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Wasserspinne

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Wasserspinne
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Webspinnen (Araneae)
Vorlage:Subordo: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Vorlage:Infraordo: Entelegynae
Vorlage:Superfamilia: Dictynoidea
Vorlage:Familia: Gebirgstrichterspinnen (Cybaeidae)
Vorlage:Genus: Wasserspinnen (Argyroneta)
Vorlage:Species: Wasserspinne
Wissenschaftlicher Name
Argyroneta aquatica
(Clerck, 1757)

Die Wasserspinne (Argyroneta aquatica) oder auch Silberspinne, ist die einzige Spinnenart, die nicht an Land sondern unter Wasser lebt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Britischen Inseln im Westen bis nach Japan im Osten. Der Bestand ist aber stark rückläufig und sie steht mit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in der Kategorie „Stark gefährdet“.

Den ungewöhnlichen Lebensraum für eine Spinne erschließt sie sich, indem sie die benötigte Atemluft unter einem dicht gesponnenen Netz in der Uferzone sammelt. Für das Luftholen streckt die Spinne ihre Hinterbeine und einen Teil ihres Hinterleibes aus dem Wasser und taucht ruckartig wieder ganz unter. Dabei nimmt sie eine Luftblase, die sich zwischen den Haaren und Beinen verfangen hat und den Hinterleib silbrig glänzend umschließt, mit nach unten. An einem der Signalfäden zieht sie sich zu ihrem Luftdepot und streift dort die Luftblase in ihre „Taucherglocke“ ab. In diesem Luftspeicher spielt sich der Großteil des Lebens dieser Spinne ab. Durch Diffusion wird der entnommene Sauerstoff aus der Luftblase teilweise wieder ersetzt.

Bei der Jagd nach kleinen Wassertierchen, wie Flohkrebsen und Wasserasseln, verlässt sie sich auf ihre Signalfäden die sie im unmittelbaren Bereich ihrer Behausung gespannt hat. Wenn einer der Fäden eine Bewegung anzeigt, eilt die Spinne blitzschnell am Faden entlang und überwältigt die Beute mit einem giftigen Biss. Danach schleppt sie die Beute in ihren luftigen Unterschlupf und verspeist sie dort. Die Wasserspinne ist eine der wenigen Arten Mitteleuropas deren Biss auch für den Menschen sehr unangenehm ist, vergleichbar mit einem Wespenstich.

Der Größenunterschied zwischen den Geschlechtern geht bei dieser Art zu Gunsten des Männchens aus. Es ist mit 1,0 bis 1,5 cm nur wenig größer als das Weibchen (0,8 bis 1,5 cm). Nach der Paarung frisst das Weibchen auch nicht das Männchen, wie oft behauptet, sondern sie leben danach noch einige Zeit zusammen.

Wegen ihrer außergewöhnlichen Lebensweise und der starken Gefährdung der Art ist sie im Logo der Arachnologischen Gesellschaft e.V. dargestellt und war 2000 als erste Art zur „Spinne des Jahres“ gewählt worden. Fossile (ausgestorbene) Vertreter dieser Gattung sind A. antiqua und A. longipes.