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Reno-Air-Race-Flugzeugunglück 2011

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Reno-Air-Race-Flugzeugunglück 2011

Die North American P-51 „The Galloping Ghost“ ein Jahr vor dem Absturz

Unfall-Zusammenfassung
Ort Reno (Nevada), Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Datum 16. September 2011
Todesopfer 11
Verletzte 68
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp North American P-51
Betreiber Privater Halter
Kennzeichen NX79111
Passagiere 0
Besatzung 1
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Beim Reno-Air-Race-Flugzeugunglück in Reno im US-Bundesstaat Nevada stürzte am 16. September 2011 ein Flugzeug des Typs North American P-51 während des Reno Air Race vor einer Zuschauertribüne ab. Dabei starben der Pilot und zehn Zuschauer, weitere 68 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.[1][2]

Unfallhergang

Der 74-jährige US-amerikanische Pilot Jimmy Leeward steuerte seine Maschine während des Unlimited-Wettbewerbs um den Parcours. Leeward stellte offensichtlich Probleme fest und setzte kurz vor dem Absturz einen Notruf ab, konnte aber einen Absturz der Maschine, an der sich Teile des Höhenleitwerks lösten, nicht verhindern. Augenzeugen berichteten,[3], dass die Maschine im Sturzflug auf die Tribüne zugeflogen war und vom Piloten in letzter Sekunde noch weggesteuert werden konnte.[4]

Fluggerät

Die eingesetzte North American P-51 (Seriennummer: 44-15651, Flugzeugkennzeichen: NX79111) war ein einsitziges Ganzmetall-Jagdflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und wurde am 23. Dezember 1944 an die United States Army Air Forces ausgeliefert. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Flugzeug von Leeward in den 1980er Jahren erworben und stand seitdem im Hangar in Ocala. Er begann 2008 mit umfassenden Renovierungsarbeiten an der Maschine und nahm auch umfassende Veränderungen vor. So kürzte er die Länge der Tragflächen von 11,28 Meter auf 8,81 Meter, verkürzte das Innere des Cockpits und setzte ein modifiziertes Kühlsystem für den Antrieb ein, wodurch er die Leistung des Packard V-1650-7 von 1719 PS/1264 kW auf 3852 PS/2833 kW erhöhte.

Ursache

Mitarbeiter der US-amerikanischen Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board nahmen umgehend die Untersuchungen auf.[5] Aufgrund von Videoaufzeichnungen und Fotografien wurde festgestellt, dass sich Teile des Höhenleitwerks lösten. Ob diese fehlenden Teile der alleinige Auslöser für diesen Unfall waren, konnte noch nicht festgestellt werden.[6]

Bereits 1998 verlor eine andere umgebaute P-51, die Voodoo Chile, das rechte Trimmruder während des Rennens in Reno. Der Pilot „Hurricane“ Bob Hannah, ein ehemaliger Motocross-Weltmeister, konnte das Flugzeug nach einem Blackout bei 10g und nach einem rasanten Steigflug auf 9.000 ft wieder unter Kontrolle bringen und sicher landen.[7][8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mit Vollgas in den Tod. Spiegel Online, 17. September 2011, abgerufen am 18. September 2011.
  2. Nevada air show death toll rises to 10. CNN, 19. September 2011, abgerufen am 19. September 2011.
  3. nighthacks.com: I'm alive Blogeintrag von James Gosling vom 16. September 2011
  4. airrace.org: Pressemitteilung des Veranstalters, vom 16. September 2011
  5. Eintrag bei Aviation Safety Network
  6. ntsb.gov: NTSB launches team to investigate aviation accident in Reno, NV, vom 17. September 2011
  7. Voodoo Chile. Air Racing, abgerufen am 22. September 2011 (englisch): „"Hurricane" Hannah takes nap at 500mph - wakes up at 9,000 feet“
  8. Kevin & Jackie Grantham: 1998 Reno National Championship Unlimited Air Races. AVweb, 27. September 1998, abgerufen am 22. September 2011 (englisch).