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Saarmund

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Kirche Saarmund

Saarmund ist ein Ortsteil der Gemeinde Nuthetal im Brandenburger Landkreis Potsdam-Mittelmark an der Autobahn A 115 (Ausfahrt) und A 10 (Berliner Ring). Landstraßen führen nach Potsdam, Stahnsdorf, Michendorf, Tremsdorf und Nudow; Bahnhof am Berliner Außenring mit Verbindung nach Schönefeld (bei Berlin) und Michendorf. Saarmund liegt östlich des Saarmunder Endmoränenbogens und westlich der Nuthe. Der Ort besitzt eine markante Kirche (Landmarke). Seit 1990 erfolgte umfangreiche Wohnbebauung.

Den Namen Saarmund führte Theodor Fontane auf einen ehemaligen Seitenarm des Flusses Nuthe namens Saare zurück. Die Saare zweigte nördlich von Gröben von der Nuthe ab und mündete bei Saarmund wieder in den alten Flusslauf. Heute streift die Nuthe Saarmund auf der Ostseite des ehemaligen Städtchens. Auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg machte Fontane in Saarmund Station, um mehr über die schon zu seiner Zeit legendären vier Nutheburgen zu erfahren – er vermutete, dass aus einer dieser Burgen Saarmund hervorgegangen war. Sein Bemühen war vergeblich, so dass er resigniert feststellte:

Nuthe, Kirche Saarmund im Hintergrund als "Landmarke"

Die «Zauche», durch Albrecht den Bären unterworfen, war christlich und deutsch, der «Teltow», den alten Göttern treu verblieben, stak noch in Heiden- und Wendentum. Das war die Zeit, als die Nuthe ihre großen historischen Tage zählte; das war das Jahrhundert der «Nutheburgen». Ob diese letzteren Aggressiv- oder Defensivpunkte waren, ob sie die «Deutschen» bauten, um von der Zauche her den Teltow zu erobern, oder ob sie die «Wenden» bauten, um der vordringenden Eroberung einen Damm entgegenzusetzen – diese Fragen werden nie mehr gelöst werden; alle Aufzeichnungen fehlen ... . Die Nutheburgen jener ersten christlichen Epoche sind tot, hingeschwunden für immer.

Der von Fontane erwähnte Albrecht der Bär, Albrecht von Ballenstedt oder auch Albrecht I., war der erste Markgraf von Brandenburg. Der Askanier unterwarf 1157 die Wenden aus dieser Region, die hier seit dem 6. Jahrhundert siedelten.

Siehe auch: Mark Brandenburg, Naturpark Nuthe-Nieplitz, Tourismus in Brandenburg

Quelle

Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Teil 4. Spreeland. Zitiert nach der Ausgabe 1998, Frankfurt/M, Berlin.

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