweise als Prinz übersetzt, ist der Titel, den männliche Mitglieder der Kaiserlichen Familie tragen, die nicht den höheren Titel 親王 shin'ō tragen. Das weibliche Äquivalent ist 女王, nyoō. Das Schriftzeichen 王 kann historisch auch als König übersetzt werden. Diese doppelten Bedeutung wurde aus dem Chinesischen in das Japanische übertragen. Anders als in China wurde 王 jedoch nur für Mitglieder der kaiserlichen Familie verwendet. Interessanterweise hat joō die Bedeutung Königin und benutzt die gleichen Schriftzeichen wie nyoō (女王).
Vor der Meiji-Zeit trug jedes männliche Mitglied der Kaiserlichen Familie den Titel Ō (王), wobei shi'nō (親王) und das weibliche Äquivalent naishinnō (内親王, 内 steht dabei für innen) besondere, vom Kaiser verliehene Titel waren. Nach der Meiji-Restauration wurde die Bedeutung von Ō und Shinnō verändert. Shinnō und Naishinnō waren legitime Nachkommen eines Kaisers bis zum Großenkel. „Legitim“ schließt in diesem Fall all diejenigen aus, die nicht in direkter männlicher Linie abstammen, sowie die Nachkommen derjenigen, die ihre Mitgliedschaft im Kaiserhaus aufgegeben haben oder ausgeschlossen wurden. Die Oberhäupter der Prinzenhäuser, der Shin'ōke (親王家), trugen ebenfalls den Titel Shinnō. Ein Gesetz, das allerdings nie angewendet wurde, besagte, dass, sollte ein Oberhäupt eines Prinzenhauses den Chrysanthementhron besteigen, seine Brüder und Nachfahren ebenfalls in den Rang eines Shinnō erhoben würden. Der Tennō konnte den Titel Shinnō auch verleihen. Nach 1947 wurde das Gesetz geändert, so dass nurmehr die Kinder und Enkel des Kaisers den Titel Shinnō tragen durften. Das Kaiserhaus wurde weiterhin dadurch verkleinert, dass die ōke und shinnōke ihren Status verloren.
Die Gemahlin eines Ō oder Shinnō fügt den Suffix -hi (妃) an ihren Titel an, und ist somit 王妃 bzw. 親王妃.
Siehe auch
Liste der ehemaligen Prinzenhäuser
- 親王家 shinnōke
- 王家 ōke
- Nashimoto
- Kuni
- Yamashina (erloschen)
- Kachō bzw. Kwachō (erloschen)
- Kitashirakawa
- Higashifushimi (erloschen)
- Kaya
- Asaka
- Higashikuni
- Takeda